Modul 6.2 - Ethik in der Sozialen Arbeit
ZHAW Soziale Arbeit
ZHAW Soziale Arbeit
Fichier Détails
Cartes-fiches | 76 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Religion / Ethique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 06.06.2018 / 29.06.2021 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20180606_modul_6_recht_und_ethik_in_der_sozialen_arbeit
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180606_modul_6_recht_und_ethik_in_der_sozialen_arbeit/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Beschreibe Moral und Ethik.
- befasst sich mit moralischen Werten und Handlungsnormen
- Werte & Normen und Sittlichkeit
- behandelt ethisch richtiges (gutes) und falsches (schlechtes) Handeln
Was ist der Unterschied zwischen Moral und Ethik?
- Moral ist die Summe aller Werte, Normen, Traditionen und Vorschriften, dir im Alltag gelebt werden (Wertorientierung einer Gesellschaft)
- Ethik ist die theoretische Reflexion der Moral (Theorie der Moral) --> nicht nur auf theoretische Reflexion der Moral, sondern möchte auch ethisch richtiges Handeln produzieren (Verbesserung der Handlung und Moral
Nenne die drei Richtungen der Ethik.
- normative und präskriptive Ethik
- deskriptive Ethik
- Metaethik
Nenne zwei Untergruppen der normativen Ethik.
- allgemeine Ethik
- angewandte Ethik
Beschreibe die normative und präskriptive Ethik.
Überprüft die Korrektheit der Aussagen über moralische Werte und Handlungsnormen --> überprüft Legimität der Werte und Normen
Beschreibe die deskriptive Ethik.
untersucht psychologische, biologische, soziale und historische Erklärungnen für die moralische Wertvorstellungen --> Untersuchuchungen erfolgen beschreibend
Beschreiben die Metaethik.
befasst sich m it der normativen und deskriptiven Ethik --> fragt nach Abgrenzung von moralischen zu nicht-moralischen Werten und Handlungsnormen und nach erkenntnistheoretischen, sprachphilisophischen und ontologischen Grundlagen
Beschreibe die allgemeine Ethik.
- Unterscheidung zwischen Folgen- und Pflichtenethik
Was bedeutet die Folgenethik?
Handlungsfolgen stehen im Zentrum --> das moralisch Richtige definiert sich über die Folgen
Was bedeutet Pflichtenethik?
Regeln der Handlungen stehen im Zentrum --> Prinzipien der Handlung entscheiden über die moralische Richtigkeit
Beschreibe die angewandte Ethik.
- diskutiert praktische Fragen, die sich Menschne in alltäglichen Entscheidungssituationen stellen (v.a. Entscheidungen, in denen öffentliche und politische Handlungsoptionen eine Rolle spielen)
- findet sich für unterschiedliche Bereiche --> Bereichsethik (Bioethik, Wirtschaftsethik, Ethik der Sozialen Arbeit, etc.)
- Unterscheidung zwischen Individualethik, Sozialethik und Strukturethik
Erkläre die Unterscheidung von Individualethik, Sozialethik und Strukturethik.
Individualethik
ethische Ansprüche an das Indiviuum --> Mikroebene
Sozialethik
gesellschaftlicher Bezug von ethischen Ansprüchen --> Makroebene
Strukturethik
ethische Strukturen und deren Ansprüche in einer Organisation (Werte im Leitbild, Entscheidungsstrukturen, ethische Praxis --> Mesoebene
Erkläre den zweistufigen Prozess der Entwicklung des moralischen Urteils.
- Kinder erwerben früh universelles Wissen durch einfache moralische Normen und verstehen ihre Gültigkeit (autoritäts- und strafunabhängig)
--> wird durch direkte Unterweisung, durch Beobachtungen der Kinder und durch Sprachlernen vermittelt - Aufbau der moralischen Motivation = Handeln in Übereinstimmung mit moralisch verträglichen Geboten (Gewissen)
Erkläre und beschreibe die Moralentwicklung nach Kohlberg.
- alle Menschen (kulturunabhängig) durchlaufen ind er gleichen Reihenfolge diese Phasen, aber nicht alle kommen bis zur letzten Phase
- Präkonventionelles Niveau
Normen werden verbindlichh von Autoritäten gesezt und sind mit Sanktionen ausgestattet
--> Normen werden aus Angst vor Strafen verfolgt - konventionelles Niveau
Normen sind richtig, weil sie in der eigenen Gruppe / Gesellschaft für richtig gehalten werden
--> Normen werden befolgt, damit man akzeptiert wird und ein schlechtes Gewissen vermeidet werden kann - postkonventionelles Niveau
Normen gelten, weil die moralischen Werte das menschliche Zusammenleben fördern
--> aus Einsicht heraus wird moralisch gehandelt
Beschreibe die Ursprünge der Moral.
- erste schriftliche Niederlegung im Zusammenhang mit Mythologien und Religion --> Moral ist göttlichten Ursprungs (Ursprung in der Wirkkraft der Götter)
- seit der Aufklärung ist die Begründung über Religion und Mythologie nicht mehr anerkannt --> Moral wird als Folge von Kultur und Zivilisation gesehen (Moral legitimiert sich neu durch Vernunft)
Nenne die individuellen Voraussetzungen für moralisch richtiges Handeln und erkläre sie.
- Kognition:
Fähigkeit, die Folgen zu beurteilen, Normen und Werte zu verstehen, sich selbst als handelndes Wesen zu konzipieren und sich selbst gleich wie andere zu sehen - Affektion:
Fähigkeit zu Empathie - (moralische) Motivation:
Wille / Absicht gemäss den gültigen Normen zu handeln
Nenne die strukturellen Voraussetzungen für moralisch richtiges Handeln.
- Spannung zwicshen beobachtetem und moralisch richtigem Zustand
- Spannung zwischen effektivem und moralisch richtigem Zustand
- Handlungsalternativen müssen verfügbar sein
- hinreichende Ressourcen müssen gewährleistet sein
Warum müssen individuelle und strukturelle Voraussetzungen für moralisch richtiges Handeln gegeben sein
Da ohne diese Voraussetzungen keine freie Entscheidung möglich ist
Was ist die Unterscheidung zwischen den persönlichen und den gesellschaftlichen Wertvorstellungen?
- persönliche Wertvorstellungen:
individuelle Werte, welche das Individuum einem immateriellen oder materiellen Gut zuschreibt - gesellschaftliche Wervorstellungen:
strukturieren unser Zusammenleben (regeln, was man tun und lassen darf; gehen den persönlichen Wertvorstellungen voraus
Wofür braucht es Werte und Normen?
- geben Orientierung
- sozialisieren
--> sie schaffen uns und wir schaffen sie
Was bedeutet "Wertsoziologie"?
- Analyse der Entwicklungen der Werte auf gesellschaftlicher und privater Ebene
- vielfach sind Entwicklungen gezeichnet vin gesellschaftspolitischen Kämpfen (Entstehung der Menschenrechte)
Beschreibe den Begriff "Normen".
Handlungsanleitung, welche durch verschiedene Werte geschützt wird, allgemeingültige Verhaltensregeln, Konkretisierung der Werte, Gesetze, Vorschriften und Verbote
Nenne die 6 Sphären und Geltugnsansprüche der gesellschaftlichen Normen und Werte. Erläutere zu jeder Sphäre ein Beispiel.
- umfassende Sphäre mit abstrakten Werten mit hoher Legitimität (Bsp. Menschenrechte)
- konkrete Formen auf nationaler Ebene (Bsp. Gesetze, politische Prinzipien)
- Normen einer lokael Gemeinschaft und Kulturgruppe (Bsp. Höflichkeitsregeln, regionale Sitten, Gebräuche, gemeinsame Überzeugungen, Religionsgemeinschaften)
- Normen und Werte von Gruppen und kleineren Gemeinschafte (Bsp. Peergroup, Institutionen, Organisationen)
- Werte und Normen eines Familiensystems
- persönliche Werte und Normen eine Individuums --> Privatmoral
- Sphären unterliegen keiner Hierarchie und stehen nicht zwingend in Konkurrenz zueinander
- Wertkonflikte kann es jedoch in der gleichen oder auch in unterschiedlichen Sphären geben
Welche Punkte sind wichtig in Bezug auf Wertfragen im Beruf?
- persönliche Werthaltung kennen
- zu wissen, welche gesellschaftlichen Werte relevant sind
- Werte im beruflichen Alltag und in der beruflichen Umwelt (Berufsethik, Berufskodices) und im Berufsfeld (Institution, Beruf allgemein) zu kennen
Nenne drei Gruppen zur Einteilung der Bedürfnisse.
- Grundbedürfnisse (Überleben, Integrität, Reproduktion)
- sekundäre Bedürfnisse (Wohlbefinden, soziale Anerkennung, faire Behandlung)
- tertiäre Bedürfnisse (geistiges Wohlbefinden, Erfüllung individueller Wünsche und Vorlieben
- Sicherung des Überlebens geht ehtisch und auch rechtlich der Erfüllung individueller Wünsche vor
Nenne drei Ansätze zur Begründung von Moral.
- religiöse Ethik
- bedürfnisorientierte Ethik
- philosophische Ethik
Beschreibe die religöse Ethik.
- Interpretation religiöser Schriften
- Moral stammt von überirdischer und übermenschlicher Quelle
- Handeln in Übereinstimmung mit göttlichen Vorgaben und Pflichten, Religion als Vermittler und sanktionierende Stelle
Erkläre den Begriff "bedürfnisorientierte Ethik".
- Erkenntnisse aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen
- morlaische Normen sind eine gewachsene Eigenschaft sozialer Systeme
- Normen und Werte sind bedürfnisorientiert und regulieren eine lebensnotwendige Kooperation --> einige gelten in allen Kulturen (Bsp. Tötungsverbot, Ehrlichkeitsgebot), andere sind kulturspezifisch
- Moral ist durch die Evolution entstanden und beschränkt sich nicht auf die Menschen (Moral bei Primaten)
Beschreibe die philosophische Ethik.
- analytische, sprachliche und empirische Untersuchung moralischen Denkens, Fühlen und Handelns
- Grundsatz:
es gibt oberste Prinzipien der Ethik, von wlechen sich die Moral ableitet, oberste Prinzipien werden durch beobachten und vernünftiges Nachdenken festgestellt - Problem: Begründung des obersten ethischen Prinzips
Welche zwei Begrffe spielen für die philosphische Ethik eine wichtige Rolle und warum?
- Freiheit und Autonomie
- um eine ethisch richtige Entscheidung treffen zu können, brauche ich eine Wahlmöglichkeit / Entscheidungsfreiheit
Welche zwei Arten von Freiheit gibt es?
- negative Freiheit
- positive Freiheit
Beschreibe den Begriff "negative Freiheit".
- Abwesenheit von beschränkenden Zwängen
- klassische / bürgerliche Freiheiten: ledig sein von fremder Gewalt, Sicherung des ledigseins durch anerkannte Gewalt --> Staat ordnet die Grundfreiheiten (Recht auf Leben, Eigentum, freie Meinungsäusserung, Vereinsfreiheit, etc.)
Beschreibe den Begriff "positive Freiheit".
- Möglichkeiten etwas zu unternehmen
- komparative Natur (nach Graden zu unterscheiden --> Erwachsene haben mehr Rechte als Kinder, Reiche haben mehr Möglichkeiten als Arme)
- unterschiedliche Freiheitsgrade in einer Gesellschaft kann zu Problemen führen (ist der Unterschied zu gross, so ist die Gesellschaft ungerecht)
Sind die positive und/ oder negative Freiheit für die Soziale Arbeit zentral? Wieso?
- ja, beide Freiheiten sind für die SA zentral
- insbesondere die positive Freiheit, da es Aufgabe der SA ist, Menschen Möglichkeiten zu eröffnen, um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen
Was hat der Determinismus für eine Bedeutung?
- Gegensatz zu den Freiheiten
- der Mensch ist nicht frei, ist durch seine Anlagen und Begierden fremdbestimmt
- somit nicht verantwortlich für seine Taten
Erkläre den Begriff "Verantwortung".
- Menschen tragen für ihre Entscheidungen die Verantwortung vor Gericht, vor den Augen anderer und vor sich selbst
- subjektives Gefühl: wir fühlen uns verantwortlich
- Verantwortung zu übernehmen ist zentral um frei und autonom zu sein --> Menschen, welche den äusseren Umständen und seinen Begierden für ihre Taten verantwortlich machen, nehmen wir nicht als frei und autonom war
In welche 3 Kategorien und nachfolgenden Unterkategorien werden Werte von Annemarie Pieper unterteilt?
- demokratische Grundwerte (Menschenwürde)
- Freiheit
- Gleichheit
- Gerechtigkeit
- moralische Werte (gutes Leben)
- Individualwerte
- Sozialwerte
- ökologische Werte
- ökonomische Werte (freie Marktwirtschaft / Vertragsfriheit)
- Arbeit / Handel
- Güterwerte
Nenne und beschreibe die drei Unterkategorien der Demokratischen Grundwerte.
- Freiheit
- der Person: Religions-, Gewissens-, Meinungs-, Pressefreiheit
- der Wissenschaft
- der Kunst
- Gleichheit
- Gleichberechtigung
- von Frau und Mann
- von Angehörigen anderer Rassen, Kulturen, Nationen
- Chancengleihheit
- Bildungschancengleichheit
- Gleichberechtigung
- Gerechtigkeit
- austeilende (allg. Wohlfahrt)
- ausgleichende
- richterliche
Nenne und beschreibe die drei Unterkategorien der moralischen Werte.
- Individualwerte
- Selbstbestimmung / -verantwortung
- Liebe / Freundschaft
- Leben / Gesundheit
- (physische / psychische Integrität)
- Sozialwerte
- Solidarität / "Brüderlichkeit"
- Subsidiarität
- Toleranz
- Fairness
- kollektive Verantwortung
- Frieden / Sicherheit
- Gemein- / Bürgersinn
- Familie
- kulturelle Identität / Geborgenheit
- ökologische Werte
- "Würde" der Kratur
- Nachhaltgkeit
- "Rechte" der Natur
Nenne und beschreibe die zwei Unterkategorien der ökonomischen Werte.
- Arbeit / Handel
- Ertragswert
- Tauschwert
- Mehrwert
- Gebrauchswert
- Güterwerte
- Eigentum / Besitz
- Waren
- Geld