4. Studie
"Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
"Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
Set of flashcards Details
Flashcards | 17 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 07.06.2018 / 06.11.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180607_4_studie
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Welche zwei abhängigen Variablen werden als Dimensionen sexueller Einstellungen in dieser Studie verwendet?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
sexuelle Freizügigkeit und sexuelle Verbundenheit
Welche zwei Kategorien zu Theorien der LGB-Identitätsentwicklung werden unterschieden?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- Phasenmodelle:
- konzeptualisieren LGB-Identitätsentwicklung als Serie von Phasen, durch welche LGB voranschreiten, während sie ihre Identität entwickeln
- Dimensionsmodelle:
- messen verschiedene Konstrukte, von welchen angenommen wird, dass sie Infos darüber liefern, in welchem Ausmaß ein Individuum eine pos. oder neg. LGB-Identität aufgebaut hat
Mit welchen theoretischen Ansätzen hängt die Studie zusammen?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
mit beiden (Phasenmodelle & Dimensionsmodelle)
Welches Ziel verfolgt diese Studie?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
Untersuchung der Anwendbarkeit der Bindungsperspektive auf die sexuellen Einstellungen von LGB-Populationen
Welche Hypothesen werden in der Studie postuliert?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
Hypothese 1: pos. Zsmh. zwischen Vermeidung bzw. Angst und neg. LGB-Identität
Hypothese 2: pos. Zsmh. zwischen Vermeidung und sexueller Freizügigkeit sowie neg. Zsmh. zwischen Vermeidung und sex. Verbundenheit
Hypothese 3: pos. Zsmh. zwischen Angst und sex. Verbundenheit
Hypothese 4: LGB-Identität moderiert den Zsmh. zwischen Bindung und sex. Freizügigkeit
Wie viele und welche Teilnehmer nahmen an der Studie teil?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
N = 177 LGB-Studenten, USA
Alter: 18-48 (M=24,2)
Welche Maße wurden erfasst und wie?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- Bindung: ECRS (Experiences in Close Relationships Scale)
- LGB-Identitätsdimensionen: LGBIS (Lesbian, Gay and Bisexual Identity Scale)
- Nutzung von 3 Subskalen, die versch. Aspekte neg. LGB-Identität repräsentieren (internalisierende Homonegativität, Identitätsverwirrung, Schwierigkeiten beim Prozess)
- sexuelle Einstellungen: BSAS (Brief Sexual Attitudes Scale)
- Nutzung von 2 Subskalen: Freizügigkeit und Verbundenheit
- Webbasierte Onlinebefragung
Wie sind die Ergebnisse der Studie?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
positive Korrelation zwischen Vermeidung bzw. Angst und den 3 Variablen neg. LGB-Identität
- Internalisierte Homonegativität & Identitätsschwierigkeiten neg. mit sex. Freizügigkeit assoziiert
- LGB-Identitätsschwierigkeiten mit freizügigen sex. Einstellungen assoziiert, diese wurden jedoch unter Beachtung vermeidender Bindung positiv: hoch vermeidende mit hohem Level an Identitässchwierigkeiten hatten den höchsten Grad an sex. Freizügigkeit
Nenne Einschränkungen der Studie:
"Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- nur mittlere Effetkstärken des sign. Moderator-Modells
- geringe Varianzaufklärung in den Variablen der sex. Einstellungen und LGB-Identität durch Bindung (<.09)
- keine Aussagen über Kausalität möglich
- LGB könnten glauben, dass die Labels schwul, lesbisch, bi ihre Sexualität nicht adäquat abbilden
- Selbsteinschätzungen über sex. Einstellungen könnten gebiast sein (soziale Erwünschtheit?)
- nicht generalisierbar
Wäre es aufgrund der Befundlage auch denkbar, dass ein Mediationsmodell vorliegt? Wie könnte dies aussehen?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
Einige Forscher sind der Ansicht, dass der Zsmh. zwischen Bindungsstil und sex. Einstellungen kein linearer ist und fordern deshalb, mögliche Interaktionen in die Betrachtung mit einzubeziehen.
unklar ob Moderation oder Mediation
Bewerten Sie die Ergebnisse im Hinblick auf die Hypothesen.
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
Hypothese 1: pos. Zsmh. zwischen Vermeidung bzw. Angst und neg. LGB-Identität -> bestätigt
Hypothese 2: pos. Zsmh. zwischen Vermeidung und sexueller Freizügigkeit sowie neg. Zsmh. zwischen Vermeidung und sex. Verbundenheit -> teilweise bestätigt (kein sign. neg. Zsmh. Vermeidung und sex. Verbundenheit)
Hypothese 3: pos. Zsmh. zwischen Angst und sex. Verbundenheit -> bestätigt
Hypothese 4: LGB-Identität moderiert den Zsmh. zwischen Bindung und sex. Freizügigkeit -> bestätigt
- LGB-Identitäsvariable "Schwere des Prozesses" moderiert den Zsmh. zwischen Vermeidung & sex. Freizügigkeit
- Vermeidung sagte sex. Freizügigkeit sign. vorher für LGB mit hohen & mittleren Ausprägungen der Schwere des Prozesses
- Erhöhung der bindungsbezogenen Vermeidung von LGB -> Erhöhung der sex. Freizügigkeit, jedoch geringe Ausprägung der LGB-Identitätsvariable "Schwere des Prozesses" diesen abpuffern
Was muss im Design hinsichtlich Kausalitätsaussagen berücksichtigt werden?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
keine Aussagen möglich da Korrelationsdesign
Skizzieren Sie die Zsmh. zwischen Bindungstyp und sex. Einstellungen. Was wird in diesem Zsmh. unter sexual permissiveness bzw. sexual communion verstanden?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
sexuelle Freizügigkeit (sex. permissiveness): Einstellungen zugunsten von Gelegenheitssex mit versch. Partnern ohne Verpflichtung und emotionales Engagement (pos. verbunden mit Vermeidung)
sexuelle Verbundenheit (sex. communion): Einstellung, dass Geschlechtsverkehr die engste Form der Verbindung und Intimität zwischen zwei Individuen ist (positiv verbunden mit Ängstlichkeit)
Weshalb begünstigt laut den Autoren vermeidender/ängstlicher Bindungsstil Schwierigkeiten bei der Entwicklung einer pos. Selbstakzeptanz?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- Identitätsentwicklung ist schwieriger für Vermeidende, da sie sich in Nähe nicht wohl fühlen und Vertrauen in Andere und Unterstützung ablehnen.
- Identitätsentwicklung ist auch schwieriger für Ängstliche, da sie dazu tendieren, ihren Selbstwert von der Zustimmung anderer abhängig zu machen was sie für missbilligende Nachrichten Anderer vulnerabel macht.
- Vermeidende bzw. Ängstliche LGB haben neg. Identitäten, also auch eine geringere Selbstakzeptanz, verglichen mit sicher Gebundenen LGB
Was wird unter dem Begriff der internalisierten Homonegativität verstanden?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
negative Ansichten über gleichgeschlechtliche Orientierung, die LGB auf Grund von heterosex. Nachrichten in der Gesellschaft internalisiert haben
Was sind typische Anzeichen eines heterosexistischen Bias auf Seiten der beratenden Person?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- Übermittlung heterosex. Annahmen
- Zurschaustellung homophober Einstellungen
- Vermeidung von Konversationen über Sexualität mit LGB-Klienten
- wichtig für den Berater: sich dessen bewusst sein, Fortbildungen, Supervisionen
Welche praktischen Anwendungsmöglichkeiten werden in der Studie angeführt?
Studie: "Adult attachment: lesbian, gay and bisexual identity and sexual attitudes of nonheterosexual individuals" (Wang, Schale & Broz, 2010)
- Weg von Fokussierung auf gleichgeschl. Orientierung bei sex. Problemen, hin zur Arbeit auf Bindungsebene -> Probleme, die alle Menschen haben
- wenn Berater LGB-Klienten dabei helfen, gesündere Bindungen zu entwickeln, müssen sie 1. Fokus vom Inhalt auf den Prozess der Therapie 2. sichere Beziehung bieten
- Entwicklung eines Sicherheitssinns durch Empathie, bedingungslose Akzeptanz und Modellierung effektiverer Beziehungsmuster anstatt Symptommanagement
- Untersuchung des Identitäsaspekts "Schwere des Prozesses" und Hilfe bei Entwicklung einer pos. Identität
- narrativer Beratungsansatz: Klienten sollen ihre Geschichte erzählen, Neudeutung der eigenen Person, wer wollen sie werden, pos. Narrative entwickeln
- psychoedukative Interventionen: Materialien über und Bsp. von gesunden, stabilen gleichgeschl. Beziehungen
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