Modul 2 CAS - Allgemeine Psychologie
Modul 2
Modul 2
Set of flashcards Details
Flashcards | 48 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 21.11.2017 / 27.12.2017 |
Licencing | Not defined |
Weblink |
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Was versteht man unter selektiver Wahrnehmung?
- Stärke: Die Fähigkeit zur Informationsfilterung
- Schwäche: Übersehen von Informationen (Bsp. Video Basketballspieler und Gorilla)
Welches sind die Stärken und Schwächen der erwartungsgesteuerten Wahrnehmung?
- Stärken:
- Die Fähigkeit zum Verstehen fehlerhafter Information (Bsp. Text mit Worten in falscher Reihenfolge)
- Die Fähigkeit zur Verarbeitung unscharfer Information (Verpixelte Bilder erkennen wir trotzdem)
- Mustererkennung: Erkennen relevanter Zusammenhänge (Bild)
- Schwächen:
- Eine Urteilsverzerrung (teuerer vs. billiger Wein in jeweils anderer Flasche)
- Fehlinterpretation (Bauer mit Sägesse / Tod besiegt)
- Mustererkennung: Fehlinterpretation von Zufallsprozessen (Sherlock London)
Welches ist die Stärke und Schwäche der Mustererkennung?
- Stärke: Erkennen relevanter Zusammenhänge (Bild)
- Schwäche: Fehlinterpretation von Zufallsprozessen (Sherlock London)
Auf allen Ebenen bzw. Stufen der menschlichen Informationsverarbeitung gibt es spezifische Stärken und Schwächen. Fähigkeiten, die unter bestimmten Bedingungen eine Schwäche darstellen, sind unter anderen Bedingungen eine grosse Stärke des Menschen und umgekehrt. Nenne zusammengefasst die Stärken und Schwächen der menschlichen Informationsverarbeitung.
- selektive Wahrnehmung: ermöglicht eine nützliche Filterung von Informationen, kann aber auch zum Übersehen wichtiger Information führen
- Erwartungsgesteuerte Wahrnehmung: kann das Verstehen unscharfer oder unvollständiger Informationen ermöglichen, aber auch zu Fehlinterpretationen und Urteilsverzerrungen führen
Was versteht man unter Inattentional Blindness / Change Blindness?
Schwäche in der selektiven Wahrnehmung: Übersehen von Informationen (Bsp. Video Basketballspieler und Gorilla)
Unfähigkeit Veränderungen in der Umgebung wahrzunehmen (Interview Person ändert und wir bemerken es nicht)
Erkläre ein Modell der menschlichen Informationsverarbeitung.
Es wird unterschieden zwischen den psychischen Grundfunktionen und den höher kognitiven Prozesse. Zu den psychischen Grundfunktionen gehören Sinnesempfindungen wie Sehen, Hören und Fühlen. Die psychischen Grundfunktionen laufen automatisch ab, ohne grosse Anstrengung und mit wenig oder keinem kognitivem Aufwand. Die höher kognitiven Prozesse dagegen sind nicht angeboren und müssen erlernt werden. Sie laufen zudem nicht automatisch ab, sondern werden bewusst gesteuert und benötigen viel kognitiven Aufwand. Darunter fallen beispielsweise die Sprache oder Entscheidungen.
Das Multispeichermodell funktioniert so, dass über die Sinnesrezeptoren (psychische Grundfunktionen) Information aufgenommen wird. Zum Beispiel sehe ich eine Katze, diese Wahrnehmung wird in Lichtenergie verarbeitet. Unsere Sinne nehmen also sensorische Informationen auf, wandeln diese Reize in neuronale Impulse um und überbringen diese Impulse an unser Gehirn. (Myers, 2014) „Der Prozess bei dem eine Form von Energie in eine andere, die von unserem Gehirn verarbeitet werden kann, umgewandelt wird, heisst Transduktion“ (Myers, 2014, S: 235). Die Information ist dann für 300 bis 500 Millisekunden im sensorischen Speicher, dem Gedächtnisspeicher auf Sinnesebene, gespeichert. Ist die Information wichtig und richten wir unsere Aufmerksamkeit darauf, wird sie weiterverarbeitet und geht in unser Kurzzeitgedächtnis. Ohne anwenden von Gedächtnistechniken (z.B. lautes vor sich hinsprechen = höher kognitive Prozesse) bleibt die Information hier für 20 Sekunden bestehen und verfällt anschliessend.
Informationen die ins Langzeitgedächtnis gelangen, können bis zum Lebensende erhalten bleiben. Das heisst die Gedächtnisspanne ist nur begrenzt durch unsere Lebensspanne. Zudem ist die Gedächtniskapazität nahezu unbegrenzt. Und, je mehr Vorwissen ich habe, desto mehr kann ich dazu lernen. Das bedeutet, das Vorwissen erleichtert die Aufnahme neuer Informationen, da diese bereits Anknüpfungspunkte haben.
Die motorischen Programme sind eine andere Information und im Gehirn an einer anderen Stelle gespeichert, nämlich im Kleinhirn. Sie gehören aber zum Langzeitgedächtnis. Motorische Programme sind beispielsweise Velofahren oder ein Instrument spielen.
Nenne ein weiteres Modell der menschlichen Informationsverarbeitung.
Es gibt ein Dreistufen-Verarbeitungsmodell nach Atkinson und Shiffrin, welches uns bei der Vorstellung hilft, wie Informationen verarbeitet werden.
Unser Gehirn enkodiert -) Verarbeitet Informationen zur Eingabe in das Gedächtnissystem (z.B. durch Herstellen eines Bedeutungszusammenhangs)
Es speichert -) dauerhaftes Behalten der enkodierten Informationen
Und es ruft ab -) Wiederauffinden gespeicherter Informationen im Gedächtnisspeicher
Heutige Gedächtnisforscher haben aber andere Wege gefunden auf denen sich Langzeiterinnerungen bilden. Zum Beispiel schlüpfen einige Informationen direkt ins Langzeitgedächtnis ohne dass man bewusst seine Aufmerksamkeit darauf gerichtet hat (automatische Verarbeitung). Das Arbeitsgedächtnis wird daher von vielen heute als treffender angesehen. Das Arbeitsgedächtnis ist ein neueres Verständnis des Kurzzeitgedächtnisses, zu dem die bewusste, aktive Verarbeitung von eingehenden auditiven und visuell-räumlichen Informationen, sowie von Informationen aus dem Langzeitgedächtnis gehört.
Psychische Grundfunktion und höher kognitive Prozesse anders formuliert aus dem Myers:
Es wird unterschieden zwischen dem expliziten Gedächtnis (höher kognitive Prozesse) -) Gedächtnis für Fakten und Erfahrungen, die man bewusst wissen und „deklarieren“ kann. Hier benötigt es eine bewusste Verarbeitung -) Form der Enkodierung, die Aufmerksamkeit und bewusste Anstrengung erfordert.
Und dem impliziten Gedächtnis (psychischen Grundfunktionen) -) Behalten, das unabhängig von bewusster Erinnerung ist. Hier geschieht eine automatische Verarbeitung -) unbewusste Enkodierung zufällig anfallender Informationen, wie Raum, Zeit und Häufigkeit, sowie erlernter aber inzwischen wohlbekannter Informationen (landen direkt im Speicher).
Nenne die Merkmale von Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit ist wie das Licht einer Taschenlampe.
– sie ist „ein- und ausschaltbar“
– sie wird aktiv gesteuert (Richtung, Fokus)
– sie ermüdet mit der Zeit („Batterie wird leer“)
– sie braucht als Voraussetzung die WACHHEIT des Individuums
– sie ist unterschiedlich intensiv, weil man zum einen nicht immer gleich wach ist, und weil man zum anderen die Aufmerksamkeit oft auf mehrere Dinge oder Tätigkeiten verteilt («Multi-Tasking»)