Kommunikation im Wandel
Leuphana Universität Master Business Development Prof. Bekmeier-Feuerhahn
Leuphana Universität Master Business Development Prof. Bekmeier-Feuerhahn
Set of flashcards Details
Flashcards | 51 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 09.01.2017 / 25.02.2022 |
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https://card2brain.ch/box/20170109_kommunikation_im_wandel
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Readiness for Change - individuelle Ebene
Kognitive Komponente:
- Veränderung ist notwendig (discrepency)
- Angebrachte Reaktion auf Situation (appropriate)
Individuelle Fähigkeit zur Umsetzung von Veränderungsinitiativen - efficacy
Gefühl der Unterstützungs durch Organisation - principal support
Individuelle Kosten-Nutzen Evaluation - valence
Affektive Komponente:
- Unmittelbar erlebte positive Emotion bezüglich Wandel
- Erwartetes Erleben einer pos. Emotion
Readiness for change - Kollektivebene (Gruppenebene)
kollektive Reaktionen hinsichtlich Veränderungen sind zu berücksichtigen.
Kognitive Ebene:
- Arbeitsgruppen entwickeln kollektive Überzeugungen bezüglich a) (positiven) Ergebnisse des Wandels, (b) inwiefern Wandlungsbedarf besteht und gemeinsam geteilte Überzeugungen (z.B. bzgl. Fähigkeiten/Ressourcen)
Affektive Ebene: Mechanismen zur Entwicklung von geteilten Emotionen bei Gruppenmitglieder.
- Vergleichsprozesse
- Ansteckungsprozesse: durch bewusste oder unbewusste Induktion von emotionalen Zuständen durch Verhaltens- Mimik und Synchronität in sozialen Situationen (emotionale Ansteckung). Bewusster Selbstwahrnehmungsprozess: Menschen leiten ihre eigenen emotionalen Zustände anhand ihres eigenen expressiven Verhaltensab (Facial Feedback-These).
Readiness for change - Kollektivebene (Organisationsebene)
Bereitschaft für Wandel wird durch Organisationsstruktur, Organisationspolitik, Kultur und Führung beeinflusst.
Kognitive Komponente: Prozesse wie Anziehung, Selektion, natürlicher Abgang und organisatorische Sozialisation erleichtern gemeinsame Interpretationen des Arbeitsplatzes und entwickeln gemeinsame Überzeugungen bezgl. Wandel.
Affektive Komponente: Leadership, Identität und Kultur der Organisation beeinflussen die Entwicklung von einheitlichen kollektiven affektiven Reaktionen auf organisatorische Veränderungen.
Interne und externe Einflüsse auf Veränderungsprozesse
Extern: Prozesse und Ereignisse, die den Wandel antreiben, wie technologische Entwicklungen, gesetzl. Regulierungen, Demographische Entwicklungen,
Intern: Organisatorische Prozesse, die den Wandel unterstützen, z.B. Kommunikation, Partizipation, organization support, Leadership, Organisationskultur.
Gründe für Wandelbereitschaft
Kommunikation: Informationsaustausch hilft, Angst und Unsicherheit zu reduzieren. Kommunikation fördert das Vertrauen in Führungskräfte und zwischen Mitarbeitern und beeinflusst darüber die Veränderungsbereitschaft positiv. Instrumente: Live-Reden,DiskussionenzwischenChange-AgentsundChange-Empfängern,NewsletternundE- Mails
An Entscheidungsprozessen teilhaben: Partizipation bedeutet, dass Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen und Problemlösungen im Zusammenhang mit Veränderung teilnehmen dürfen. Erzeugt ein Gefühlt von empowerment, Kontrolle und Motivation. Formen: Treffen und Diskussionen über Veränderung, Entscheidungsfindung
Organisationale Unterstützung: Organisation kümmert sich um Bedürfnisse und Probleme der Mitarbeiter. Unterstützung beinhaltet auch Verfügbarkeit einer Person bezgl. Informations- bereitstellung, Ermutigung und Motivation. Instrumente: Trainings, Information Technology Systems, Belohnungs- und Incentive-Systeme, Unterstützung durch formale und informelle Führungskräfte
Leadership: Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit, Aufrichtigkeit, Engagement und die Fähigkeit, mit Ungewissheit umzugehen, sind wesentliche Führerattribute, die die Veränderungsbereitschaft fördern. Die Führungspersönlichkeit umfasst Verhaltensweisen wie Vision Communications, Empowerment durch Engagement und Empfindlichkeit gegenüber den Bedürfnissen der Mitarbeiter.
Organisationskultur: Organisationskultur impliziert, dass jeder in der Organisation versteht, wie sie funktioniert, wie sie verwaltet wird und wie sie sich ändert. Dimensionen: Zusmmenarbeit;Kontrolle,KoordinationundVerantwortung;Fokus-intemalund/ oder extern.
Sensemaking Definition
dynamischer Prozess des Verstehens
--> placement of items into frameworks, comprehending, redressing surprise, constructing meaning, interacting in pursuit of mutual understanding and patterning
Sensemaking geschieht, wenn
- zu wenig über ein bestimmtes Thema bekannt ist (Unischerheit)
- zu viele oder verwirrende Informationen über ein Thema bekannt sind (Mehrdeutigkeit)
Sensemaking ist immer subjektiv.
Organisationen werden dementsprechend unterschiedlich, in Abhängigkeit von der individuellen Interpretation wahrgenommen.
Sensemaking im Kontext of Change
Kommunikation ist bei Sensemaking entscheidend.
--> Soziale Interaktion (Kommunikation) schafft Aufmerksamkeit für bestimmte Themen und Probleme.
--> Meinungen über bestimmte Themen werden über Kommunikation verstärkt
Bedeutung von Sensemaking für den organisationalen Wandel
Ziel: Die Umwelt (a) zu generieren und (b) vorhersehbarer zu machen
Bildung von Schemata (Ereignissen), welche ehemaligen Schemata ähneln
Modellannahme von Weick In Organisationen (als soziale Strukturen) sind das Ineinandergreifen von unterschiedlichen Verhaltensweisen und die gegenseitige Verstärkung von Interpretationen zentral
Sensegiving
Wiederspruch zu Veränderungsprozessen in Unternehmen
Ziel im organisatorischen Wandel: Das bisherige Sensemaking zu durchbrechen, einen neuen Sinn zu konstruieren und zu vermitteln
--> über Sensegiving
Sensemaking & Sensegiving im strategischen Wandel
Sensegiving ist der wechselseitige Prozess zwischen dem Sensemaking von Management und Mitarbeiter.
Sensemaking: Umfasst in erster Linie die Prozesse des Verstehens; „Sensemaking-for-self“; Beinhaltet das Verstehen und Wahrnehmen
Sensegiving: Zielt darauf ab, das Verständnis anderer zu beeinflussen, „Sensegiving-for-others“ ; Beinhaltet das Beeinflussen und Handeln
Sensemaking & Sensegiving im Bezug auf CEOs
Sensemaking: CEO macht sich ein strategisches Bild des Unternehmens, während ihm Mitarbeiter und Stakeholder Aufschluss darüber geben, welchen Sinn die Umstrukturierungen machen
Sensegiving: CEO leitet Wandel ein und versucht seinen Entscheidungen mittels seiner Vision Sinn zu geben
Sensemaking- und Sensegivingprozesse immer sequenziell und reziprok!
Phasenmodell des Sensemaking & Sensegivings
Es gibt 4 Phasen. Sensemaking (Cognition) & giving (Action) wechseln sich immer ab.
1. Envisioning: Informationsbeschaffung & Abschätzung von Möglichkeiten. Ziel: Entwicklung einer symbolischen Vision
2. Signaling: Öffentliche Bekanntgabe der Vision; Inhaltliche & symbolische Handlungen. Ziel: „Ambiguity-by-design“; Aufhebung des „Status-quo“; Verringerung von Mehrdeutigkeiten
3. Re-Visioning: CEO als Symbol des Wandels; Aufkommender Widerstand; Modifizierte Eingriffe. Ziel: Akzeptanz der Vision
4. Energizing: Widerstand kann sich halten; Wechselseitige Einflussnahme (CEO – Stakeholder). Ziel: Abbau des Widerstands; Erhöhung der Akzeptanz
Bedeutung von Sensemaking für den organisationalen Wandel
- Veränderungen führen zu einer Erschütterung der vertrauten Selbstverständlichkeiten
- Die Polyphonie der Sinnvermittlungsvorgänge kann zu Widersprüchen und wachsenden Unsicherheiten führen
- Inkonsistenzen zwischen verschiedenen Arten subjektiven Sinns zum Beispiel der ‚alten‘ Sinnstiftungslogik und intendiertem organisationalem Handeln
-->
- Das geregelte Handeln des Einzelnen kann in Frage gestellt werden
- Die Handlungsfähigkeit der Organisationsmitglieder kann stark vermindert werden
--> Die Schaffung von Sinn als Basis für sozial sinnvolles organisationales Handeln
Widerstände als Sensemaking Process
Widerstände entstehen durch individuelle Wahrnehmung und Interpretation;h Haben ihren Ursprung bei den Agenten des Wandels, wenn diese aufgrund ihrer Sinngebung, Handlungen und Reaktionen der Empfänger als Widerstände identifizieren
Sensemaking: Findet sowohl auf Seiten der Empfänger als auch bei den Agenten des Wandels statt.
Wandel: Mehrdeutigkeiten, da alle Beteiligten mit unstimmigen und problematischen Situationen und Handlungen konfrontiert werden
Erwartungshaltungen:
Entstehen im Vorfeld eines Wandel, wodurch die Agenten davon ausgehen, dass im Veränderungsprozess Widerstände aufkommen werden
Der Agent ist dazu geneigt bestimmte Handlungen und Kommunikationen als Widerstände einzuordnen und entsprechend darauf zu reagieren
Selbsterfüllende Prophezeiung, bedeutender Einfluss auf das Sensemaking der Agenten
Definition Kommunikation
Lässt sich ganz unterschiedlich definieren. Für uns ist nur die Humankommunikation relevant.
Die untergliedert sich in
- Interpersonale Kommunikation und
- Massenkommunikation
--> Wichtig für jede Kommunikation ist die Abgrenzung zur Information
Unterschied zwischen Information & Kommunikation
lateinisch: informare = Gestalt geben; communicare = (mit)teilen, gemeinschaftlich etwas tun
Information meist ein one-way process, während Kommunikation meit ein two-way process ist
Bei Information werden Signale und Botschaften vermittelt, während die Kommunikation sich durch Repräsentation geteilter Meinungen auszeichnet
Wesentliche Funktionen der Kommunikation
- Mitteilung und Information
- Verstehen und Verständigung
- Beeinflussung und Überzeugung
- Wissens- und Erkenntnisgewinn
- Sozialität und Identität
Ansätze der Unternehmenkommunikation
- Funktionalistischer Ansatz
- Konstitutiver Ansatz
Funktionalistischer Ansatz der Kommunikation (Konzeption, Ziel, Stil, Metapher, Perspektive, Informationssicherheit, Spezialisierung, Kontinuität)
Konzeption: Übermittlung von Information
Ziel: Transparenz
Stil: Monolog
Metapher: Kanal
Perspektive: Sequentiell
Informatinossicherheit: hoch
Spezialisierung: gering
Kontinuität: gering
Konstitutiver Ansatz der Kommunikation (Konzeption, Ziel, Stil, Metapher, Perspektive, Informationssicherheit, Spezialisierung, Kontinuität)
Konzeption: Wechselwirkungen
Ziel: Mitgestalten
Stil: Dialog
Metapher: Verbindung
Perspektive: Idolistisch
Informationssicherheit: gering
Spezialisierung: hoch
Kontinuität: hoch
Hard-System-Model (Beispiel für Informationsstrategie im Wandel.)
(Funktionalistischer Ansatz)
- ist top-down orientiert
- Maximierung des ökonomischen Wertes
- Veränderung von Strukturen
- programmatische Planung
- Einhaltung von Plänen
- Motivation durch Anreize
Probleme:
- Häufig geringe Wertschätzung von Menschen (homo-oeconomicus)
- Dialog als Instrument der Interessendurchsetzung vs Verständigung
- Blockierer nicht erwünscht
- Management als einzige Informationsquelle über bevorstehenden organisationalen Wandel
- Hyperkultur
- Symbolische Magersucht
- Begrenzter Wert von Werten
Linguistische/Semiotische Perspektive nach Bühler (Verständigungsorientiertes Model)
(Funktionalistischer Ansatz)
„als ein sozialer Prozess aufzufassen, an dem mindestens zwei Menschen beteiligt sind, die mittels Zeichen, Medien und Sprache in ein wechselseitiges Mitteilungs- und Verständigungshandeln eintreten, um sich aktuell aneinander zu orientieren, etwas Bestimmtes zu erreichen oder gemeinsam auf ein zukünftiges Ziel hin tätig zu sein“.
Sprache betrachtet er als Medium kommunikativen Handelns.
Organon Modell nch Bühler (Verständigungsorientiertes Modell)
(Funktionalistischer Ansatz)
Verbale Kommunikation: SPRACHE
- wichtigstes Kriterium ist ihr Zeichencharakter
Wichtigste Funktionen der Sprache:
- Darstelllungsfunktion (Sprache als Symbol für Gegenstände oder Sachverhalte)
- Ausdrucksfunktion (Sprache als Symptom eines inneren Zustandes des Senders)
- Appellfunktion (Signal für einen Empfänger)
Kommunikationstheorie nach Watzlerwick (Empfängerorientierte Perspektive)
(Funktionalistischer Ansatz)
wechselseitigen Ablauf von Mitteilungen zwischen zwei oder mehreren Personen
--> Kommunikation beinhaltet Informationsaustausch und Bedeutungszuweisung.
Eine Nachricht wird vom Sender vermittelt und automatisch von Seiten des Empfängers interpretiert.
- Gemeinsamer Zeichenvorrat
- Subjektive Bedeutung des Empfängers
Kommunikations-Prozess Information Dissemination (Lewis)
(Funktionalistischer Ansatz)
— Kommunikationsprozess in Veränderungsprozessen um Unsicherheiten abzubauen
— Implementierer haben klassischerweise die Aufgabe:
— Informationen über Wandel angemessen zu verbreiten
— Missverständliche Informationsquellen aufzuspüren
— Klarstellen von missverstandenen Informationen
— Problematik:
— Informationsmacht liegt bei Implementieren und Top-Management
→ Informationen von Stakeholdern werden übergangen-> informelle Kommunikation?
— Ist Unsicherheit in Wandlungsprozessen überhaupt ein Problem, das mit mehr Informationen gelöst werden muss?
Teilweise ist es eher erforderlich Präferenzen und Prioritäten zu erzeugen.
CCO-Perspektive
(Konstitutiver Ansatz)
CCO = Communication Constitutes Organization
--> begreift Organisationen als Kommunikationsgefüge
- When I imagine an organization I have in mind nothing more than interlocking network of communication processes (Taylor)
- An organization is not a physical structure – a collection of people (Taylor)
Kommunikation in und über die Organisation ist also konstituierend für diese. Gleichzeitig enthält
Organisationskommunikation vielfältige Stimmen und enthält verschiedenste Normen, Werte und Praktiken
Soft-System Model
(Konstitutiver Ansatz)
- Holistischer Ansatz
- Organisationen bestehen aus unterschiedlichsten nicht kontrollierbaren Beziehungen
- Wandel und Transformation sind unausweichlich mit paradoxen und widersprüchlichen Informationszusammenhängen verknüpft
- Konflikt ist nichts negatives sondern zentraler Bestandteil eines Wandels
- Fokussieren sämtliche Kommunikationsprozesse
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