Psychopathologie - Begriffe
5. Semester
5. Semester
Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 26.09.2018 / 25.01.2021 |
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Krankheitsbild Panikstörung
Wiederkehrende unerwartete Panikattacken begleitet durch anhaltende Angst und Befürchtungen bezüglich erneutem Auftreten und den möglichen Konsequenzen (Angst einen Herzinfarkt zu erleiden oder vor Panik umzukommen; Todesangst)
Die Aufmerksamkeit und die Ängste sind stärker als bei anderen Angststörungen auf Körpervorgänge und Körperwahrnehmungen gerichtet.
Eine Panikattacke dauert in der Regel weniger als 30 Minuten und beinhaltet sich gegenseitig verstärkende psychologische Symptome (Angst, Verzweiflung, Kontrollverlust) und physiologische Symptome (Herzrasen, Schwindel, Zittern), welche meistens innerhalb von 10 Minuten ihren Höhepunkt erreichen
Krankheitsbild Phobien
- Soziale Phobie
- Spezifische Phobie
- Agoraphobie
Übertriebene und unkontrollierbare Furcht vor einem klar definierten Objekt oder einer Situation, die in den meisten Fällen zu ausgeprägtem Vermeidungsverhalten führt oder nur unter grösster Angst ertragen wird
Soziale Phobie: Soziale Situationen (Gespräche mit Fremden, Gesellschafts- Essen, Präsentationen halten)
Spezifische Phobie: Alle möglichen Objekte wie Tiere oder Spritzen oder Situationen, wo die Furcht nicht durch zwischenmenschliche Aspekte bedingt ist wie Fliegen, Höhen oder Gewitter
Agoraphobie: Ausschliesslich öffentliche Räume oder Orte (dazu zählen auch Autos oder Aufzüge)
Krankheitsbild Zwangsstörung
Ausgeprägte, repetitive und als unerwünscht bzw. übertrieben oder sinnlos empfundene Zwangsvorstellungen und/oder Zwangshandlungen, welche als das Produkt des eigenen Verstandes erkannt werden (d.h. keine Fremdeingebung wie bei Psychosen). Die Ursache der Zwänge sind ausgeprägte Ängste (z.B. Angst vor Versündigung oder Kontamination)
Die Ängste führen zu Kontrollhandlungen und Ritualen, wodurch die Angst kurzfristig gelindert werden kann, welche jedoch höchst belastend und beeinträchtigend sind
Aus Scham suchen viele Betroffene erst nach vielen Jahren der Erkrankung erstmals Hilfe auf
Krankheitsbild posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Kann nach verschiedenen traumatischem Ereignissen auftreten. Ein Trauma kann auch auftreten, wenn jemand nicht selbst lebensbedrohlicher Gefahr ausgesetzt ist, sondern dieser Situation als Beobachter beiwohnt (z.B. bei Katastrophenhelfern; Anschläge vom 11. September).
Die Symptome umfassen das Wiedererleben des traumatischen Ereignisses durch Intrusionen und Flashbacks (plötzliches Eintreten von Bildern und Wahrnehmungen des Traumas), ausgeprägte Vermeidung, Angst, Depression, Wut, Dissoziationen (mentales Abdriften), sowie Symptome des Hyper-Arousal (Zittern, Schweissausbrüche, Herzrasen, etc.)
Krankheitsbild Essstörungen
Die Störung manifestiert sich hauptsächlich durch gestörtes Essverhalten (exzessives Fasten und Hungern bis hin zu Essattacken mit Kontrollverlust; zudem kompensatorische Massnahmen zur Gewichtsreduktion wie Erbrechen und exzessives Training) und dysfunktionale Einstellungen zu körperlicher Erscheinung und Ernährung (Angst vor Gewichtzunahme, Körperschemastörung, auf Essen und Ernährung reduziertes Denken).
Psychose
Vorübergehender Verlust oder schwere Störung des Realitätsbezugs. Betroffene wissen nicht mehr was Realität bzw. Imagination ist. Äussert sich durch Wahn, Paranoia, Depersonalisation/Derealisation, Halluzinationen, schweren Denkstörungen, Antriebs- und Affektstörungen, bizarrem Verhalten.
Schizophrenie
Ist im Grunde eine lang anhaltende Psychose mit durchgängiger psychosozialer Beeinträchtigung
Schizoaffektive Störung
Episodische Störung bei welcher sowohl psychotische als auch affektive Symptome auftreten, welche jedoch nicht die Kriterien einer Schizophrenie bzw. affektiven Störung (Depression oder Manie) erfüllen
Akut psychotische Störung
Vorübergehende Psychose ohne überdauernde charakteristische Symptome
Anhaltende wahnhafte Störung
Chronischer Wahn ohne Akzentuierung anderer psychotischer Symptome
Schizotype Störung
Anhaltendes exzentrisches Verhalten, paranoide oder bizarre Ideen und Wahnvorstellungen, aber keine überdauernde und akzentuierte Psychose (quasi Persönlichkeitseigenschaften einer sub-klinischen oder milderen Form der Schizophrenie)
Paranoide Schizophrenie
Wahn und Halluzinationen (d.h. Positivsymptomatik) im Vordergrund. Häufigste Wahnformen sind Verfolgungswahn und Grössenwahn. Halluzinationen bezeichnen das Wahrnehmen und Erleben von Reizen, welche objektiv nicht da sind (vorwiegend Stimmenhören). Wahn ist eine inhaltliche Denkstörung, eine konkrete Überzeugung bezüglich wahrgenommener Ereignisse
Hebephrene Schizophrenie
Störung von Antrieb (vorwiegend apathisch), Affekt (insbesondere Anhedonie oder Parathymie) und des formalen Denkens (vorwiegend desorganisiert oder inkohärent). Verhalten oftmals unvorhersehbar und bizarr (d.h. Manierismen). Reduktion in Antrieb, Motivation und Affekt wird als Negativsymptomatik bezeichnet.
Katatone Schizophrenie
Störung der Psychomotorik vorherrschend, alternierend zwischen Erregung und Stupor (d.h. Erstarrung) bzw. Negativismus (d.h. Widerstand gegenüber allen Aufforderungen und Versuchen, bewegt zu werden). Eine besondere Variante ist die sogenannte «Flexibilitas Cerea», bei welcher Patienten die Körperhaltung beibehalten, in welche man sie befördert.
Weitere Typen:
Undifferenzierte Schizophrenie
Schizophrenia Simplex
Psychopathologie
Die Lehre von den psychischen Erkrankungen. Ist ein Teilbereich der Psychiatrie und der klinischen Psychologie
Epidemiologie
Lehre der Verbreitung, Ursachen und Folgen von gesundheitsbezogenen Konditionen oder Ereignissen
Ätiologie
Ursache einer Krankheit
Pathogenese
Entstehung und Entwicklung einer Störung ohne zwingende Spezifikation der Ursache
Ätiopathogenese
Beschreibung der Pathogenese mit Spezifikation der genauen Ursache
Nosologie
Die Lehre der Erscheinungsform und der Klassifikation von Krankheiten. Umfasst Teilaspekte der obengenannten Begriffe (Ätiologie, Pathogenese usw.)
Prävalenz
Anteil der Personen in einer Population, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitspanne eine spezifische Störung hat (am häufigsten sind Punkt-Prävalenz, 12-Monats-Prävalenz und Lebenszeit- Prävalenz)
Inzidenz
Anteil der Personen in einer Population, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitspanne eine spezifische Störung zum ersten Mal entwickelt hat (berücksichtigt nur Ersterkrankungen)
Kumulative Inzidenz
Anteil der Personen in einer Population, welche zu wiederholten festen Zeitpunkten oder Zeitspannen erstmalig eine spezifische Störung entwickelt hat (Synonym für Risiko; z.B. Risiko im Alter von 20-50 erstmalig an Krankheit XY zu erkranken)
Kausalität
Bedeutet das Beziehen von Ursachen zu den spezifischen Effekten, welche sie produzieren (klingt einfach, ist aber schwer nachzuweisen, denn Korrelation ≠ Kausalität).
Korrelation
Das gemeinsame gleichmässige Kovariieren von zwei Merkmalen
RCT
Randomised Controlled Trial (randomisierte klinische Kontrollstudie; Intervention vs. Kontrolle)
Meta-Analyse
Studie über aus mehreren Studien gemittelte Zusammenhangsmasse (d.h. Studie über Studien; erlaubt das Ermitteln durchschnittlicher Effektgrössen und Zusammenhänge)
Symptom
Krankheitszeichen; d.h. kleinste psychopathologische Einheit (z.B. Traurigkeit; Antriebsarmut; Niedergeschlagenheit; Suizidgedanken)
Syndrom
Gruppe von häufig zusammen auftretenden Symptomen, welche zusammen eine übergeordnete Einheit bilden (z.B. Depressivität)
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