Kunst- und Architekturgeschichte
Laurent Stalder
Laurent Stalder
Kartei Details
Karten | 92 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.02.2017 / 06.01.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20170210_kunst_und_architekturgeschichte
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20170210_kunst_und_architekturgeschichte/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Völkerbundspalast, Konstruktion
- Einzelne Stützen zurückversetzt
- Freie Fassade
- Freien Grundriss
- Langfenster
- Mehrschichtige wände, wie isolierung durch funktionen
- Alle Erschliessungen werden für unterschiedliche Personen unterschidlich Geplant
Völkerbundspalast, Le Corbusier: Une maison – un palais, 1928
- In diesem Buch verteidigt er sein Projekt. Macht Propaganda
- Er sagt dabei, dass es nicht um Stil geht, sondern darum, dass man die Bedinungen der Zeit ernst nimmt
- Die Architektur ist nackt, die inensionen werden sichtbar
Völkerbundspalast, Sigfried Giedion: Bauen in Frankreich
1928 erschien mit «Bauen in Frankreich, Eisen, Eisenbeton» Giedions erstes Buch zur modernen Architektur, in dem er in apodiktischem Duktus und unterstützt durch eine programmatisch argumentierende Bildregie seine Thesen entwickelte. Er begriff die Eisenskelettbauten des 19. Jahrhunderts und die kubistische Malerei als Vorläufer der modernen Architektur. Erstere verkörperten für ihn die unbewusste, ästhetisch und theoretisch noch unartikulierte Vorstufe der Ideen des modernen Bauens; letztere verstand Giedion als künstlerische Verwirklichung eines neuen, relationalen Raumbegriffs, der wiederum auf einem Wahrnehmungsbegriff basiert, der durch Bewegung, Beziehung und Durchdringung charakterisiert ist.
1938/39 begannen – mit den Charles Eliot Norton Lectures an der Harvard University – Giedions Aktivitäten als Universitätslehrer. Auf der Basis dieser Vorlesung erschien 1941 «Space, Time and Architecture», Giedions zentrales Buch zur Architekturgeschichte, in dem er einen über Jahrzehnte international breit rezipierten Kanon theoretischer und historischer Paradigmen zur Architektur der Neuzeit formulierte und die Entwicklungsgeschichte des modernen Bauens an Hand einiger zentraler Protagonisten erzählt.
Völkerbundspalast, CIAM
CIAM: Das 20. Jahrhundert beschäftigte sich mit zahlreichen Manifesten zur Thematik der zeitgemäßen Architektur und Stadtplanungen. Einen wesentlichen Beitrag zum Gedankenaustausch lieferten international angesehene Architekten in der Gruppe CIAM. 28 europäische Architekten gründeten auf Chateau de la Sarraz im schweizerischen La Sarraz nahe Lausanne im Juni 1928 den Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM). Initiatoren waren Le Corbusier unterstützt von Hélène de Mandrot, der Eigentümerin des Schlosses, Gabriel Guévrékian und dem Kunsthistoriker Sigfried Giedion, dem ersten Generalsekretär des CIAM. Giedion regte auch die Gründung der MARS-Gruppe in Großbritannien an, die sich im Februar 1933 als Zweig der CIAM formierte.
Die urbanistischen Modelle der CIAM verstehen Städtebau weniger als Fortentwicklung historischer Städte, sondern als umfassenden, rationalistisch geplanten Neubau. Dabei soll die Stadt nach Funktionsbereichen unterteilt werden wie Wohnen, Arbeit, Erholung und Verkehr. Ältere Städte sind dementsprechend in ihren Funktionen zu entflechten. Die Mitglieder der CIAM kritisierten die akademischen Entwurfsprinzipien, insbesondere der Beaux-Arts-Architektur, sowie Architektur und Städtebau des Historismus. Sie setzen sich für die modernistischen Architekturströmungen wie das Neue Bauen oder die Neue Sachlichkeit ein.
Völkerbundspalast, Rationelle Bauweise
die Wan¬ derausstellung «Rationelle Bebauungsweisen» (14. Februar bis 15. März) und sorgte durch Veranstaltung von öffentlichen Führungen für die zweckdienliche Erschliessung des reichhaltigen Materials. Denn eine solche Ausstellung muss nicht nur besichtigt, sondern «gelesen» werden. Auf grossen Aluminiumtafeln sind die einheitlich ausgearbeiteten Darstellungen aufgezogen: Beispiele aus allen Ländern mit Situationsplänen in gleichem Masstab und Zahlenangaben in gleichförmiger, leicht vergleichbarer Anordnung. Weitere illustrative Beigaben dienen zur Bereicherung der systematisch aufgebauten Tafeln. Was ergibt sich nun aus dem Studium dieser Zusammenstellung?
- Wenn man es nun unternimmt, bei der Erstellung von neuen Wohnquartieren eine gesundere und vernünftigere Anordnung zu treffen, so kommt es vor allem auf eine rationelle Erschliessung des Geländes an.
- Wesentlich ist für eine rationelle Bebauungsweise vor allem die Planung im Grossen. Die stark zerstückelten und komplizierten Grundbesitz-Verhältnisse, die man im allgemeinen beim Bauen vorfindet, lassen auch gute neue Leistungen als Stückwerk erscheinen, wenn kein grosser Zusammenhang geschaffen werden kann. Geländeecken und unverwertbare Winkel hindern den Architekten ebenso stark wie die enge Begrenzung des verfügbaren Platzes.
Völkerbundspalast, Die Funktionelle Stadt
- Allem Städtebau liegen die vier Funktionen des Wohnens, der Arbeit, der Erholung und des Verkehrs zugrunde.
- Die Stadt muss als funktionelle Einheit definiert und in dem größeren Rahmen ihres Einflussbereichs geplant werden.
Pavillon des Temps Nouveaux
Die Pariser Internationale Weltausstellung von 1937 hatte das Leitthema „Kunst und Technik im modernen Leben“. 44 teilnehmende Nationen präsentierten dazu ihre Beiträge an verschiedenen Standorten innerhalb der Stadtgrenzen. Aufgrund der Unterstützung des Gesamtplaners Jacques Grêber und des französischen Ministerpräsidenten Leon Blum erhielten Le Corbusier und Pierre Jeanneret den Auftrag für eine Halle an der Porte Maillot mit 1.050 Quadratmetern Grundfläche. Le Corbusier hatte in den Jahren zuvor diverse ergebnislose Versuche unternommen, auf der Ausstellung präsent zu sein. Erst mit dem Pavillon des Temps Nouveaux gelang ihm dies schließlich. Darin wurden einem breiten Publikum fortschrittliche städtebauliche und architektonische Konzepte präsentiert – darunter viele Beiträge für die CIAM.
Sigfried Giedion: The Need for a New Monumentality
- Er sieht in Corbusiers architektur eine monumentalität, weil symmetrien und materialien
- Monumentalität auch durch lichtführung und einfachen geometrischen formen
Postsparkasse, Baukunst
- Ist ein zentraler Begriff in den ersten Jahrzehnten des 20.Jh. Es bedeuted wortwörlich : „bauendekunst“
- Es ist etwas was „gebaut“ und nicht hinzugefügt werden muss.
- Also diese Baukünste zeichnen sich durch ihre Nütlichkeit, ihre Konstruktion und ihre Wichtigkeit aus. Wagner zitiert zu diesem Begriff:
„Das Wort Baukunst war die Errungenschaft von den letzten zwei Jahrzehnten, wenn nicht sogar vom letzen Jahrhundert.“
Es setzte ein ende zu den damaligen Krimskrams und Stilmixe und stanf für eine „wahre“ Architektur und ihre ökonomische Entwicklung.
- Wagner bevorzugte, den Begriss Baukunst anstatt von Architektur.
- Er sah sich selbt auch als ein „Bauer/Macher“ als ein Architekt.
- Dies zeigt auch ein Umdenkten von Wagner mit dem Motto:
„Artis sola domina neccessitas“ (Nützlichekeit ist der einzig wahre Master der Kunst).
Postsparkasse: Schaffner vs. Wagner
zentralen Probleme mit denen sich die moderne Architektur auseinandersetzte
- Die ersten drei Kapitel von Karl Scheffners Buch „Stein und Eisen“, „Das Mietshaus“, und „Das Bürohaus“ beschreiben die Arten von Gebäuden mit denen sich Otto Wagner sich in seiner Karriere beschäftigte.
- Sie repräsentieren die zentralen Probleme mit denen sich die moderne Architektur auseinandersetzte.
- Das erste Kapitel beschreibt den Umgang mit der Beziehung von neuen Bautechniken und den alten Bautechniken und ihren Materialien.
- Das zweite Kapitel handelt um die Wohnarchitektur die sich nun mit dem urbanen Wachstum und dem neuen Lifestyle der Menschen befasst und somit neue Wohnbauten gefragt werden.
- Im driten Kapitel geht es um die Bürobauten die den neuen Komerziellen Lifestyle repräsentieren soll.
- Otto Wagner hatte nicht die selbe Auffassung von moderner Architektur wie Karl Scheffner.
- Wagner sah in der modernen Architektur die Harmonie von Kunst und Nutzen.
- Für Scheffner ging es nicht um die Nostalgie der Formen sondern rein um die Technologie.
- Ihm ging es nur um die nackte Struktur des Ingenieurwesens.
- Diese Auffassung wurde zwei Jahrzente später dann von Mies van der Rohe in seinen Hochhausbauten umgesetzt.
Postsparkasse: Die Grosstadt
- Spielt in der modernen Architektur eine grosse Rolle, weil es eine Rheie von neuen Problemen hervorbringt, die durch die industriealisierte Gesellschaft entstanden ist.
- Dieser neue urbaner Lifestyle wird besonders anhand dem Bau der neuen Schienenwege deutlich.
- Diese durchbrechen alte traditionelle Stadtorte und ihre Monumente.
- Die neuen Bauten werden von dem Material Stahl dominiert und unterscheiden sich somit klar von den Traditionellen Steinbauten.
- Scheffner feierte diesen Umbruch der Grossstadt mit ihren neuen Bauten, wobei Wagner sie als schockierend bezeichnet.
- Nun gilt es, dem Leben, den Gewohnheiten, der Bequemlichkeit, der Brauchbarkeit neue Formen und neue Linien abzugewinnen!
- Drauf und dran, Gesellen: Die Kunst ist etwas, das überwunden werden muss!» Das ist er, der Pulsschlag des modernenmetropolischen Lebens, der Rhythmus der neuen Zeit.
- Otto Wagner, hat aber Position der Respektierung des modernen Lebens aber auch der Notwendigkeit
- seiner gleichzeitigen künstlerischen Einkleidung
Postsparkasse: Weltstadt / Metropolis
Joseph August Lux, ein Autor und Freund von Wagner zeigt auf, dass Wagner der erste sei, der das Problem der Weltstadt und die Suche nach einer Lösung adressiert. Scheffner bringt 1913 ein neues Buch heraus welches nun genau auch diese Probleme addressiert, ohne Otto Wagner in seinen Schriften zu erwähnen.
Postsparkasse. Artis sola domina neccessitas
Wagners Projekt trug das von Gottfried Semper übernommene Konzept Artis sola domina nécessitas - die zentrale Aussage seines «Rezepts» der «Modernen Architektur». Diesen Grundsätzen folgte Wagner fast zwangsläufig auch bei den 1894 begonnenen umfangreichen Baumassnahmen der Donaukanal-Regulierung und der Stadtbahn. Waren dies doch «techni¬ sche» Lösungen, denen gegenüber Otto Wagner die Rolle und Notwendigkeit der Architektur und schliesslich die seiner eigenen Mitwirkung definieren müsste. Wagners Ruf als «Rationalist» war damit fixiert.
Postsparkasse: Realismus und Idealismus
- In der Modernen Architektur müssen Architekten nicht nur bauen können sondern auch gute Ideen haben. Sie müssen eine Mischung sein aus Idealisten und Realisten. Der Beruf des Architekten ist zwiegespalten einer Seits im Beruf des Künstlers (Idealistisch) und die des bauenden Technikers(Realistisch). Die Mission eines Architekten lag darin einen Mittelweg / Versöhnung zwischen dem utilitaristischen und realistischen Ingenieurs und idealistischen Formen des Künstlers zu finden.
- Da die Ingenieure nun mal die „Leute in Verantwortung“ für die Grossstadt waren, und somit verantwortlich für die wichtigen Bauten wie die Strassenbahn, forderte Wagner, dass diese nicht mehr von Ingenieuren umgesetzt wird, sondern von Künstlern.
- Beim Bau der Wiener Stadtbahnen demonstriert Wagner Beispiele für monumental auftretende Stahlbauten. Er nutzt Stahl nicht nur für die Nützlichkeit sondern auch für die Ornamentik. So fand Wagner einen guten Kompromiss zwischen dem neuen Baumaterial und der idealistischen Vorstellung des Künstlers.
Postsparkasse: Das ergänzende Ornament
- Ein Ornament das einen plastischen Ausdruck anstrebt mit künstlerischen Energien die an manchen Stellen von Bauwerken angebracht werden.
- Man erkennt die Ableitung der Formen aus Stein.
- Also eine moderne Interpretation von Monumentalität.
- Wenn man aber dieselben Formen erreichen will wie aus Stein muss man für den Stahl unlogische und interpretierte Weise nutzen. (Also die Form folgt nicht der logischen Statik des Materials sondern wird dazu gezwungen).
- Die Kluft zwischen innerer Struktur und äusserer „Schönheit“ wurde immer grösser.
- Ausser beim Geländer verschmelzen Funktion und Schönheit perfekt ineinander.
- Damit die Stationen, die in Wien wie Tore zu der modernen Stadt aussehen monumental wirken, hat Wagner aus Stahl ornamentik hinzugefügt, getrennt von der statischen Struktur.
- Damit verfolgt aber Otto Wagner nicht das Motto:
„Nutzen ist der einzige Maister der Kunst.“
Baubeschieb Postsparkasse
...
Haus Freudenberg, The Plan
- In der zweiten Hälfte des 19.Jh spielte die Rolle des Grundrisses eine immer grössere Rolle in der Architektur der Wohngebäude.
- Viele Protagonisten wie Le Corbusier und Walter Gropius etc. stimmten dieser Wichtigkeit zu.
- Der CIAM Kongress von 1929 bestand fast ausschliesslich aus Grundrissplänen die alle in demselben Masstab gezeichnet wurden.
- In England entstand aber anfang des 20.Jh eine neue Art der Planung, die von ihren Protagonisten als „Wissenschaft der Pläne“ beschrieben wurde.
- John Claudius Loudon schrieb eine „Ecyclopedia of Cottage, Farm and Villa Architecture and Furniture of 1833“ In diesem Buch dominierten Aussenraumperspektiven die den jeweiligen „Stil“ der Baus mit seiner Umgebung zeigt.
- Damit will der Autor die Analogie zwichen Stil / Form und Umgebung aufzeigen.
- Diese Art der Analyse und der Denkensweise wurde später auch von John Ruskin weitergeführt.
- Auch in der Schule AA School of Architecture wurde die Wichtigkeit vom Stil und Charakter eines Gebäudes betont.
- Im „Sientific Plan“ wird eine Aufteilung deutlich nicht nur zwischen verschiedenen Räumen und ihre Beziehung untereinander sondern auch zwischen ihren Einwohnern. (Frauen, Männer, Kinder etc.)
- Durch diese Aufteilung gibt es eine ökonomisch sehr effiziente Bauweise, in der jeder Raum und sein Funktion die perfekte grösse und Ausrichtung bekommt.
- Muthesius nennt das Beispiel des Robert Kerr: Gentleman`s House als ausgezeichnetes
Haus Freudenberg, Thoroughfares (Durchfahrt)
Robert Kerr stellt neue Prinzipien fest vorallem anhand seines Baus des Gentlemen`s House welche der
moderne Plan respektieren sollte. Prinzipien sind z.B:
• Privacy
• Comfort
• Convenience
• Light and Air
• Salubrity
• Aspect and Prospect
• Cheerfulness
• Elegance
• Importance
• Ornament
Banister Fletsch schrieb A History of Architecture on the Comparative Method eine künstliche Ordnung wurde eingeführt in Form von einem „Family-Tree“ von Welt Architektur. Fletschers „Family Tree“ sprang wortwörtlich heraus von 5 Wurzeln.
1. Geographie
2. Geologie
3. Klima
4. Religion
5. Soziale Geschichte
Dieser Familienbaum hat graphisch die Beziehung von Architekur und ihrer Umgebung gezeigt.
-
- 1 / 92
-