Diagnostik 2
Universität Bern
Universität Bern
Set of flashcards Details
Flashcards | 64 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 05.02.2020 / 02.01.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200205_diagnostik_2
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200205_diagnostik_2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
RIASEC-Modell von Holland
liegt vielen Berufswahl-Fragebögen zugrunde
sechs Interessens-Orientierungen (Anfangsbuchstaben -> R-I-A-S-E-C)
- Realistisch (Macher)
- Investigativ/intellektuell (Denker)
- Artistic/Künstlerisch (Erschaffen)
- Sozial (Helfer)
- Enterprising/Unternehmerisch
- Konventionell (Organisierer)
Glaubhaftigkeitsanalyse
Beurteilung des Realitätsgehalts einer Aussage
Mögliche Ursachen für Falschaussagen:
• Absichtliche Falschaussage (Lüge)
• irrtümliche Falschaussage bezogen auf einzelne Aspekte durch ungewollte falsche Rekonstruktion/ Erinnerung des Ereignisses -> z.B. falsche Identifizierung einer Person
• suggestionsbedingte irrtümliche Falschaussage -> komplexe Pseudoerinnerungen, deren fehlender Realitätsgehalt Person nicht bewusst ist
Ansätze zur Identifizierung von Falschaussagen
- Analyse des verbalen Inhalts
- Analyse der nonverbalen Faktoren
- Analyse der physiologischen Faktoren
Inhaltliche Glaubhaftigkeitsbeurteilung: Statement Validity Analysis (SVA)
Nullhypothese(n): Aussage ist nicht erlebnisbasiert
Alternativhypothese: Aussage ist erlebnisbasiert
Ziel: Zusammentragen von Hinweisen, die für/ gegen die Nullhypothese(n) sprechen
Beurteilung: Gibt es genug Hinweise, die Nullhypothese(n) aufrechtzuerhalten?
Gesprächsführungstechniken nach dem Trichtermodell (bei Tatbeschuldigten)
• Zuerst offene Fragen/ freier Bericht, um ggf. Hinweise auf Widersprüche aufzudecken & Realkennzeichen beurteilen zu können (interne Validität). Vorgegebene Erklärungen jeweils mit «wieso» hinterfragen («Elenktik»)
• geschlossene Fragen zur Prüfung der Übereinstimmung mit äusseren Fakten (externe Validität)
Wenn Zugeständnis -> Wiederholung des gesamten Trichters
Gesamtbeurteilung SVA
• Analyse der Aussagequalität
• Analyse der Aussagepersönlichkeit
• Analyse der Aussagegenese & Situation
Merkmalsbasierte Inhaltsanalyse (CBCA)
Liste von «Realkennzeichen»
= Kennzeichen einer Aussage, die für hohe Qualität sprechen, d.h., die mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten, wenn eine Aussage erlebnisbasiert ist
CBCA als Methode zur Wahrheitserkennung, nicht zur Lügenerkennung
primäre Untertests WISC
- Gemeinsamkeiten finden
- Wortschatz-Test
- Mosaik-Test
- Visuelle Puzzles
- Matritzen-Test
- Formenwaage
- Zahlen nachsprechen
- Bilderfolge
- Zahlen-Symbol-Test
- Symbol suche
5 sekundäre Untertests
- allgemeines Wissen
- allgemeines Verständnis
- rechnerisches Denken
- Buchstaben-Zahlen-Folgen
- Durchstreich-Test
Rohwertsumme
Punktzahl jedes Untertests
Wertpunkte
umgerechnete Rohwertsumme, altersnormiert. (dient der gleichen Gewichtung aller UTs auf Skala 1-19)
homogenes Indexprofil
Differenz aus höchstem und niedrigstem Index-Wert ≥ 23?
Wenn ja kann der Gesamt-IQ nicht ohne Weiteres Interpretiert werden
-->
- Indexwerte getrennt interpretieren
- Diskrepanzanalysen auf Index-Ebene (für euren Bericht: auf jeden Fall durchführen)
- bei sign. Differenzen: Absicherung durch weitere Untersuchungen & Verhaltensbeobachtung
sign. Unterschiede zw. UTs nicht immer klinisch bedeutsam. Differenz ist bedeutsam, wenn Grundrate für diese Differenz ≤10% ; 10-25% sind grenzwertig
Kritische Werte
Werte ab denen Abweichung als Stärke oder Schwäche zählt
Grundraten
Häufigkeit einer bestimmten Stärke oder Schwäche in der Gesamtstichprobe in %
Mögliche Ursachen von Diskrepanz bzw. Schwächen auf UT-Ebene
- Instruktionen nicht verstanden
- Abgelenkt/ unmotiviert
- Einschränkungen von Motorik/ visueller oder auditiver Wahrnehmung
-> Verhaltensbeobachtung berücksichtigen
Grenzen der Intelligenzdiagnostik
- keine Prozessinforamtionen
- Verhalten (nur) in vorgegebenen Kategorien beschrieben
- Abhängkeit Testleistungen von Vorerfahrungen
- nur 1 diagnostischer Bestandteil
Alfred Binet
- erster Intelligenztest
- Ziel: angemessene Beschulung von Kindern
- Intelligenzalter
Alfred Binets Einfluss auf heutige Intelligenzdiagnostik
- Konzept der Reliabilität: mehrere Items pro Test
- Abstufung Aufgaben leicht bis schwer
- Standardisierte Testdurchführung
- Vergleichsnormen
- konkretes Verhalten messen
- Tesergebnis ist nur ein Faktor bei der Bewertung der Intelligenz
Charles Spearman: 2-Faktoren-Theorie
Louis Thurstone: Primary Mental Abilities
• Eine Person kann in einer Fähigkeit eine hohe Ausprägung haben und in einer anderen nicht
• Mehrere Fähigkeiten sind an spezifischer Testleistung beteiligt, aber unterschiedlich stark
• Heterogenere Tests als bei Spearman
• nicht minderungskorrigierte (= geringere) Korrelationen; homogene Stichproben
kein Gesamtscore! -> Profil von Scores (9 später 7 primary abilities die durch Untertests bestimmt werden)
Raymond Cattell: Fluide & kristalline Intelligenz
- fluide Intelligenz: Leistung in Aufgaben mit neuartigem Matrial, wenig durch Lernerfahrungen bestimmt (gf)
- Kristalline Intelligenz: Ergebnis erworbener Lernerfahrung; Leistung in vertrauten Aufgaben; stark kulturabhängig (gc)
-> gf lädt stärker auf g, da in jüngerem Alter von höherer Bedeutung
primäre Indexwerte des WISC-V
- Sprachverständnis
- Visuelll-räumliche Verarbeitung
- Fluides Schlussfolgern
- Arbeitsgedächtnis
- Verarbeitungsgeschwindigkeit
Eigenschaften des WISC-V
- mehrdimensionale Tests
- Paper-Pencil
- Einzeltestung
- Sprachbasiert
- Speed Tests und Power Tests
- konventioneller Test
Beispiele für Intelligenztests
- SON-R: nonverbaler Intelligenztest für Kinder
- AID: adaptiver Intelligenztest für Kinder
- AZUBI-TH: Intelligenztest für Erwachsene
- PAI 30: Test der Praktischen Alltagsintelligenz
SON-R 2-8: Bewertung
- kein spezifisches Intelligenzmodell
- erfasst v.a. fluide Intelligenz und visuelle Verarbeitung -> kristalline Intelligenz, Gedächtnis und auditive Verarbeitung nicht erfasst
- feinmotorische und visuelle Fähigkeiten notwendig
- nicht unbedingt kulturfreie Messung
- macht Kindern Spass -> Motivation
Adaptives Intelligenz-Diagnostikum AID
- Messung möglichst verschiedener kognitiver Fähigkeiten
- zeitsparende und an individuelle Fähigkeiten angepasste Testdurchführung (adaptives Testformat)
- Parallelformen für wiederholte Testungen
- prinzipiell Auswertung als Leistungsprofil, kein Gesamt- IQ vorgesehen
- Einzeltestung
Anwendungsbereich des AID
- klinische (kinder und Jugendliche) Abklärung, bei dnen breites Begabungsprofil gewünscht ist
- bei wiederholter Testungen
- bei Kindern mit Motivationsporblemen
- Bei Diagnostik von Hochbegabung/Intelligenzminderung
Persönlichkeitsentfaltungsverfahren
- Sceno-Test
- Operante-Motiv-Test
- Adult Attachment Projective Picture System
Interpretation von Persönlichkeitsentfaltungsverfahren
- Formdeutung
- verbal-thematisch (Geschichten zu Bildern erzählten)
- zeichnerisch/gestalterisch (Szene mit Figuren darstellen)
-
- 1 / 64
-