Modul 6.2 - Ethik in der Sozialen Arbeit
ZHAW Soziale Arbeit
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Set of flashcards Details
Flashcards | 76 |
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Language | Deutsch |
Category | Religion/Ethics |
Level | University |
Created / Updated | 06.06.2018 / 29.06.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180606_modul_6_recht_und_ethik_in_der_sozialen_arbeit
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Welche Bedeutung hat die Tugendethik im Berufswissen?
- von entscheidender Bedeutung
- Bsp. Wissen darüber, gerecht zu handeln und eine berufsethische Haltung, um auch in schwierigen Situatonen mit den Klienten weiterhin gerecht zu bleiben
Wie wird die Diskursethik auch noch genannt?
Kommunikationsethik
Beschreibe die Diskursehtik.
- Wertepopularität hat Auswirkungen auf die Legitimierung von Normen (nur das Verfahren kann ethische Legititmität in konkreten Fragen sichern)
- entworfen von Jürgen Habermas und Karl-Otto Apel
- eine Handlung ist moralisch richtig, wenn sie im offenen und vernünftigen Diskurs erarbeitet worden ist und alle am Diskurs Beteiligten der Handlung zustimmen können
Was ist die Basis der Diskursethik?
Austausch von Argumenten / guten Gründen mit dem Ziel der Verständigung
Was sind die normativen Voraussetzungen für die Diskursethik?
- wechselseitige Anerkennung der Menschen als mündige Personen, zwischen denen eine vernünftige Verständigung möglich ist
- Selbstwiderspruch ist daher ein anzuerkennendes Moralprinzip der Diskursteilnehmer
Was sind Bedingungen für die Diskursethik?
- Herrschaftsfreier Diskurs
- eine Arguentationsgemeinschaft
- Einhaltung bestimmter Regeln (nicht lügen, Behauptetes begründen, alle dürfen vernünftige Gründe einbringen)
- wechselseitige Anerkennung als gleichberechtigte, aufrichtige, wahrheits- und zurechnungsfähige Subjekte
Nenne zwei unterschiedliche Anwendungen der Diskursethik.
- Verfahren der konsensual-kommunikativen Begründen inhaltlicher Normen (Begründungsdiskurs von allgemeinen Normen und Gesetzen)
- Verfahren der Entscheidung zwischen konkurrierenden Normen (Anwendungsdiskurs)
Nenne 5 Punkte, warum die Berufsethik und der Berufskodex im Hinblick auf die Professionalisierung der Sozialen Arbeit zentral sind.
- Schaffung einer Professionsidentität (Orientierung)
- Legitimierung gegenüber Gesellschaft und Kritik
- Schaffung von Selbstverständnis über Auftrag
- Erteilung eines selbstebstimmten Auftrags
- wahrnehmen von Verantwortung, die aus dem Auftrag resultiert
Wie stehen Recht und Ethik zueinander?
- heutige Rechts- und Moralsysteme weisen wesentliche Überschneidungen auf (Moral und Rechtssysteme versuchen mittels Normen das gesellschaftliche Zusammenleben zu regeln / orientieren sich an den gleichen Grundlagen)
- durch die Garantie vo ethlichen Grundlrechten für alle, wurden ethische Fragen (Menschenrechte) zu juristischen Fragen (nicht nur Verbote (Tötungsverbot) sind davon betroffen, auch Gebote (Unterstützungspflicht), die ethisch relevant sind
In welchen Normen unterscheiden sich Recht und Ethik?
- Verbindlichkeit
- Durchsetzungsfähigkeit
- Geltungsbereich
- etc.
Nenne 4 Beispiele, bei welchen ethische Anliegen im Zusammenhang mit der Gesetzgebung diskutiert wurde.
- Kritik an einem bestehenem Gesetz oder einer rechtlichen Praxis (Bsp. Ehe- und Partnerschaftrecht)
- neue wissenschaftliche / technische Entwicklungen rufen nach neuen gesetzlichen Regelungen (Bsp. Gentechnologie)
- ältere Gesetze sollen einer Praxis, die sich fortenwickelt hat, angepasst werden (Bsp. Fristenlösung)
- eien gesellschaftliche Praxis, die aus ethischer Sichr kritisiert wird, soll über ein Gesetz in die ethisch gwünschte Richtung gelenkt werden (Bsp. Diskriminierungsverbot)
Nenne je ein Beispiel zu einem Bürger, Privatsperson und Fachperson, welche mit dem Dilemma "Moral gegen Recht, Recht gegen Moral" konfrontiert sein könnte.
- Bürger
politische Auseinandersetzung (Initiativ- und Referendumsrecht) - Privatperson
ebenfalls politisch aktiv werden oder bewusst Widerstand leisten und die entsprechenden Konsequenzen in Kauf nehmen - Fachperson
Ermessensspielraum ist in der Regel stark eingeschränkt --> allgemeine Gesetze, institutionelle Vorgaben und berufsethische Standards definieren
Nenne die drei Mandate der Sozialen Arbeit.
- Klient
- Gesellschaft
- Profession
Erkläre das Doppelmandat und wie das Grundproblem lautet.
- SA nimmt intermediäre Position ein --> zwischen Klient & Gesellschaft, zwischen Hilfe & Kontrolle
- Spannungsfeld wirft (berufs-)ethische Fragen auf
- Grundproblem:
"Wie versöhne ich individuelle Bedürfnisse und formulierte gesellschaftliche Interessen, wenn sie sich widersprechen?"
--> kann nicht grundsätzlich gelöst werden, Spannungsfeld muss ausgehalten werden und es sollte nach vertretbaren allgemeinen Regelungen gesucht werden
Erkläre das dritte Mandat.
- Mandat der Profession Soziale Arbeit
- Orientierug an der Berufsethik, dem Berufswissen und der Menschenrechte
Beschreibe Moral und Ethik.
- befasst sich mit moralischen Werten und Handlungsnormen
- Werte & Normen und Sittlichkeit
- behandelt ethisch richtiges (gutes) und falsches (schlechtes) Handeln
Was ist der Unterschied zwischen Moral und Ethik?
- Moral ist die Summe aller Werte, Normen, Traditionen und Vorschriften, dir im Alltag gelebt werden (Wertorientierung einer Gesellschaft)
- Ethik ist die theoretische Reflexion der Moral (Theorie der Moral) --> nicht nur auf theoretische Reflexion der Moral, sondern möchte auch ethisch richtiges Handeln produzieren (Verbesserung der Handlung und Moral
Nenne die drei Richtungen der Ethik.
- normative und präskriptive Ethik
- deskriptive Ethik
- Metaethik
Nenne zwei Untergruppen der normativen Ethik.
- allgemeine Ethik
- angewandte Ethik
Beschreibe die normative und präskriptive Ethik.
Überprüft die Korrektheit der Aussagen über moralische Werte und Handlungsnormen --> überprüft Legimität der Werte und Normen
Beschreibe die deskriptive Ethik.
untersucht psychologische, biologische, soziale und historische Erklärungnen für die moralische Wertvorstellungen --> Untersuchuchungen erfolgen beschreibend
Beschreiben die Metaethik.
befasst sich m it der normativen und deskriptiven Ethik --> fragt nach Abgrenzung von moralischen zu nicht-moralischen Werten und Handlungsnormen und nach erkenntnistheoretischen, sprachphilisophischen und ontologischen Grundlagen
Beschreibe die allgemeine Ethik.
- Unterscheidung zwischen Folgen- und Pflichtenethik
Was bedeutet die Folgenethik?
Handlungsfolgen stehen im Zentrum --> das moralisch Richtige definiert sich über die Folgen
Was bedeutet Pflichtenethik?
Regeln der Handlungen stehen im Zentrum --> Prinzipien der Handlung entscheiden über die moralische Richtigkeit
Beschreibe die angewandte Ethik.
- diskutiert praktische Fragen, die sich Menschne in alltäglichen Entscheidungssituationen stellen (v.a. Entscheidungen, in denen öffentliche und politische Handlungsoptionen eine Rolle spielen)
- findet sich für unterschiedliche Bereiche --> Bereichsethik (Bioethik, Wirtschaftsethik, Ethik der Sozialen Arbeit, etc.)
- Unterscheidung zwischen Individualethik, Sozialethik und Strukturethik
Erkläre die Unterscheidung von Individualethik, Sozialethik und Strukturethik.
Individualethik
ethische Ansprüche an das Indiviuum --> Mikroebene
Sozialethik
gesellschaftlicher Bezug von ethischen Ansprüchen --> Makroebene
Strukturethik
ethische Strukturen und deren Ansprüche in einer Organisation (Werte im Leitbild, Entscheidungsstrukturen, ethische Praxis --> Mesoebene
Erkläre den zweistufigen Prozess der Entwicklung des moralischen Urteils.
- Kinder erwerben früh universelles Wissen durch einfache moralische Normen und verstehen ihre Gültigkeit (autoritäts- und strafunabhängig)
--> wird durch direkte Unterweisung, durch Beobachtungen der Kinder und durch Sprachlernen vermittelt - Aufbau der moralischen Motivation = Handeln in Übereinstimmung mit moralisch verträglichen Geboten (Gewissen)
Erkläre und beschreibe die Moralentwicklung nach Kohlberg.
- alle Menschen (kulturunabhängig) durchlaufen ind er gleichen Reihenfolge diese Phasen, aber nicht alle kommen bis zur letzten Phase
- Präkonventionelles Niveau
Normen werden verbindlichh von Autoritäten gesezt und sind mit Sanktionen ausgestattet
--> Normen werden aus Angst vor Strafen verfolgt - konventionelles Niveau
Normen sind richtig, weil sie in der eigenen Gruppe / Gesellschaft für richtig gehalten werden
--> Normen werden befolgt, damit man akzeptiert wird und ein schlechtes Gewissen vermeidet werden kann - postkonventionelles Niveau
Normen gelten, weil die moralischen Werte das menschliche Zusammenleben fördern
--> aus Einsicht heraus wird moralisch gehandelt
Beschreibe die Ursprünge der Moral.
- erste schriftliche Niederlegung im Zusammenhang mit Mythologien und Religion --> Moral ist göttlichten Ursprungs (Ursprung in der Wirkkraft der Götter)
- seit der Aufklärung ist die Begründung über Religion und Mythologie nicht mehr anerkannt --> Moral wird als Folge von Kultur und Zivilisation gesehen (Moral legitimiert sich neu durch Vernunft)
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