HF 18 Block 06 Essstörungen
Lernkartei zum Thema Essstörungen und Körperbildstörung
Lernkartei zum Thema Essstörungen und Körperbildstörung
Kartei Details
Karten | 13 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 27.11.2019 / 21.10.2022 |
Weblink |
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Was ist der BMI-Normbereich für Frauen und Männer?
- Frauen: 19‐24
- Männer 20‐25
Wie Aussagekräftig ist der BMI? Was muss man beachten?
Man muss immer die Gesamterscheinung brücksichtigen.
Was ist eine Körperbildstörung?
- Eine Pflegediagnose
- Definition: Ein Zustand, bei dem ein Patient eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers hat.
Was sind die Symtome einer Körperbildstörung im Bezug auf anorektische Patienten?
- Sehen sich selbst als hässlich, als "zu fett"
- Vermeiden den Blick in den Spiegel
- Kleiden sich locker, wenig körperbetont, um "Fettpolster" oder andere vermeintliche körperliche Makel zu überdecken
- Meiden intime Beziehungen aus Scham und/oder Ekel vor sich selbst
- Gehen nicht ins Schwimmbad, schämen sich vor Freunden und Familie
- Vergleichen einzelne Körperteile mit ihrem Ideal, ständiges Messen von Umfängen, Messen vom Körpergewicht, vergleichen mit Freundin.
Was sind die Pflegerischen Massnahmen bei Körperbildstörung?
- Aufbau einer tragfähigen und wohlwollenden Beziehung
- Vermitteln von Wissen über die Essstörung/Körperbildstörung
- Erarbeiten der persönlichen "Körperbild‐Geschichte" der Patientin.
- Erarbeiten der persönlichen Glaubenssätze anschliessend Umformulierung derselben.
- Trennung von Essstörung und Person
- Expositionstraining einzelner Körperteile (erst nach einigen Wochen Therapie!)
Was sind die Diagnosekriterien für Anorexia nervosa nach ICD-10?
- Körpergewicht mindestens 15% unter dem zu erwartenden Gewicht (entspricht weniger als BMI 18.5 bei Frauen und 19.5 bei Männern)
- Gewichtsverlust absichtlich selbst herbeigeführt
- Dauerhaftes Fasten
- Situativ selbstinduziertes Erbrechen
- Situativ selbstinduziertes Abführen
- Übertriebene körperliche Aktivität
- Gebrauch von Diuretika oder Appetitzüglern
- Körperschemastörung
- übertriebene Angst vor Gewichtszunahme,
- Endokrine Störungen über mind. 3 Monate
- Amenorrhö bei Frauen, Libido‐ oder Potenzverlust bei Männern
Was sind typische Verhaltensweisen bei Anorexia nervosa?
- einseitige Ernährung mit verbotenen Lebensmitteln.
- übertriebene körperliche Aktivitäten um Kalorien zu verbrennen.
- übertriebene Beschäftigung mit Essen/nicht Essen, Kalorien, Bewegung, Aussehen,
- Lügen und /oder Ausweichverhalten in Gesellschaft im Bezug aufs eigene Essverhalten. Damit verbunden oft sozialer Rückzug.
- Rascher gewollter Gewichtsverlust
- Verleugnung von Gesundheitsrisiken, drohender Kachexie
- Selbstwertgefühl ist mit der Gewichtskontrolle verbunden
- Selbstwahrnehmung trotz offensichtlicher Magerkeit als adipös
Was sind typische Begleiterscheinungen und sichtbare Folgen bei Anorexia nervosa?
- Veränderungen im Kardiovaskulären System mit Symptomen wie Schwindel
- Hypothonie, Bradykardie
- Veränderungen im EKG
- Veränderungen im Blutbild
- Veränderungen im Urinstatus, gestörter Elektrolythaushalt, Niereninsuffizienz
- Knochiges ungesundes Erscheinungsbild
- Osteoporose, Stressfrakturen, Skelettschmerzen
- Endokrine Störungen wie Amenorrhö
- Kopfhaarausfall und Lanugo‐Behaarung
- Verminderte Leistungsfähigkeit geistig und körperlich. In der Folge Arbeitsplatzverlust, sozialer Abstieg…
- Muskelschwäche und Muskelkrämpfe,
- Sozialer Rückzug
- Hauterkrankungen, offene Hautstellen z.B. über den Fingerknöcheln oder einzelnen Wirbeln (Dekubitus), Wundheilungsstörung, Hyperpigmentation
Was sind die Diagnosekriterien nach ICD-10 für Bulimia nervosa?
- Andauernde Beschäftigung mit Essen und Körpergewicht
- Essattacken, bei denen grosse Mengen Nahrung in sehr kurzer Zeit konsumiert werden
- Selbstinduziertes Erbrechen, oft mehrmals täglich
- Abführmittelabusus
- Zeitweiliges Hungern
- Gebrauch von Diuretika, Schilddrüsenhormonen, Appetitzüglern
- Krankhafte Furcht davor, dick zu werden
- Häufig frühere Anorexia nervosa.
Was sind typische Verhaltensweisen bei Bulimia nervosa?
- Im Alltag wenig auffällige Verhaltensweisen beobachtbar
- Selbstwahrnehmung bei normalem Gewicht als zu dick
- Häufige Ess‐Brechanfälle
- Im Alltag Rückzug nach den Mahlzeiten oder auch Vermeiden von Mahlzeiten
- Aktives Entgegenwirken zu Gewichtszunahme durch mehr oder weniger offensichtliche Strategien analog Diagnosekriterien
Was sind die tpischen Begleiterscheinungen und sichtbaren Folgen bei Bulimia nervosa?
- Schlechter Zahnstatus aufgrund der Magensäure
- Schwellung der Speicheldrüsen
- akute oder chronische Heiserkeit
- Refluxösophagitis
- Obstipation
- Hormonstörungen
- Elektrolytstörungen, Veränderungen im Blutbild, Urinstatus und EKG
- Ödeme
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- Schulden
Welche Erkrankungen können bei einem erhöhten BMI gehäuft auftreten?
- Herz‐Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck)
- Diabetes Typ II
- Gallensteine
- Schlafapnoe
- Arthrose
- Krebs (Brust‐, Gebärmutterhalskrebs) Menstruationsunregelmässigkeiten Schwangerschaftskomplikationen (Gestosen)
- Psychische Erkrankungen
- erhöhte Mortalität
Welche Pflegemassnahmen gibt es bei Essstörungen?
- Wahrnehmungstraining/Achtsamkeitstraining
- Unterstützung und Coaching im Umgang mit Anspannung (Skills)
- Training Sozialer Kompetenzen
- Expositionen (Spiegelexposition, Essexposition)
- Alltagstraining, Wiederentdecken und durchführen von angenehmen Tätigkeiten
- Einzelgespräche, Psychoedukation, Rollenspiele
- Treffen von Vereinbarung bezüglich Zielgewicht
- Führen und besprechen eines Esstagebuches mit Spannungs‐ oder Gefühlsprotokoll
- Vitalzeichenkontrollen
- Diagnostische Massnahmen wie Blutproben, Urinproben, EKG anmelden bzw. durchführen
- Gewichtskontrollen
- Ggf. Sondenernährung bei BMI < 14 (Verlegung ins Spital, wenn nötig mit FU)
- Essbegleitung während und nach der Mahlzeit
- Beobachtung und Reflexion von Ess‐ und Bewegungsverhalten
- Wochenendplanung bei Belastungsurlaub
- Unterstützung beim Festlegen und erreichen von Tages‐ und Wochenzielen
- Verhaltensanalysen schreiben lassen und besprechen
- Kleinkochgruppe (zusammen Menü planen, einkaufen, kochen, essen)
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