Ethologie des Hundes
Leben im Gruppenverband, Struktur des Mensch-Hund-Sozialverbandes, Mensch Hunde-Beziehung, die verschiedenen Rassegruppen und deren Typologie, Verhaltensfunktionskreise, Ausdrucksverhalten und Kummunikation
Leben im Gruppenverband, Struktur des Mensch-Hund-Sozialverbandes, Mensch Hunde-Beziehung, die verschiedenen Rassegruppen und deren Typologie, Verhaltensfunktionskreise, Ausdrucksverhalten und Kummunikation
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Cartes-fiches | 64 |
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Utilisateurs | 21 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Collège |
Crée / Actualisé | 22.11.2017 / 04.06.2024 |
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Von Vorne auf die Kruppe schauen ist was?
Dominanz ausstrahlen
Was sind dominante Gesten?
- "Kruppenblick"
- sich über den Andern stellen, anrempeln
- den Weg versperren (T-Stellung), verdrängen, Bewegung kontrollieren
- festhalten
- zugefügte Wunden des Gegenübers lecken
- quer aufsteigen, runterdrücken
- Kopf oder Pfote auf dem rücken des Gegenübers (v.a. im Schulterbereich) auflegen
- splitten (sich dazwischen stellen) nicht rufen= wenn rufen⇒ Hose abe
- sich gross machen
- markieren, übermarkieren und scharren (Imponierverhalten)
- paralell oder antiparalell stehen, schreiten
- über die Schnauze des Gegenübers ritualisiert "beissen"
Was ist Imponieren?
- Selbstsichere Präsentation, "Rang" demonstrieren
- Bluff
- Provokation
- ritualisierte Status- bzw. Respekt. "Einforderung"
Wie imponieren Hunde?
- kein direkter Blickkontakt
- hohe Stellung, wedeln mit hochgestellter Rute ("Fahne"), oft Haare gesträubt
- sich gegenseitig beriechen
- umkreisen im "Stelzgang"
- grosse Angespanntheit, keine Drohsignale
Was ist Drohen?
- Ritualisiertes (angedeutet) Aggressionsverhalten (kampflose, "psychologische" Kriegsführung)
- soll das Gegenüber (kampflos) zu Distanzvergrösserung, zum Verzicht, zur Aufgabe, zur Unterwerfung bewegen
- kann der Selbstbehauptung, dem Rang- oder dem Ressoursen-Gewinn oder deren Verteidigung dienen
Wie ist die Mimik/Akustik beim Offensiv-Drohen?
- Maulwinkel rund und kurz
- Lefzen aufgezogen, nur Canini sichtbar
- direkter Blickkontakt
- enggestellte Pupillen
- Ohren aufgestellt, evt. weitlich weggedreht
- züngeln
- tiefes, klangvolles Knurren oder lautes Fauchen
Wie ist das Verhalten/Silhouette beim Offensiv-Drohen?
- erstarren, sich in den Weg stellen, vorpreschen
- evt. Drohbeissen
- hohe Stellung, Haare gesträubt (v.a. Nacken und Halsgegend)
- Rute horizintal oder hochgestellt
Wie ist beim Defensiv-Drohen (unsichere, Abweht- oder Verteidigungsdrohen) die Silhouette/Verhalten?
- Körper tiefgestellt, Rute tief, evt. eingeklemmt
- evt. Sträuben der Haare v.a. im Lendenbereich
- in die Luft schnappen und beissen ist möglich
Wie ist die Mimik/Akustik beim Defensiv-Drohen?
- Lefzen langgezogen und eher spitz, Maulspalte weit geöffnet
- auch Molaren sichtbar
- Ohren hinten und unten, Öffnung verdeckt
- Pupille weit, kein direkter Blickkontakt
- leises "zittriges" Knurren
- evt. schreien, fauchen
- z.T. züngeln
Wie verhält sich der Hund bei Unterwerfungs-&Beschwichtigungsgesten (Deeskalation)
- Maulwinkel lecken
- Maulwinkel anstossen
- Vorderpfote anheben
- sich klein machen
- sich seitlich oder auf dem Rücken hinlegen vor
- Blick abwenden
- Augen zukneifen, zwinkern
- sich abwenden, ausweichen, Bogen laufen
- auf Distanz bleigen, gehen; Nasenarbeit aufnehmen
Wie verhält sich der Hund bei der Aktiven Unterwerfung?
- (Blick) Kontakt suchen, aktive Distansverringerung
- wedeln (i.d.R. mit tierfer Rute)
- evt. winseln
- sich kleiner machen
- vorstehen, hochstehen, anspringen
- Maulwinkel anstossen und lecken
Wie verhält sich der Hund bei der passiven Unterwerfung?
- Bei Annäherung oder (Auf)forderung des Partners seitlich abliegen oder sich auf den Rücken legen
- kein direkter Blickkontakt
- Unterwürfigkeits-Grinsen (nach hinten gezogene Lefzen)
- Ohren angelegt
- Schnauze lecken (eigene und/oder evt die des Gegenübers), "pföteln"
- evt. Urinabgabe, evt. winseln, fiepsen, schreien
- die Körperpflege zulassen, sich still halten, sich "(er)lösen" (lassen)
- an den Pflege- bzw. "Sozial"-Instikt des Gegenübers appellieren
- verzichten, aufgeben , sich ergeben
- Akzeptanz/Einwilligung
Was ist ambivalentes Verhalten?
An denselben Adressaten gerichtete Doppelbotschaften/widersprüchliche Signale
z.B. zeitgleich an verschiedene Adressaten gerichtete Botschaft
z.B. Vorderteil des Hundes zeigt Unterwerfung und Hinterteil zeigt Interesse
Was ist Übersprungsverhalten?
- "Ventil"-Handlung bei Konflikt, Stress, grosser Erregung, Verunsicherung
- Hin und Hergerissen-Sein zwischen zwei widersprüchlichen, nicht miteinander zu vereinbarenden Handlungen
- unpassendes, zusammenhangsloses Verhalten
Wie äussert sich Übersprungsverhalten u.a. (soziale) Unsicherheits-Signale?
- sich über die Schnauze lecken, gähnen
- sich kratzen, schütteln, wälzeen, lecken
- anspringen, aufreiten
- an- und verbellen
- kreisen und Schwanz jagen
- künstl. "Witterung" oder "Spur" aufnehmen, schnüffeln
- Penisvorfall bei Rüden
Leben im Gruppen-Sozialverband
- Was ist Optimierte Schadensvermeidung?
- Was ist Optimierte Bedarfsdeckung?
- Optimierte Schadensvermeidung:
- Gemeinsame Feind-Abwehr
- Besserer Schutz des (v.a. schwachen) Individuums vo Fressfeinden
- Grössere (interne) Überlebenschancen der Jungtiere (gemeinsame Jungenaufzucht und betreuung durch "Ammen"-Eltern)
- Weniger Kräfteverlust und Stress durch Konflikte unter Fortpflanzungsrivalen
- Der Wolf ist ein Familientier
- Optimierte Bedarfsdeckung:
- Sicherer Jagterfolg
- Grössere Beutetiere
- Besserer Fortpflanzungserfolg, grössere Genpool-Sicherheit
Was erfordert Leben im Gruppen-Sozialverband?
- Bestmögliche interne Anpassung erforderlich
- evt. Zurückstellen von Eigeninteressen zum Wohl der Gruppe
- Bereitschaft zum Teilen, Zurückstehen, Verzichten bzw. Kompromiss (Teamfähigkeit, Kommunikationskultur, Konfliktbewältigung, ect.)
- Übernahme von Führungs-Aufgaben und/oder anderen Spezialjobs
- Leben im Strukturierten, permanenten Gruppensozialverband erfordert ein hohes Mass an Sozialkompetenz bzw. ein hcohentwickeltes Sozialverhalten
- Leben im strukturierten, permanenten Gruppensozialverband erfordert "gruppenkompatible" Persönlichkeiten, d.h. sich optimal ergänzende und möglichst nicht gegenseitig konkurrenzierende Mitglieder.
- es brauch sowohl "Führer-Persönlichkeiten" wie auch Befehlsempfänger; mutige aber auch Zurückhaltende, Macher ebenso wie "Denker, Analysten, Strategen" ect.
- unabdingbar ist auch: eine hoch entwickelte, möglichst unmissverständliche rege und offene Gesprächskultur
Leben im Gruppen-Sozialverband
Was ist Dominanz? )Begriff und Konzepte)
Dominanz
- ist ein Mechanismus zum Management individueller Assymetrien, mit dem sich riskante Kämpfe vermeiden lassen.
- kann aber durchaus durch agonistische Interaktionen ermittelt werden
- ist keine intrinsische Eigenschaft, sondern ein Aspekt der sozialen Beziehung zwischen zwei Individuen(=Dyade)
- ist nicht nur beziehungsspeziefisch, sondern immer auch situativ und zeitabhängig
- kann sich als Beherrschen oder kontrollieren des Verhaltens eines andern Indiviuums äussern
- bezeichnet den einem Individuum von einem anderen (sich unterwerfenden, dies akzeptierenden, sog. subdominanten) Sozialpartner zugestandenen höheren Statur
- kann sich als Souveränität über Zugang und Besitz von (wichtigen oder als wichtig erachteten) Ressourcen äussern) (mein Haus, mein Baum....)
- Führung, Souverenität gibt eine Aura
- in der Regel sind es im Gruppensozialverband unter Wölfen (Rudel) die Eltern, denen eine "natürliche" Dominanz über die andern Gross-Familien-Mitglieder (i.d.R. die eigenen Nachkommen) zukommt und zugestanden wird.
Leben im Gruppensozialverband
Was ist zu sagen zum Thema Hierarchie und alpha Position? (Begriff und Konzept)
- (lineare) Hierarchien lassen sich weder bei freilebenden Wölfen, noch bei verwilderten, in Gruppenverbänden lebenden Hunden nachweisen
- die Idee von alpha, beta, gamma etc. etc. Individuen in Hunde-Gruppen sind als willkürliches und unwissenschaftlichen Kunstrukt abzulehnen
- Das Konzept des "Recht des Stärkeren" bzw. des Aggressieven gilt folglich seit geraumer Zeit auch in der Ethologie des Wolfes und des Hundes als wiederlegt und überholt
Mensch-Hund Sozialverband
Was ist die spezielle Charakteristik?
- kein Artgenossenverband
- keine Blutsverwandschaft
- kein Familienverband
- "Zwangs"-Sozialisierung
- Kontrollierte Fortpflanzung
- Kontrollierte Ernährung
- Territoriale Einschränkung, aber auch Verlust territorialer Grenzen und Rechte
- u.a.m.
Mensch-Hund-Sozialverband
Was passiert im Mensch Hund Sozialverband?
- Menschliche Bezugspersonen übernehmen den Part des Elternteil oder der Eltern (oder sollten dies zumindest)
- Hunde verbleiben nach der psychischen Pubertät (=sozialen Reife) im Sozialverband
- evt. hat es (zu viele) sich nicht ideal ergänzenden Gruppen-Mitglieder im Verband
- Persönlichkeitsentwicklung ist jedoch genetisch und epigenetisch determineirt, d.h., u.U treffen sich konkurrenzierende oder sich nicht ideal ergänzende Charaktete aufeinander
- evt. sind die menschlichen Sozialpartner nicht oder zu wenig führungskompetent oder willig
Die Mensch-Hund-Beziehung
was ist die spezielle Charakteristik?
- die überaus langdauernde, intensive, und unvergleichbare Domestikationsgeschichte des "Familientiers" Wolf zum Hund schlägt sich in einer qualitativ wie quantitativ einzigartigen beziehung zwischen Hunden und ihren Menschen nieder
Die Mensch-Hund-Beziehung "Prüfungsstofff!!!"
Nenne Beispiele
- Bereits im Alter von 8 Wochen ziehen Haushund-Welpen den Menschen ihren Artgenossen als Sozialpartner vor
- Nicht wenige Hunde zeigen zudem lebenslang eine deutliche Präferenz für den Sozialverband mit Menschen
- Hunde "verstehen" und akzeptieren Zeige-Gesten des Menschen (anders als Wölfe)
- Hunde nehmen die Blickrichtung ihrer Bezugsperson ein
- Hunde erweisen sich in der Interaktion mit Menschen auch als sehr begabte Beobachtungslerner
- Hunde sind die einzigen Tiere, die das Lächeln des Menschen als soziopositives Verhalten korrekt deuten bzw. sinngemäss verstehen
- (Einige) Hunde sind die einzigen Tiere, die dem Menschen gegenüber ein dem menschlichen lachen vergleichbares Verhalten zeigen (können)
- Hunde erkennen die emotionale Mimik auch ihnen nicht vertrauter Menschen, u.a. (ver)meiden sie den Anblick wütender Minen.
- Hund können Menschen spiegeln (d.h. Stimmungsübertragung funktioniert auch zwischen Hunden und Menschen)
Die Hund-Mensch-Beziehung
Was ist das Phänomen Bindung?
- Bindung ist nicht genetisch
- Das gegenseitige Anblicken setzt sowohl beim menschlichen Sozialpartner wie auch beim Hund Oxytoxin (Glückshormon) frei
- Gegenseitiges vertrauensvolles In-die-Augen-Schauen wirkt sowohl beim Hund, als auch bei der Bezugsperson stressdämpfend, beruhigend, Sicherheit und Zuversicht vermittelnd
- dies funktioniert schon ab 8 Wochen
- Hund und Mensch können also gegenseitig echte Bindungen aufbauen, die auf Empathie und Respekt basieren und gegenseitiges Vertrauen, Sicherheitsempfingen und Trost vermitteln.
Bindung = unsichtbare Leine Bindung = freiwillig gesuchter Augenkontakt Bindung = Rückversicherung
Aufbauen: Sachen machen, die der Hund gerne macht zusammen mit Halter
Was kann man über reinrassig bzw edel sagen
- "reinrassig" bzw. "edel" war die Bezeichnung für eine arbeitsfreudigen, erfolgreichen und ausdauernden bzw. in der Arbeit zuverlässigen Hund (bei Jagtgebrauchshunden z.b. ein äusserst spurtreuer Hund)
- Die Rasse bezeichnung bzw. die Zuordnung zu einer bestimmten Rassengruppe erfolge aufgrund des Verwendungszwecks des betreffenden Hundes
- seit "Erfindung" der Exterieu-Zucht (vor ca 150 Jahren), des Ausstellungswesens und der Gründung der FCI sind die Rassengruppen-Bezeichungen (1-10) deutlich exterieur-lastig
- da in der Rassehundezucht nur noch selten und punktuell eine Selektion nach Leistungs- und Verhaltensmerkmalen vorgeschrieben ist, steckt in vielen Rassehunden nicht merh das drin, was drauf steht.
Genetisch nur 4 Rassegruppen?
Es gibt Alte Rassen und Junge Rassen
zu den "Alten" Rassen zählen:
- genetisch wolfsähnliche Hunde (keine anderen Rassen eingekreuzt)
zu den "jungen" Rassen zählen:
- Hütehundetypen
- Wach und Schutzhundetypen
- Jagthundetypen
Welche Hunde gehören dem Wachhundetypus (selbstständiger) Bewacher und Beschützer an?
- Herdenschutzhunderassen
- bestimmte Berghunde
- einige Molosser
- selten auch Hütehunde
Was sind Eigenschaften vom "selbstständiger" Bewacher und Beschützer?
- in der gewohnten Umgebung, in der vertrauten Gruppe selbstsicher, selbstständig, gelassen, ruhig, sehr territorial, wenig Jagtinteresse, wenig reaktiv, sehr hohe Grundschärfe, ausgeprägtes (Be)Wach und Schutzverhalten
- Spiel- und apportierfreude gering
- selbstbestimmend, schwierig zu animieren, nicht sehr führig
- Zuschauer, Beobachter, und Denker, Nachahmungslernern
- keine Bewegungsfreaks
- eher introvertiert und konservativ, nicht sehr flexibel, sich sehr erfinderisch, Schablonendenker
- ausdauernd bis beharrlich
Was trifft beim (Selbstständigen) Bewacher und Beschützer zu in Bezug auf fremde Orte und was muss man speziell beachten?
(Selbstständiger) Bewacher und Beschützer
- an fremden Orten zurückhaltend, eher gehemmt bis verunsichert, misstrauisch und distanziert bis distanzierend gegeüber fremden Personen (und Tieren), schnell überfordert, wenig belastbar
- müssen früh und möglichst generalisierend lernen wer dazugehört und wer nicht.
Welche Hunde gehören zu den Haus und Hof Hund Typus (unselbstständiger) Bewacher und Beschützer?
- z.b. Molosser
- (grosse) Schnauzer und Pinscher
- Einige Nordische und Asiaten
- Einige Schäfer- und Treibhunde
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