Anatomie/Physiologie Herz und Kreislauf
(AIN) Bestandteile Herz / Blutfluss, Blutdruck, Regulation HZV, Pre-/Afterload, Frank Starling / Systemischer und pulmonaler Kreislauf / Invasive BD-Messung NIBP, ZVD Kurve, Pulsoxymetrie / Systemischer und pulmonaler Kreislauf
(AIN) Bestandteile Herz / Blutfluss, Blutdruck, Regulation HZV, Pre-/Afterload, Frank Starling / Systemischer und pulmonaler Kreislauf / Invasive BD-Messung NIBP, ZVD Kurve, Pulsoxymetrie / Systemischer und pulmonaler Kreislauf
Set of flashcards Details
Flashcards | 54 |
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Students | 16 |
Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Other |
Created / Updated | 06.03.2019 / 09.06.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20190306_anatomiephysiologie_herz_und_kreislauf
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Was ist das Schlagvolumen?
- enddiastolisch sind ca. 120 - 150ml Blut in der linken Kammer, davon mind. 55% ausgeworfen (bis 75%) = ca. 70ml, der Rest verbleibt
- das Schlagvolumen hängt von 3 Faktoren ab:
- Preload
- Afterload
- Kontraktilität
- Normwerte: Schlagvolumen (SV) → 60 - 70ml, Auswurffraktion (EF) → 55%
Was sind die Normwerte der Ejektionsfraktion?
- > 55% normal
- 45 - 54% leichtgradig eingeschränkt
- 30 - 44% mittelgradig eingeschränkt
- < 30% hochgradig eingeschränkt
Was ist das Herzzeitvolumen?
Das Herzzeitvolumen ist die pro Minute vom Herzen geförderte Blutmenge. Es gilt als wichtigster Indikator für die Gesamtfunktion des Herz-Kreislauf-Systems.
- Herzzeitvolumen (HZV, HMV, CO) = Schlagvolumen x Herzfrequenz (60-70ml x HF) Normwert: 4,5 - 5 l/min
- Cardiac Index (CI) = Herzzeitvolumen : Körperoberfläche bei 70kg/KG (5-6 l/min : 1,7m2) Normwert: 2,5 - 3,5 l/min/m2
Von welchen 4 Faktoren ist das Herzzeitvolumen abhängig?
- Preload
- Afterload
- Kontraktilität
- Herzfrequenz
Was ist aussagekräftiger über den Kreislauf, Blutdruck oder Herzminutenvolumen?
- Herzminutenvolumen! ... ist aussagekräftiger
- kann man klinisch messen (z.B. Vigilanz, warme Peripherie, gute Diurese oder Pulmonalis Katheter & Picco Katheter)
- Wieso messen wir dann den BD?
- Weil es das einfachste ist! und i.d.R. wenn BD i.O. = HMV i.O., aber ungenau!
Wie kann die Herzfrequenz beeinflusst werden? (Erhöhung, Senkung)
- Erhöhung
- Stimulation des sympathischen Nervensystems mit Atropin, Ephedrin, Adrenalin
- Senkung
- Hemmung des sympathischen Nervensystems mit Betablocker, Calcium-Antagonist
Wie kann der Preload beeinflusst werden? (Erhöhung, Senkung)
- Erhöhung
- Volumenzufuhr, Vasopressoren, Lagerung
- Senkung
- Lasix
- Morphin (macht venöse Dilatation)
- Nitroglycerin
- intrathorakaler Druck steigt (PEEP)
Wie kann die Inotropie beeinflusst werden? (Positiv, Negativ)
- Positiv
- Sympathikusstimulation, Volumengabe, Digitalis
- Beta-Stimulatoren (Dopamin, Dobutamin, Isuprel)
- Negativ
- Betablocker (Inderal, Tenormin, Brevibloc)
- Calcium-Antagonisten (Isoptin, Adalat)
Was beeinflusst den Afterload? (Erhöhung, Senkung)
- Erhöhung
- Stimulation des sympathischen Nervensystems
- Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin, Ephedrin
- PEEP (PVR=pulmonal vascular resistance) erhöht den pulmonalen Widerstand
- Senkung
- Vasodilatatoren (Nepresol, Nitroglycerin, Nitroprussid, Adalat)
- Sympathikusblockade (Spinal-, Periduralanästhesie)
- Alfa-Rezeptoren-Blocker (Regitin)
Normwerte (ART, PAP, ZVD, Wedge, HZV, CI, SV, EF, EDV, SvO2)
- ART
- Systole: 100 - 130 mmHg
- MAP: 70 - 100 mmHg
- Diastole: 80 - 90 mmHg
- PAP
- Systole: 30 mmHg
- MAP: 20 mmHg
- Diastole: 10 mmHg
- ZVD
- 0 - 9 mmHg
- Wedge
- 6 - 12 mmHg
- HZV
- ca. 4,5 - 5,0 l/min.
- CI
- ca. 2,5 - 3,5 l/min./m2
- SV
- ca. 70 - 100ml
- EF
- > 55%
- EDV
- ca. 120ml
- SvO2
- ca. 75%
Was ist das MONA-Schema?
Das MONA-Schema ist eine Orientierungshilfe zur Akutbehandlung eines akuten Koronarsyndroms oder Herzinfarktes.
- M = Morphin
- O = Oxygen (Sauerstoff)
- N = Nitroglycerin/Nitrat
- A = ASS
Was sind die "Nachteile des Herzens"?
- Perfusion der Koronarien erhöht in der Diastole
- Tachykardie → VO2 erhöht, DO2 gesenkt
- funktionelle Endarterien = keine Kollateralen!
- O2-Verbrauch erhöht ( ca. 63%)
Was ist die Glykokalix?
die Glykokalix ist die Kapillarmembran/-wand
- endotheliale Glykokalix
- Gefässbarriere (intra- und extravasal)
- Membrane aus Glykoproteinen
Sepsis schadet der Glykokalix!
Was schadet der Glykokalix?
- Hypervolämie zerstört Glykokalix über ANP → Kapillary leak → interstitielle Ödeme
- Degradation ⇒ Zersetzung, Verfall
- Ischämie
- Hypoxie
- Entzündung
- ANP
- Protection ⇒ Schonung, Schutz
- Sevoflurane
- Kortison
- Antithrombin
Was passiert während einer Tachykardie mit der Diastole?
die Zeit der Diastole verringert sich.
Anatomie des Herzens
- Faustgrosses Organ
- liegt asymmetrisch im vorderen, unteren Mediastinum
- Retrosternal → Herzspitze liegt in Höhe des 5. Interkostalraums
- um Längsachse gedreht: vorne liegen rechter Vorhof und rechte Kammer
Nenne die 4 Herzschichten
- Perikard (Herzbeutel) → aussen → das Herz wird davon umschlossen, unten ist es mit dem Zwerchfell verwachsen
- Epikard (Spalt mit Flüssigkeit) es ist fest mit dem Myokard verbunden
- Myokard (Muskelmasse mit spiralförmig angeordneten Muskelfasern: Reizleitungs- oder Arbeitsmuskulatur)
- Endokard (inkl. Klappenauskleidung) → innen → besteht aus einer Endothelschicht
Was machen die Herzohren?
- Funktion unklar, jedoch ANP-Produktion (atrial natriuretisches Peptid) → körpereigene Substanz, bindet Wasser, Mechanismus um das Herz zu entlasten
- das linke Herzohr ist bei Patienten mit Vorhofflimmern ein häufiger Entstehungsort für Blutgerinnsel, die zu einem Schlaganfall führen können.
- das rechte Herzohr ist ein möglicher Entstehungsort für eine Thrombenbildung, die zu einer Lungenembolie führen kann.
Nenne die 4 Herzkammern
- rechter Vorhof (rechter Atrium)
- rechte Kammer (rechter Ventrikel)
- linker Vorhof (linker Atrium)
- linke Kammer (linker Ventrikel)
Was ist ein Foramen ovale?
- eine Verbindung zwischen den Herzvorhöfen, die im fetalen (=vorgeburtlichen) Kreislauf den Blutübertritt von rechts (Lungenkreislauf) nach links (Körperkreislauf) zulässt.
- Bis zu 25% aller Menschen leben mit einem offenen Foramen ovale in der Vorhofscheidewand
Wie heissen die Herzklappen? Welche Funktion haben sie?
die Klappen sind alle auf einer Ebene, am Herzskellett befestigt. Sie verhindern den Rückstrom des Blutes.
- Trikuspidalklappe ⇒ Segelklappe
- Trikuspidalklappe ist grösser, da rechter Ventrikel mehr Hohlraum hat d.h. mehr Volumen hat
- Pulmonalklappe ⇒ Taschenklappe
- Mitralklappe ⇒ Segelklappe
- Aortenklappe ⇒ Taschenklappe
Erkläre die Herztöne und wann man sie hört
- der 1. Herzton ist dumpf und dauert 0,14 Sek.
- hört man in der Anspannungsphase der Systole. Durch die ruckartige Muskelkontraktion gerät das Blut in den Kammern in Schwingungen. Der erste Herzton wird daher auch als Anspannungston/Muskelanspannungston bezeichnet.
- Er ist über der Herzspitze am besten zu hören.
- der 2. Herzton ist heller, lauter und kürzer (0,11 Sek.) als der 1. Herzton
- kommt am Ende der Systole durch das "Zuschlagen" der Aorten- und der Pulmonalklappe zustand (Klappenschlusston).
- Er ist über der Herzbasis am besten zu hören.
Erkläre die 4 Phasen der Herzarbeit
- Diastole: Blut strömt in die Vorhöfe
- Systole Vorhöfe und Diastole Kammern
- Kammern sind gefüllt und die Klappen geschlossen
- Systole der Kammern, das Blut wird ausgetrieben
und wieder 1.,2.,3.,4. ... 1.
4 Phasen der Herzarbeit - Kammersystole - erkläre was hier passiert
während der Kammersystole zieht sich das Myokard der Herzkammern zusammen
- Anspannungsphase
- ist die erste Phase der Systole. Die Kammern sind mit Blut gefüllt, die Segel- und Taschenklappen geschlossen. Durch Anspannung des Myokards steigt der Druck in den Kammern, er ist jedoch noch nicht hoch genug, um die Taschenklappen aufzustossen.
- Austreibungsphase/Auswurfphase
- der Druck in den Kammern übersteigt schliesslich den Druck in Tuncus pulmonalis bzw. Aorta, die Taschenklappen werden aufgestossen und das Blut in die grosse Arterien getrieben. Gegen Ende der Austreibungsphase schliessen sich die Taschenklappen wieder, weil der Druck in der Arterie wieder höher ist als in der Kammer. Die Systole ist beendet, die Diastole beginnt.
4 Phasen der Herzarbeit - Kammerdiastole - erkläre was hier passiert
Auch die Kammerdiastole setzt sich aus zwei Phasen zusammen
- Entspannungsphase (Erschlaffungsphase)
- aufgrund der Entspannung des Myokards sinken die Kammerdrücke, alle Klappen sind abermals geschlossen
- Füllungsphase
- die Kammerdrücke sind nunmehr unter die Vorhofdrücke gesunken, die Segelklappen sind geöffnet und Blut strömt aus den Vorhöfen in die Kammern. Dies erfolgt überwiegend Passiv - die oben erwähnte Vorhofkontraktion trägt bei normaler Herzfrequenz nur etwa 10 - 20 % zur Kammerfüllung bei. Die Füllungsphase endet mit dem Schliessen der Segelklappen - die neue Systole beginnt
Systole - Diastole - MAP?
- Systole
- Pumpkraft der Ventrikel
- Diastole
- Druck in der Entspannungsphase, Gefässpumpkraft
- Herzkranzgefässe werden während der Diastole durchblutet. Während der Diastole schliesst sich die Aortenklappe, die Koronarien liegen direkt nach der Aortenklappe und können so durchblutet werden.
- MAP → mean arterial pressure
- kontinuierlicher Druck im Gefäss
Was macht die Windkesselfunktion?
- dämpft Pulswelle (= systolischen BD) ab
- speichert Energie (für diastolischen Blutfluss)
- ist abhängig von Elastizität der Aortenwand
- nimmt im Alter (Arteriosklerose) ab
Der vom Herzen während der Systole ruckartig ausgeworfene Blutstrom dehnt die Gefässwand der Aorta und der herznahen Arterien kurz auf. Während der Herzmuskel sich in der Diastole entspannt, zieht sich die Gefässwand wieder zusammen und schiebt dadurch das in ihr gespeicherte Blut weiter. So sorgen die herznahen, elastischen Gefässe für einen gleichmässigen Blutstrom - wäre die Aorta starr, stünde nach Beendigung jeder Herzaktion der Blutstrom still.
Funktion des Herzmuskels
Durch das Ineinandergleiten von Aktin- und Myosinfinalmenten verkürzen sich die Sarkomere. Es entsteht eine Muskelkontraktion.
Wie lautet das Gesetz von Frank/Starling? Erkläre.
- je grösser die Faservordehnung (Sarkomerlänge), desto stärker die Kraft der Kontraktion
- je mehr Blutvolumen enddiastolisch in der Kammer, desto grösser das Schlagvolumen (gilt in einem bestimmten Bereich)
- desto mehr sich die Kammern dehnen, desto mehr Volumen und Kraft der Kontraktion
wenn z.B. in der Aorta ein erhöhter Druck besteht, hat es die linke Kammer schwerer, ihr Blut auszuwerfen. Das hat zur Folge, dass eine grössere Menge Restblut in der linken Kammer zurückbleibt. Dadurch wird die Ventrikelmuskulatur gedehnt, sodass die Muskelfasern unter grösserer Spannung stehen. Die Muskelfasern können sich nun aufgrund der etwas erhöhten Vorlast stärker zusammenziehen und das Blut mit höherer Kraft auswerden, die Restblutmenge vermindert sich wieder.
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