Syst.Hist. Alice Salomon
Systematische und historische Einführung - Alice Salomon
Systematische und historische Einführung - Alice Salomon
Kartei Details
Karten | 16 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 25.05.2018 / 19.01.2022 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20180525_syst_hist_alice_salomon
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180525_syst_hist_alice_salomon/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Historische Grundlagen - Industriealisierung
- Landflucht à Arbeiterviertel mit schlechten Lebensbedingungen; schlechte Hygiene, mangelnde sanitäre Einrichtungen, Elend, Industrie mitten in Wohngebieten, um Versorgung sicher zu stellen à soziale Probleme/Not war nicht mehr durch herkömmliche Systeme zu bewältigen
- (politische) Arbeiterbewegungen; schlechter Lohn, Ausbeutung, Kinder- und Frauenarbeit à setzen sich für Rechte ein, wollten Kapitalismus abschaffen, hatten grossen Einfluss à viel stärker als in USA, wo Organisation durch soziale und ethnische Durchmischung schwieriger war und anderer Einstellung hatten
- Führte zu Sozialversicherungen
Historischer Kontext
- Homogener als in Chicago, weniger soz. Durchmischung
- Schlechte Lebensbedingungen & Hygiene, Schlachthöfe mitten in der Stadt, à kurzer Versorgungsweg
- Arbeiterbewegung setzt sich für Rechte der Arbeiter ein, stärker als in USA, Sozialvers. O. von Bismark (CH:l langsam, weil Föderalismus & Volk verteilter < Spannung
- So viele Rechte für Arbeiter, damit keine Revolution,
- Hilfsvereine: freiwillig, versuchen Not zu linden
- 1.WK
- Wegfall der männlichen Gesellschaft
- Maschineller Krieg à Industrie zu Hause top
- Frauen übernahmen Rolle der Männer in Gesellschaft
- Soziale Probleme stärker & bedeutsamer, à professionelle institutionelle Projekte vom Staat gefördert
- Starker Nationalgedanke à Begeisterung am Krieg
- Frauenbewegung: setzt sich dafür ein, dass Frauen am Kriegsgeschehen teilnehmen à In Industrie (Unterschied zu J.Addams, sie war dagegen)
- Parl. Demokratie, von Kriegsfolgen & Inflation geprägt, à hohe Arbeitslosigkeit
- Grosse Not: wirtschaftlich, Hunger, Zerstörung, betrifft Masse auch die gut-bürgerlichen
- Man erkennt dadurch, dass Not nicht selbstverschuldet ist
- Gründung Wohlfahrtsstaat
- Die goldenen 20-er, vor allem in Berlin (Künstler- & Frauenbewegung)
- Ausbau des Sozialstaates: Sozial-, Jugendamt, Gesundheitsamt gegründet à spezielle Ausbildung nötig à Grundlagen für deutsches Sozialsystem
- Wirtschaftskrise nach Börsencrash à Sozialleistungen gekürzt
- NS-Zeit & 2.WK
- Massensterben an Front & zivile Opfer
- Verfolgung von Minderheiten (Juden, Sinthi, Roma, Beeinträchtigte)
- Bsp: T4-Programm: system. Ermordung von psychisch Kranken, Idee der Rassenhygiene, Schweden Zwangssterilisation, Schweiz: Heiratsverbot
- SA: wurde gleichgeschaltet, musste Ideologie der NS-Regierung übernehmen. Ansonsten verfolgt, soziale, kommunistische, anarchstische Vereine wurden sofort vernichtet, Hilfe nur für deutsche aarische Familien
Historischer Kontext - Weimarer Republik
- Kriegsfolgen und grosse Hungersnot, wirtschaftliche Probleme durch Kriegszahlungen
- Ausbau Fürsorgesystem/Wohlfahrststaat: Professionalisierung der Gesundheits-, Sozial- und Jugendamt
Biografie (7)
- Bürgerlich, wohlhabend, jüdische Abstammung (versteht ihre Rolle als bürgerl. Frau)
- In NS-Zeit alle öffendl. Ämter aberkannt, Flucht nach New York, deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt
- Empfand Schulbildung als unbefriedigend
- Freiwillige Hilfsarbeit
- Studium: Gasthörerinà Dr. in Nationalökonomie
- Gründete Schule für SA à Professionalisierung, sah SA als Berufsfeld für bürgerliche Frauen
- Frauenbewegung, führende Position
Entstehung von Not und Elend
- Geprägt von sozialökonomischen Studium
„Das Zusammenleben in einer Gesellschaft“ wird durch „Tauschprozesse“ gelenkt. Der einzelne Mensch „bezweckt … durch Leistung und Tausch die Förderung seiner Wohlfahrt“. „Die allgemeine Wohlfahrt der Gesamtheit ist die Triebkraft dieser Austauschprozesse.“ à Auch der Staat hat einen Anteil und schaut mit Wohlfahrt, dass es den Menschen gut geht
„Einzelne Menschen und ganze Bevölkerungsgruppen“ sind jedoch immer wieder ausserstande, „durch eigene wirtschaftliche Leistung für sich selbst zu sorgen“, sie sind „auf … Hilfe anderer angewiesen“.
„Moderne Industriegesellschaften bringen … dauernde Not hervor durch Ursachen, auf die der einzelne Mensch keinen Einfluss hat …, weil sie durch allgemeine gesellschaftliche Zustände bedingt sind“. à Ziel: Leute fit machen, damit sie wieder an Austauschprozess teilnehmen können
- „Massennot“ à bsp. Arbeiter unterversorgt, Nahrung fehlt usw. viele in Not
- „geistig-sittliche Not“ à Kinder & Jugendliche entwurzelt wegen Landflucht, schlechte Lebensbedingungen, fehlende Fürsorge, weil Eltern viel arbeiten
- „gesundheitliche Not“ à aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen & schlechten Arbeitsbedingungen, hohe Mortalität
Soziale Hilfstätigkeit
Unter „sozialer Hilfstätigkeit“ versteht Salomon alle Bemühungen, die die gesellschaftlichen Missstände abschaffen wollen, die auf Förderung eines gesunden Volkslebens … abzielen. à Aufgaben des Staates
Soziale Hilfstätigkeit - Aufgabengebiet
- „Armen- und Wohlfahrtspflege“ (z. B. „Armenpflege“, „Waisenpflege“)
- „Gesundheitspflege“ (z. B. „Säuglingsfürsorge“, „Mütterberatungsstellen“, „Tuberkulosefürsorge“, „Trinkerfürsorge“, „Wohnungspflege“)
- „sozialpädagogische Arbeit“ (z. B. „Kleinkinderfürsorge“, „Schulpflegerinnen“, „Jugendpflegerinnen“)
- „soziale Fürsorge für Arbeiterinnen“ (z. B. „ „Arbeiterinnenheime“, „Arbeiterinnenvereine“, „Fabrikpflegerinnen“)
- „sozialwissenschaftliche Hilfsarbeit“ (z. B. „Sozialpolitik“, „Volksbildung“, „Berufsberatungsstellen“)
- Nicht aufgeführt: Altenpflege, weil gibt nicht viele Probleme, leben oft bei Kinder
- Männer gaben Ideen (bsp. Volzug) war aber Feld der Frau
Soziale Hilfstätigkeit - Ziele
- „Armut und Not … verhindern und deren Ursachen … bekämpfen“.
- Beteiligung „an der Lösung der grossen wirtschaftlichen Probleme“.
- „Die soziale Einheit des Volkes herzustellen“.
- „Frieden im Volk und … Weltfrieden“ schaffen. à Kritisch zu betrachten, da sie nicht so stark für den Friedengekämpft hat wie Addams, sah aber Problem auf soz. Lage
- à will bestmögliche Entwicklung der Menschlichkeit