M3a - Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis/ Sprache, Drnken, Urteilen, Entscheiden und Bewusstsein
FernUni Hagen - Psycholigie - M3a - Kapitel 1-5
FernUni Hagen - Psycholigie - M3a - Kapitel 1-5
Kartei Details
Karten | 299 |
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Lernende | 35 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 16.08.2018 / 10.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180816_m3a_wahrnehmung_aufmerksamkeit_und_gedaechtnis_sprache_drnken_urteilen_entscheiden_und_bewusstsein
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DTP: weitere Studien
Vergleich der Leistung in Aufgaben in dual-task-Bedingungen mit der in Einzelaufgaben-Bedingungen (auditives Verstehen von Sätzen vs. Mentale Rotation von 3D-Figuren):
- 53% reduzierte Hirnaktivität in dual-Task Bedingung,
- 29% verringert bei mentaler Rotation -> andere Aktivationsmuster in anderen Regionen???
DTP: Studie Schweizer et al. 2013
Effekte einer Auditiven Distraktionsaufgabe (auditive Allgemeinwissensfragen auf die Hirnaktivität während einer Geradeausfahr-Aufgabe):
- signifikanter Anstieg der Aktivierung im ventrolateralen Präfrontalkortex & im auditorischen Kortex
- Verringerte Aktivierung in visuell-okzipitalen Arealen
…stützt Annahme, dass dual-task-Bedingung häufig exekutive Prozesse erfordern, die bei Einzelaufgaben nicht oder nur weniger wichtig sind, solche exekutiven Prozesse sind:
- Die Koordination von Aufgabenanforderungen
- Die bewusste Kontrolle der Aufmerksamkeit
- dual-task-Management / Strategien
-> jeweils mit Aktivität im Präfrontalkortex assoziiert (also bewusst?)
Automatisierte Verarbeitung
Übung hat häufig einen großen Einfluss auf Leistung, da manche Prozesse durch dauerhafte Übung automatisiert werden
Automatisierte Verarbeitung: traditioneller Ansatz (Shiffrin & Schneider, 1977)
Kontrollierte Prozesse vs. Automatische/Automatisierte Prozesse
Kontrollierte Prozesse
- begrenzte Kapazität
- erfordern Aufmerksamkeit
- können flexibel bei sich verändernden Umständen verwendet werden
Automatische/Automatisierte Prozesse
- keine begrenzte Kapazität,
- erfordern keine Aufmerksamkeit,
- einmal erlernt sind die schwer zu modifizieren (unflexibel!)
Klassische Studie von Shiffrin & Schneider (1977)
lieferten Evidenz, dass Buchstaben-Zahlen-Unterscheidungen automatisiert sind, demnach schnell verarbeitet werden können:
sind auch unlimitiert -> trotz mehrer Informationen genau so schnell wie mit wenigen Informationen
Definition von Automatisierung
(Moors & de Houwer, 2006)
…lehnen die Annahme einer klaren Abgrenzung zwischen automatischen & kontrollierten Prozessen ab
4 Faktoren der Automatisierung
- unbewusst: Mangel an bewusster Aufmerksamkeit des Prozesses
- effizient: braucht wenig aufmerksamkeitsbezogene Kapazität
- schnell
- nicht zielgerichtet/unflexibel: unbeeinflusst von aktuellen Zielen des Individuums
Automatisierung: Zusammenwirken der 4 Faktoren
- 4 Faktoren treten nicht notwendigerweise gemeinsam auf,
- Es gibt keine klare Trennung zwischen automatisierten & nicht automatisierten Prozessen (viele Prozesse beinhalten eine Mischung)
- auch unterschiedliche Arten des Lernens (deklarativ, prozedural) scheinen bei Automatisierung letztendlich zu ähnlichen Hirnaktivationsmustern zu führen,
- Erklärungsansatz: Instanzen-Theorie
- Die Übung einer Aufgabe führt zur Speicherung von Informationen im LZG, die eine spätere Leistung bei dieser Aufgabe erleichtert
- Speziell: Direkter Abruf vergangener Lösungen aus dem Gedächtnis
- Aber: es gibt unterschiedliche Arten automatisierter Prozesse
Automatisierung: Kognitiver bottleneck
Es existiert ein bottleneck bei der weiteren kognitiven Verarbeitung der Stimuli -> gibt es einen Engpass & wenn ja, wo?
PRP (psychologische Refraktärperiode) = Verlangsamung der Reaktion auf Stimuli, wenn diese simultan oder dicht nacheinander präsentiert werden
Paradigma zur Untersuchung der PRP
- Zwei Stimuli (zweiter wird kurz nach erstem präsentiert)
- Zwei Reaktionen (auf jeden Stimulus, so schnell wie möglich)
- Auch indikativ für die dual-task Interferenz (die zwei Aufgaben, die kurz nacheinander präsentiert werden, interferieren, je nachdem ob man die Stimuli ganz kurz nacheinander oder gleichzeitig präsentiert)
Automatisierung: möglicher Erklärungsansatz
Ein bottleneck verhindert , dass mehr als ein zentraler Entscheidungsprozess zu einem Zeitpunkt ausgeführt wird
-> der psychologische Refraktärperioden-Effekt hat eine hohe Relevanz in der realen Welt
Automatisierung: Befunde PRP
- Übung reduziert den PRP-Effekt & die dual-task Interferenz substantiell
- Effekt verschwindet selten komplett
- Evidenz für parallele Verarbeitung, wenn beide Aufgaben einfach sind
- Evidenz spricht gegen die Annahme der vollständigen Unabhängigkeit von MT-Theorie & Strang-Kognitions-Theorie
Automatisierung: Interpretation PRP
- Bottleneck bei Auswahl von Reaktionen (response selection),
- Personen wählen serielle Verarbeitungsstrategie (könnten auch parallel)
-> Wahl auf Grund verschiedener strategischer /aufgabenspezifischer Gründe
Welche Forschungsansätze werden in Vorlesung 1 vorgestellt?
- Experimentelle Kognitive Psychologie (im klassischen Sinne)
- Kognitive Neuropsychologie
- Kognitive Neurowissenschaft
- Komputationale Kognitionswissenschaft
Schwerpunkte der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
Untersuchung der Kognition durch Aufzeichnung von Verhalten BEI der Bewältigung kognitiver Aufgaben (Experiment als Methode)
Schwerpunkte der Kognitiven Neuropsychologie?
Untersuchung von Patienten mit Schädigung des Gehirns um (auch) Kognition bei Personen ohne diese Schädigung zu verstehen (Vergleiche)
Schwerpunkte der Kognitiven Neurowissenschaft?
Aufzeichnung der Aktivität des Gehirns bei der Bewältigung kognitiver Aufgaben (fMRT, EEG…)
Schwerpunkte der Komputationalen Kognitionswissenschaft?
"Rechnende Kognitionswissenschaft“
-> Entwicklung mathematisch spezifizierter Modelle, um Kognition besser beschreiben & vorhersagen zu können
Begründer der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
Wilhelm Wundt: ersten psychologisches Experimentallabor 1879 in Leipzig
Hermann Ebbinghaus: Gedächtnisexperimente
Bedeutung der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
- Lange Tradition
- zentrale Bedeutung für die Entwicklung von Theorien
- Entwicklung von Untersuchungsparadigmen
- Nutzung des Experiments zur Theorietestung
Klassische Annahme der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
Computer-Metapher: Informationsverarbeitung beim Menschen wie bei Computer-Programmen
-> Annahme: schrittweise, serielle Verarbeitung (ein Prozess nach dem Anderen)
Zur klassischen Annahme gehöriges Informations-Verarbeitungsprinzip?
Bottom-up: reizgesteuerte Informationsverarbeitung
Reiz -> Aufmerksamkeit -> Wahrnehmung
Neuere Annahme der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
Netzwerk-Metapher: Informationsverarbeitung durch einfache Einheiten im Netzwerk
-> schnell & parallel, automatische Aktivationsausbreitung
Zur neuere Annahme gehöriges Informations-Verarbeitungsprinzip?
Top-down: Einflüsse von Vorwissen/Erwartungen beeinflussen Aufmerksamkeit & Wahrnehmung (interaktive Aktivation)
Stärken der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
- erster systematischer Ansatz zur Erforschung menschlicher Kognition
- Entwicklung zentraler Theorien und Paradigmen
Schwächen der Experimentellen Kognitiven Psychologie?
- verwendete Aufgaben haben oft geringe ökologische /externe Validität
- kaum Generalisierung möglich
- Verwendung indirekter Maße (z.B. Akkuratheit)
- Teilweise unpräzise, verbale Theorien
- kein übergreifendes Modell der Kognition als Ganzes
Gegenstand der Kognitiven Neuropsychologie?
Untersuchung der kognitiven Leistung von Patienten mit Hirnschädigungen
-> Ziel: direkte Aussage über Verbindung zwischen Gehirn & Kognition UND etwas über Gesetzmäßigkeiten der Kognition zu lernen, nicht nur über materiellen Aufbau des Gehirns
Grundannahmen der Kognitiven Neuropsychologie?
- funktionale Modularität (Vorhandensein von unabhängigen Verarbeitungseinheiten)
- anatomische Modularität (spezifische Gehirnregion pro Verarbeitungseinheit)
- Einheitlichkeit der funktionalen Architektur (personenübergreifend)
- Subtraktivität (KEINE Plastizität!)
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