Mitarbeiterführung
Führungsstile und -erfolg, Motivationsgrundlagen, Gesprächsführung
Führungsstile und -erfolg, Motivationsgrundlagen, Gesprächsführung
Kartei Details
Karten | 30 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.01.2017 / 26.09.2019 |
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Nennen Sie die zwei grundlegenden Arten der Motivation eines Mitarbeiters
- Extrinsische Motivation
- Intrinsische Motivation
Erläutern Sie die extrinsische Motivation
Sicht des AN: Ich arbeite um Geld zu verdienen. Ich erfülle Aufgaben um die Rüge meines Chefs zu vermeiden.
Anreize:
- Geld
- Dienstwagen (Sachleistungen)
- Größe des Büros / Stockwerk
- Firmentitel
! Ist eher eine kurzfristige Motivationsgrundlage !
Erläutern Sie die intrinsische Motivation
Sich des AN: Ich mache meine Arbeit gerne, sie ist spannend, herausfordernd und macht mir Spaß.
Anreize:
- Beteiligung des AN an Entscheidungsprozessen
- Flache Hirarchien
! Ist eher eine langfristige Motivationsgrundlage !
Erläutern Sie das Flow-Modell von Mihály Csíkszentmihályi
Menschen sind am glücklichste bei der Arbeit, wenn sie sich in einem sogenannten Flow-Erleben befinden. Flow ist der Zustand, wenn alles, was man tut reibungslos funktioniert, wenn man selbstvergessen in eine Tätigkeit versunken ist und alles um sich herum vergisst.
Voraussetzung hierfür ist:
- Man ist der Aktivität gewachsen
- Man ist fähig sich auf sein Tun zu konzentrieren
- Die Aktivität hat deutliche Ziele und ist autotelisch
- Die Aktivität gibt einem eine unmittelbare Rückmeldung
- Gefühl von Kontrolle
Nennen Sie einige Merkmale, welche ein gutes Arbeitsklima ausmachen
- Gute IT-Austattung
- Kollegiales Miteinander
- Flexibilität
- Gesundheitsförderung
- Jeder ist wichtig aber nicht gleich wichtig
- Kooperative / konstruktive Führungskräfte
- Transparente Organisation
Nennen Sie einige Regeln wie richtig gelobt wird
- Nicht zu oft und wahllos loben
- Uneingeschränkt loben (nicht: gut gemacht, aber)
- Keine Verbindung eines Lobes mit dem Tadel eines anderen
- Nicht pauschal sondern explizit loben
Nennen Sie die drei Formen wie Weisungen (Aufträge) erteilt werden können
- Befehl
- Auftrag
- Anweisung
Erläutern Sie den Befehl als Form einer Weisung
Merkmale:
- unpersönlich
- ohne Namensnennung
- ohne Begründung
- lassen keinen Spielraum
Anwendung:
- Bei Arbeitsverweigerung
- In Notsituationen
Erläutern Sie den Auftrag als Form einer Weisung
Merkmale:
- persönlich
- mit Anrede
- ruhig und sachlich
- Erklärung was/wann/warum
! lässt Spielraum offen, sprich das wie !
Erläutern Sie die Anweisung als Form einer Weisung
Merkmale:
- Gleich wie beim Auftrag
! Das wie ist hierbei auch ein Merkmal !
Definieren Sie Führungsstil
Ein Führungsstil ist die Art und Weise in der ein Vorgesetzter die ihm unterstellten MA führt. Man unterscheidet zwischen einem individuellen und einer grundsätzlichen Entscheidung im UN wie MA zu führen sind.
Zudem gibt es ein-, zwei- und dreidimensionale Führungsstile.
Definieren Sie den eindimensionalen Führungsstil
Ein Führungsstil ist eindimensional, wenn nur ein einzelnes Beurteilungskriterium betrachtet wird, welches mehr oder weniger erfüllt ist. Hierbei unterscheidet man den authoritären vom kooperativen Führungsstil. Zwischen diesen beiden liegen alle anderen Führungsstile.
Erläutern Sie den authoritären Führungsstil
Merkmale:
- Vorgesetzter gestaltet die Aktivitäten
- Bildungsgefälle zwischen MA und FK
- Extrinsische Motivationsstruktur
Anforderungen an eine authoritäre FK:
- Hohe Selbstverantwortung
- Hohe Selbstkontrole
- Weite Voraussicht
- Gute Entscheidungsfähigkeit
- Hohes Durchsetzungsvermögen
- Bloße Überzeugungskraft
Anforderungen an einen authoritär geführten MA
- Chef als alleinige Instanz ansehen
- Akzeptieren der Anordnungen von oben
- Ausfphrung der Anordnungen von oben
- Keine Geltenmachung von Kontrollrechten (Was der Chef sagt ist Gesetz)
Erläutern Sie den kooperativen Führungsstil
Beim kooperativen Führungsstil werden die betrieblichen Aktivitäten im Zusammenwirken des Vorgesetzten und der MA gestaltet.
Merkmale:
- Einbindung aller in Entscheidungsprozesse (je nach Thema)
- Ähnliches Bildungsniveau von MA und FK
- Intrinsische Motivationsstruktur
- Erfolgskontrolle durch den Chef, Selbstkontrolle der MA
Anforderungen an einen kooperativ führenden Chef
- Starke Aufgeschlossenheit
- Hohe Austrahlungskraft
- Vertrauen in seine MA
- Verzicht auf persönliche Vorrechte (z.B. Parkplatz)
- Fähigkeit & Bereitschaft zu Delegation
- Angemessene Dienstaufsicht
- Zweckdienliche Erfolgskontrolle
Anforderungen an einen kooperativ geführten MA
- Verantwortungswille
- Verantwortungsfähigkeit
- Selbstkontrolle
- Geltenmachung von Kontrollrechten
Grenzen Sie die Begriffe Führungsstil, Führungstechnik und Führungsmittel voneinander ab
Führungstechniken geben Aufschluß darüber, wie im UN geführt wird. Sie unterscheiden sich damit von den Führungsmitteln die zeigen, womit geführt werden kann.
Führungstechniken stellen demnach grundsätzlich Verhaltensweisen und Verfahren dar, die zur Bewältigung von Führungsaufgaben anzuwenden sind. Somit charakterisieren die Führungstechniken das Führungssystem eines UN, das für jeden im UN tätigen MA verbindlich ist.
Erläutern Sie die Führungstechnik Management by Exception
Management by Exception ist eine Führungstechnik, bei welcher die MA innerhalb eines vorgegebenen Rahmens selbstständig entscheiden dürfen. Der Rahmen bezieht sich auf:
- Wichtigkeit eines Vorganges
- Unvorhersehbarkeit eines Vorganges
- Eine bestimmte Norm
Ist also ein Vorgang besonders wichtig und/oder weicht von der gesetzten Norm ab, muss der MA den Vorgang seinem Vorgesetzten zur Entscheidung vorlegen.
Definieren Sie das Ziel der Führungstechnik Management by Exception und nennen Sie die Voraussetzungen welche hierfür erfüllt sein müssen
Ziel:
Es wird angestrebt, den Vorgesetzten von Routineaufaben zu entlasten. Ers soll außerdem der Systematisierung der Informationsflüssen und der Regelung der Zuständigkeiten im UN dienen.
Vorsaussetzungen:
- Delegation der Aufgaben an die Mitarbeiter
- Festlegung des Ermessensspielraumes der MA
- Festlegung der Ausnahmeregelungen
- Schaffung eines geeigneten Informationssystems
- Festlegung der Art des Eingreifens durch den Vorgesetzten
Nennen Sie die Vor- und Nachteile von Management by Exception
Vorteile:
- Entlastung des Vorgesetzten von Routineaufgaben
- Selbstständiges Handeln der MA in einem bestimmten Rahmen
- Verbesserung der Organisation und Kommunikation im UN
Nachteile:
- Begrenzte Anwendbarkeit auf Führungsprobleme
- Schwierigkeiten bei Festlegung der Toleranzbereiche möglich
- Demotivation der MA durch eine Beschränkung auf Routineaufgaben
Erläutern Sie die Führungstechnik Management by Delegation
Das Management by Delegation ist eine Führungstechnik, bei welcher Kometenzen und Handlungsverantwortungen soweit wie möglich auf die MA übertragen werden, welche auch Entscheidungen treffen und realisieren.
Definieren Sie das Ziel der Führungstechnik Management by Delegation und nennen Sie die Voraussetzungen welche hierfür erfüllt sein müssen
Ziel:
Vorgesetzte sollen entlastet werden und die MA in ihrer Eigeninitiative, Leistungsmotiviation und Verantwortungsbereitschaft gefördert werden. Zudem kann durch dieses Prinzip MA vermittelt werden, wie Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen sind.
Voraussetzungen:
- Delegation der Aufgaben an die MA
- Delegation der Kompetenz an die MA
- Delegation der Handlungsverantowrtung an die MA
- Festlegung von Ausnahmeregelungen
- Eingriff des Vorgesetzten bei Fehlern oder ausnahmegeregelten Ereignissen
- Schaffung eines geeigneten Führungssystems
- Kein Eingriff des Vorgesetzten bei richtiger Handlungsweise der MA
Nennen Sie die Vor- und Nachteile von Management by Delegation
Vorteile:
- Entlastung des Vorgesetzten
- Möglichkeiten schneller, sachgerechter Entscheidungen
- MA verfügen über Kompetenz und Handlungsverantwortung
- Förderung der Eigeninitiative, Leistungsmotivation und Verantwortungsbereitschaft der MA
Nachteile:
- Delegation weniger interessanter Aufgaben möglich
- Festigung der Hierarchie möglich
- Zu geringe Mitarbeiterorientierung bei starker Aufgabenorientierung
- Vernachlässigung der horizontalen Hierarchiebeziehungen
Erläutern Sie kurz den Unterschied zwischen Management by Exception und Delegation
Delegation: Grundsätzlich das gesamte Aufgabengebiet und große Freiheiten.
Exception: Nur gewisse Aufgaben oder Teilaufgaben. Freiheiten in einem stark begrenzten Rahmen.
Erkäutern Sie die 7-Schritt-Technik um ein unangenehmes evtl. peinliches Gespräch erfolgreich zu führen
1. Schritt:
Gegenüber dem jeweiligen MA, zu Beginn des Gespräches, die persönliche Werschätzung zum Ausdruck bringen. Hierdurch Bereitschaft beim MA wecken zuzuhören und das später angesprochene zu akztepieren.
2. Schritt
Zum Ausdruck bringen, dass einem das Gespräch nicht leicht fällt und dass lange überlegt wurde ob der Punkt angesprochen werden sollte oder nicht. Am besten mit der Formulierung ,,Darf ich Ihnen ganz persönlich etwas sagen?"
3. Schritt
MA erkennen lassen, dass wir ihm unsere Hilfe anbieten möchten. Formulierung ,,Ich nöchte Ihnen helfen, ...."
4. Schritt
Sachverhalt ohne Umschweife, ohne Kritik und ohne persönliche Würdigung ansprechen.MA wird vermutlich Ausreden oder Rechtfertigungen suchen, muss aber auf die Aussage reagieren. Formulierung ,,Ich möchte Ihnen helfen und kann mir nicht vorstellen, dass es in Ihrem Interesse ist...."
5. Schritt
MA zur Erkenntnis bringen und seine Idee unterstützen. Formulierung ,,Was möchten Sie persönlich tun, damit ...in Zukunft nicht mehr vorkommt / so ist?"
6. Schritt
Vereinbarung eines Termins oder konkreten Vorgehensweise
7. Schritt
Damit der MA nach dem Gespräch noch sein Gesicht wahren kann, versuchen die ,,Peinlichkeit" des Gespräches zu nehmen. Formulierung: ,,Durfte ich Ihnen das sagen?"
Erläutern Sie wie ein Gespräch aufgebaut sein sollte
Der Aufbau eines erfolgreichen Gesprächs lässt sich grob in 5 Phasen einteilen:
1. Kontaktphase
Hierbei möchte man ein passendes Klima schaffen, da der Verlauf des Gespräches stark von Emotionen und Einstellungen abhängig ist.
2. Informationsphase
Hier wird das Gespräch kurz geplant, der Zeitrahmen und das Thema festgesetzt.
3. Argumentationsphase
Besprechung des konkreten Gesprächsanlasses und Austausch von Argumentationen, Ideen und Vorschlägen etc. Vorbereitung gewinnt!
4. Beschlussphase
Ergebnisse des Gespräches werden zusammengefasst und Entscheidungen bzw. Konsequenzen formuliert. Versteckte Missverständnisse können so noch aufgedeckt werden.
5. Abschlussphase
Positiver Ausklang und Abschluss des Gespräches finden, denn der letzte Eindruck bleibt bestehen.
! Wichtig !
Innerhalb dieser Phasen sind stets die grundlegenden Kommunikationsregeln zu beachten um erfolgreich kommunizieren zu können. Dies schließt unter anderem ein:
- Aktives Zuhören
- Fragetechniken
- Ich-Formulierungen
- Beherrschung der Stimme
Was ist Führungserfolg?
Führungserfolg ist das Ergebnis, das die Führungskraft in Erfüllung ihrer Führungsaufgabe erzielt. Erfolgskriterien sind hierbei Effizienz und Effektivität der Führung.
Grenzen Sie die Effizienz und Effektivität der Führung gegeneinander ab
Effizienz:
Bezieht sich auf die soziale Wirksamkeit des Führungsverhaltens. Oft wird Effizienz der Führungskompetenz mit Mitarbeiterzufriedenheit gleichgesetzt.
Effektivität:
Ist die Leistungswirksamkeit der Führung. Sie stellt die wirtschaftliche Wirksamkeit dar, die auf die Quantität und Qualität der erbrachten Leistung ausgerichtet ist.
Nennen Sie einige Kriterien zur Effizienz der Führung
- Konflikte
- Mobbing
-Fehlzeiten
Erläutern Sie das Kriterum Konflikt
Konflikte entstehen wenn nicht vereinbarte Bedürfnisse, Interessen und Werte von Menschen widersprüchlich aufeinandertreffen obwohl dies nicht gewollt ist. Konflikte können negative Wirkungen wie Belastung und Stress mit sich bringen, aber auch positive Wirkungen wie neue Ansätze für Lösungen finden.
Die vier Phasen:
1. Verzerrung von Wahrnehmungen, Denken und Vorstellungen (Sachebene)
2. Verzerrung von Gefühlen, Empfindungen und Haltungen (Emotionsebene)
3. Korrumpierung (Verderbung) von Motiven, Zielen und Absichten
4. Verarmung des Verhaltens und Handels (Ziel: Gegner besiegen)
Erläutern Sie das Kriterum Mobbing
Mobbing ist eine Konfliksituation, das als systematisches sich über längere Zeit erstreckendes, zielgerichtetes Schikanieren anzusehen ist.
Ebenen des Mobbings:
- Horizontal (Auf gleicher Hierarchieebene)
- Vertikal (Zwischen unterschiedlichen Hierarchiebenen)
Handlungen:
- Angriffe auf die Möglichkeit zich mitzuteilen
- Agriffe auf soziale Beziehungen
- Angriffe mit Auswirkungen auf das soziale Ansehen
- Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
- Angriffe auf die Gesundheit
Phasen des Mobbings
1. Konflikte, einzelne Unverschämtheiten
2. Übergang zu Mobbing, Psychoterror
3. Ausschluss aus der Arbeitswelt
Erläutern Sie das Kriterum Fehlzeiten
- Fehlzeiten im weiteren Sinne:
Aufgrund von Regelungen in Gesetzen, Verträgen usw. (Seminartage, Mutterschutz)
- Fehlzeiten im engeren Sinne:
Wegen Krankheit, Reha, Unfall, Mobbing etc. (Kann evtl. auf das Führungsverhalten zurückgeführt werden)
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