Entwicklungspsychologie - frühe Kindheit
Entwicklungspsychologie - frühe Kindheit 0-6. Lebensjahr ZHAW Soziale Arbeit
Entwicklungspsychologie - frühe Kindheit 0-6. Lebensjahr ZHAW Soziale Arbeit
Kartei Details
Karten | 63 |
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Lernende | 24 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.05.2017 / 06.01.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170511_entwicklungspsychologie_fruehe_kindheit_HQJ3
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Welche Mittel verfügen z.B. 2-Jährige, um ihre Emotionen zu kontrollieren?
- Aufmerksamkeitslenkung (z.B. bestimmte Reize nicht beachten)
- selbst- oder fremdbezogene Sicherheit vermittelnde Strategien anwenden (z:B. Daumenlutschen, Nähe von BZP suchen)
- Versuch, die Situation zu lösen (z.B. in Trennungsituation nach der Mutter suchen)
Beschreibe die Sprachentwicklung.
0-2. M
Gurren --> einzelne Töne
2.-4. M
Lautbildung --> Lautketten, Nachahmung von Vokalen
ab 6. M
Sprachverständnis --> Zusammenspiel von averbaler und verbaler Kommunikation
6.-9. M
Lallen, „Plaudern“ --> Silbenketten: ba-ba, ma-ma, ta-ta
ab 9. M
differenzierteres Sprachverständnis --> Verständnis für die Bedeutung gewisser Gesten, kombiniert mit Lauten: z.B. Auf-Wiedersehen-Winken, Kopfschütteln
10.-14. M
Wortbildung --> erste Worte
ca. 18. M
Basiswortschatz --> Wortschatz von ca. 50 Wörtern
ab 18. M
Satzproduktion --> Zweiwortsätze: zwei aneinander gereihte Begriffe stehen in ihrer Bedeutung für einen Satz: z.B. „Oma heim“
ca. 24.-30. M
erweiterter Wortschatz --> Wortschatz von ca. 200 Wörtern
3.-4. Lj
Fragealter --> „Was ist das?“ > Wortschatzerweiterung und Begriffsbildung. „Warum denn?“ > Interesse am Zweck und den Hintergrün- den von Dingen und Handlungen
Ende 4. Lj
Grammatisierung --> syntaktisch richtiger Satzbau, Verfeinerung der Sprache, Erweiterung des Wortschatzes, Nachahmung, Analogiebil- dung, Konditionierung
Was bedeutet "Rollenübernahme"?
- Individuum ist inder Lage, sich in Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen Anderer hineinzuversetzen, Perspektive eines Anderer zu betrachten
- 2-3 Jahre --> aufgrund des kindlichen Egozentrismus nicht in der Lage einer Rollenübernahme
- 4-6 Jahre --> gelingt es zunehmend besser einer emotonaler Perspektivenübernahme (nicht nur Empathie, sondenr auch gedankliches Nachvollziehen von Gefühlen)
Beschreibe Beziehungen / Kontakte zu Gleichaltrigen und Erwachsenen.
- Kind löst sich mehr und mehr von der primären BZP, Autonomie erlangen, spielt mit Gleichaltrigen
- Triangulierung
- gemeinsames Spielen und Zusammensein gilt als "Experimentierfeld", um soziales Verhalten einzustudieren
Was bedeutet "Triangulierung"?
in der Tiefenpsychologie --> Schritt der Ablösung von pimären Bezugspersonen für spätere Beziehungen
Welches sind die Merkmale der voroperativen Denkens?
- unlogische Schlussfolgerungen --> Denken folgt nicht der Logik von Erwachsenen
- Zentrierung --> Konzentrierung auf hervorstechende Merkmale und Vernachlässigung anderer Eigenschaften
- Egozentrismus --> Kleine Kinder von zwei bis drei Jahren betrachten die Welt ausschliesslich aus ihrer eigenen Perspektive. Schon ab drei Jahren sind sie jedoch in der Lage, sich auch in die Perspektive Anderer zu versetzen.
Erkläre den Begriff "Symbolfunktion".
- Kleinkind ist in der Lage zu verstehen, dass die Realität durch Symbole repräsentiert werden kann
- Objekte gedanklich durch ein anderes zu ersetzen und zu repräsentieren
Erkläre den Begriff "Denken/symbolische Vorstellungen".
ab ca. 12 Monaten --> innere, mentale Repräsentation von Dingen, Personen und Erfahrungen
Erkläre den Begriff "sensitive caregiving".
- im 2. Lebensjahr
- BZP muss auf Individualität des Kleinkindes empathisch eingehen
- Grenzen setzen, vor Gefahren schützen, Regeln beibringen
Zähle 5 Erziehungsstile auf.
- autoritärer Erziehungsstil
- überbehütender Erziehungsstil
- autoritativ-reziproker Erziehungsstil
- permissive Erziehungsstil (laisser-faire)
- vernachlässigender Erziehungsstil
Beschreibe den autoritären Erziehungsstil.
- starke Kontrolle, BZP möchte eigene Autorität durchsetzen
- wenig liebevolle Zuwendung, wenig Beachtung der kindlichen Bedürfnisse
- oft körperliche Züchtigung
- mögliche Verhaltensweisen des Kindes --> aggressiv, rebellisch oder unterwürfige, überangepasst
Beschreibe den überbehütenden Erziehungsstil.
- hohes Mass an elterlicher Autorität mit starker Berücksichtigung der (vermeintlichen) kindlichen Bedürfnisse
- Persönlichkeitsentwicklung des Kinder wird erschwert
Beschreibe den autoritativ-reziproke Erziehungsstil.
- Kind wird mit altersgemässen Regeln und Anforderungen konfrontiert
- Unterstützung des Autonomiebestrebens
- liebevoller und warmherziger Umgang
- BZP gehen auf Bedürfnisse des Kindes ein, setzen aber auch Grenzen
- Verhaltensweisen des Kindes --> verantwortungsbewusst, sozial kompetent, gutes Selbstwertgefühl, Leistungsbereitschaft
Erkläre den permissiven Erziehungsstil (Laisser-faire).
- keine Regeln und Anforderungen, eigene Steuerung des Verhaltens des Kindes
- kaum Strafen
- kann zu Verwirrung und Irritierung der Kinder führen
- fehlende Lenkung kann als Mangel an Aufmerksamkeit und Zuwendung empfunden werden --> aggressives, Aufmerksamkeit forderndes Verhalten des Kindes
Beschreibe den vernachlässigender Erziehungsstil.
- mangelnde Ausübung der elterlichen Autorität
- BZP sind emotional unbeteiligt
- zeigen kein oder wenig Interesse am Kind und seinen Bedürfnissen
- Kinder fühlen sich vernachlässigt und missachtet
Was bedeutet der Begriff Regression?
Zurückfallen auf eine frühere Entwicklungsphase bezüglich Ich-Funktionen (z.B. kleinkindliches Trotzverhalten), bezüglich Formen der Bedürfnisbefriedigung (z.B. gierige Fresslust) oder bezüglich Erwartungen an Bezugspersonen (in denen z.B. eine allgütige Mutter erwartet wird)
Was wird in der Lebensphase der frühen Kindheit entwickelt? Wie kann das neurobiologisch begründet werden?
- Persönlichkeitsstrukturen werden entwickelt
- neurobiologisch kann dies mit der grossen Gehirnentwicklung begründet werden
Was bedeutet der Begriff Fixierung?
Eine chronifizierte Entwicklungshemmung bewirkt ein Verhaftetbleiben auf Bedürfnisbefriedigungs- oder Beziehungsformen früherer Entwicklungsstufen. Eine solche Fixierung bildet eine besondere Disposition zu späteren neurotischen Erkrankungen
Was bedeutet der Begriff "neurotischer Wiederholungszwang"? Was sind die Folgen davon?
Fixierungen und Regressionstendenzen können zu einem neurotischen Wiederholungszwang führen. Es werden dann im Erwachsenenleben immer und immer wieder die gleichen, frustrierenden Erfahrungen gemacht, auf die man seit der Kindheit fixiert geblieben ist.
Was bedeutet der Begriff Temperament?
Von was ist das Temperament abhängig?
- Wesen mit einer bestimmten Konstitution und spezifischen Verhaltensweisen
- genetischen Faktoren
Benenne und beschreibe die drei verschiedenen Temperamentskonstellationen.
- flexible, einfache, ausgeglichene Kinder ("easy going", ca. 40%)
--> Regelmässigkeit in ihren biologischen Rhythmen, nähern sich eher an , anpassungsfähig, ausgeglichene Stimmungslage, schwierig abzulenken, grosse Ausdauer, können in Gruppen untergehen, bei der Betreuung muss sich bewusst Zeit genommen werden
- ängstliche, vorsichtige, scheue Kinder ("slow to warm up", ca. 15%)
--> ziehen sich eher zurück, langsame Adaptionsfähigkeit, brauchen viel Zeit, sollten nicht gedrängt werden, vertraute Umgebung, benötigen Ermutigung und Unterstützung von Betreuungsperson (bis Wechsel Vorsicht / Ängstlichkeit <-> Freude / Engagement
- komplizierte Kinder ("difficult", ca. 10 %)
--> aktiv, unregelmässig bzgl. ihren biologischen Rhythmen, sensorisch empfindlich, Reaktionen sehr intensiv, stimmungslabil, ablenkbar, Mühe sich anzupassen, sollen Möglichkeit haben, ihre Emotionen auszuleben, auch ruhige Momente erleben dürfen, früh auf Veränderungen aufmerksam machen
In welche Bereiche werden die Entwicklungsaufgaben eingeteilt?
- physischer Bereich
- emotionaler Bereich
- sozialer Bereich
- kognitiver Bereich
Wie könnte der altersgemässe Entwicklungsprozess beeinträchtigt werden?
- durch eine mangelhafte biopsychische Ausstattung des Kindes (z.B. Behinderungen)
- ungünstige Umweltbedingungen (z.B. förderungs- und ressourcenarmes familiäres Milieu
Nenne je 2 Entwicklungsaufgaben des physischen Bereichs für das Alter 0-18 Monate und 18 Monate- 6. Lebensjahr (nach Havighurst)
0-18 M
- physiologische Regulation
- Steuerung der Motorik
18M-6. LJ
- Differenzierung der Motorik
- Reinlichkeitsentwicklung
Nenne Entwicklungsaufgaben des emotionalen Bereichs für das Alter 0-18 Monate (1 Aufgabe) und 18 Monate- 6. Lebensjahr (mind. 2 Aufgaben) (nach Havighurst)
0-18 M
- primäre Emotionen
18M-6. LJ
- Identitätsbildung
- Übernahme der Geschlechteridentität und der Geschlechtsrolle
-Über-Ich-Entwicklung und Entwicklung des moralischen Urteils
- Differenzierung von Emotionen
- Regulation des Emotionsausdrucks
- Regulation von Emotionen
Nenne je 2 Entwicklungsaufgaben des sozialen Bereichs für das Alter 0-18 Monate und 18 Monate- 6. Lebensjahr (nach Havighurst)
0-18 M
- Kontaktaufnahme
- Bindung
18M-6. LJ
- Erlernen der Sprache
- Rollenübernahme
- Erweiterung des Beziehungsumfeldes
Nenne 2 Entwicklungsaufgaben des kognitiven Bereichs für das Alter 0-18 Monate (2 Aufgaben) und 18 Monate- 6. Lebensjahr (1 Aufgabe) (nach Havighurst)
0-18 M
- Sensumotorik
- Objektpermanenz
18M-6. LJ
- voroperatives Denken
Was bedeutet der Begriff "physiologische Regulation"?
Der Säugling muss unter wechselnden Umweltbedingungen das physi- ologische Gleichgewicht aufrechterhalten können (z.B. Nahrungsaufnahme, Schlaf-Wachrhythmus). Dazu muss er in der Lage sein, soziale Austauschprozesse einzuleiten und auf soziale Interaktions- angebote einzugehen
Was bedeutet der Begriff "Steuerung der Motorik"?
Im Laufe des ersten Lebensjahres werden Grob- und Feinmotorik eines Säuglings zunehmend kontrollierter, differenzierter und koordinierter. Viele der angeborenen Reflexe verschwinden zugunsten einer gezielten Selbststeuerung (z.B. Krabbeln, Laufen lernen, gezieltes Greifen)
Was bedeutet der Begriff "primäre Emotionen"?
- angeborene Ausdrucksmuster (Ekel, Neugier, Überraschung,...)
- Erleben und Ausdruck bilden untrennbare Einheit
- können die emotionale Lage des Anderen nicht verstehen, aber sich anstecken lassen (z.B. Angst oder Trauer der Mutter)
- sind nicht in der Lage, sich vom Zustand des anderen zu distanzieren (z.B. Mutter ist traurig, weil gute Freundin gestorben ist, ihre Gefühlslage hat nichts mit mir zu tun)
- ab 7.-9. Monat --> Erfahrung, dass emotionale Zustände nicht kommunizierbar sind, sondern auch mit anderen Menschen geteilt werden kann
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