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Allg. II 90-120

Eder, emotion und Motivation

Eder, emotion und Motivation


Kartei Details

Karten 49
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.02.2019 / 17.01.2024
Lizenzierung Keine Angabe
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Welche Evidenz gibt es für einen Zusammenhang zwischen Leistungsmotivation und dem ökonomischen Erfolg einer Gesellschaft?

  • Zusammenhang zwischen der Anzahl angemeldeter Patente und der Verbreitung von Leistungsmotiven in den Medien
  • Nationale Motivindizes sagen nachfolgende (aber nicht vorangehende) Steigerung der ökonomischen Leistung voher, genauso wie die Verbreitung bestimmter Motive in den Medien (zB Reden von Politikern, Bücher, Zeitungen,...)
  • Ablösung des Katholozismus durch den Protestantismus steigert wirtschatlichen Erfolg (Autonomie, Selbständigkeit, Selbstverwirklichung)

Erläutern Sie die beiden Komponenten, aus denen sich nach dem Risikowahlmodell die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation ergibt.

Die Motivationstendenz ergibt sich aus der Summe von aufsuchenden (Hoffnung auf Erfolg; Te) und meidenden (Furcht vor Misserfolg; Tm) Tendenzen:

RT (resultierende Tendenz) = Te + (-Tm)

Te=Me*Ae*We (Produkt aus Erfolgsmotiv, Erfolsanreiz und Erfolgswahrscheinlichkeit)

W(Chance, Wahrscheinlcihkeit) als Erwartungskomponente und MxA (Motiv x Anreiz) als Wertkomponente

Tm=Mm*Am*Wm (Produkt aus dem Misserfolgsmotiv, Misserfolgsanrei und Misserfolgswahrscheinlichkeit)

Welche drei Variablenwerte muss man kennen oder messen, um die resultierende Motivationstendenz in einer Leistungssituation nach dem Risikowahlmodell berechnen zu können?

Welche drei anderen Variablen lassen sich aus der Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten?

Wie lassen sich nach dem Risikowahlmodell der Erfolgs- und der Misserfolgsanreiz aus der Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen?

resultierende Motivationstendenz: RT = Te + Tm 

Dazu:

  1. W: Erwartungskomponente
  2. M: Motiv als Wertkomponente
  3. A: Anreiz als Wertkomponente

Te (aufsuchende Tendenz) = Me x Ae x We

Tm (meidende Tendenz) = Mm x Am x Wm

Kennen/Messen:

  •  Me/ Mm: Motive werden gemessen (z.B. mit dem TAT)
  • We: subjektive Erfolgswahrsch. (Aufgabenschwierigkeit)

Ableiten: Anreize (entsprechen der linaren Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit We)

  • Wm: subjektive Misserfolgswahrscheinlichkeit) = 1–We
  • Ae: geringe Erfolgschance bedeutet hoher Erfolgsanreiz Ae=1-We
  • Am:hohe Erfolgswahrschienlichkeit bedeutet starken (negativen) Misserfolgsanreiz: Ae=-We

-> lässt sich alles aus Erfolgswahrscheinlichkeit ableiten

Warum ist die resultierende Motivationstendenz eine parabelförmige Funktion der Erfolgswahrscheinlichkeit? Begründen Sie Ihre Argumentation mit einer kurzen Ableitungsskizze der entsprechenden Formeldarstellung des Risikowahlmodells.

RT=Te+Tm

RT=Me*Ae*We+Mm*Am*Wm 

RT=(Me*(1-We)*We)+(Mm*-We*(1-We)) -> Einsetzen der Ableitbaren Variablen

RT=(Me*(We-We2))+(Mm*(-We+We2))

RT=(Me*(We-We2))-(Mm*(We-We2))

RT=(Me-Mm)*(We-We2)

Durch das Einsetzten der ableitbaren Variablen ergibt sich eine neue Formel zur Errechnung der Resultierenden Tendenz. Da die Erfolgswahrscheinlichkeit quadratisch vorkommt ergibt sich eine Parabelförmige Funktion. 

Welche Vorhersagen ergeben sich für das Verhalten in Leistungssituationen aus der Tatsache, dass nach dem Risikowahlmodell der Zusammenhang von resultierender Motivationstendenz und Erfolgswahrscheinlichkeit für Erfolgsmotivierte umgekehrt u-förmig, für Misserfolgsmotivierte u-förmig verläuft?

Erfolgsmotivierte (HE (Hoffnung auf Erfolg) > FM (Furcht vor Misserfolg))…

  • …wählen bevorzugt mittelschwierige Aufgaben
  • …strengen sich hier maximal an und zeigen maximale Ausdauer

Misserfolgsmotivierte (HE < FM)…

  • meiden generell leistungsbezogene Aufgaben
  • …sind bei mittelschwierigen Aufgaben am meisten gehemmt
  • …zeigen hier die geringste Anstrengung und Ausdauer
  • …bevorzugen sehr leichte oder sehr schwierige Aufgaben

Schildern Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung zur Anspruchsniveausetzung von Atkinson & Litwin (1960). Welcher Aspekt der Ergebnisse entsprach nicht exakt den Vorhersagen des Risikowahlmodells?

UV: Messung der Erfolgsmotivation (hoffnungsvoll vs. misserfolgsmotiviert)

Ringwurfspiel; AV: Wurfhäufigkeit in Abhängigkeit der Entfernung

-> Erfolgsmotivierte suchen mittel-schwere Zielentfernung, während dies bei Misserfolgsmotivierten schwächer ausgeprägt ist (Entspricht eig dem Risokowahlmodell); ABER: kein U-Kurve wie vorhergesagt, Mittelschwere Entfernungen werden nicht gemieden von Misserfolgsmotivierten)

Was versteht man unter der “kognitiven Wende” in der Leistungsmotivationsforschung?

Was sind die zentralen Charakteristika der neuen Forschungsrichtung?

Grenzen Sie die neue Richtung von der bis dahin vorherrschenden Forschungsauffassung ab. Was sind die zentralen Unterschiede zwischen den beiden Auffassungen?

Streben nach Information (Diagnose) der eigenen Fähigkeit ist nach der kognitiven Wende wichtiger als antizipierter Affekt bei Erfolg bzw. Misserfolg.

Dadurch gibt es eine Präferenz für diagnostische (mitttelschwere) Aufgaben, darüber hinaus gibt es keinen Effekt der Aufgabenschwierigkeit (entgegen der vorrausgegangenen Forschungauffassung. Die Diagnostizitätsorientierung ist bei Erfolgsmotivierten höher. Es ist nicht mehr wichtig, welchen Schwierigkeitgrad Aufgaben haben, sondern dass sei die Fähigkeiten diagnostizieren.

Schildern Sie die Untersuchung und die zentralen Ergebnisse der Studie von Trope (1975) zur Dissoziation der Effekte von Aufgabenschwierigkeit und Diagnostizität auf die Aufgabenwahl.

Welche theoretische Schlussfolgerung wird durch dieses Ergebnis nahegelegt?

Experimente mit freier Aufgabenwahl bei unterschiedlicher Diagnostizität und unterschiedlicher Aufgabenschwierigkeit (voher fingierte Info über die jeweiligen Eigenschaften der Aufgabe)

UV 1:HE>FM (hohes Leistungsmotiv)vs. FM>HE (niedriges Leistungsmotiv)

UV2: Aufgabenschwierigkeit (leicht vs. mittel vs. schwer)

UV3: Aufgabendiagnostizität (hoch vs. niedrig)

AV: Aufgabenpräferenz

--> lieber diagnostische als wenig diagnostische Aufgaben
--> Schwierigkeit hat keinen Einfluss, bis auf leichte Vorliebe für einfache Aufgaben
--> Motiv: Leistungsmotivierte bevorzugen  diagnostische Aufgaben


Leistungsmotiv beruht auf Informationsstreben über eigene Fähigkeiten. Nicht mittlere Schwierigkeit, sondern diagnostizität ist ausschlaggebend.