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Einführung in die Grundlagenfächer der Psychologie
Einführung in die Grundlagenfächer der Psychologie
Kartei Details
Karten | 163 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.12.2019 / 25.11.2021 |
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radikaler Behaviorismus
Denken verursacht Verhalten nicht, sondern wird selbst durch Stimuli der Umwelt verursacht
Beginn des Behaviorismus
wurzelt in der Physiologie des späten 19. und frühen 20. Jhdts.
Thorndike - Grundstein - Prinzip des Lernens durch trial and error > law of effect (befriedigende Reaktion = Erfolg verstärkt den Lernerfolg)
Ivan Petrovich Pawlow
- ideales Modell für den Zugang zum Lernen = biologische Ebene
- Lernen im Bereich der Physiologie
- entwickelte Klassische Konditionierung, aufbauend auf der Annahme, dass Verhalten auf Reflexen beruht (Thorndike nahm an, dass es auf Lust beruht)
- Konditionierter Reiz (Ton) kündigt unkonditionierten Reiz (Futter) an > automatisch unkonditionierte Reaktion (Speichel)
John B. Watson
- wollte Freuds Neurosenlehre, die er als unwissenschaftlich sah, widerlegen
- wandte sich auch gegen die von Wundt benutzte Introspektion
- vertrat rein naturwissenschaftliches Vorgehen
- Little Albert - klassische Konditionierung - Furchtreaktion
- Behauptung, er könne aus einer Anzahl Kinder alles machen - radikale Milieutheorie - krasser Gegensatz zu früher vertretenen Theorien (zb Galton - Bedeutung der Gene)
Clark L. Hull
- Hauptwerk "Principles of behavior" 1943
- Versuch, Verhaltenstheorie bzw. ein Verhaltensmodell zu formulieren, das auf axiomatischen Grundlagen beruht
- System von Postulaten (primary laws), von denen er ganz konkrete Vorhersagen auf das Verhalten abzuleiten hoffte
- enormer Einfluss für die damaligen Lerntheorien
Burrhus F. Skinner
- einflussreichster Vertreter behavioristischer Positionen
- Operante Konditionierung
- gewünschte Verhaltensweisen werden am ehesten erreicht, wenn sie belohnt werden
- Belohnung am effektivsten, wenn zeitlich unmittelbar nach Verhalten
- Konsequenz ist entscheidend, ob Verhalten in Zukunft wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher
- Roman Walden Two - Leben in einer durch Operante Konditionierung geformten Gemeinschaft
- laut Journal American Psychologist nach Freud an zweiter Stelle der einflussreichsten Psychologen des 20. Jhdts.
Operante Konditionierung (Skinner)
- aufbauend auf Thorndikes Puzzle-Box > Skinner Box > gezielte Herstellung von Reiz-Reaktionsverbindungen
- zb wenn Ratte ein erwünschtes Verhalten zeigt während ein diskriminativer Reiz da ist (zb grünes Licht) > Belohnung (Futter); wenn unerwünschtes Verhalten (zb Hebel bei rotem Licht) > Bestrafung (Stromstoß)
- wichtig: zuverlässige und zeitnahe Beziehung zwischen Reaktion + Konsequenz (Kontingenz)
- umso schneller gelernt, je regelmäßiger die Konsequenz wahrgenommen wird
- wenn Reaktion keine kontingente Konsequenz > Verhaltenshäufigkeit geht auf Niveau vor Konditionierung zurück (Löschung)
Kontingenz
zuverlässige und zeitnahe Beziehung zwischen Reaktion und Konsequenz
Verstärkung
erhöht Verhaltenshäufigkeit
positive: Belohnung
negative: eine drohende Strafe bleibt aus
Bestrafung
Verhaltenshäufigkeit sinkt
positive: zb Schläge
negative: Entzug von etwas Gutem
Absolutschwelle vs Unterschiedsschwelle
Absolutschwelle = jener Signalwert, ab dem man überhaupt mal irgendwas wahrnimmt
Unterschiedsschwelle = just noticeable difference jnd
Generalisierung
zb helleres und dunkleres Grün wird auch zur Reaktion führen
Verstärkerpläne
kontinuierlich: jede Reaktion verstärkt > FR-1
partielle: nicht jede
- Quotenplan: nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen
- fixiert: zb nach jeder 5. Reaktion > FR-50
- variabel: zb im Mittel nach jeder 10. Reaktion, kann aber auch die 1. oder 20. sein > VR-10
- Intervallplan: nach einem bestimmten Zeitintervall
- fixiert: zb nach Verstärkung 10 sekunden warten, egal wie viele Reaktionen dazwischen > FI-10
- variabel: zb im Mittel alle 5 Sekunden ein Verstärker > VI-5
je geringer die Quote der Verstärkung oder je kürzer die Zeiten dazwischen, desto höher isti die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens
je unregelmäßiger die Verstärkung, desto länger wird das Verhalten bei Ausbleiben der Verstärkung fortgeführt
Kognitive Wende
Mitte des 20. Jhdts
Behaviorismus zunehmend in Frage gestellt
Albert Bandura - Sozialkognitive Lerntheorie - Übergang der Lerntheorien behavioristischen Zuschnitts zu den modernen Kognitionstheorien > nicht die Konsequenz von Verhalten zentral, sondern die bloße Beobachtung am Modell
Edward Tolman
- kognitive Landkarten (mental maps)
- innere Repräsentationen als wesentliches Element des Lernens
- Experiment mit Ratten - mussten in Labyrinth, das sie kannten, einen neuen Ausweg finden als der alte versperrt war - fanden den neuen kürztesten Weg
- Unterschied zu behavioristischen Grundannahmen: das zugrundeliegende Verhalten (Umgehen der Blockade) wurde nie verstärkt, kognitive Landkarten und mit ihnen zusammenhängendes Verhalten sind somit BElege für innere Repräsentationen
- > kognitive Wende
Def. Differentielle Psychologie
erforscht systematische Unterschiede im Erleben und Verhalten von Menschen(gruppen)
Unterschiede im Erleben und Verhalten sind abhängig von
- Eigenschaften (traits)
- sozialen Bedingungen (zb Sozialisierung)
- situativen Kontexten
Bedeutung der Diff Ps für
- soziales Gefüge (Stimmungslage, Affektausdruck > wichtige Infoquelle für interpersonelle Kommunikation)
- Leistungsgesellscahft (Anforderung / Qualifizierung)
- Wortschatz der Alltagssprache
William Stern
- Begründer der Diff Ps
- 1. Buch "über Psychologie der individuellen Differenzen" 1990
- 2. Auflage 1911 "Die Differentielle Psychologie in ihren methodischen Grundlagen"
- > systematische Begründung der DP mit empirisch-statistischem Ansatz
AP vs DP
- AP: nomothetisch, Phänomene universell erklären, Unterschiede = Error (Messfehler)
- DP: ideographisch, Ursache von individuellen Schwankungen
> kein Widerspruch sondern methodische Ergänzung
nomothetisch
gesetzgebend
ideographisch
einzelcharakterisierend
Beispiel DP Pupillenkontraktion
- Pupillen von Introvertierten reagieren schneller
- Erklärung: Introvertierte generell höheres Erregungsniveau; Extravertierte benötigen stärkere Stimuli
- Extravertierte leichter zu sedieren (Narkose)
Begriffsbestimmung der DP
Empirische Wissenschaft (Erfahrungswissenschaft), die sich mit verhaltensrelevanten, systematischen Variationen im Erleben und Verhalten zwischen Individuen und Gruppen befasst, hinsichtlich
- Ursprung
- Beschaffenheit
- Beeinflussbarkeit (Trainierbarkeit)
Forschungsvoraussetzungen der DP
- Streuung der Merkmalsausprägungen (Sinnhaftigkeit von Merkmalen - keine Merkmalsvarianz > man kann nichts vorhersagen)
- Quantifizierbare (operationalisierbare) Merkmale (Variablen) > Definition der Konstrukte & wie man sie messen kann
quantifizierbar
operationalisierbar
Merkmale
Variablen
5 Hauptfragen der DP
- Differentiell-psychologische Methodenentwicklung (Tests, Fragebögen, etc.)
- Variationsforschung
- Korrelationsforschung
- Psychographie
- Komparationsforschung
2-5 im Schema von W. Stern
Variationsforschung > viele Menschen (Gruppen) + 1 Merkmal
Korrelationsforschung > 1 Person + statistischer Zusammenhang von 2 oder mehr Merkmalen
Psychogaphie > 1 Person + viele Merkmale - beschrieben
Komparationsforschung > Ähnlichkeit von 2+ Menschen + mehrere Merkmale
DP Methodenentwicklung
- welche Testaufgaben (Items" sind geeignet?
- messen Items eines Tests fair?
- ist der Verrechungsmodus im Test korrekt?
- Berührungspunkte mit Diagnostik
- Testtheorien
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