Heterogenität in der Primarschule
Vorlesung und Seminar FrSe17
Vorlesung und Seminar FrSe17
Set of flashcards Details
Flashcards | 59 |
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Students | 17 |
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | University |
Created / Updated | 02.05.2017 / 05.06.2018 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170502_heterogenitaet_in_der_primarschule
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Weisungen des Erziehungsrates des Kantons SG
- Ziele und Inhalte sollen Lebensrealitäten beider Geschlechter entsprechen
- Mädchen & Jungen werden grundsätzlich gemeinsam unterrichtet
- Spezifische Fähigkeiten und erfahrungen von Mädchen und Ungen sollem im Unterricht, bei der Auswahl von Lernformen und Arbeitsweisen berücksichtigt werden
- Rollenzuschreibungen werden im Unterricht besprochen
- Beiden Geschlechtern soll Entwicklung frei von Rollenzwängen ermöglicht werden
- Frauen werdem im Unterricht ausdrücklich genannt und angesprochen
- Bei Auswahl von Lehrmitteln & Unterrichtshilfen daruaf achten, dass Frauen und Männer gleichwerig und in vielfältgen Lebenszusammenhängen dargestellt sind
- Thematisierung von dominantem Verhalten & Gewalttätigkeiten soie Suche nach gemeinsamen Lösungen
- bei Anweisungen und Rückmeldungen betroffene SuS anepsrechen nicht Gruppen
- Lehrkräfte sind sich bewusst, dass ihr eigenes Rollenverständnis & -verhalten von Kindern als Vorbild wahrgenommen werden
Intelligenz
= Fähigkeit zu lernen, zu denken, zu urteien oder zu verstehen bzw. neue Probleme zu erkennen und effektiv zu lösen. Gemeint ist Potenzial für kognitive Leistungen, nicht aber gezeigte Leistung ( Persormanz )
Angeborne kognitive Merkmale
-Aufmerksamkeit
-Gedächtsniseffizienz ( Geschwindigkeit, mit der Denkprozesse im GEhirn ablaufen )
-Verarbeitungskapazität ( Menge an Infos, mit der gleichzeitig im Kopf umgegngen werden kann )
-Gedächtniskapazität ( Menge an Infos, die im Langzeitgedächtnis gespeichert werden kann )
Multiple Intelligenzen
= Mensch entwickelt eine / mehrere Intelligenzen aufgrund von ERbanlagen, guten Fördermassnahmen, Training & der kulturellen Sozialisation
1. Sprachliche Intelligenz
2. Logisch-mathematische Intelligenz
3. Räumliche Intelligenz
4. Musikalische Intelligenz
5.Intrapersonale Intelligenz ( Selbstbeobachtungsfähigkeit / Selbstanalysefähigkeit / Umgang mit Emotionen )
6. Interpersonale Intelligenz ( Verständnis für andere / Teamfähigkeit )
7. Körperlich-kinästhetische Intelligenz
8. Naturalistische Intelligenz
IQ-Genzwert-Definitio
= Grenze für Hochbegabung bei einem IQ von 130 --> Alles darüber ist hochbegabt.
Ziele der Intelligenzmessung
- zur Beantwortung spezifischer Fragestellungen ( z.B. z Schulproblemen / Schullaufbah.Entscheidungen )
- Individuelle Fähigkeitsprofile können erstellt werden
Zusammenhang Intelligenz mit sozialen & emotionalen Fähigkeiten
Intellektuell Hochbegabte sind schulisch erfolgreich, psychisch stabil, emotional & sozial gut entwickelt und integriert.
-Legen mehr wert auf qualitative Freundschaften als auf quantitative
-behandelt man sie wegen Hochbegabung anders, treten emotionale Probleme, Verhaltensprobleme und Ungeschicklichkeit auf.
-Wichtig auch, wie Umfeld darauf reagiert und wie man es dem Kind sagt
-Weder ein hoher IQ führt automatisch zu hohen Leistung, noch ist er Voraussetzung für eine hohe Leistung.
Entwicklugnsprofile
1. Interpersonale Heterogenität = bezieht sich auf Unterschiede zwischen Kindern einer Klasse
2. Intrapersonale Heterogenität = Bezieht sich auf unterschiede zwischen Stärken & Schwächen im Entwicklungsprofil eines Individuums
Beide können im Unterricht sichtbar gemcht und genutzt werden. Ziel ist es, Kind mit Hilfe der LP lernt, seine Stärken & Schwächen zu erkennen & aus Stärken Kapital zu schlagen & Schwächen zu kompensieren.
Zusammenhänge von Intelligenz, weiteren Persönlichkeitsmerkmalen, Lernen & Umweltmerkmalen für die Leistungsentwickung
- SuS mit hoher intellektueller Begabung führen Denkprozesse viel schneller aus & können Infos gleichzeitig verarbeiten
- Intelligenz muss zuerst in Wissen investiert werden
- Förderbedingungen der Umwelt spielen wichtige Rolle
--> Eine hohe intellektuelle Begabung erhöht die Wahrscheinlichkeit für gute schulische Leistungen. Insbesondere, wenn Umwelt- und Persönlichkeitsfaktoren den Lernprozess unterstützen.
Deshalb sollten Begabte anspruchsvollere & komplexere Aufagben und erhöhtes Lerntempo erhalten. Geeignete Fördermassnahmen sind beispielsweise Klassenüberspringen, Wettbewerbe, Pullout-Programme, Mentoring dreistufiges Enrichment, oder kreatives Problemlösen.
--> Spitzenleistungen setzen eine intensive und zielgerichtete Lernpraxis voraus.
Auswirkungen von schulischer Unterforderung
Es besteht ein Misfit zwischen den Eigenschaften und Fähigkeiten des besonders begabten Kindes und dem Schulcurriculum wie auch dem Unterricht, die auf durchschnittliche SuS ausgerichtet sind.
Anzeichen von Unterforderung:
-Abschalten vom Geshcehn im Unterricht
-Stören des Unterrichts
-Verbergen einer Fähigkeit
-Hochleistung mit potentiellem Verzicht auf soziale Anerkennung
Beispiele Schulprojekte zur Begabungsförderung
- Schulische Enrichment Modell SEM ( von Renzulli & Reis ): dient als Anleitung zur Entwicklung eines für ein spezifisches Schulhaus massgeschneidertes Förderprogramm, das örtliche Gegebenehiten berücksichtigt. ALle Kinder sollen von Enrochment Aktivitäten profitieren & somit vielfältige & unterschiedliche Begabungen entwickeln.
- Autonomes Lerner Modell ( von Betts & Kercher ) : Beschreibt 5 Phasen zum selbstbestimmten Lernen, Ziel ist Tiefenstudium in einem Interessenbereich
Fördermassnahmen Gesetzliche Grundlagen
Schule hat gemäss Verfassung und Volksschulgesetz Auftrag, alle Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten & Bedürfnissen zu fördern.
- Schulrat das SuS Klasse überspringen lassen
- Volksschule fördert unterschiedlichen & vielfältigen Begabungen
- SuS sollen sich in zusätzlichen Themen & Inhalten vertiefen ( Enrichment )
- Begabungsförderung soll primär in Regelklasse integriert umgesetzt werden --> Förderung individuell
--> Förderung der BEgabung beginnt im Regelunterricht : Aufgaben, die komplexeres und kreativeres Denken ermöglichen
Akzeleration
= Beschleunigte BEarbeitung von Lernzielen
Bei einer gut überlegten Umsetzung und individueller Unterstützung des akzelerierten Kindes, findet meist eine sehr positive sozioemotionale Entwicklung statt. Bevor für ein besonders begabtes Kind eine Form von Akzeleration vorgeschlagen wird, sollte sein Wissensstand erhoben werden.
Enrichment
Enrichmentmassnahmen dienen zur Vertiefung oder Anreicherung von Themen. Ziel ist es der Vielfalt der Begabungen aller SuS zu begegnen und das einzelne Kind in seiner individuellen Entwicklung zu fördern.
- Interessensgruppen
- dreustufiges Enrichment ( Typ 1: Schnupperangebote / Typ 2: projektbezogenes Training von Grundfertigkeiten / Typ 3: eigenständige Einzel- & Gruppenprojekte )
-Pull-out-Programme
-Kurse
- Arbeitsgemeinschaften
- Schülerwettbewerbe und Sommerprogramme
Essentialismus versus Kostruktivismus
essentialistische Perspektive = Individuen als kulturell oder ethnisch anders bezeichnen und abstempeln / Individuen werden als Repräsentanten von Gruppen wahrgenommen
konstruktivistische Perspektive = nicht-diskriminierend / respektvoll / anerkennend / Wahrnehmung ethnischer und kultureller Systeme und zugehörigkeiten als soziale Gebilde und Prozesse ( vom Menschen gemacht ) die veränderbar sind.
Nichtprivilegierte Kinder
Schule = absolut notwendig --> Sicherung zukünftiger Existenz
Eltern teilen & vermitteln existenzielle Rolle der Schule ihren Kindern
Hohe / pretigeträchtige Berufe trauen sie sich nicht zu ( Orientierung am Machbaren)
Schule = Privileg
Stehen unter enormem Druck
Denken, sie sind alleine für ihre Zukunft verantwortlich
Schulischer Lerninhalt ist ihnen fremd ---> wenig Freude daran
Ihnen fehlen Vorstellungen von Lernprozessen und wie man richtig lernt
Habitus, der die Funktion fokussiert = Lerninahlte & Tätigkeiten werdenkünftigem ZWeck im Leben / Job zugeordnet
kein grundlegendes schulisches Wissen
bei Schwierigkeiten bekommen sie keine Hilfe
reden nicht von sich aus über Noten
Bewältigungsstrategie = Note kommt nur von eigener Antrengung
Haltung der Unterwerfung / Kritiklosigkeit / Idealisierung
Soziales Kapital
bezieht sich auf Ressourcen die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen
Intersektionalität (Mehrfachzugehörigkeit)
Mehrfachzugehörigkeit von Individuen und Bedeutung der Verwobenheit oder Überkreuzung von unterschiedlichen Heterogenitätsmerkmalen wie Geschelcht / Begabung / oder soziokulturelle Herkunft wird als Intersektionalität bezeichnet.
angemessene Berücksichtigung von Prozessen der Intersektionalität, dass SuS nicht nur in iherer Individualität wahrgenommen, sondern auch ihre Lebenslage und damit verbundene Potenziale / Begrenzungen beachtet werden müssen.
Wichtige Differenzlinien für Schule: sozio-ökonomisch / kulturelle Herkunft / Begabung / Geschlecht
Differenzkategorien
Geschlecht / Sexualität / Hautfarbe / Ethnizität / Nation, Staat / Klasse, Sozialstatus / Religion, Spiritualität / Sprache / Kultur / Gesundheit, Behinderung / Generation / Sesshaftigkeit, Herkunft / Nord-Süd, Ost-West / Gesellschaftlicher Entwicklungsstand
Dialekt der Differenz ( Dilemma im Umgang mit Heterogenität )
Primäre / sekundäre Herkunftseffekte
Primär = familiäre Ressourcenausstattung / Unterstützungs- & Motivationsmöglichkeiten
Sekundär = elterliche Bildungsentscheidungen & -erwartungen
Ökonomisches Kapital
Einkommen, Besitz und Vermögen und finanzieller Spielraum, den Familie hat
Kulturelles Kapital
Bildungsabschlüsse / Titel / Bestiz von Kulturgegenständen
1. institionalisiertes Kapital: zertifikate, die man vorweisen kann oder auch nciht
2. objektiviertes Kapital: materieller & kultureller Besitz ( Bücher, Lexika, Gemälde ), der im familären Umfeld vorhanden ist
3. inkorporiertes Kapital: verinnerlichte Werte aufgrund kultureller und sozialer Praxen ( Wertschätzung, Bildung, Bildungsgüter )
Illusion der Meritokratie
geht davon aus, dass Bildungschancen ausschliesslich auf Verdiesnten (Meriten) basieren, die sich jmd. erworben hat und diese beziehen sich auf Befähigung, die jmd. mitbringt bzw. den Antrengungen, die jmd. zu investeiren bereit ist.
Wäre nur gerecht, wenn alle in gelichen Ausgangsposition sind und unter gleichen BEdingungen agieren und schulische Leistungen erbringen könnten.
Privilegierte Kinder
Spass am wichtigsten
Schulischer Erfolg als gegeben und sicher
vertraut mit schulischen Lerninahlten / klare Vorstellung von Lerntechniken /-prozessen
Formfokussierender HAbitus = Allgemeinwissen / Angstrebt wird Gescheitwerden
Umfassendes Allgemeinwissen über Welt und Bildungssystem
Wissengrenzen nur bei komplexen Fragen
Kinder haben ausserhalb der Schule Gelegenheiten, Wissen zu erweitern
Gute Noten
Eltern helfen bei Schwierigkeiten
Zukunft als sicher --> deshalb Schule nicht so wichtig
Selbstbewusstes Auftreten
Kritisieren alles was ihnen nicht passt
ökonomisches Bildungskaptal
jede Art von Vermögen, Besitz, Geld, Wertgegenstände, die in einer Gesellschaft zur Initiierung & Aufrechterhaltung von Bildungs-& Lernprozessen eingesetz werden können
Kulturelles Bildungskapital
Werthaltungen, Denkmuster, Leitbilder & ähnliche Ressourcen, welche das Erreichen von Lern- & Bildungszielen begünstigen oder behindern können
Soziales Bildungkapital
alle Personen & soziale Institutionen, die Erfolg von Lern- & Bildungsprozessen direkt oder indirekt beeinflussen können
Infrastrukturelles Bildungskapital
alle materiell implementierten Handlungsmöglichkeiten, die Lernen und Bildung erlauben
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