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Kommunikationsmodell von Watzlawick

4.3.3 … beschreibt Grundbegriffe, Bedeutung und Funktion der (verbalen und nonverbalen) Kommunikation. (K2) 4.3.4 … beschreibt verschiedene Kommunikationstheorien (z.B. Watzlawick, Schulz von Thun, Rosenberg) und setzt diese in Übungssituationen ein. (K3)

4.3.3 … beschreibt Grundbegriffe, Bedeutung und Funktion der (verbalen und nonverbalen) Kommunikation. (K2) 4.3.4 … beschreibt verschiedene Kommunikationstheorien (z.B. Watzlawick, Schulz von Thun, Rosenberg) und setzt diese in Übungssituationen ein. (K3)


Kartei Details

Karten 9
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 29.12.2016 / 03.09.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/20161229_kommunikationsmodell_von_watzlawick
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Was wird unter Metakommunikation verstanden?

Theorie über die sich im praktischen Leben vollziehende Kommunikation. Kommunikation über das Kommunikationsverhalten: darüber sprechen, wie miteinander umgegangen wird, wie miteinander gesprochen wird (Analyse des Kommunikationsverlaufes, -prozesses).

Was ist ein Axiom?

Grundlegender Lehrsatz, der ohne Beweis einleuchtet. Tatsache die nicht bewiesen werden muss.

Nenne die fünf Axiome von Watzlawick.

  1.  Erstes Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Zweites Axiom: Jede Kommunikation enthält Inhalte und Beziehungen, wobei die beziehung die Inhalte bestimmen. (meist nonverbale Ebene)
  3. Drittes Axiom: Die Beziehung ist bestimmt durch die Wertung der Kommunikationsschritte der miteinander sprechenden Personen.
  4. Viertes Axiom: Kommunikation erfolgt digital und/oder analog.
  5. Fünftes Axiom: Zwischenmenschliche Kommunikation ist entweder gleichwertig oder ergänzend, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht. (= symetrisch oder komplementär).

Beschreibe das erste Axiom von Watzlawick.

Man kann nicht nicht  Kommunizieren.

In einer sozialen Situation kann man unmöglich nicht kommunizieren. Alles Verhalten in zwischenmenschlichen Situationen hat Mitteilungscharakter. Was ausgesprochen wird, bildet nur die Spitze des Eisberges, beträgt lediglich 7-24% der Gesamtinformation. Selbst wie wir uns Kleiden, wie wir wohnen teilt etwas über unser Selbstbild mit und wie wir uns einschätzen. Über Bewegung, Körperhaltung und Mimik drücke wir etwas über unsere gefühle und Einstellung aus. Auch Schweigen oder Nichthandeln sind Botschaften und beeinflussen andere.

-> Kommunikation wir dann erfolgreich sein, wenn sich jeder Gesprächsteilnehmer bewusst ist, dass all sein Verhalten oder Nicht-Verhalten eine Botschaft ist.

Beschreibe das zweite Axiom von Watzlawick.

Jede Kommunikation enthält Inhalte und Beziehungen, wobei die Beziehungen die Inhalte bestimmen.

Sichtbarer Teil der Kommunikation (Inhalt): Themen, Ziele, Fakten, Daten.

Unsichtbarer Teil der Kommunikation (Beziehung): Gefühle, Einstellungen, Beurteilungen, Selbstaussage, Einschätzen des anderen, Einschätzen der Beziehung.

Wie der eine etwas sagt und wie der andere etwas hört, ist meist wichtiger, als was gesagt wird. Der Beziehungsaspekt liefert also sozusagen die "Verstehensweisung" zum verbalen Inhalt. In guten, entspannten Beziehungen geht es vor allem um den Inhalt einer Mitteilung, wenn kommuniziert wird. Ist eine Beziehung Konflikt beladen, steht der Beziehungsaspekt im Vordergrund, da dieser die emotionale Beziehung charakterisiert, die zwischen den Kommunikationspartnern herrscht. Kommunikation ist immer Ausdruck der Beziehung der Kommunikationspartner untereinander.

-> Kommunikation wird erfolgreich sein, wenn sich Sender und Empfänger einig sind über den Inhalt des gespräches und ihre Beziehung.

Beschreibe das dritte Axiom von Watzlawick.

Die Beziehung ist bestimmt durch die Wertung der Kommunikationsschritte der miteinander sprechenden Personen.

Menschliche Kommunikation ist nicht in Ursachenketten auflösbar. -> Die Interpretation vorangegangener Verhaltensweisen oder Gespräche wird als Ursache für die Art und Weise der eigenen Kommunikation verstanden. Jeder Gesprächspartner setzt also einen eigenen Anfangspunkt für den Beginn eines Kommunikationsablaufs. Es kann z.B. ganz schwirig sein, bei einem Streit anzugeben, wer angefangen hat. Jedes Verhalten ist sowohl Ursache als auch Wirkung, weshalb Kommunikation keinen Anfang und kein Ende hat, sondern kreisförmig verläuft. Kommunikation ist keine "Einbahnstrasse". -> Zweiwegkommunikation

-> Kommunikation wird dan erfolgreich verlaufen, wenn beide GesprächsteilnehmerInnen die gleichen Sachverhalt als Ursache und Wirkung festlegen oder wenn sie Kommunikation als Regelkreis verstehen.

Beschreibe das vierte Axiom von Watzlawick.

Kommunikation erfolgt digital und/oder analog.

Wenn Menschen miteinander kommunizieren, tun sie dies in zwei verschiedenen "Sprachsystemen":

Begriffliche, digitale Sprache: logisch, abstrakt. Es geht um Inhaltsaspekte. Bezieht sich auf Worte und Sätze, die bestimmten Objekten zugeordnet sind (Sprache, Zeichen, Zahlen).

Ausdruckshafte, analoge Sprache: Es geht um die Beziehung zwischen den Dingen (oder Menschen), ist ganzheitlich, komplex, vielduetig (z.B. Gestik, Tonfall). Es ist nur eine ungefähre oder indirekte Deutung möglich.

->Kommunikation wird dann erfolgreich sein, wenn digitale und analoge Kommunikation übereinstimmen.

Beschreibe das fünfte Axiom von Watzlawick.

Zwischenmenschliche Kommunikation ist entweder gleichwertig oder ergänzend, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht (=symmetrisch oder komplementär).

Symmetrisch = Die Gesprächspartner gehen von einem gleichrangigen, ebenbürtigen Verhältnis zu einander aus. Wird deutlich z.B. wenn beide Kommunikationspartner gleiche Redezeit haben.

Komplementär = Die Verhalötensweisen der Kommunikationspartner steht in einem Ergänzungsverhältnis. Beispiel: A ist aufbrausend, B ist sehr ruig.

Ausschliesslich symetrische beziehungen können dazu führen, dass beide Gesprächspartner z.B. ihre Position möglichst deutlich vertreten, das Gegenüber nicht an Stärke gewinnen lassen wollen. ausschliesslich komplementäre Beziehungen bergen die gefahr der Abhänigkeit.

-> Kommunikation wird dann erfolgreich sein, wenn in einer Beziehung beide Aspekte auftreten dürfen.