Einführung in die Psychologie, Uni Frankfurt
Geschichte, Wissenschaftlichkeit, Methodik
Geschichte, Wissenschaftlichkeit, Methodik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 47 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 11.02.2017 / 11.02.2017 |
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Erkenntnistheorie: Was bedeutet „Forschung ist Kritik bestehender Theorien“ (logischer Positivismus)?
Forschung ist „Kritik“ bestehender Theorien
-> Durch ergebnisoffene Forschung gibt es die Möglichkeit, bestehende Theorien zu kritisieren und damit positiv zu formen
- Theorie niemals „wahr“, kann nicht verifiziert werden
- Theorie nur wertvoll
- Annäherung der Wahrheit durch Forschung -> Falsifikation / Elimination falscher Hypothesen
Erkenntnistheorie: Was zeichnet den Realismus im Vergleich zum Empirismus aus?
Der Realismus sieht ein, dass die Erkenntnismöglichkeiten des Menschen begrenzt sind.
Er ist realistisch... :)
Realismus
- Externe Wirklichkeit ist unabhängig von Erkenntnis, Bewusstsein & Sinneserfahrung
- -> Akzeptanz der Machtlosigkeit des Menschen
- -> Erfahrungsmöglichkeiten begrenzt, aber durch Hilfsmittel erweiterbar
- Bezug zur Psychologie
- Offen für die Erweiterung von Erfahrungsmöglichkeiten (technische Entwicklung)
- Anerkennung der Möglichkeit von nicht erkannten, unkontrollierten Einflussfaktoren (Fehlervarianz)
- Anerkennung der Komplexität des Gegenstandes und der Möglichkeit der Unfähigkeit der Widergabe dieser Komplexität von menschlichen Theorien
Empirismus
- gegenteilige Ansicht
- Externe Wirklichkeit durch Beobachtung und Erfahrung vom Menschen erkennbar
- Bezug zur Psychologie
- Betonung auf Erfahrung -> Empirische Wissenschaft
- Nähe zu Naturwissenschaften und Experimente
- Nutzung experimenteller Methodik statt unkritisches Vertrauen auf Sinneserfahrungen
Wissenschaftstheorie: Warum wird die Korrespondenztheorie der Wahrheit abgelehnt?
Korrespondenztheorie: Erkenntnis = Wahrheit
In Psychologie nicht sinnvoll, da psychologische Erkenntnisse oft auf komplexen Grundlagen und nicht eindeutig definierten Konstrukten beruhen
Erkenntnis kann nicht gleich Wahrheit sein, wenn Grundlage instabil / nur eine Annäherung der Wahrheit ist
Wissenschaftstheorie: Welchen Kriterien muss wissenschaftliche Erkenntnis der Psychologie genügen?
Objektivität
Transparenz
Replizierbarkeit
etablierte Methoden
Wissenschaftstheorie: Wofür steht Objektivität?
vom Subjekt unabhängige Forschungsergebnisse
- Unabhängigkeit des Sachverhalts vom Beobachter / Berichterstatter
- Abgrenzung von Objekt und Untersuchendem
- Anerkennung der eigenen Wirklichkeit des Objekts (kein Beziehen auf die eigene Realität)
- Gütemerkmal von psych. Fragebögen und Tests
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität
Wissenschaftstheorie: Warum ist „Transparenz“ für die Wissenschaft wichtig?
- Erkenntnisse müssen theoretisch für jede*n nachvollziehbar sein
- Diskurs und Überprüfung muss möglich sein
- Jede Erkenntnis muss erklärt und auf denselben Definitionen beruhend sein
Wichtig zum Nachvollziehen & Kommunikation der Ergebnisse
Wissenschaftstheorie: Welche „Sprachen“ unterscheidet die Zwei-Sprachen-Theorie?
Theoriesprache: ohne empirischen Bezug, Konstrukte, keine Wirklichkeit
Beobachtungssprache: empirisch überprüfpar, unmissverständlich wahrnehmbar
--> Operationalisierung als Brücke
Wissenschaftstheorie:
Welche Arten von Operationalisierung werden unterschieden?
Welche besondere Eigenschaft zeichnet die Indikatorzuordnung aus?
Operative Definition: Gleichsetzung
Indikatorzuordnung:
- theoretische Zuordnung von Indikatoren zu Konstrukten auf Basis empirischer Erfahrungen
- Konstrukte theoretischer & komplexer
- von Validität abhängig (Inhaltsvalidität, Konstruktvalidität, Kriteriumsvalidität)
Wissenschaftstheorie: Welche Hypothesen können überprüft werden?
Die inhaltlich spezifischen Hypothesen
Wissenschaftstherorie: Welche Funktion hat eine Hilfshypothese?
Impliziert Zusatzinformation zur Haupthypothese
Also eine Art Vorbedingung
Macht Haupthypothese empirisch überprüfbar
Wissenschaftstheorie: Was versteht man unter gemäßigtem Induktivismus?
Erzeugt (im Gegensatz zum strengen Induktivismus) wahrscheinlich gültiges Wissen
- auf der Basis vieler wissenschaftlicher Beobachtungen wird verallgemeinert
- -> wissenschaftliche Erkenntnis
Wissenschaftstheorie: Was bedeutet Falsifikation?
Widerlegung einer Hypothese durch empirische Befunde
strenger Falsifikationismus: Hypothese eliminiert
raffinierter Falsifikationismus: Hypothese belastet
Wissenschaftstheorie: Wodurch unterscheiden sich Deduktionismus und Induktivismus?
Induktivismus: Beobachtungen führen zu Verallgemeinerungen -> Empirie führt zu Theorie -> explorativ
Deduktivismus: aus Theorie werden spezifische überprüfbare Aussagen abgeleitet -> Theorie führt zu Empirie -> konfirmatorisch
Wissenschaftstheorie: Warum kommt es zu einem Paradigmenwechsel?
Durch Unzufriedenheit & wenn sich die Forscher*innengemeinschaft dazu entschließt -> Krise, Alternativen, Revolution
1. Prä-paradigmische Phase
2. Phase der wissenschaftlichen Normalität
3. Phase der Krise
4. Phase der Entwickung von Alternativen
5. Phase der Revolution
Wissenschaftstheorie: Wofür steht „methodische Anarchie“?
Forscher*innengemeinde arbeitet nicht nach allgemeingültigem Paradigma sondern nach dem, was gefragt ist
Markt reguliert Erfolg
keine Regeln, alles erlaubt
Einführung: Wogegen grenzt sich die wissenschaftliche Psychologie ab?
Einführung: Nennen Sie die charakteristischen Ziele der Psychologie!
Einführung: Welche Qualitätsmerkmale charakterisieren die Psychologie?
Einführung: Listen sie zwei leitende Modellvorstellungen?
Vorgeschichte: Welche Eigenschaften charakterisieren Parallelismus nach Wundt?
- Psychophysischer Parallelismus
- Problem: Wie lässt sich das Psychische empirisch erfassen
- Annahmen:
- Existenz ohne Wechselwirkung
- Parallelität: Zwei Seiten einer Münze
- Konsequenz:
- Empirische Forschung der Psyche möglich
- Instrumente & Wahrnehmungen können genutzt werden
Vorgeschichte: Welche Zeitgeist-Strömungen unterscheidet man?
Darwinismus (Evolution, Mutation, Selektion, Survival of the fittest)
Vererbungslehre (Galton, Diff.Psychologie, biologische Ursachen)
Mesmerismus (kosmische Flüssigkeit, Einfluss der Sterne)
Phrenologie (Gall, Schädelform gibt Auskunft über Eigenschaften)
Völkerkunde (Unterschiede zwischen Völkern durch starke/schwache Ausprägung von Merkmalen)
Psychophysik (Weber-Fechner-Konstante, Subjektive Wahrnehmung steht in Abhängigkeit zu objektiver Realität)
Vorgeschichte: Welche Methode findet in der Psychophysik Anwendung?
Subjektive Wahrnehmung steht in Abhängigkeit zu objektiver Realität
Nachweis der Weber-Fechner-Konstante für viele Reize
Erhebung von T-Daten
kontrollierte Experimente unter verschiedenen Bedingungen + systematischer Registrierung physikalischer Indikatoren
Vorgeschichte: Was ist das Leib-Seele-Problem?
Gibt es eine von der Physik unabhängige Psyche?
Frühere Kulturen:
- Aboriginies: Traumwelt die reale Welt
- Ägypten: Körper & Seele für ewiges Leben bestimmt
- Griechen: Seele als Ermöglicher des Lebens & verantwortlich für Lebenskraft, Wahrnehmung, Bewegung & Vernunft
Dualismus (Descartes, Leib & Seele getrennt aber in Wechselwirkung)
Monolismus (Hobbes, Leib & Seele eine Einheit)
Parallelismus (Wundt, Körper & Psyche parallel ohne Wechselwirkung, Wahrnehmbarkeit der Psyche)
Gestalt (Köhler, Gleichheit zwischen bewusstem Erleben und hirnphysiologischen Prozessen)
Geschichte I: Wann wurde das erste psychologische Labor gegründet?
1879 von Wundti
Geschichte 1: Welche Annahmen liegen der Bewusstseinspsychologie zugrunde?
- Seele = Bewusstsein
- Bewusstsein = innere Wahrnehmung, vom Moment bestimmt
- Prozesshafter Charakter des Seelischen
- Restlose Analysierbarkeit in Elemente (Orientierung an Physik)
- Bewusstsein unterteilt in Vorstellungen, Gefühle, Empfindungen
- Bewusstseinselemente durch Assoziation miteinander verknüpft und sich gegenseitig ablösend
- Parallelismus: Gleichsetzung der Vorgänge des Denkens mit den Vorgängen der Wahrnehmung
- Strukturalismus: Wahrnehmung Summe der einzelnen Elemente durch Wahrnehmung & Erkennung
- Apperzeption = Aufmerksamkeit auf den Bewusstseinsinhalt = innere Willenshandlung = Grundfunktion des Lebens
-> Bewusstseinspsychologie = Psychologie der Elemente des Bewusstseins
Lob: Richtlinien für Experiment, Weiterbringung der Psychologie als Forschungsgebiet
Kritk: Einengung der empirischen Forschung durch Vorannahmen
Geschichte I: Wundts Verständnis von „Bewusstsein“?
Bewusstsein = Seele, innere Wahrnehmung, vom Moment bestimmt, Summe einzelner wahrgenommener & erkannter Elemente
Geschichte I: Welcher Forscher hat die Frankfurter Schule besonders geprägt?
Max Wertheimer
Kurt Kofka
Wolfgang Köhler
Geschichte I: Was ist unter der Tendenz zur Guten Gestalt zu verstehen?
- Tendenz zur guten Gestalt
- Konstruktion von Figuren aus unstrukturiertem Material
- Einflussgebend:
- Objektive Reizgegebenheiten: gewisse Ähnlichkeit des Materials mit der Interpretation
- Einstellung: eigene Ästhetik, Interessen & Bedürfnisse entscheidend
- bei Mehrdeutigkeit (z.B. alte/junge Frau): schönere / wichtigere / gewohntere Gestalt zuerst wahrgenommen
Geschichte I: Gestaltgesetze
Tendenz zur guten Gestalt -> Konstruktion von Figuren aus unstrukturiertem Material
Gesetz der Prägnanz -> Tendenz zur Wahrnehmung von einfachen (=prägnanten) Gestalten
Gesetz der Nähe -> Gruppierung von sich nahen Elementen
Gesetz der Ähnlichkeit -> Gruppierung ähnlicher Objekte
Gesetz der Kontinuität -> Zusammengehörigkeit von scheinbar aufeinander folgenden Reizen
Gesetz der Geschlossenheit -> Zusammengehörigkeit von geschlossenen Flächen
Gesetz der gemeinsamen Bewegung -> Zusammengehörigkeit von Elementen mit Bewegung in dieselbe Richtung
Scheinbewegungen -> Wahrnehmung von Bewegung durch unmittelbares Aufeinanderfolgen und Zusammenhang mehrere Bilder
Gesetz der fortgesetzt durchgehenden Linie: Linien werden nach dem einfachsten / logischstem Weg gezogen
Geschichte I: Welchen zeitlichen Verlauf nimmt das Vergessen? Feststellungen Ebbinghaus
Gedächtnisinhalte im Geist miteinander verknüpft
Festigung der Gedächtnisinhalte durch Wiederholung
Lernerfolg von Art der Lerninhalte beeinflusst
Reproduktion der Silben nach längerem Zeitintervall schlechter
-> Logarithmischer Vergessensverlauf
Primacyeffekt: Anstieg der Fehlerzahl -> besseres Lernen der ersten Silben der Liste
Recencyeffekt: Abfall der Fehlerzahl -> besseres Lernen der letzten Silben der Liste
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