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Fichier Détails
Cartes-fiches | 150 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.02.2018 / 05.04.2021 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20180204_psychopathologie
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F60.1 Schizoide Persönlichkeitsstörung
- Einzelgängerisch, Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten
- übermässige Vorliebe für Phantasien
- begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben
- Distanziertheit, geringer Interesse an sexueller Erfahrung
- mangelhaftes Gespür für Normen und Konventionen
F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
- Missachtung sozialer Verpflichtungen —> Konventionen werden ignoriert
- Mangel an Gefühlen für andere
- Neigung zu Gewalt oder herzlosem Unbeteiligtsein
- geringe Frustrationstoleranz, niedrige Schwelle für aggressives / gewalttätiges Verhalten
- Neigung andere zu beschuldigen
- Unfähigkeit zu dauerhaften Beziehungen
F60.3 Emotional Instabile Persönlichkeitsstörung
- F60.30 Impulsiver Typ
- Tendenz zu unerwartetem Handeln, ohne Berücksichtigung der Konsequenzen
- Tendenz zu Streitereien und Konflikten
- Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt
- unbeständige und launische Stimmung
- Abgrenzung zu F60.2 —> Mangel an Affektivität fehlt, Empathie da,
- F60.31 Borderline Typ
- Störungen und Unsicherheiten bezüglich Selbstbild, Zielen und inneren Präferenzen
- Neigung zu intensiven / instabilen Beziehungen —> Starke Abhängigkeit
- Übertriebene Bemühungen das Verlasseneren zu vermeiden
- Neigung zu Selbstverletzung / Suizidal
- Schnelles Arousal und langsames erholen
F60.4 Histrionische Persönlichkeitsstörung
- Oberflächliche und labile Affektivität
- Selbstinszenierung
- Herzinfarkt vorspielen
- leichte Beeinflussbarkeit / Suggestibilität
- theatralischer / übertriebener Gefühlsausdruck
- Egozentrik, Genusssucht
- Mangel an Rücksichtnahme
- Erhöhte Kränkbarkeit
- Verlangen nach Anerkennung, äusseren Reizen und Aufmerksamkeit
F60.5 Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung
- Gefühle von Zweifel / Perfektionismus und übertriebene Gewissenhaftigkeit
- ständige Kontrollen, Halsstarrigkeit
- Vorsicht und Rigidität
- Folgen eigenen Regeln, sind nicht flexibel, die sind wichtig und man muss ihnen folgen
- Abgrenzung Zwangsstörung —> hier sehen sie als wichtig an
- Auftreten beharrlicher und unerwünschte Gedanken
F60.6 Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
- Anspannung, Besorgtheit, Unsicherheit und Minderwertigkeit
- Andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiert werden
- Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter Beziehungsfähigkeit
- Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis hin zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten
F60.7 abhängige Persönlichkeitsstörung
- sehr ich-synton
- Neigung sich den wünschen anderen unterzuordnen
- Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit, Inkompetenz
- Schwäche gegenüber den Anforderungen des alltäglichen Lebens
- Tendenz, anderen Verantwortung zuzuschieben
F60.80 Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen — Narzisstische Persönlichkeitsstörung
- Grössengefühl, Überzeugung besonders und einmalig zu sein
- Bedürfnis nach Bewunderung,
- Fantasien über unbegrenzten Erfolg, Macht, Scharfsinn Schönheit und idealer Liebe
- Ausnutzen von zwischenmenschlichen Beziehungen
- Mangel an Empathie
- bei Ablehnung — Arroganz, hochmütige Verhaltensweisen
Persönlichkeitsstörungen
Epidemiologie und Verlauf
- allgemeine Punktprävalenzen ca. 5-10%
- Punkprävalenzen einzelner Störungen
- In der Allgemeinbevölkerung
- abhängige PS: 2‐7%
- anankastische PS: 2‐6%
- narzistische PS < 1%
- paranoide PS < 1%
- schizoide PS < 1%
- In klinischen Populationen
- Borderline PS: 5‐14%
- ängstlich‐vermeidende PS: 11‐14%
- histrionische PS: 2‐7%
- abhängige PS: 2‐7%
- In der Allgemeinbevölkerung
- erhebliche Anpassungsschwierigkeiten
- Familiäre, partnerschaftliche und berufliche Eingebundenheit ↓
- psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen ↑
- Suizidrisiko ↑
- Störungsspezifität stabil — Schweregrad tendenziell abnehmend im Alter
- Stressoren und Lebenskrisen sind mit stärkerer Symptomatik verbunden
Persönlichkeitsstörungen
Ätiologie - Psychosoziale Faktoren
- Eltern-Kind-Beziehung
- Interaktion zwischen Erziehungs- und Persönlichkeitsstil der Eltern und kindlichem Temperament und Kompetenzen
- Ablehnend-feindlicher Bindungsstil als unspezifischer Risikofaktoren
- Extrafamiliäres Umfeld -- Wenn Eltern-Kind-Beziehung oder Erfahrungen negativ waren, helfen das andere Umfeld stark eine Resilienz aufzubauen
- Belastende, traumatische Erfahrungen
- Psychischer, sexueller Missbrauch
- Emotionale Vernachlässigung —> unspezifischer Risikofaktor —> nicht bei allen Patienten
- Mangelnde Soziale Integration —> Unspezifischer Risikofaktor
Selbstkonzept und Beziehungserwartungen
- als Kern der Problematik
- als Vermittler zwischen Biographie und aktueller (interaktioneller) Problematik
> wie sehe ich mich selber, wie sehe ich Beziehungen —> die entwickeln sich in Kindheit, Jugend und sind so der Kern der Problematik
Persönlichkeitsstörungen
Ätiologie — Modell der doppelten Handlungsregulation
1. Motivebene
- Authentische Handlungs‐ regulation: Angetrieben durch Grundbedürfnisse & Motive
- Konkretisiert in Zielen, Plänen und Handlungen
- Bsp Motiv nach Wichtigkeit, Annerkennung, Zugehörigkeit etc > Konsistente Botschaft "Du bist mangelhaft"
2. Ebene der Annahmen
- Negative Beziehungs‐ erwartungen ,
- Negatives Selbstkonzept
- Bsp Beziehungen sind nicht verlässlich, nicht solidarisch. Ich bin nichts wert, ich bin unwichtig
3. Spielebene
- Interaktionelle Ziele als „Lösungen“ für den Konflikt zwischen Bedürfnis und Annahme.
- Kosten der Lösung:
- kurzfristig
- partiell
- interaktionelle Kosten
- Bsp Aufmerksamkeit (als Annäherung an Wichtigkeit) erlangen durch lustig, unterhaltsam, sexy, etc sein.
- Kosten: ‐ kurzfristig/partiell → eigentliches Motiv nicht befriedigt. interaktionell: starres Muster, Menge, oberflächliche Beziehungen
Kinder Jugend
F91 Störungen des Sozialverhaltens
Vorliegen eines wiederholten, persistierenden Verhaltensmusters, bei dem entweder die Grundrechte anderer oder die wichtigsten altersentsprechenden sozialen Normen oder Gesetze verletzt werden (mind. 6 Monate anhaltend)
Kinder Jugend
F93.0 Trennungsangst
1. Mindestens 3 der folgenden Merkmale:
- Besorgnis, dass Hauptbezugsperson Unheil zustösst
- Besorgnis, dass ein unglückliches Ereignis zur Trennung von Hauptbezugsperson führt.
- Verweigerung zur Schule zu gehen
- Trennungsschwierigkeiten am Abend (mind. 1 Merkmal):
- Abneigung /Weigerung schlafen zu gehen
- Häufiges Aufstehen,
- Abneigung/Weigerung, auswärts zu schlafen.
- Angst alleine zu sein
- Alpträume zu Trennungsthemen
- Auftreten somatischer Symptome bei Gelegenheiten, die mit einer Trennung von der Hauptbezugsperson verbunden sind
- Extremes Leiden während oder unmittelbar nach der Trennung von der Hauptbezugsperson
2. Beeinträchtigungen treten vor Beginn des 6. Lebensjahres auf und dauern mindestens 4 Wochen.
Kinder Jugend
F93.2 Soziale Ängstlichkeit
A. Anhaltende Ängstlichkeit in sozialen Situationen, in denen das Kind auf fremde Personen trifft
B. Befangenheit, Verlegenheit oder übertriebene Sorge über die Angemessenheit des eigenen Verhaltens fremden Personen gegenüber
C. Deutliche Beeinträchtigung und Reduktion sozialer Beziehungen
D. Deutliches Leiden und Unglücklichsein in neuen sozialen Situationen
E. Fehlen von spontanen Äusserungen oder Rückzug aus neuen sozialen Situationen
F. Die Beeinträchtigungen treten vor Beginn des 6. Lebensjahres auf und dauern mindestens 4 Wochen.
Kinder Jugend
F93.3 Geschwisterrivalität
A. Auffällige, intensive negative Gefühle gegenüber einem unmittelbar jüngeren Geschwisterkind
B. Emotionale Störung mit Regression, Wutausbrüchen, Verstimmung, Schlafstörungen, oppositionellem oder Aufmerksamkeit suchenden Verhalten gegenüber einem oder beiden Elternteilen
C. Beginn innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt eines unmittelbar jüngeren Geschwisterkindes
D. Rivalität dauert mind. 4 Wochen an
normal <-> Abnormal
statistische norm
funktionale norm
soziale norm
- statistische Norm — abnorm = selten
- funktionale Norm — abnorm = schädlich
- soziale Norm — abnorm = gesellschaftlich abweichend
- kann positiv wie auch negativ abweichend sein, aber auch bei negativ abweichend, muss es nicht krank/gestört sein
Ebenen der klassifikatorischen Diagnostik
- Symptom — Einzelne Zeichen einer Störung
- sind nicht unbedingt abnorm oder gar krankhaft
- Syndrom — Muster von gehäuft gemeinsam auftretenden Symptomen
- typische Symptomkombinationen sind nicht unbedingt ursächlich verbunden
- obligate Kernsymptome die vorhanden sein müssen
- fakultative Begleitsymptome die nicht immer auftreten müssen
- Diagnose — Krankheitsbezeichnung, definiert durch Symptome, Syndrome und Zusatzkriterien (Verlauf, Dauer etc)
- Zuordnung des psychopathologischen Bildes zu Krankheitsbezeichnung
Relevante Stichworte in Psychopathologie
- Differentialdiagnostik — Abgrenzung von Störungen die ein überlappendes Erscheinungsbild haben
- Epidemiologie — Verteilung von Störungen und Determinanten ihres Auftretens
- Prävalenz — Häufigkeit einer Störung
- zu einem bestimmten Zeitpunkt — Punktprävalenz
- innerhalb eines bestimmten Zeitraums — zB Lebenszeitprävalenz
- Ätiologie — Analyse von Störungsursachen
Psychotrope Substanzen
— Stoffe die zentralnervös auf den Organismus wirken und Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Handeln beeinflussen
- Überwinden Blut-Hirn-Schranke, beeinflussen synaptische Übertragung im ZNS
- Wirkung, teilweise, positiv
- somatische Ebene
- psychische Ebene
- soziale Ebene
Substanzkonsum - Was ist normal?
Gesellschaftliche Einflüsse
— Regelmässigkeit, Menge (Durchschnitt/Maximum), Situation, Konsequenzen, Kontrollierbarkeit, Tempo
Gesellschaftliche Einflüsse
- Unterscheidung legal/illegal —> gesellschaftspolitisch bedingt
- fiskalische Kriterien von Staat und Wirtschaft nehmen Einfluss
- spiegelt nicht: Gefährlichkeit, Bürden of disease
- beeinflusst — Prävalenzraten und Sicht auf Betroffene
- viele wahren die Grenzen zum Illegalen —> was legal ist wird mehr konsumiert
Störungen durch Substanzkonsum
Substanzübergreifende Merkmale
- Positive Effekte —> Konsumsteigerung bis hin zum Kontrollverlust
- Zentrale gemeinsame Störungsmerkmale
- Psychische Abhängigkeit — Craving
- Körperliche Abhängigkeit — Toleranz und Entzug
- wer viel Trinkt braucht mehr Alkohol um gleiche Wirkung wie andere zu erreichen
- Folgeprobleme — somatisch, psychisch, sozial
Störungen durch Substanzgebrauch
Diagnosen durch Konsum / Substanzinduziert
- Störung durch/Infolge Substanzkonsum
- Schädlicher Gebrauch -- Störungsunspezifisch
- Abhängigkeit -- Substanzunspezifisch
- Substanzinduzierte Störungen
- Akute Intoxikation -- Störungsspezifisch
- Enzugssyndrom -- Substanzspezifisch
- Substanzinduziertes
- delir
- psychotische Störung
- amnestisches Syndrom
Substanzabhängigkeit nach IDC-10 - Kriterien
— Mindestens 3 Kriterien während letztem Jahr erfüllt
- Starker Wunsch oder Zwang Substanz einzunehmen
- Schwierigkeiten, Konsum zu kontrollieren
- substanzspezifische Entzugssymptome oder Konsum, um Entzugssymptome zu verhindern
- Toleranzentwicklung
- Eingeengter Fokus auf die Substanz — Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Interessen
- fortdauernder Gebrauch der Substanz wider besseres Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen
Schädlicher Gebrach nach IDC-10
— Mindestens während 1 Monat innerhalb des letzten Jahren oder mehrmals während der letzten 12 Monaten
- Konsum trägt erheblich zu Schädigung physischer oder psychischer Gesundheit bei
- zB alkoholisiert Autofahren, betrunken Kinder von Kindergarten abholen
Diagnostische Besonderheiten im Suchtbereich
- Motivation des Patienten ist nicht immer gegeben —> menschen mit Angststörungen wollen etwas Ändern, sehen ein dass ein Problem besteht
- ABER — Motivation ist kein stabiles Patientenmerkmal, sondern abhängig von Kontext!
- Es kommt darauf an zu was der Patient motiviert ist
- Riskanter Konsum/Missbrauch muss dem betroffenen nicht bewusst sein durch
- gesellschaftlicher Akzeptanz/Rahmen und langsamer Entwicklung
- Tendenz zu Verleugnen/Bagatellisieren ist Teil des Störungssyndroms und wird durch soziale Unerwünschtheit noch verstärkt
Diagnostische Quellen im Suchtbereich
— wichtig viele zu Nutzen
- Umfeld — Angehörige, Bekannte, Arbeitskollegen
- Somatische Ebene
- körperliche Symptome
- Laborparameter — Blut, Haare, Urin —> Sind aber nicht eindeutig für eine Diagnose, könnten auch andere gesundheitliche Gründe haben
- Verhaltensbeobachtung
- Selbsteinschätzung
- in verschiedenen Formen — Gespräch, Fragebogen
- in Bezug auch verschiedene Zeiten — früher, Aktuell
- „früher“ kann bei Patienten auch heissen vor paar Tagen, hilft ihnen teilweise darüber zu sprechen —> Motivation
Schwierigkeiten epidemiologischer Studien im Suchtbereich
- Schwierig valide und reliable Daten zu sammeln
- Soziale Unerwünschtheit und Stigma
- Fehlende Erreichbarkeit schwer abhängiger —> Obdachlosigkeit etc
- Antwortverweigerung —> Nachvollziehbar bei illegalen Substanzen
- Reliable und valide Erfassung von Konsummengen erschwert durch
- schwankende Konsummuster
- oft wird nach durchschnittlichem Konsum gefragt, aber das ist oft schwierig je nach Lebenssituationen
- unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen
- Erinnerungslücken
- verzerrte Erinnerungen
- schwankende Konsummuster
Sucht / Alkohol - Ätiologie - Bio-Psycho-Sozialer Ansatz
Teufelskreise -> Selbstmedikationshypothese
- Schüchterner Jugendliche stellen fest, dass mit Alkohol es einfacher ist sich in sozialen Situationen wie Parties zurecht zu finden, besonders wenn sie körperlich „Gut“ reagieren —> trinken bereits vorher etc
1. Alkohol -> Enthemmung / Stimulierung, Dämpfung / Beruhigung ->
- Intrapsychischer Teufelskreis -- Beeinträchtigte Selbstwahrnehmung, unrealistische Wirkungserwartung, Copingdefizite, suchtbezogene Grundannahmen
- Neurobiologischer Teufelskreis -- Toleranzsteigerung, Endorphinmangel, Suchtgedächtnis, Cue reactivity
- Psychosozialer Teufelskreis -- Gestörte Trinkkultur, veränderte Familieninteraktion, soziale Folgeschäden, Mangel an Alternativressourcen
--> 2. Erhöhter Anreiz und Automatisierung des Alkoholkonsums
Störungen durch Substanzkonsum / Drogenmissbrauch
Welche Ätiologie - Modelle ?
Bio-Psycho-Sozialer Ansatz
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Person-Droge-Umfeld
Funktionaler Ansatz
Neuronale Schaltkreise der Sucht
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