FEE 2 qualtitativ
Zentrale Begriffe des Fachs "Forschung Evaluation Entwicklung" HS17 der PHBern
Zentrale Begriffe des Fachs "Forschung Evaluation Entwicklung" HS17 der PHBern
Set of flashcards Details
Flashcards | 61 |
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Students | 42 |
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 29.12.2017 / 16.01.2022 |
Weblink |
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Wertende Kategoriesystem
Erfassung Propositionaler Codiereinheiten, Feststellung der Valenz eines Beitrages. Orientiert sich an sachliche oder wertende
Feststellung über Personen, Tatsachen oder Vorgänge (d.h Argumente, Meinung, Kommentare).
Bestandteile von Kategoriensystemen
- Kategoriendefinition
_ Theorie- oder materialgeleitet bzw. beides
_ genaue Definition, welche Textbestandteile unter eine Kategorie fallen
- Abgrenzungsregeln
_ Genaue Definition, was nicht in diese Kategorie f.llt
- Ankerbeispiele und Negativbeispiele
_ Typische Beispiele für die Kategorie
_ Ein Negativbeispiel für jede abzugrenzende Kategorie
Explizierende Inhaltsanalyse bei Kategoriesierung
Zusätzliches Material beiziehen, um Daten besser zu verstehen.
Inhaltsanalyse im Ergebnisteil – Interpretation in einem späteren Schritt.
Aber: Kann man wirklich so objektiv sein?
Reliabilität = Wiederholen der Forschung möglich
• Quichotische Reliabilität: Es werden immer die gleichen Messergebnisse erzielt (irreführend für QM)
• diachrone Reliabilität: Messgenauigkeit im zeitlichen Verlauf einer Beobachtung
• synchrone Reliabilität: Konsistenz von Ergebnisse unter Verwendung verschiedener Erhebungsinstrumente
• Prozedurale Reliabilität: Eine Erhöhung der Messgenauigkeit im Prozess der Datenerhebung
Intercoder-Reliabilität
Übereinstimmung mehrerer Kodierer am selben Textmaterial
Intracoder-Reliabilität
Übereinstimmung eines Kodierers, am selben Textmaterial in unterschiedlichen zeitlichen Abständen
Validität = Messen, was gemessen werden sollte
Analyse der Interviewsituation
- trifft der Inhalt des Gesagten zu
- ist das Gesagte sozial angemessen
- ist das Gesagte aufrichtig
- wurde ein Arbeitsbündnis aufgebaut
Kommunikative Validierung
Mit dem Interviewten wird zu einem späteren Zeitpunkt über das Interview und die Themen/Theorie gesprochen
Prozedurale Validierung
- Der Forscher sollte gut zuhören, zweckmässige und auswertbare Protokolle erstellen, entlang der Daten seine Theorien nachvollziehbar aufstellen und genau beschreiben
Weiter Qualitäts- resp. Gütekriterien
- intersubjektive Nachvollziehbarkeit
- Indikation des Forschungsprozesses: Welche Forschungsfragen, Methode, Stichprobe habe ich wieso ausgesucht?
- empirische Verankerung der Theoriebildung
- Limitation der Daten, Methode und Ergebnisse
- Kohärenz und Widerspruchsfreiheit der Daten
- Relevanz für Praxis, Alltag und Emanzipation
- Reflexion der eigenen Subjektivität (Feldtagebuch)
Triangulation
- Daten-Triangulation
- Forscher-Triangulation
- Theorien-Triangulation
- Methodologische Triangulation als „within method“ und „between method“
Typen der Kombination (von Quali und Quanti)
1. beide Methoden gleichwertig nebeneinander
2. eine quali Untersuchung wird von mehrernen quanti Erhebungen begleitet
3. Qual (Exploration) - Quan (Fragebogen) – Qual (Vertiefung der Ergebnisse)
4. Qual (Umfrage zur Feldauswahl) – Qual (Feldstudie) – Experiment (Quant)
Kombination
• Triangulation beider Ans.tze:
a) am Einzelfall, wo Interview- und
Fragebogendaten miteinander verglichen werden,
b) am Datensatz, wo
zuerst Interviews und Frageb.gen für sich ausgewertet werden und erst
dann miteinander verglichen werden
• .berführung von Qual- in Quant-Daten: etwa Quantifizierung der
Aussagen im Interview
• .berführung von Quant- in Qual-Daten: ist kaum m.glich und macht
Erhebung neuer Daten notwendig
• Verknüpfung von Qual- und Quant-Methoden:
a) in Frageb.gen mit offenen Fragen,
b) indem die Interviews erst interpretiert werden und die wichtigen Begriffe dann quantifiziert werden
• Verknüpfung von Qual- und Quant-Ergebnisse:
a) entweder erg.nzen sie sich zu denselben Schlussfolgerungen nahe,
b) fokussieren unterschiedliche Aspekte und
c) widersprechen einander, was erkl.rt werden müsste
Ethische Probleme qualitativer Forschung
• Probleme bei der Gew.hrleistung von Anonymit.t
• ‚Daten‘ der Untersuchungsteilnehmer/innen sind h.ufig sehr pers.nlicher Natur
• Ungleichheit der Machtverh.ltnisse
• Interpretationen k.nnen verletzend sein
• Probleme einzelner Verfahren
• Gruppendiskussion: Anwesenheit des ‚stooge‘
• Deskriptive Feldforschung: ‚Doppelcharakter‘ der Beziehungen
Prinzipien von Quali-Forschung
- Offenheit
- Flexibilität
- Kommunikation
- Prozessbezogene Perspektive
Theoretische Sättigung des Forschungsfeldes
Wenn keine neuen Erkenntnisse mehr generiert werden
Forschungsperspektive: (3 Prämissen)
Symbolischer Interaktionismus
I. Prämisse: Wir ordnen allem eine Bedeutung zu und handeln danach.
II. Prämisse: In der Interaktion wird alles geklärt.
III. Prämisse: Bedeutungen werden in einem interpretativen Prozess der jeweiligen Situation angepasst.
Induktion – Deduktion
Induktion = vom Besonderen zum Allgemeinen
Warum ist quantitative Forschung deduktiv? Man hat eine Hypothese, liest darüber und überprüft das dann.
Qualitative Forschung ist mehr induktiv als deduktiv. Wir gucken uns ein*e SuS* und gucken uns danach der*die nächste an, generieren Ergebnisse und verallgemeinern dann.
Vereinzeltes Fehlverhalten auf andere Problematiken übertragen im Schulalltag = Induktion
Forschungsdesign
- Forschungsthema
- Einarbeit in Theoriebestand
- Formulieren der Fragestellung
- Auswahl der Methode
- Umsetzung der Fragestellen in Forschungsfragen
- Auswahl der Untersuchungseinheiten
- Aufbau des Feldzuganges
- Durchführung Datenerhebung
- Datenerfassung
- Datenauswertung
- Publikation
Sampling
Ich wähle aus, WEN ich befrage. Ich befrage z.B. nur verhaltensgestörte Jugendliche. (Sampling VS. Stichprobe)
Closed Circle
Quellen nur aus anderer Arbeit nehmen. Verboten.
Generalisierungsziele
Was machen dann alle? Kategorien bilden. Geht es auch für andere Schulklassen?
Vermutung anstellen, dass die anderen die gleichen Strategien haben.
Untersuchungsfeld (7punkte)
- Institution/Organisation
- Subkultur
- öffentliche Orte
- eine best. Gruppe/Stammesgruppe
- eine Familie
- besondere Biographieträger
- Entscheidungsträger in Verwaltungen/Unternehmen
Wann wählt man Proband*innen aus
> „Anlässe“ für die Auswahl von Untersuchungseinheiten
- Beantworten von Forschungsfragen
- Vor-/während der Erhebung der Daten
- Interpretation der Daten
- Darstellung von Ergebnissen
Wir selektieren für obige Anlässe immer einzelne Untersuchungsfelder, SuS, Aussagen, etc.
- Daten der befragten Sozialökonomische und –kulturelle Fragen
- z.B. Alter, Geschlecht, Einkommen, etc.
VORSICHT: Welche Aussagekraft kann der Vielzahl von gesammelten und aufbereiteten Informationen und Daten überhaupt beigemessen werden? Welche Daten brauche ich überhaupt?
Kriterien für Proband*innen
- Wissen und Erfahrung über den Untersuchungsgegenstand
- Reflektions- und Artikulationsfähigkeiten
- Zeit
- Bereitschaft
Traditionelle Samplingstrategien (3)
- Vorab-Festlegung
- Zufallsauswahl
- Vollerhebung (Ich befrage ALLE SuS einer Schule; wirklich ALLE)
Problem: Bei diesen Samplingstrategien wird die Theorieentwicklung stark eingeschränkt; Neues bleibt ausserhalb der Sicht.
(Quantitative Auswahl= Stichprobe; Qualitativ= Sampling)
THEORETICAL SAMPLING (Glaser/Strauss 1967)
- Schrittweise Festlegung der Samplestruktur
- Auswahlentscheidungen werden im Prozess der Untersuchung gefällt
- Kriterien für das Sampling leiten sich aus der sich entwickelnden Theorie ab
- Kriterien für die Beendigung der Datenerhebung leiten sich aus dem Prinzip der theoretischen Sättigung ab
- Relevanz anstatt Repräsentativität
Weitere Sampling-Ansätze
- Sampling extremer Fälle
- Sampling typischer Fälle
- Sampling maximaler Variation
- Sampling kritischer Fälle
- ......
- Convenience-Sampling: Willkürliche Stichproben
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