Allgemeine II - Buchkapitel
Motivation & Emotion
Motivation & Emotion
Set of flashcards Details
Flashcards | 45 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 07.05.2020 / 05.08.2024 |
Licencing | Not defined |
Weblink |
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1. Was ist damit gemeint, wenn die Geschichte der Emotionspsychologie in ein goldenes, dunkles und Renaissance-Zeitalter eingeteilt wird? Welches Verständnis von Emotionen war in der Antike vorherrschend und wie lebt diese Sichtweise auch heute noch fort?
•Goldenes Zeitalter: Gründerzeit der Psychologie als eigenständiges Fach (1879) mehrere klassische Bücher zu Emotionen erscheinen
•Dunkles Zeitalter: Behaviorismus (Beginn des 20. Jhrd) subjektive Erlebniszustände ignoriert oder als abergläubisches Denken verunglimpft
•Renaissance: 1960er Jahre durch erneutes Erscheinen von Werken mit Betonung der Emotion und langsamem Abschwächen des Behaviorismus (eine Art affektive Wende (synonym zu kognitiver Wende))
•Platons Dreiteilung der Seele in: Vernunft, Leidenschaftliche Affekte und Begierdehafte Sinnlichkeit (heute präsent als Kognition, Emotion und Motivation)
2. Diskutieren Sie folgende Definition: „Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht“ und grenzen Sie Emotion nach dieser Definition von folgenden Konzepten ab: Stimmung, emotionales Temperament, Einstellung.
•Drei Kernmerkmale von Emotionen („Affektivität“ (Gefühlscharakter), „Intentionalität“ (Objektgerichtetheit) und „Zeitliche Dynamik und begrenzte zeitliche Dauer“) in Definition enthalten
•Daher abgrenzbar von:
•Stimmungen: diffuse pos. und neg. Gefühlszustände, die kein Bezugsobjekt haben und eher längerfristig sind
•Emotionalem Temperament: zeitlich stabile Persönlichkeitseigenschaften im Bezug auf Emotion meist mit nur sehr generellem Objektbezug (Personen mit Ärgerdisposition, Eigenschaftsangst)
•Einstellungen: Emotionen hauptsächlich durch die zeitliche Dynamik abgrenzbar, die bei Einstellungen deutlich länger anhält
3. Welchen Vorteile hat eine multidimensionale Sichtweise von emotionalen Reaktionen?
- Es können unterscheidliche Facetten von Emotionen untersucht werden, ohne dass auf einen subjektiven Erlebensbericht zurückgegriffen werden muss
- Facetten: Kognitive, motivationale, physiologische , Erlebens-, Ausdrucks-Komponente
- Darüber hinaus können bestimmte Abläufe und Sequenzen in Aktivierungen von Komponenten studiert werden
4. Was ist der Unterschied zwischen emotional motivierten Verhaltensstrategien und Verhaltenstaktiken? Erläutern Sie den Unterschied anhand konkreten Beispielen.
•Eine Verhaltensstrategie ist eine abstrakte Mittel-Zweck-Relation (Vermeidung, Attacke, …)
•Eine Verhaltenstaktik ist eine konkrete Verhaltensweise, die einer Verhaltensstrategie untergeordnet sein kann ► umsetzen der Strategie mit versch. bewegungen in einer konkreten Sitation
•Bsp.: hängt von der Situation ab, ob eine wütende Person mit der Faust auf den Tisch haut, einem defekten Automaten einen Tritt verpasst oder an einer Protestkundgebung teilnimmt. Trotz ihrer Verschiedenheit wird diesen Verhaltenstaktiken jedoch eine ähnliche Funktion unterstellt, nämlich ein erlebtes Unrecht zu vergelten
5. Welche Muskelpartien des Gesichts sind für einen mimischen Ausdruck von Freude, Ärger, und Ekel besonders wichtig?
•Musculus Corrugator Supercilii (Ärger)
•Musculus Zygomaticus Major (Freude)
•Musculus Levator Labii (Ekel)
6. Was ist das EmFACS?
•Ein Codiersystem für emotionale Gesichtsausdrücke zur Messung der expressiven Komponente.
•Steht für: Emotional Facial Action Coding System
•Erkennt 44 verschiedene Muskelbewegungen
7. Diskutieren Sie die Aussage, dass das emotionale Empfinden ein Epiphänomen von Aktivitäten auf anderen Verhaltensebenen ist.
Probleme beim untersuchen von Emotionen:
- Qualia: Schwierigkeit, subjektive Erlebens- inhalte intersubjektiv (objektiv) zu vergleichen.
- Erfassung von Gefühlen auf einen Selbstbericht der Person beschränkt, sodass sprachliche Gepflogenheiten und Beschränkungen auf bewusst zugängliche Inhalte die „Gefühlsberichte“ verzerren.
- Diese Probleme haben einige Emotionsforscher dazu veranlasst, eine Untersuchung von Gefühlen als „unwissenschaftlich“ oder unwichtig für einen Erkenntnisfortschritt abzutun
- Andere halten dagegen, dass affektive Empfindungen grundlegend für Handlungsentscheidungen und für unser be- wusstes Erleben sind
- Unstrittig ist, dass das momentane emotionale Erleben maßgeblich von den aktuellen Kognitionen, Motivationen und körperlichen Expressionen einer Person geprägt wird. Es stellt sich somit die Frage, ob ein emotionales Gefühl als eine eigenständige Komponente betrachtet werden soll oder ob das subjektive Erleben eine integrative Wahrnehmung (Epiphänomen) von Aktivitäten auf anderen Verhaltensebenen ist.
8. Was sind Mischtheorien und Prototypen-Theorien von emotionalen Empfindungen?
•Mischtheorien erklären das Entstehen sekundärer Emotionen durch eine Vermischung verschiedener primärer Emotionen.
Bsp.: Liebe als Verschmelzung aus Freude und Akzeptanz
•Prototypen-Theorien sehen Basisemotionen als eine Art Prototyp, der mehrere ähnlich emotionale Zustände mit einschließt
Bsp.: Stolz als Freude über vollbrachte Leistung