Französische Revolution - Napoleon - Wiener Kongress

Nach Auseinandersetzungen erklärten sich die Abgeordneten des dritten Standes und Sympathisanten des Adels und Klerus zu Nationalversammlung, mit dem Ziel eine Verfassung für eine konstitutionelle Monarchie zu erarbeiten (=Ballhausschwur).

In der Folge schaffte die Nationalversammlung die Privilegien und Leibeigenschaft ab, verfasste die Erklärung der Mensch- und Bürgerrechte, Entmachtete die Kirche, verabschiedete eine Verfassung mit Wahlen und Gewaltenteilung.

Die Bevölkerung von Paris stürmte die Bastille, das verhasste Gefängnis war ein Symbol der Königsmacht.

Unruhen auf dem Land folgten: Bauern verbrannten die feudalen Rechtsdokumente und plünderten Schlösser und Klöster.

Frankreich wurde eine konstitutionelle Monarchie (Zensuswahlrecht).

Durch ungelöste Probleme (zunehmende wirtschaftliche Not) gewannen die Vertreterder Unterschicht, die Sansculottes, zunehmend an Einfluss. Durch eine gescheiterte Flucht ins Ausland verspielte der König den Rest seiner Glaubwürdigkeit. Als auch noch bekannt wurde, dass er in Kontakt mit Preussen und Österreich stand, welche die Revolution militärisch beenden wollten, kam es in Paris zu Aufständen. Der König wurde verhaftet, abgesetzt und später hingerichtet. Frankreich erklärte sich zur Republik.

Soziale und ökonomische Probleme wie auch der Krieg führten zur Machtübernahme der radikalsten Partei, der Jakobiner. Unter Leitung des Wohlfahrtsausschusses (besass viel Macht!! Kriegskabinett) unter Robespierre wurden innenpolitische Gegner blutig ausgeschaltet (Guillotine) und Aufstände brutal niedergeschlagen. Robespierre wurde geköpft, die Jakobinerclubs geschlossen und das Revolutionstribunal aufgelöst. Die Revolution gelangte zurück in die Hände des Bürgertums.

Eine Direktorialverfassung wurde verabschiedet, die durch Zensuswahlrecht die Dominanz des Grossbürgertums sicherstellte.

Napoleon putschte sich mit einem Staatsstreich an die Macht. Er setzte das Direktorium ab und liess ein neue Verfassung ausarbeiten: Als erster von drei Konsuln bildete er die Spitze der Exekutive (und kontrollierte die anderen Gewalten). 

Napoleon liess sich als Konsul auf Lebzeiten wählen.

Mit einer Volksabstimmung wurde Napoleon Kaiser der Franzosen. Seine Herrschaft stützte sich nach seinen militärischen Erfolgen auf die bedingungslose Loyalität der Annee. Im Innern setzte er auf eine geschickte Propagandapolitik, die seine Beliebtheit im Volk sicherte, und die Unterdrückung jeder Opposition. strenge Zensur und Bespitzelung der Bürger liessen keine Kritik am Kaiser zu.

Napoleon erliess weit reichende Reformen: Die Privilegien blieben abgeschafft, aber er söhnte sich mit dem Adel aus; die Rechtsgleichheit fand Eingang im Code Civile, dem ersten bürgerlichen Gesetzbuch; er schloss mit der katholischen 
Kirche ein Konkordat (Vertag zwischen Frankreich und dem Vatikan).

Seine militärischen Erfolge machten Napoleon zum Herrscher über den europäischen Kontinent. So schuf er eine Reihe abhängiger Satellitenstaaten, an deren Spitze er nahe Verwandte oder treue Gefolgsleute stellte. Napoleon scheiterte schliesslich an seinen Hauptgegnern England und Russland. England trotzte der mit drakonischen Massnahmen gegen die eigene Bevölkerung und die verbündeten Staaten durchgesetzte Kontinentalsperre. Der verheerende Feldzug nach Russland 1812 besiegelte Napoleons Untergang.

Nach Elba wurde Napoleon auf Sankt Helena verbannt, wo er 1821 starb. 

Die europäisdien Herrscher ordneten Europa neu. 

• Restauration: Wiederherstellung der alten Monarchien (F: Bourbonen) und der Grenzen von 1792 (vor den Revolutionskriegen). Wiederherstellung des europäischen Gleichgewichts der fünf Grossmächte: Frankreich, England, Preussen, Österreich und Russland.
• Legitimation: Wiedereinführung des Gottesgnadentums und der alten Gesellschaftsordnung (Feudalismus). 
• Solidarität Drei-Kaiser-Bündnis (Heilige Allianz) zur Bekämpfung von nationalen und liberalen Freiheitsbewegungen. 

Die Schweiz erhielt am Wiener Kongress die drei Kantone Wallis, Genf und Neuenburg, ihr wurden ihre neuen Grenzen und ihre Neutralität zugesichert.

Beschreibung:

Eine Mann trägt zwei Männer auf seinem Rücken. Der erste Mann (ein Bauer) trägt zerschliessene Kleider, er sieht alt und abgearbeitet aus. Der vordere Mann auf seinem Rücken trägt eine Perücke und einen schönen blauen Anzug, der andere eine rote Jacke und eine Federhut. Sie stellen Klerus und Adel dar und machen beide fröhliche Gesichter. Es sind diverse Zettel sichtbar, auch der Säbel des Adligen ist beschriftet Es ist zudem ein Feld mit fressenden Vögeln und Kaninchen sichtbar.

Analyse (Einordnen In den historischen Kontext):

Die Karikatur stellt die drei Stände der französischen Gesellschaft dar. Der dritte Stand trägt alle Lasten wie Steuern und Abgaben. Der erste und zweite Stand werden vom dritten Stand getragen, sie zahlen keine Steuern und profitieren selber auch von Abgaben des dritten Standes. Vögel und Kaninchen fressen die Ernte des Bauern, der sie aber nicht jagen darf.

Interpretation (Erklärung):

Die Karikatur kritisiert die Lasten- und Privilegienverteilung der ständischen Gesellschaft im Ancien Regime. Adel, Klerus und König leben auf Kosten des dritten Standes.

Der Preis für das Brot steigt mit leichten Schwankungen auf einen absoluten Höchstpreis von 15 Sous am 14. Juli 1789 (Sturm auf die Bastille - die Pariser Bevölkerung erhebt sich). Anschliessend sinkt er wieder drastisch. Der Preis für den Weizen zeigt den gleichen Verlauf. (Grund für die Erhöhungen sind mehrere schlechte Ernten. Der Preis war gebunden und der König versuchte 1775 den Preis zu liberalisieren, was aber zu Aufständen und der erneuten Festschreibung führt.) 

Vertreter des dritten Standes und Sympathisanten aus den anderen Ständen erklärten sich zur Nationalversammlung und beschliessen eine Verfassung auszuarbeiten. Das ist der erste Schritt der Revolution, der aber nur von einer kleinen Gruppe getragen wird.

Am 14. Juli 1789 (Französischer Nationalfeiertag) erhebt sich die Bevölkerung von Paris und stürmt das Gefängnis (=Bastille). Sie befreien 7 Gefangene, bemächtigen sich der Waffen und zerstörten das Gebäude komplett. Damit vernichteten sie das Symbol der Königsmacht. Zudem schaffen sie eine Nationalgarde, um sich gegen die königlichen Soldaten wehren zu können. 

Bauern plündern Schlösser und Klöster. Sie verjagen und ermorden die Grundherren und vernichten alle Besitzurkunden. Sie befreien sich damit aus der feudalen Abhängigkeit. 

Die Nationalversammlung schuf

• die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte"
• den "Privilegienverzicht", d.h. die Leibeigenschaft, die grundherrliche Gerichtsbarkeit und die Steuerprivilegien wurden abgeschafft. 
• die neue Verfassung wurde eine konstitutionelle Monarchie.

Die nationalversammlung versagte:

• Die Versorgung der pariser Bevölkerung war nicht gewährleistet.
• Es herrschte eine Inflation und wirtschaftliches Chaos.
• Auf dem Land kam es zu Aufständen.

Das Verhalten des Königs und seine Flucht 1791 sowie der drohende Einmarsch ausländischer Soldaten führten dazu, dass Frankreich den Krieg erklärte und die Revolutionskriege begannen. Das wirtschaftliche Chaos liess die Sansculottes (Kleinbürgher) erstarken, welche die Jakobiner unterstützten. Diese griffen mit Preisfestsetzungen und Mindestlöhnen in die Wirtschaft ein und setzten sich in der Nationalversammlung durch. Es kam zu Neuwahlen = Nationalkonvent. Der Terror der Jakobiner hat ideologische Gründe, sie wollten die Werte der Revolution mit allen Mitteln retten. 

Trikolore (Nationalflagge), Marseillaise (Nationalhymne), neue Feste (Freiheitsfest), neuer Kalender, Jakobinermütze, Pantalon (gestreifte Hosen der Sansculotten)

Die Wirtschaft wurde dereguliert. Besitz und Eigentum wurden wieder garantiert. Das Direktorium nahm Bittschriften aus der Bevölkerung entgegen. Es schuf eine neue Verfassung, in der wieder ein Zensuswahlrecht verankert war, das Besitzbürgertum übernahm wieder die politische Führung. 

• absolutistische Ständegesellschaft
• feudale Ordnung
• politische Krise des Ancien Régime: enorme Schuldenlast, aussenpolitische Misserfolge, Reformunfähigkeit, Legitimitätsdefizit
• wirtschaftliche Krise: Teuerung, stagnierende Löhne, Missernten, Hungersnöte

Ausbruch:

• Verfassungsrevolution: Dritter Stand erklärt sich am 17. Juni zur nationalversammlung
• Städtische Revolution: Sturm auf die Bastille
• Bauernrevolution

1. Phase 1789-92:

• Kampf um bürgerliche Freiheitsrechte
• Schaffung der konstitutionellen Monarchie

2. Phase 1792-94:

• "Zweite Revolution" und Proklamation der Republik
• Schreckensherrschaft der Jakobiner (1793/94)

3. Phase 1795-99

• Direktorium

• Dritter Stand (Bürger und bauern, von gebildeter Elite bis Unterschicht)
• Abbé Sieyès: Was ist der Dritte Stand? (Zeitungsartikel welcher Beschreibt, was der Dritte Stand ist und was er will. Er ist nichts und will alles sein.)
• Olympe de Gouges (Rechte der Frau und Bürgerin)
• Roberspierre, Danton, Marat

• Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
• Neue Rechtfertigung politischer Herrschaft durch Verfassungen von 1789/1792/1795: Abschaffung der Feudalrechte; Gewaltenteilung; Volkssouveränität;
• Entmachtung des Königs, Ausrufung der Republik
• "Diktatur der Revolution" durch Jakobiner
• Ende/"Vollendung" der Revolution erst durch Napoleon
• Politisierung der Bevölkerung, Pluralismus
• Signalwirkung der Französischen Revolution in die ganze Welt

• Französische Revolution als Zäsur: Beginn der Moderne ("Laboratorium der Moderne")
• Französische Revolution prägt den Revolutionsbegriff
• Spätere Revolutionen / Freiheitsbewegungen beziehen sich auf die Französische Revolution. 
• Gründungsmythos: Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789, Schleifung der Bastille als Das (Medien-) Ereignis
• Verankerung des 14. Juli im kollektiven Gedächtnis durch Föderationsfest 1790
• Seit 1880 ist der 14. Juli Nationalfeiertag (90 Jahre nach erstem Föderationsfest, auf das sich der nationalfeiertag bezieht)