Allg. II 90-120
Eder, emotion und Motivation
Eder, emotion und Motivation
Fichier Détails
Cartes-fiches | 49 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 06.02.2019 / 08.02.2025 |
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Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von Russell (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem Modell: Angst, Freude, Trauer, Ärger, Überraschung, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit.
Valenz (angenehm/unangenehm) und Erregung (ruhig/erregt) als zwei bipolare, voneinander unabhängige Konstituenten (Faktoren) emotionalen Erlebens
Angst: Erregung hoch, Valenz negativ
Freude: Erregung mittel, Valenz positiv
Trauer: Erregung mittel, Valenz negativ
Ärger: Erregung leicht hoch, Valenz negativ
Überraschung: Valenz Neutral, Erregung hoch
Entspannung: Valenz positv, Erregung niedrig
Müdigkeit: Erregung niedrig, Valenz leicht negativ
Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson & Tellegen (1985). Worin liegen die zentralen Unterschiede zum Circumplex-Modell von Russell? Wie hängen die beiden Modelle zusammen?
vertikale Achse: hoher positiver Affekt <-> niedriger positiver Affekt
horizontale Achse: niedriger negativer Affekt <-> hoher negativer Affekt
- zwei bipolare, voneinander unabhängige Konstituenten des emotionalen Erlebens
- Valenz und Arousal sind in beiden Achsen inbegriffen
- Fokus liegt auf Trennung zwischen positivem und negativem Affekt
Was ist die Kernannahme von Appraisal-Theorien der Emotionsentstehung? Welche Einschätzungen sind zentral für eine Emotionsentstehung? Erläutern Sie Ihre Ausführung mithilfe eines Beispiels.
appraisal = Einschätzung
Appraisal-Theorien gehen davon aus, dass Emotionen das Ergebnis einer Sequenz von kognitiven Einschätzungen sind:
Ist das Ereignis persönlich bedeutsam? (Relevanz)
Ist das Ereignis positiv oder negativ für mich? (Zielkongruenz)
Kann ich das Ereignis beeinflussen/bewältigen? (Kontrollierbarkeit)
Definition des Selbstwerts über akademische Leistung, somit ist die Klausurleistung relevant und kontrollierbar durch lernen, eine gute Klausur wäre positiv (Freude), eine schlechte jedoch negativ (Ärger), bewertet --> Folge: Angst?
Erläutern Sie die Studie von Medvec, Madey & Gilovich (1995). Welche kognitiven Vorgänge könnten das Ergebnis dieser Studie erklären?
Bewertung des Gefühlsausdruck von Silber- und Bronzemedaillengewinnern direkt nach dem Wettkampf und bei der Siegerehrung
Ergebnis
- 3te hatten sowohl direkt nach dem Wettkampf als auch bei der Siegerehrung einen positiveren Gefühlsausdruck - ABwärtsvergleich (glücklicher)
- Silber-Medaillen Gewinner macht Aufwärtsvergleich mit dem Gold-Gewinner und empfindet negativere Emotionen, da die Diskrepanz zwischen Ziel und erreichter Leistung offengelegt wird
o zweiter ärgert sich knapp hinter dem Ersten zu sein und Dritter freut sich es aufs Treppchen geschafft zu haben (kognitive Einschätzung der Situation und nicht tatsächliches Medalien Faktum ist entscheidend)
-> Beipsiel für kontrafaktisches Denken
Nennen Sie Beispiele für mögliche Funktionen von emotionalen Verhaltensweisen.
- Emotionen lösen spezifische Verhaltensimpulse aus
Furcht → Flucht/Vermeidung; Ekel → Abstoßung; Interesse →Exploration; Ärger → Kampf; Hochgefühl → Dominanz; Demut →Unterordnung; Liebe/Zuneigung → Fürsorge ...
- Zuweisung von evolutionsgeschichtlich bewährten Funktionen(McDougall, 1928; Plutchik, 1980)
Furcht → Schutz; Ärger → Schutz vor Ausbeutung; Ekel →Zurückweisung von schädlichen Stoffen, ...
- Emotionen gehen mit bestimmten Handlungsbereitschaften einher(„action readiness“).
Besteht ein Zusammenhang zwischen emotionale Einschätzungen und emotionalen Handlungsbereitschaften? Erläutern Sie dazu die Studie von Frijda, Kuipers & ter Schure (1989)
- Emotionen gehen mit bestimmten Handlungsbereitschaften einher („actionreadiness“).
- Selbstbericht von erlebten Emotionen, Situationseinschätzungen und Verhaltenstendenzen
- Emotionsvorhersage mit Kenntnis der Verhaltenstendenzen
Untersuchung von Frijda, Kuipers & ter Schure (1989):
- Untersuchung, inwiefern Handlungstendenzen (-impulse) zugehörige Emotionen vorhersagen können
- Die in emotionalen Situationen erlebten Handlungsimpulse leisteten einen wesentlichen, über die Situationseinschätzungen hinausgehenden Beitrag zur Bestimmung der jeweils empfundenen Emotionen. Allerdings wird nur der Impuls, nicht die tatsächliche Handlungsausführung als kennzeichnend für die jeweilige Emotion gesehen, da emotionale Handlungsimpulse auch unterdrückt und kontrolliert werden können.
Erklären Sie verhaltenshemmende Auswirkungen von Emotionen. Warum ist eine Verhaltenshemmung durch Emotionen möglicherweise dennoch funktional für die Handlungsregulation?
Verhaltensblockade durch intensive (positive oder negative) Emotionen
Verhaltensunterbrechung zur Neuorientierung
o funktional, da man sich einen Überblick verschaffen und die Situation neu bewerten kann, Verhalten anpassen oder gegebene Chance nutzen
o Freezing kann für Überleben sinnvoll sein
o Antriebslosigkeit: kann der Vorbereitung der Zielablösung bei Aufgaben dienen, die nicht mehr sinnvoll sind, um Ressourcen zu erhöhen
Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?
Der Emotionsausdruck im Gesicht kann auch bei Primaten oder blindgeborenen Kindern beobachtet werden.
Insbesondere bei Basisemotionen.
Universelles Erkennen von Emotionsausdrücken im Gesicht in kulturübergreifenden Studien.
Aber auch Eigengruppe-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur.
Kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs-und Dekodierregeln. (nicht ausschließlich biologisch festgelegt)
Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? Beschreiben Sie dazu die Studie mit chinesischen Athleten von van Osch und Kollegen (2015).
- Eigengruppe-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur
- Kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs-und Dekodierregeln
- Stolz nach Sieg in nationalen und internationalen Wettbewerben
Chinesische Athleten: weniger Stolz in nationalen Wettbewerben (ingroup-audience); Vergleichgruppe Amerikaner (bei beiden Wettbewerben gleich stolz)
Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?
,(i) interkultureller Austausch (meist Studenten als Vpn)
(ii) meist gestellte Gesichtsausdrücke
(iii) erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen
Was behauptet die starke und die schwache Version der “Facial-Feedback”-Hypothese?Schildern Sie als Beleg für diese Hypothesen Ergebnisse von sog. “Botox-Studies”. WelcheVersion wird von den Ergebnissen dieser Studien mehr gestützt?
Einfluss der Mimik auf das emotionale Erleben (facial feedback):
- Starke Version: Mimik induziert Emotionen
- Schwache Version: Mimik moduliert emotionales Erleben
Botox-Studies von Davies et al. (2010):
- Messung emotionaler Reaktionen auf ein Video; normal vs. nach Botox-Injektion
- Ergebnis:
emotionales Erleben ist gedämpft nach Botox-Injektion (insb. nach milden emotionalen Erlebnissen)
-> stützt schwache Version der facial feedback Hypothese (Botox moderiert emotionales Erleben)
Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.
Möbius-Syndrom
- angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese)
- ABER: intakter Humor, normales Gefühlsleben
- widerspricht starker Version
Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion?
Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?
James-Lange Theorie stützt sich auf die physiologische Komponente von Emotion (arousal):
- Emotionen entstehen durch Wahrnehmung peripher-physiologischer Veränderungen
- „Wir weinen nicht, weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen“
Kritik von Walter Cannon:
- Trennung der Eingeweide vom ZNS bewirkt KEINE Veränderung im emotionalen Verhalten.
- Eingeweide sind relativ unempfindliche Organe.
- Viszerale Veränderungen sind zu langsam.
- Künstliche Herbeiführung von viszeralen Veränderungen induziert keine Emotion.
Erläutern Sie die Behauptung, dass ein physiologischer Erregungszustand notwendig für das emotionale Erleben ist.
Welche empirischen Befunde sprechen dagegen?
Untersuchungen von Querschnittsgelähmten haben gezeigt, dass sie zwar reduzierte sexuelle Erregbarkeit, Furcht- und Ärgergefühle jedoch gleichzeitig mehr sentimentale Gefühle empfinden.
Beta-Blocker reduzieren unter angstauslösenden Bedingungen physiologische Reaktionen, verändern aber nicht oder nur sehr selektiv das emotionale Erleben (Erdmann, 1986).
Populärwissenschaftliche Medien beschreiben das limbische System als „ein Gehirnareal, das der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient“. Diskutieren Sie diese Aussage kritisch.
keine Einheit der „limbischen“ Zellgruppen weder im histologischen Aufbau,noch in den Funktionen
limbisches System als einheitliches „emotionales Gehirn“ fragwürdig
Als Konzept aufgrund dessen Vagheit wenig brauchbar
stattdessen: Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerken, die in der Regel weite Teile des Gehirns umspannen (Netzwerkhypothese)
Viele Systeme lassen sich nicht auf Subkortikale Funktionen eingrenzen noch sind beteiligte Strukturen ausschließlich auf emotionales spezialisiert (vgl. Furcht)
Welche Evidenz gibt es für einen Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und dem ökonomischen Erfolg einer Gesellschaft?
- Zusammenhang zwischen der Anzahl angemeldeter Patente und der Verbreitung von Leistungsmotiven in den Medien
- Nationale Motivindizes sagen nachfolgende (aber nicht vorangehende) Steigerung der ökonomischen Leistung voher, genauso wie die Verbreitung bestimmter Motive in den Medien (zB Reden von Politikern, Bücher, Zeitungen,...)
- Ablösung des Katholozismus durch den Protestantismus steigert wirtschatlichen Erfolg (Autonomie, Selbständigkeit, Selbstverwirklichung)
Erläutern Sie die beiden Komponenten, aus denen sich nach dem Risikowahlmodell die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation ergibt.
Die Motivationstendenz ergibt sich aus der Summe von aufsuchenden (Hoffnung auf Erfolg; Te) und meidenden (Furcht vor Misserfolg; Tm) Tendenzen:
RT (resultierende Tendenz) = Te + (-Tm)
Te=Me*Ae*We (Produkt aus Erfolgsmotiv, Erfolsanreiz und Erfolgswahrscheinlichkeit)
W(Chance, Wahrscheinlcihkeit) als Erwartungskomponente und MxA (Motiv x Anreiz) als Wertkomponente
Tm=Mm*Am*Wm (Produkt aus dem Misserfolgsmotiv, Misserfolgsanrei und Misserfolgswahrscheinlichkeit)
Welche drei Variablenwerte muss man kennen oder messen, um die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation nach dem Risikowahlmodell berechnen zu können?
Welche drei anderen Variablen lassen sich aus der Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten?
Wie lassen sich nach dem Risikowahlmodell der Erfolgs- und der Misserfolgsanreiz aus der Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen?
resultierende Motivationstendenz: RT = Te + Tm
Dazu:
- W: Erwartungskomponente
- M: Motiv als Wertkomponente
- A: Anreiz als Wertkomponente
Te (aufsuchende Tendenz) = Me x Ae x We
Tm (meidende Tendenz) = Mm x Am x Wm
Kennen/Messen:
- Me/ Mm: Motive werden gemessen (z.B. mit dem TAT)
- We: subjektive Erfolgswahrsch. (Aufgabenschwierigkeit)
Ableiten: Anreize (entsprechen der linaren Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit We)
- Wm: subjektive Misserfolgswahrscheinlichkeit) = 1–We
- Ae: geringe Erfolgschance bedeutet hoher Erfolgsanreiz Ae=1-We
- Am:hohe Erfolgswahrschienlichkeit bedeutet starken (negativen) Misserfolgsanreiz: Ae=-We
-> lässt sich alles aus Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten
Warum ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit? Begründen Sie Ihre Argumentation mit einer kurzen Ableitungsskizze der entsprechenden Formeldarstellung des Risikowahlmodells.
RT=Te+Tm
RT=Me*Ae*We+Mm*Am*Wm
RT=(Me*(1-We)*We)+(Mm*-We*(1-We)) -> Einsetzen der Ableitbaren Variablen
RT=(Me*(We-We2))+(Mm*(-We+We2))
RT=(Me*(We-We2))-(Mm*(We-We2))
RT=(Me-Mm)*(We-We2)
Durch das Einsetzten der ableitbaren Variablen ergibt sich eine neue Formel zur Errechnung der Resultierenden Tendenz. Da die Erfolgswahrscheinlichkeit quadratisch vorkommt ergibt sich eine Parabelförmige Funktion.
Welche Vorhersagen ergeben sich für das Verhalten in Leistungssituationen aus der Tatsache, dass nach dem Risikowahlmodell der Zusammenhang von resultierender Motivationstendenz und Erfolgswahrscheinlichkeit für Erfolgsmotivierte umgekehrt u-förmig, für Misserfolgsmotivierte u-förmig verläuft?
Erfolgsmotivierte (HE (Hoffnung auf Erfolg) > FM (Furcht vor Misserfolg))…
- …wählen bevorzugt mittelschwierige Aufgaben
- …strengen sich hier maximal an und zeigen maximale Ausdauer
Misserfolgsmotivierte (HE < FM)…
- …meiden generell leistungsbezogene Aufgaben
- …sind bei mittelschwierigen Aufgaben am meisten gehemmt
- …zeigen hier die geringste Anstrengung und Ausdauer
- …bevorzugen sehr leichte oder sehr schwierige Aufgaben
Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung zur Anspruchsniveausetzung von Atkinson & Litwin (1960). Welcher Aspekt der Ergebnisse entsprach nicht exakt den Vorhersagen des Risikowahlmodells?
UV: Messung der Erfolgsmotivation (hoffnungsvoll vs. misserfolgsmotiviert)
Ringwurfspiel; AV: Wurfhäufigkeit in Abhängigkeit der Entfernung
-> Erfolgsmotivierte suchen mittel-schwere Zielentfernung, während dies bei Misserfolgsmotivierten schwächer ausgeprägt ist (Entspricht eig dem Risokowahlmodell); ABER: kein U-Kurve wie vorhergesagt, Mittelschwere Entfernungen werden nicht gemieden von Misserfolgsmotivierten)
Was versteht man unter der “kognitiven Wende” in der Leistungsmotivationsforschung?
Was sind die zentralen Charakteristika der neuen Forschungsrichtung?
Grenzen Sie die neue Richtung von der bis dahin vorherrschenden Forschungsauffassung ab. Was sind die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Auffassungen?
Streben nach Information (Diagnose) der eigenen Fähigkeit ist nach der kognitiven Wende wichtiger als antizipierter Affekt bei Erfolg bzw. Misserfolg.
Dadurch gibt es eine Präferenz für diagnostische (mitttelschwere) Aufgaben, darüber hinaus gibt es keinen Effekt der Aufgabenschwierigkeit (entgegen der vorrausgegangenen Forschungauffassung. Die Diagnostizitätsorientierung ist bei Erfolgsmotivierten höher. Es ist nicht mehr wichtig, welchen Schwierigkeitgrad Aufgaben haben, sondern dass sei die Fähigkeiten diagnostizieren.
Schildern Sie die Untersuchung und die zentralen Ergebnisse der Studie von Trope (1975) zur Dissoziation der Effekte von Aufgabenschwierigkeit und Diagnostizität auf die Aufgabenwahl.
Welche theoretische Schlussfolgerung wird durch dieses Ergebnis nahegelegt?
Experimente mit freier Aufgabenwahl bei unterschiedlicher Diagnostizität und unterschiedlicher Aufgabenschwierigkeit (voher fingierte Info über die jeweiligen Eigenschaften der Aufgabe)
UV 1:HE>FM (hohes Leistungsmotiv)vs. FM>HE (niedriges Leistungsmotiv)
UV2: Aufgabenschwierigkeit (leicht vs. mittel vs. schwer)
UV3: Aufgabendiagnostizität (hoch vs. niedrig)
AV: Aufgabenpräferenz
--> lieber diagnostische als wenig diagnostische Aufgaben
--> Schwierigkeit hat keinen Einfluss, bis auf leichte Vorliebe für einfache Aufgaben
--> Motiv: Leistungsmotivierte bevorzugen diagnostische Aufgaben
Leistungsmotiv beruht auf Informationsstreben über eigene Fähigkeiten. Nicht mittlere Schwierigkeit, sondern diagnostizität ist ausschlaggebend.
- Beschreiben Sie die beiden zentralen Dimensionen der Ursachenerklärung von Leistungsergebnissen und erläutern Sie, was mit den beiden gegensätzlichen Ausprägungen dieser Dimensionen jeweils gemeint ist.
- Was sind günstige und ungünstige Attributionsasymmetrien von Leistungsergebnissen und wie hängen sie mit Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg zusammen?
Kausalattribuationen ("Was bestimmt meinen Erfolg?") als Schlüssel zum Verständnis von leistungsmotivertem Handeln.
Lokationsdimension: Person (internale Personenfaktoren) vs Umwelt (externale (Umwelt-)Faktoren) -> beeinflusst den Wert, Anreiz
Stabilitätsdimension: zeitlich stabil (schwer veränderbar)vs. variabel (leicht veränderbar) -> beeinflusst die Erfolgserwartung
- Einschätzung der Lokation und der Stabilität beeinflussen die Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg
o zeitlich stabil + externale Attribution --> ich kann eh nichts verändern (Aufgabenschwierigkeit)
o zeitlich variabel + internale Attribution --> ich kann etwas verändern(Anstrengung, stärkste Motivation)
Beschreiben und erläutern Sie die Selbststabilisierungszyklen in der Leistungsmotivation für erfolgs- und misserfolgsmotivierte Personen nach dem Selbstbewertungsmodell von Heckhausen.
Selbststabilisierende Erfolgsmotivation:
-> 1 Erwartungsmotivation (Hoffnung auf Erfolg)
-> 2 Zielsetzung (realistisch, aber anspruchsvoll)
-> 3 Ergebnisbilanz (ausgewogenes Verhältnis von Erfolg und Misserfolg)
-> 4 Attrbution (Erfolg: Fähigkeit, Anstrengung; Misserfolg: Anstrengungsmangel)
-> 5 Affektbilanz (Überwiegend positive Selbstbewertungsemotionen)
positive Verstärkung -> 6 Handlungsdirektive (Verbesserung der eigenen Tüchtigkeit) -> 1
Selbststabilisierende Misserfolgsmotivation:
-> 1 Erwartungsmotivation (Furcht vor Misserfolg)
-> 2 Zielsetzung (unrealistisch, eher leicht/schwer)
-> 3 Ergebnisbilanz (unausgewogenes Verhältnis von Erfolg und Misserfolg)
-> 4 Attrbution (Erfolg: Zufall, sehr leicht; Misserfolg: Fähigkeitsmangel, zu schwerl)
-> 5 Affektbilanz (reduzierte negative Selbstbewertungsemotionen)
negative Verstärkung -> 6 Handlungsdirektive (Reduzierung von Selbstwertbelastungen) -> 1
Skizzieren Sie ein einfaches kybernetisches Regelkreismodell der Handlungssteuerung durch Ziele. Erläutern Sie die verschiedenen Komponenten dieses Modells.
Ziele als Führungsgrößen in einem Regelkreis:
1.Regelstrecke - Situation (Voherschender Zustand)
2.Messfühler - Wahrnehmung (Messung des vorherschenden Zustands)
3.Ist-Soll-Vergleich - Bewertung (unter Einfluss des Sollwertes - Ziel, Anspruch)Anhand von Zielen kann ein Abgleich zwischen Soll- und Ist-Werten gemacht werden
4. Korrektive Einwirkung -Handlung (Bei Diskrepanz zwischen Soll und Ist können korrektive Eingriffe vorgenommen werden)
Was ist der Unterschied zwischen einer positiven und einer negativen Feedbackschleife?
- Reduktion der Diskrepanz zu einem angestrebten Sollwert (negative Feedbackschleife = Annäherung)
- Erhöhung der Diskrepanz zu einem abgelehnten Referenzwert (positive Feedbackschleife = Vermeidung)
Erläutern Sie die Begriffe “Selbstaufmerksamkeit” und “Optimismus”.
An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Scheier?
Schildern Sie die Ergebnisse der Untersuchung von Carver, Blaney & Scheier (1979), mit denen der Einfluss von Selbstaufmerksamkeit und Optimismus auf die Hartnäckigkeit der Zielverfolgung untersucht wurde.
Carver, Blaney & Scheier (1979)
o günstige oder ungünstige Erwartungen hatten nur einen Einfluss auf die Bearbeitungsdauer eines unlösbaren Problems, wenn die SAM hoch war
Wie hartnäckig arbeiten die Leute an den Aufgaben? (die lösbar waren)
UV1: leichte Aufgaben oder schwere Aufgaben --> Optimismus
UV2: hohe Selbstwahrnehmung oder niedrige Selbstwahrnehmung (Spiegel im Raum)
AV: Bearbeitungsdauer der Aufgabe
o denen gesagt wurde, dass es leichte Aufgaben sind + hohe Selbstwahrnehmung: stark bemüht. o denen gesagt wurde, dass es schwere Aufgaben sind + hohe Selbstwahrnehmung: fast nicht bemüht
o denen gesagt wurde es sind schwere Aufgaben + keine hohe Selbstwahrnehmung oder leichte Aufgaben + keine Selbstwahrnehmung: wenig bemüht/früh aufgegeben
--> erst mal: nur Unterschied in der Selbstaufmerksamkeit, denn ohne Selbstwahrnehmung wird keine Diskrepanz wahrgenommen, weil kein Soll-Wert („ich will gut sein“) da ist (Leistungsmotivation wird durch Selbstwahrnehmung angeregt)
- Hartnäckigkeit, mit der an einer Aufgabe gearbeitet wird hängt von SAM und Optimismus ab
- Optimismus spielt nur dann eine Rolle, wenn die Person selbstaufmerksam ist
- Wenn sie selbstaufmerksam ist, dann ist die Hartnäckigkeit hoch, wenn die Person optimistisch ist, und niedrig, wenn sie pessimistisch ist.
Erläutern Sie die Begriffe “Selbstaufmerksamkeit” und “Optimismus”.
An welchen Stellen beeinflussen diese Variablen Prozesse der Handlungsregulation im Modell von Carver und Scheier?
Schildern Sie die Ergebnisse der Untersuchung von Carver, Blaney & Scheier (1979), mit denen der Einfluss von Selbstaufmerksamkeit und Optimismus auf die Hartnäckigkeit der Zielverfolgung untersucht wurde.
Selbstaufmerksamkeit
o Grad an Salienz persönlicher Ziele
o Wahrnehmung eigenen Denkens und Handelns
o Diskrepanzen zwischen Ist und Soll können erkannt werden
Optimismus
o Positive Ergebniserwartung
o Grad persönlicher Kontrollüberzeugungen
o Beeinflusst Einschätzung der eigenen Fähigkeiten ergo der Zielerreichungsfähigkeit
o höherer Grad -> höherer Optimismus, Situationen kontrollieren zu können
Einfluss auf Handlungsregulation
o Selbstaufmerksamkeit
--> hoch macht persönliche Ziele salient und führt zu effizienteren Ist-Soll Vergleichen
-->das eigene Handeln wird besser eingeschätzt, Diskrepanzen werden überhaupt erkannt
o Optimismus
--> bei Einschätzung der Zielerreichungsmöglichkeiten
--> größere Kontrollüberzeugung führt dazu, dass man den Ausgang einer Situation länger als positiv beeinflussbar wahrnimmt
--> stark optimistisch --> späteres Disengagement
Erläutern Sie den Begriff des “disengagement”. Welche beiden Formen des “disengagement”werden im Modell von Carver & Scheier unterschieden? Unter welchen Umständen ist ein“disengagement” wahrscheinlich?
Disengagement = das Ablassen von einer Aufgabe, anstelle von korrektiven Handlungen zur Zielerreichung
- behavioraler Rückzug: sich aus der Aufgabensituation entfernen
- mentaler Rückzug: sich psychisch von der Aufgabe distanzieren
Disengagement ist dann wahrscheinlich, wenn die Zielerreichungswahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt wird (Neubewertung) oder nach der Zielerreichung (meta-monitoring der Diskrepanz). Zielerrechungsmöglichkeiten werden positiv von Optimismus/Kontrolle beeinflusst.
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