Differenzielle Psychologie
Theoretische Ansätze
Theoretische Ansätze
Kartei Details
Karten | 63 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.05.2020 / 18.09.2022 |
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Nach dem Ende des primären Narzissmus (Kohut) bleiben gewisse Konfigurationen bestehen. Nennen Sie diese und geben Sie eine kurze Beschreibung.
- In Form des Größen-Selbst oder des grandiosen Selbst sieht sich das Kind sekbst weiterhin als großartig und mächtig an.
- Ein idealisiertes Bild der Eltern (idelaisiertes Elternimago)
Was ist nach Kohut entscheidend für eine gesunde, stabile Entwicklung des Selbst?
- dass das Kind ein Gefühl von Selbstwert entwickelt, indem die Bezugspersonen insbesondere die Mutter dem Kind vermitteln, dass es großartig ist.
- Spiegelung seiner narzisstischen Größengefühle durch den "Glanz im Auge der Mutter
Im weiteren Verlauf der Entwicklung benötigt das Kind wohldosierte Frustrationen, um sich von seinen Allmachts- und Größengefühlen zu verabschieden und sein stabiles und gesundes selbst zu bewahren.
Wie entstehen nach Kohut Narzisstische Störungen?
Narzisstische Störungen (Störungen im Selbsterleben) entstehen hingegen, wenn die primären Bezugspersonen es an dem "Glanz im Auge" fehlen lassen, das Kind ablehnen oder den narzisstischen Bedürfnissen des Kindes nicht empathisch begegnen zu können.
Die Aufgabe des Therapeuten ist es nach Kohut, die aus der Störung des Größenselbst oder einer Störung der idealisierten Elternimago resultierenden Übertragung des Patienten empathisch zu begegnen, um ein stabies Selbstgefühl zu entwicklen.
Gehen Sie kurz auf die Begriffe Bindungssystem (attachment behavioral system), Bezugspersonen/Bindungspersonen (attachment figures), die aus der Bindungstheorie von John Bowlby enstammen, ein.
Bowlby zufolge ist Menschen ein Bindungssystem (Attachment behavioral system) angeboren, das sie dazu motiviert, in kritischen Situationen die Nähe von für sie signifikanten Bezugspersonen (attachment figures) zu suchen und so Schutz und Sicherheit zu erhalten. Dieses System wird immer dann aktiviert, wenn eine Person ihre Sicherheit bedroht sieht.
-> Entweder direkte Suche nach Nähe zu den Bindungspersonen
-> Zugriff auf internalisierte Repräsentation der Bindungspersonen (symbolische Nähe zu den Bezugspersonen)
Mit steigendem Lebensalter übernehmen die internalisierten Repräsentationen zunehmend die Schutzfunktion, ohne das die Bedeutung der real vorhandenen Bindungspersonen gänzlich verloren geht.
Was meint Bowlby mit interindividuelle Unterschiede in der Bindungserfahrung? Und wie prägt unsere Bindungserfahrung unsere Interaktion mit der Umwelt?
Interindividuelle Unterschiede in der Funktion des Bindungssystems entwickeln sich in Abhängigkeit davon, wie sich enge Bezugspersonen in kritischen Situationen verhalten.Sind sie präsent und reagieren sensibel auf die Bedürfnisse nach Sicherheit und Schutz, entsteht ein Gefühl der sicheren Bindung. Dieses beinhaltet die subjektive Erwartung und Gewissheit, dass die Welt ein sicherer Ort ist und Bindungspersonen zuverlässig zur Stelle sind, wenn es kritisch wird. Aus diesem Gefühl heraus, erwächst die Sicherheit:
- neue Umwelten frei explorieren zu können und mit anderen Menschen positiv interagieren zu können
- in die eigenen Bewältigungskompetenz und somit stärkt das Selbstvertrauen
- subjektive Gewissheit, dass andere zu Unterstützung willens und fähig sind.
->
Bowlby beschreibt defensive Reaktionen auf fehlende Bindungssicherheit. Wie entsteht eine fehlende Bindungssicherheit? Nennen und erläutern sie defensive Reaktionen.
Sind enge Bezugspersonen in kritischen Situationen nicht präsent oder gehen nicht sensibel auf die Bedürfnisse des Kindes ein, kann sich kein Gefühl der sicheren Bindung aufbauen. Es entsteht zusätzlich Zweifel an der eigenen Fähigkeit, Probleme bewältigen zu können sowie Zweifel an dem guten Wille der anderen sowie deren Zuverlässigkeit. Da die Suche nach Nähe und Schutz unbefriedigt bleibt, muss die Person zu anderen Strategien der Emotionsregulation greifen- defensive Reaktionen:
- Hyperaktivierung des Bindungssystems: intensive und gesteigerte Bemühungen um Nähe und Aufmerksamkeit der Bindungspersonen. zwanghafte Bemühung um Schutz und Nähe, reagieren übermäßig bei möglicher Zurückweisung und Ablehnung und neigen zu andauerndem Grübeln (Rumination) über eigene Schwächen und eine mögliche Gefährdung ihrer Beziehung.
- Deaktivierung des Bindungssystems: das Bemühen um Nähe und Schutz wird gehemmt, und jegliche Bedrohung, die das Bindungssystem aktivieren könnte, wird unterdrückt oder negiert. distanzierte Beziehungen, Unwohl bei zuviel Nähe. Bemühen sich um persönliche Stärke und Eigenständigkeit, unterdrücken belastende Gedanken und Erinnerungen.
Was meint Bowlby mit attachment working models?
Attachement working models sind kognitive Schemata, die sich aus der Interaktion mit Bindungspersonen in Kindheit und Jugend, bilden. Diese kognitiven Schemata werden zu einem festen Bestandteil der Persönlichkeit. Die attachment workin g models beziehen sich zum einen auf mentale Repräsentationen des Verhaltens der Bindungspersonen (working models of others), zum anderen auf mentale Repräsentation der eigenen Kompetenz (working models of self).
Auf Grundlage dieser mentalen Modelle entstehen Erwartungen an künftige Interaktionen und Beziehungen sowie an die eigene Bewältigungskompetenz.
Was meint Bowlby mit Bindungsstil?
Das Muster an Erwartungen, Emotionen und Verhaltensweisen, das - vermittelt über working models - aus den Bindungserfahrungen einer Person resultiert, wird Bindungsstil genannt.
Wie werden die verschienden Bindungsstile empirisch erfasst?
Bindungsstile werden empirisch durch den Einsatz der "fremden Situation" erfasst, indem beobachtet wird wie ein Kind in einer neuen Umgebung auf kurze, vorübergehende Trennungen von Mutter und auf ihre Wiederkehr reagiert.
Es wird erwartet, dass die Trennung das Bindungssystem aktiviert. Je nachdem wie und mit welchem Ausmaß an negativen Emotionen das Kind reagiert, die Kontaktaufnahme zur Mutter sowie das Explorationsverhalten.
Nennen sie alle drei Bindungsstile und erläutern sie diese kurz.
Sichere Bindung: Kinder zeigen ihre emotionale Belastun, suchen aber den Kontakt und die Nähe zur Bindungsperson bei deren Rückkehr, was zu einer schnellen Beruhigung und zur Wiederaufnahme freier Exploration führt.
Unsicher-vermeidende Bindung: Kinder zeigen nur im geringem Maß Emotionen, sie vermeiden Nähe und Kontakt zur Bindungsperson und richten Aufmerksamkeit auf die Exploration.
Unsicher-ambivalente Bindung: kennzeichnet sich durch den starken Ausdruck von Emotionen, einem Wechsel zwischen Suche nach Nähe und einer durch Ärger gekennzeichnetten Abwehr von Kontakt sowie geringe Exploration.
Wie untershciedet sich Bindungsvermeidung von Bindungsängstlichkeit?
Diue späteren Ansätze der Bindungsstile geht von einem eher dimensionalen Modell aus, demzufolge wird das Bindungsverhalten einer Person durch die Kombination aus den beiden Dimensionen Bindungsvermeidung und Bindungsängstlichkeit beschrieben werden kann.
Bindungsvermeidung: das Ausmaß, in dem eine Person Bezeihungspartnern misstraut und emotionale Distanz aufbaut.
Bindungsängstlichkeit: Befürchtung, dass Bezugspersonen nicht zuverlässig da sind, wenn sie gebraucht werden.
Personen mit geringen Ausprägung in beiden Dimensionen gelten als sicher gebunden.
Was ist mit dem Prototypen- Modell und Revisionsmodell gemeint und welches konnte sich in der Metaanalyse nach Fraley eher durchsetzen?
Dem Prototypen Modell liegt die Annahme zugrunde, dass sich in früher Kindheit vorsprachliche Repräsentationen oder Schemata entwickeln, in denen die früheren Beziehungen zu den Bezugspersonene abgebildet werden. Diese frühen Schemata bilden einen Portotyp, der sich im Laufe der Entwicklung nicht ändert und fortdauernd die Beziehungen zu anderen Personen prägt.
Das Revisionsmodell geht von der Annahme aus, dass frühe Repräsentationen von Beziehungen relativ flexibel sind und durch neue Erfahrungen revisiert oder modifiziert werden.
Es hat sich in der Metaanalyse von Fraley gezeigt, dass früh erworbene Bindungsstile sich relativ stabil halten.
Nennen sie fünf gegenwärtige Positionen der Psychotherapie.
- Personen sind sich der Ursache ihrer Gefühle und Motive meist nicht bewusst.
- Intrapsychische Vorgänge (Affekte, Motive) können parallel ablaufen und miteinander in Konflikt treten das resultierende Verhalten ist ein Kompromiss aus widerstreitenden Prozessen
- Kindheitserfahrungen prägen die spätere Persönlichkeit, vor allem im Hinblick auf interpersonelle Beziehungen
- Soziales Verhalten ist geleitet von mentalen Vorstellungen der eigenen Person, signifikanten anderen Personen und Formen der Beziehung
- Erfolgreiche Persönlichkeitsentwicklung beinhaltet die zunehmende Fähigkeit, reife Beziehungen einzugehen und zu erhalten.
Was ist in der heutigen Psychotherapie mit Übertragung gemeint?
Übertragung
[engl. transference], [KLI], Übertragung ist ein zentraler Begriff der psychoanalytischen Theorie und Praxis (Psychoanalyse). In der Übertragung werden intensive unbewusste Gefühle, Wünsche, Sinnesempfindungen oder Verhaltensmuster aus wichtigen vergangenen Beziehungen, z. B. zu Eltern oder Geschwistern, in gegenwärtigen Beziehungen aktualisiert (Projektion).
https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/uebertragung
Erläutern Sie das Prinzip der Operanten Konditionierung. Welche Arten kennen Sie und wie wird bei diesen die Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhaltenbeeinflusst? (10 Punkte)
Ist eine bekannte Lerntheorie des Behaviorismus.
Bei der operanten Konditionierung (englisch: Operant Conditioning) wird Einfluss auf die Auftrittshäufigkeit einer Verhaltensweise genommen. Erwünschte Verhaltensweisen werden durch angenehme Konsequenzen (Positive Verstärkung) bzw. durch das Ausbleiben unangenehmer Konsequenzen (Negative Verstärkung) belohnt.
Unerwünschte Verhaltensweisen werden durch unangenehme Konsequenzen (Positive Bestrafung) bzw. durch das Ausbleiben angenehmer Konsequenzen (Negative Bestrafung) unterdrückt.
Extinktion:
Ein bestimmtes Verhalten tritt nicht mehr auf da es über einenlängeren Zeitraum nicht mehr verstärkt wurde▪z.B. Baby hört auf zu schreien, weil Eltern darauf nicht mehr reagieren
Wie schnell ein Verhalten gelernt wird und wie löschungsresistent es ist hängt von der Art des Verstärkungsplans ab
oDabei wird zunächst zwischen kontinuierlicher und intermittierender Verstärkung unterschieden
Bei der kontinuierlichen wird ein Verhalten jedes Mal verstärkt,wenn es gezeigt wird-> Dadurch wird das Verhaltens eherschnell gelernt ist aber nur gering löschungsresistent
Bei der intermittierenden Verstärkung wird weiter in Intervall-und Quotenverstärkung mit festem oder variablem Intervall bzw. Quote unterschieden
•Bei dem Verstärkungsplan mit festem Intervall wird ein Verhalten nach jedem vorher festgesetzten Intervall verstärkt ( z.B. alle 5 Minuten) -> Reaktionsbereitschaft sinkt direkt nach der Verstärkung und nimmt erst wenn Intervall abläuft wieder zu
•Bei der Intervallverstärkung mit variablem Intervall wird das Verhalten ungefähr alle 5 Minuten verstärkt, die Verstärkung kann aber auch früher oder später erfolgen-> Reaktionsbereitschaft nimmt nie ganz ab
▪Quotenverstärkung läuft genauso jedoch hier haben wir keine Intervalle sondern bei der festen Quotenverstärkung erfolgt die Verstärkung jedes 5-mal oder bei der variablen Quotenverstärkung ungefähr jedes 5te Mal
Was ist im Rahmen des behavoristischen Ansatzes unter "Umweltbedingtheit" zu verstehen?
Umweltbedingtheit oder auch Situationismus beschreibt den Einfluss der Umwelt auf das Erlernen von neuen Verhaltensweisen sowie auf das Verlernen von bereits vorhandenen Verhaltensweisen.
Wie können nach dem Situationismus (Umweltbedingtheit) Verhaltensweisen wieder verlernt werden?
Das Verlernen kann dabei in einem aktiven Entkodierungsprozess oder auch durch Nichtgebrauch von Verhaltensweisen bestehen. Da aus behavoristischer Sicht sowohl das Verlernen bereits vorhandener als auch das Erlernen von neuen Verhaltensweisen über wirksame Umwelteinflüsse vermittelt wird, setzt eine Persönlichkeitsänderung eine veränderte Umwelt voraus.
Was versteht Watson unter "Neuaufbau des Individuum"?
Voraussetzung: veränderte Umwelt
Verlernen bestehender Verhaltensweisen -> aktive Entkonditionierung (Encodierung)/Nichtgebrauch + erlernen Neuer
= Neuaufbau des Individuums
-> Persönlichkeit ist frei formbar, aus jedem Mensch kann alles gemacht werden
Um eine Persönlichkeitsänderung vorzunehmen benötigt das Individuum eine veränderte Umwelt, da Watson aus behavoristischer Sicht sowohl das Verlernen bereits vorhandener Verhaltsweisen sowie das Erlernen neuer Verhaltensweisen über wirksame Umwelteinflüsse vermittelt sieht.
Wie kann man die Gewohnheitsstärke einer Reiz-Reaktionsverknüpfung objektiv messen?
Hull (1943) schlägt verschiedene Vorgehensweisen zur Messung der Gewohnheitsstärke vor. Im Tierexperiment lässt sich unter Konstanthaltung der Reizbedingungen und der aktuellen Triebstärke eine Zunahme der Gewohneitsstärke ableiten aus der
- Erhöhung der Reaktionswahrscheinlichkeit (Tier reagiert auf den Reiz immer häufiger mit der fraglichen Verhaltensweise)
- Abnahme der Reaktionslatenz (seine Reaktion auf den Reiz erfolgt immer schneller)
- Erhöhung der Reaktionsstärke (seine Reaktion wird immer intensiver)
- Erhöhung der Löschungsresistenz (die Reaktion bleibt trotz Wegfall der Verstärkung noch über zunehmend mehr Durchgänge beobachtbar)
Entscheidend für die Höhe der sich ausbildenden Gewohnheitsstärke sind in erster Linie folgende Faktoren innerhalb der Übungsphase:
- die zeitliche Nähe (kontiguität) von Reiz und Reaktion
- das Ausmaß der Verstärkungen
- die Anzahl der verstärkten Durchgänge während der Übungsphase
Erläutern sie das effektive Reaktionspotential.
Das effektive Reaktionspotential (sËR) besteht aus der Differenz des Reaktionspotentials (sER) und der Gesamthemmung (Í)
- sËR = sER - Í
somit erfolgt nur deine Reaktion, wenn die Gesammthemmung kleiner ist als das Reaktionspotential.
Unterbleibt eine Reaktionsausführung über einen längeren Zeitraum, baut sich Müdigkeit bzw. Hemmung ab und das effektive Reaktionspotential nimmt wieder einen positiven Wert an, was zum Wiederauftreten der vermeintlich bereits gelöschten Reaktion führt.
Erläutern sie verschiedene Verstärkungspläne
Man unterscheidet daher folgende Verstärkerpläne:
- Kontinuierliche Verstärkung: Die Verstärkung erfolgt nach jeder Reaktion. Dadurch wird Verhalten besonders schnell aufgebaut.
- Intermittierende Verstärkung: Die Verstärkung erfolgt NICHT nach jedem gezeigten Verhalten, sondern
-> Quotenverstärkung: Konsequenz erfolgt entweder nach fester oder variabler Quote (jedes fünfte Mal wird verstärkt oder durchschnittlich jedes fünfte Mal).
-> Intervallverstärkung: Konsequenz erfolgt nach festem oder variablen Zeitintervall (alle drei Stunden wird Verhalten verstärkt oder durchschnittlich alle drei Stunden).
Die Geschwindigkeit des Lernens, aber auch die Löschungsresistenz von Verhalten hängen von der Art des Verstärkerplans ab: Bei kontinuierlicher Verstärkung wird Verhalten besonders schnell gelernt, kann jedoch auch schnell wieder gelöscht werden. Bei variabel intermittierender Verstärkung (z. B. einer Mischung aus Quoten- und Intervallplänen) wird Verhalten zwar langsam gelernt, ist aber – wenn es einmal erworben wurde – besonders stabil/löschungsresistent (z. B. beim Glücksspiel)
Was sind primäre Bedürfnisse?
Zu den primären Bedürfnissen, aus deren nicht Befriedigung eine Zunahme an Triebenergie resultiert, zählen das Bedürfnis nach:
- Sauerstoff zum Atmen
- Aufrechterhaltung der optimalen Körpertempertur
- Vermeidung von Gewebeverletzungen (Schmerz)
- Nahrung
- Flüssigkeit
- Defäkation
- Miktion
- Erholung (als Folge von vrohergehender Anstrengung)
- Schlaf (nach einer langen Wachphase)
- Aktivität (nach vorangegangener Inaktivität)
Was versteht man unter Reaktionsgeneralisierung?
Zum Erwerb von typischen Verhaltensweisen, die zur Charakterisierung eines Individuums dienen können, tragen neben Prinzipien der Verstärkung auch weitere Prozesse bei. Wenn ein operantes Reaktionsmuster verstärkt wird, führt dies häufig auch zu einer bedeutsamen Stärkung oder Festigung anderer operanter Reaktionsmuster und wird als Reaktionsgeneralisierung bezeichnet. (Übung->manuelle Geschicklichkeit in einem Bereich-> verbesserte Leistung in einem anderen Bereich bewirken. Erfolg in einem Betätigungsfeld-> erhöht Tendenz sich in einem anderen Gebiet zu engagieren.
Was versteht man unter Persönlichkeit?
"Bei der Persönlichkeit geht es um Charakteristika oder Merkmale des Menschen, die konsistente Muster des Fühlens , Denkens und Verhaltens ausmachen" Pervin, Cervone, John 2005
Persönlichkeit ist (Eysenck 1987) "die mehr oder weniger stabile und dauerhafte Organisation des Charakters, Temperaments, Intellekts und Körperbaus eines Menschen, die seine einzigartige Anpassung an die Umwelt bestimmt.
Charakter = mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines konativen Verhaltens (des Willens)
Temperament = mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines affektiven Verhaltens(Emotion/Gefühl)
Intellekt = mehr oder weniger stabile und dauerhafte System seines kognitiven Verhaltens (Intelligenz)
Körperbau = mehr oder weniger stabilie und dauerhafte System seiner physischen Gestalt und neuroendokrinen (hormonalen) Ausstattung.
Welchen sieben allgemeinen Bereichen können nach Guilford (1970) Persönlichkeitsmerkmale zugeordnet werden?
- Morphologie: die Gestalt des Menschen betreffende Merkmale (Körpergröße, Körpergewicht, Hautfarbe
- Physiologie: Merkmale der "inneren" Lebensvorgänge (Blutdruck, Körpertemperatur, Stoffwechselvorgänge)
- Bedürfnisse: konstante Präferenzen für bestimmte Zustände (Annerkennung durch andere, Harmoniebedürfnis)
- Interessen: konstante Präferenzen für Tätigkeiten (Basteln, Lesen)
- Einstellungen: konstante Haltungen und Meinungen im Zusammenhang mit sozialem Sachverhalten (Asylrecht, Geburtenkontrolle, Gleichberechtigung Mann/Frau)
- Eignungen: Fähigkeiten, die für bestimmte Tätigkeiten notwendig sind (intellektuelle/motorische Fähigkeiten)
- Temperament: dispositionelle, d.h. veranlagungsbezogene Persönlichkeitsmerkmale (Freundlichkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Impulsivität)
Beschreiben Sie die Temperamentslehre von Immanuel Kant.
Kant (1724-1804) unterteilte das psychologische Temperament in Temperamente des Gefühls und Temperamente der Tätigkeit. Diese beiden Temperamentsarten wurden weiterhin danach unterteilt, ob sie mit Erregbarkeit der Lebenskraft oder Abspannung der Lebenskraft verbunden werden können. So gelangte er zu einem Schema mit vier Temperamentstypen: Sanguiniker (starke, aber nur kurzanhaltende Gefühle), der Melancholiker (schwache, aber langanhaltende Gefühle), der Choleriker (intensive, aber nur kurzfristige Aktivität), Phlegmatiker (wird nicht leicht oder rasch, aber langanhaltend aktiv). Die Zuweisung zu einem bestimmten Temperamentstyp geschieht ausschließlich auf dessen beobachtbaren Verhalten, somit ersetzte Kant die kausal-erklärende Temperamentslehre von Hippokrates bzw. Galen durch eine deskreptiv-beschreibende Vorgehensweise.
Kant schloss zusammengesetzte Temperamente bzw. Mischtypen aus.
Was versteht man unter Psychoanalyse?
Der Begriff Psychoanalyse bezeichnet nach Freud nicht nur die Wissenschaft von Unbewussten,sondern die Psychoanalyse stellt für ihn gleichzeitig auch eine diagnostische Methode zur Erforschung der tieferen Schichten der Seele sowie eine psychologische Behandlungsmethode zur Heilung nervöser Erkrankungen dar.
Zwei grundlegende Hypothesen der Psychoanalyse
- Prinzip der psychischen Determiniertheit
Dieses besagt, dass menschliches Verhalten nie zufällig entsteht, sondern immer eine psychische Ursache hat. Dementsprechend ist es kein Zufall, wenn man beispielsweise den Namen einer Person vergisst, etwas nicht wiederfinden kann oder sich verspricht.
- Bewusstheit von Motiven ist eher die Ausnahme als die Regel
Die Annahme, dass psychische Prozesse, die das menschliche Verhalten bestimmen, meist unbewusst sind, hat zur Folge, dass uns die eigentlichen Ursachen unseres Verhaltens in der Regel verborgen bleiben.
Erläutern sie die Entstehung von Angst aus psychoanalytischer Sicht.
Nach Freud entsteht Angst immer dann, wenn das Ich durch einen starken Ansturm von Reizen überwältigt zu werden droht. Diese Reize können sowohl ähnliche als auch inneren Ursprungs sein.Auf diese Weise unterscheidet Freud zwischen drei Arten von Angst: Realangst, neurotische Angst und moralische Angst.
Realangst: wenn sich das Individuum bzw. das Ich einer Gefahrensituation gegenübersieht, die eine tatsächliche oder vermeintliche Bedrohung darstellt. Die bedrohlichen Reize entstammen hier der realen Umwelt.
Neurotische Angst: wenn ein Triebimpuls aus dem Es außer Kontrolle zu geraten droht und vom Ich nicht mehr beherrscht werden kann. Es handelt sich hier um einen innerstädtischen Konflikt zwischen Es und Ich.
Moralische Angst: äußert sich in Schuld- oder Schamgefühlen, die entstehen, wenn man etwas tut, was gegen die moralischen Normen des Über-Ich verstößt.Innerstädtischen Konflikt zwischen Über-Ich und Ich.
Wie entstehen nach Freud Abwehrmechanismen und wie schützt es das ICH.
Angst ist für das ICH eine sehr traumatische Erfahrung, die es dazu zwingen kann, sogenannte Abwehrmechanismen anzuwenden, um sich auf diese Weise Erleichterung zu verschaffen. Wenn das ICH befürchten muss, von einem mächtigen Triebimpuls überflutet und in seiner Organisation zerstört zu werden, kann es diesen Triebimpuls abwehren, indem ihm der Zugang ins Bewusstsein verwehrt wird. Abwehrmechanismen können aber auch die Realität leugnen oder verfälschen, um auf diese Weise das ICH zu entlasten. Alle Abwehrmechanismen weisen zwei typische Merkmale auf. Einerseits leugnen, verfälschen oder verzerren sie die Realität, andererseits laufen sie unbewusst ab, und somit ist sich die betroffene Person nicht darüber bewusst, dass sie sich eines Abwehrmechanismus bedient.
Nennen Sie die wichtigsten Abwehrmechnaismen.
Verdrängung, Projektion, Reaktionsbildung, Verschiebung, Verleugnung, Regression, Identifizierung, Rationalisierung
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