Finanzierung und Investition A
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Set of flashcards Details
Flashcards | 37 |
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Language | Deutsch |
Category | Finance |
Level | University |
Created / Updated | 28.06.2017 / 24.09.2017 |
Licencing | Not defined |
Weblink |
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Finanzplanung
- Finanzplanung soll gewährleisten, daß Zahlungsströme hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Unternehmensziele „optimal“ geleitet werden
- Hauptaufgaben der Finanzplanung
– Ermittlung und Deckung des künftigen Kapitalbedarfs -> Kapitalbedarfsplanung
– Sicherstellung der Liquidität -> Liquiditätsplanung - langfristiger Finanzplan:
- strategischer Rahmenplan
- qualitativ
- aktive Planung
- Planungszeitraum: mehrere Jahre (>5)
- Planungseinheit: Jahr
- Wiederholung: jährlich
- mittelfristiger Finanzplan:
- taktische Planung
- quantitativ (grob)
- Planungszeitraum: mehrere Jahre (1-5)
- Planungseinheit: Jahr
- Wiederholung: jährlich
- Planungsgrößen: Bilanz- und GuV-Zahlen
- => Kapitalbedarfsplan/-bindungsplan
Finanzplanung
Grundsätze & Flexibilität
Regelmäßigkeit - Finanzplan ist periodisch aufzustellen
Einheit der Planung - Teilplanungen sind abgestimmt und konsistent zu einer Gesamtplanung zusammenzufassen
Vollständigkeit - alle Vorgänge, die Zahlungsströme nach sich ziehen, sind zu berücksichtigen
Genauigkeit - Betrag und Zeitpunkt der Zahlungen sind genau zu erfassen
Bruttoausweis - Ein- und Auszahlungen sind getrennt zu erfassen und nicht zu
saldieren
Wirtschaftlichkeit - mit Planung verbundene Kosten müssen in einem wirtschaftlichen Verhältnis zum Nutzen stehen
Problem bei der Finanzplanung: Je weiter Zahlungsströme in der Zukunft liegen, desto unsicherer sind sie.
Um auf Veränderungen der Rahmenbedingungen reagieren zu können, sollte Planung
flexibel („elastisch“) sein. Dies wird erreicht durch
- eine verschiedene Fristigkeit und Detailierung der Finanzpläne (FP)
- das möglichst späte Treffen von Entscheidungen
- die Berücksichtigung verschiedener Planungsszenarien
- eine rollierende Planung (vs Blockplanung)
Kapitalbedarfsplanung
- Investitionsvolumen größer Finanzierungspotential
- Erschließung zusätzlicher Finanzquellen (Eigenkapitalerhöhung, Leasing, Factoring)
- Verzicht auf Investitionsprojekte
- Investitionsvolumen kleiner Finanzierungspotential
- Abbau des Finanzierungspotentials (Eigenkapitalverminderung, vorzeitige Kredittilgung)
- Durchführung zusätzlicher Investitionsprojekte (Erwerb von Beteiligungen)
Liquiditätsplanung
- Dimensionen der Liquidität
- kurzfristige Liquidität – Fähigkeit des Unternehmens, Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu können
- langfristige (strukturelle) Liquidität – Fähigkeit des Unternehmens, ausreichend Refinanzierungsmittel längerer Laufzeit aufnehmen zu können
- Liquiditätsbedarf entsteht durch das Auseinanderfallen von Ein- und Auszahlungen in Bezug auf Betrag und Zeitpunkt
Liquiditätsbedarf = kumulierte Planauszahlungen - kumulierte Planeinzahlungen - Anfangsbestand an liquiden Mitteln
- Man unterscheidet
- statische Liquiditätsmessung (mittels Liquiditätskennzahlen)
- dynamische Liquiditätsplanung (mittels Modellierung der Ein- und Auszahlungen)
Dynamische Liquiditätsplanung – GAP-Analyse
- Erstellen eines Liquiditätsstatus
- stichtagsbezogene Übersicht der Zahlungsfähigkeit des Unternehmens in Form einer Gegenüberstellung von liquiden Mitteln und Einzahlungen einerseits und Auszahlungen andererseits
- unterteilt in taggenau (unmittelbare Zukunft) und Wochen / Monate (fernere Zukunft)
- Planungshorizont: begrenzt auf maximal 2 Jahre
- Ergebnis: Liquiditätsüberschuß bzw. -engpaß (liquidity gap)
Dynamische Liquiditätsplanung – Liquiditätssteuerung
- Limitierung der Liquiditätslücken
- Stresstests
- Sensitivität der Liquidität in Bezug auf extreme interne oder externe Situationen
- Stress Szenarien (unerwartete Auszahlungen, Ausfall von Einzahlungen, Liquidation von Aktiva nur verzögert möglich, Liquidation von Aktiva nur in geringerer Höhe möglich, Ratingverschlechterung)
Cash-Management-Systeme
- Als Cash Management Systeme (CMS) bezeichnet man EDV-gestützte Formen der Kommunikation zwischen Banken und ihren Geschäftskunden, mit denen Daten zur Steuerung der täglichen Kassendisposition von Unternehmen ausgetauscht werden“ (nach Perridon/Steiner)
- sind wesentlicher Bestandteil des Managementinformationssystems
- unterstützen Aufstellung des täglichen Finanz- bzw. Liquiditätsstatus
- Zahlungsverkehrsdienste
- Konzentration und Aufbereitung der Kontoinformationen und –salden
(balance reporting, netting, pooling) - Unterstützung und Durchführung des Zahlungsverkehrs (money transfer)
- Konzentration und Aufbereitung der Kontoinformationen und –salden
- Informationsdienste
- Bereitstellung von:
Finanzmarktdaten (Zinsen, Wechselkurse, Rohstoffpreise);
allgemeiner Wirtschaftsinfos (Förderprogramme, Subventionen)
- Bereitstellung von:
- Planungsdienste
- Unterstützung der kurzfristigen Finanzplanung (z.B. automatische Übernahme von cash flows aus abgeschlossenen Transaktionen)
- Liquiditätsprognose, Simulationen
- Überwachung von Liquiditätslimiten
Repurchase Agreement
- Repurchase Agreement (Repo) ist ein kurzfristiges besichertes Geldmarktgeschäft
- Geldleiher (Pensionsgeber) vereinbart mit dem Geldverleiher (Pensionsnehmer)
- den heutigen Verkauf und
- gleichzeitig den künftigen Rückkauf von Wertpapieren sowie
- einen Zinssatz (Repo Satz) für die zeitlich begrenzte Kapitalüberlassung
- Wertpapiere dienen der Besicherung des Kredits und gehen für die Dauer des Geschäfts in das Eigentum des Geldverleihers über; Zinsen der Wertpapiere, die während der Laufzeit anfallen, werden an den Geldleiher weitergeleitet
- Varianten
- overnight repos (Fälligkeit am nächsten Tag), term repos (bestimmter Fälligkeitstermin i.d.R. < 1 Jahr), open repos (kein bestimmter Fälligkeitstermin vereinbart)
- Whole Loan Repo, Equity Repo, Tri-Party Repo, Reverse Repo
Prognosemethoden
- subjektive Prognosemethoden -> Expertenschätzung, Erfahrung, Befragung
- kausale Prognosemethoden
- einfache lineare Regression:
Der kausale Zusammenhang von Daten kann mittels einer Regressionsanalyse bestimmt werden. Man unterstellt lineare Abhängigkeit der zu erklärenden Variablen y (z.B. Bilanzgewinn) von der Bezugsgröße x (z. B. Umsatz): y = a + b*x
- einfache lineare Regression:
- Extrapolierende Prognoseverfahren -> Mathematisch, statistische Methoden
- gleitende Mittelwertverfahren: Vorgehen – Der Wert der Plangröße in der nächsten Periode ergibt sich als gleichgewichteter bzw. gewogener Mittelwert über n Plangrößen vergangener Perioden.
- exponentielle Glättung
Reproduktionswertverfahren
Idee und Vorgehensweise:
- Unternehmenswert wird unter der Annahme der Fortführung ermittelt
- Was kostet es, das Unternehmen zu „reproduzieren“?
- Ermittlung des Substanzwerts (Reproduktionswerts, Rekonstruktionswerts):
Reproduktionswert des betriebsnotwendigen Vermögens
+ Liquidationswert des nicht betriebsnotwendigen Vermögens
- Wert der Verbindlichkeiten
= Substanzwert auf Basis von Reproduktionswerten
- betriebsnotwendiges Vermögen wird zu Wiederbeschaffungswerten bewertet
- nicht betriebsnotwendiges Vermögen wird zu Liquidationswerten bewertet