Biologische Psychologie - Funktionelle Struktur des Nervensystems
Birbäumer Güntürkün Schandry
Birbäumer Güntürkün Schandry
Set of flashcards Details
Flashcards | 92 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 10.11.2018 / 20.02.2021 |
Weblink |
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Pons
- Lokalisation
- Fkt.
Lokalisation: Hinterhirn
Fkt.:
- Zentren d. Atmung
- dient als Schaltstation
Kortexschichten
Neokortex in 6 Schichten (I-VI) organisiert
- Schichten I-IV: primären Eingänge des Kortex
- Dendritenschicht I: Einlaufen aller intrakortikalen Eingänge der Pyramidenzelle
- Schichten V-VI: enthalten kortikalen Efferenzen
- Schichten, die vorwiegend Zellkörper enthalten, wechseln sich mit solchen ab, in denen vorwiegend Axone verlaufen
- Spezif. Thalamische Fasern: gelangen aus den Sinnessystemen in Schicht III, IV, V, wo die Zellkörper d. Pyramidenzellen liegen
- Assoziationsfasern (aus ipsilateralen kortik. Reg.), d. Kommissurenfasern (aus gegü. Hemisphäre) u.d. unspezif. Thalamischen Fasern (Ursprungskerne, die nicht m. spezif. sensor. u. motor. Aufgaben betraut) führen an die Dendriten v. Schicht I und II
- Schichten variieren in Dichte, Form und Anordnung der Neurone je nach funktioneller Einheit
Medulla Oblongata
- Lokalisation
- Fkt.
Lokalisation:
- Rhombenzephalon
- liegt kaudal zur Pons und zum Zerebellum
Fkt.: Zentren für
- Kreislaufkontrolle
- Schlucken
- Atmung
- und viele andere unwillkürliche Funktionen
Transmittersysteme
- Def.
- 2 Arten
- alle Neurone und deren präsynaptische Verbindungen, die einen bestimmten Transmitter oder eine bestimmte Transmitterkombination zur Kommunikation mit andern Zellen und Dendriten nutzen.
- Sie sind anatomisch nicht abgegrenzt sondern ziehen sich durch alle Hirnregionen
- für ein bestimmtes Verhalten sind meist mehrere Transmitter- und Rezeptorsysteme verantwortlich
2 Arten:
- lange, von subkortikal nach kortikal reichende aminerge und cholinerge Systeme
- kurze lokal wirksame Aminosäuren- und Neuropeptidsysteme
Cholinerge Systeme
- Transmitter
- Fkt.
- Pathophysiologie
ACH Azetylcholin
- Versorgung des Gehirns mit ACHaus dem Basalen Vorderhirn mit dem Nucl. Basalis Meynert und des Stammhirns sind wichtige, unspezifische Voraussetzung für Aufmerksamkeit, Lernen und Gedächtnis
Basale Vorderhirnkerne:
- Cholinerge Anteile d. Basalganglien eng m. Bewegungssteuerung verknüpft
- Nucl. Basalis Meynert:
- Bed. Rolle Gedächtnisprozesse:
- Degeneration der Neurone des Nucl. Basalis Meynert führt zur Alzheimer-Erkrankung
- Bed. Rolle Gedächtnisprozesse:
- entscheidendes Verbindungsglied zw. emotionalen u. kognitiven Verhaltenskategorien
Katecholaminsysteme
- Transmitter
- Fkt.
- 2 Zentrale Transmittersysteme
Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin
- Dopamin: wichtigster Botenstoff, der motorisch/psychologisch als neurochemische Grundlage von Anreiz und positive Psychomotorik fungiert
- Noradrenalin und Adrenalin: Die Aktivierung der Noradrenalinsysteme die im Nucl. Coeruleus entspringen und zu den medialen Vorderhirnbündel des limbischen Systems und den Neokortex ziehen, erhöhen die Leistung in Aufmerksamkeitsfunktionen und erleichtern das Lernen in emotionalen Situationen
Man unterscheidet zwei zentrale noradrenerge Transmittersysteme:
- Locus-coeruleus-System: mit dorsale (tegmentale) noradrenerge und dorsale perventrikuläre Weg
- laterales tegmentales System
Histamin:
- anregendes Monoamid
- Antihistamin schlafanregend
- an hypothalamischen Funktionen der Schlaf-Wach-Steuerung und vielen hormonellen Funktionen beteiligt
Psychopharmaka
Wirkung als Beleg für Genese (=Entstehung/Entwicklung) einer Störung?
Unrichtige Theorie:
- 1 best. Wirkstoff f. Entstehung 1 komplexen, meist äußerst heterogenen Verhaltensstörung (bestehend aus mehreren abgrenzbaren Erkrankungen) verantwortl.
- bei allen psychiatrischen/psychologischen Störungen nichtneuronale Faktoren (z.B. soz. Einflüsse) wesentl. Roll
Tierversuche belegen:
- etablierte Psychopharmaka eine gewisse Affinität/blockierende Wirkung auf vermutete Transmitter ausüben
- BELEG F. THERAPEUT. WIRKUNG = KEIN BELEG F. D. GENESE D. ERKRANKUNG AUS 1 STÖRUNG D. BETEILIGTEN NEURONALEN SYSTEMS BEIM MENSCHEN
- Meisten Psychopharmaka beeinflussen Vielzahl v. Übertragungsprozessen , neuronalen Strukturen u. Verhaltensweisen u. interagieren in schwer vorhersagbarer Weise m. Umweltdeterminanten d. jew. Störung
therapeut. Effekte:
=Kombi aus allen Einflussfaktoren u. können sekundäre/tertiäre/etc. Folgen d. vermuteten Transmittereffekts sein
Zerebellum
"Schlagwort"
Schlagwort "Kognitive Maschine" bzw. "Zerebellum als Zeitgeber"
- „kognitive Maschine“ zur exakten Zeitplanung/-gebung, v.a. beim assoziativen Lernen v. Bewegungen u. Verhalten notwendig
- Verhaltensstörungen nach Ausfall d. Neozerebellums v.a. beim prozeduralen Lernen/ bei Zeitabschätzung wichtig
- VERHALTENSGEDÄCHTNIS (= prozedurales Gedächtnis)
Neokortex
- Informationsfluss in den sensorischen Arealen des Kortexes
- Kortikalen Module oder Kolumnen
- Assoziationsfasern und Kommissurenfasern
- Wichtige Struktur: Gyrus fusiformis
Informationsfluss in den sensorischen Arealen des Kortexes
- im posterioren Abschnitt von spezifisch nach multimodal
- im anterioren motorischen Abschnitt von heteromodal nach spezifisch
Kortikalen Module oder Kolumnen
- sind angeordnete Gruppen von Pyramidenzellen, die einer klar abgegrenzten Funktion zuzuordnen sind
- Gruppierte Neurone, die auf Kanten verschiedener Orientierung im Sehfeld antworten
Assoziationsfasern und Kommissurenfasern:
- Axone der Pyramidenzellen laufen zu anderen kortikalen Regionen als Assoziationsfasern, teils als Kommissurenfasern.
- Assoziationsfasern verbinden Regionen innerhalb einer Hemisphäre (ipsilateral).
- Kommissurenfasern verbinden intrakortikale Regionen zwischen beiden Hemisphären (kontralateral)
Wichtige Struktur: Gyrus fusiformis
Amygdala
- wichtige Kerne
Wichtige Kerne
- Nucleus anterior: Teil des limbischen Systems [beteilig an Aufmerksamkeit/emotionalen Prozessen]
- Nucleus medialis: erhält sensorische Informationen, z.B. Duft -> Weiterleitung an: Vorderhirn & Hypothalamus
- Nucleus lateralis: sensorischer Input [Neocortex/Thalamus/Hippokampus -> Amygdalakerne (Nc. Basalis accessorius, Nc. Centralis)
- Nucleus centralis: leitet Informationen zu einer Vielzahl von Hirnregionen die an emotionalen Regionen beteiligt
Limbisches System
Wichtigste gemeinsame Endstrecke der limbischen Infoverarbeitung?
Hypothalamus (Infoverarb. f. Verhalten, vegetative, endokrine Reaktionen)
Hippokampus
Schlagwort "Assoziative Struktur"
Schlagwort "Autoassoziative Struktur"
- AFF u. EFF Verbind. d. Hippokampus = auto-assoziative Struktur -> ergibt sich aus den zu sich selbst zurückkehrenden (rekurrenten) Axonen, welche d. Pyra-midenzellen v.a. im G. dentatus u.d. CA3-Schicht verlassen u. an ihre eigenen weit verzweigten Dendritenbäume zurück-kehren -> von dort an CA1-Schicht weiter-gegeben -> CA1 kommuniziert m. neo/subkortikalen „Speicherarealen“
- Fkt. rekurrenter Erregungskreise: ZF multisensorischer u. „bedeutsamer“ Info-Ströme aus versch. Kortikalen Arealen zu 1 relationalem Kontext -> räuml. & zeitl. assoziative Bez. => Konsolidierung räumlicher Gedächtnisinhalte
- DEKLARATIVES GEDÄCHTNIS
Basalganglien
- Wodurch entstehen eingefrorene Bewegungen?
- Aufhebung Bewegungshemmung (Akinesie) bei Parkinson
- Wichtige Strukturen [5]
Wodurch entstehen eingefrorene Bewegungen?
- Dopaminausfall in substanzia nigra hemmt indirekten Weg und direkter Weg wird nicht mehr gefördert
Aufhebung Bewegungshemmung (Akinesie) bei Parkinson:
- Stimul. d. STN m. eingepflanzten Elektroden hemmt (über Zwischenneurone) die Hyper-Erregung v. STN zum GPi u. enthemmt damit die v. Thalamus zum Bewegungskortex führenden Bahnen
Wichtige Strukturen:
- Nucleus lentifomis: Putamen + Globus pallidus
- Nucleus caudatus: NC + Putamen = Striatum
- Nucleus subthalamicus
- Substantia innominata
- Striatum
Hypothalamus
- Homöostatische Funktion
- Über welche Struktur werden Stoffwechselprodukte aufgenommen?
- direkter Einfluss auf?
- Integrationszentrum
Homöostatische Fkt.:
=> versch. Kerngruppen analysieren Ist-/Soll-Werte versch. homöostatischer Triebe
- Durst
- Hunger
- Körpertemperatur
- zirkadiane Periodik/Schlaf
- soziale Bindungen
=> Aufnahme Stoffwechselprodukte/Hormone über zirkumventrikuläre Organe
Direkter Einfluss d. Hypothalamus auf:
- einfache motorische Halte-, Stell- u. Bewegungsverhaltensweise [über efferente Verbindungen zu somatomotorischen Kernen des Stammhirns]
- Such-/Konsumationsverhalten + emotionale Reaktionen [über ventrales Striatum u. bisher kaum bekannte hypothalamokortikale Verbindungenkomplexe]
Integrationszentrum f. folgende Funktionsgruppen
Gruppe 1
- autonome
- somatomotorische
- zirkadiane Funktionen
Gruppe 2
- autonome
- endokrine
Thalamus
- 2 wichtige Strukturen
Wichtige Strukturen:
- mediodorsaler Thalamus [Kern]: wichtige Rolle Lernen/Entscheiden [basolateraler Kern der Amygdala -> THALAMUS -> präfrontaler Kortex]
- Retikuläre und intralaminäre Thalamus [Kerne]: wichtige Filterfunktionen sensorische u. motorische Aufmerksamkeit/Planung (= Steuerung v. Aufmerksamkeitsverhalten)
Stammesgeschichtl. alte/jüngere Anteile d. Gehirns
- Ist das Gehirn hierarchisch von niederen zu höheren Fkt. aufgebaut?
ÄLTERE: tiefer liegende subkortikale Anteile
- Mittelhirn, Hinterhirn
- einzelne Sinnesfkt., vegetative/motorische Fkt.
- spezialisiert
=> Fkt.:
- vitale (lebenserhaltende) "primitive" (Triebe)
- an "höheren" Fkt. des Vorderhirns beteiligt (Verstand, Vernunft)
JÜNGERE: limb. System, Neokortex
- interaktive sensomotorische Systeme
- weniger spezialisiert
Vorurteil, dass Gehirn hierarchisch von niederen zu höheren Fkt. aufgebaut
- mit zunehmender Komplexität/Neuheit d. Verhaltens steigt Zahl d. beteiligten Hirnstrukturen
- Ausbreitung d. Erregungskonstellationen über alle Hirnabschnitte (kortikal/subkortikal)
Entwicklung des Gehirns
Phylogenetische (stammesgeschichtl.) u. ontogenetischer (individualgeschichtl.) Entwicklung Gehirn:
- nicht sprunghaft, sondern Kontinuum
- Verbindungen zw. Zellen/Arealen: ständig wachsende Zahl funktionstüchtiger Verbindungen => flexible Anpassungsleistung d. Verhaltens an dynamische, wenig vorhersagbare Umwelt
NS
morphologische Unterteilung
ZNS: Gehirn + Rückenmark
PNS: neuronales Gewebe außerhalb Gehirn/Rückenmark
- kraniale Nervenfasern (Kopfnerven)
- spinale Nervenfasern (Rückenmarksnerven)
- periphere Ganglien
Welche Strukturen dienen dem Schutz des ZNS?
- Gehirn: durch den Schädelknochen
- Rückenmark durch die Wirbelsäule
- Liquor cerebrospinalis, in der das Gehirn schwimmt
- Blut-Hirn-Schranke
PNS
Funktionelle Unterscheidung
autonomes Nervensystem (ANS): Innervation der inneren Organe und Blutgefäße
- Syn.: vegetatives/viszerales NS
- Fasern, Ganglien und Kerne verlaufen teils außerhalb, teils innerhalb des ZNS und PNS
- ANS besteht aus afferenten Nerven, die Signale (sensorisch) von inneren Organen zum ZNS leiten
- ANS besteht aus efferenten Nerven, die Signale (motorisch) zu den Organen leiten
- Funktionale Unterscheidung d. ANS: sympathisches und parasympatisches NS
Somatisches NS: NS der Sinnesorgane & gestreiften Muskulatur
Funktionale Unterscheidung d. Aautonomen NS
sympathisches NS
- Flucht, stimulieren, organisieren, mobilisieren
parasympatisches NS
- Ruhe, Energie konservieren
Autonomes Nervensystem
Synonyme
Vegetatives NS
Viszerales NS
Richtungsbezeichnung: ANTERIOR
Gehirn:
- (nach) vorn gelegen
- frontales Ende Richtung Schnauze/Nase
Rückenmark: zum Kopf hin (Birbäumer)
Posterior
Gehirn/Rückenmark:
- (nach) hinten gelegen
- Richtung Schwanz
Rostral
Richtung Schnauze
Kaudal
Hund: Richtung Schwanz
Rückenmark Mensch: in Richtung Füße
Gehirn Mensch: nach hinten zum Hinterhaupt
Dorsal
Gehirn: Richtung Kopfoberseite
Rückenmark: Richtung Rücken
contralateral
auf der gegenüberliegenden Hirnhälfte
ipsilateral
auf der gleichen Hirnhälfte
Superior
in Richtung Kopfoberseite
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