03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen V Denken und Problemlösen
03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen V Denken und Problemlösen
03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen V Denken und Problemlösen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 149 |
---|---|
Utilisateurs | 11 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 17.08.2014 / 12.12.2019 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/03413_lernen_gedaechtnis_wissen_sprache_denken_und_problemloesen_v_denken_und_problemloesen_
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/03413_lernen_gedaechtnis_wissen_sprache_denken_und_problemloesen_v_denken_und_problemloesen_/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Probleme, Kritik an der Lohhaus-Studie
Probleme, Kritik an der Lohhaus-Studie
- Operationalisierung → warum wurden gerade diese 17 Variablen gewählt?
- Problem der Subjektivität: selbstsichere Vp schätzt sich ggf. besser ein als eine unsichere
- Ökologische Validität: kommt man mit so einem Problem im Alltag überhaupt in Berührung?
- Technisches Problem: ist die Simulation der Kleinstadt angemessen?
MEKIV-Modell
MEKIV-Modell
- Modell zur Elementaren und Komplexen menschlichen InformationsVerarbeitung
- In 80er Jahren von Walter Hussey entwickelt
- Elemente des Systems: Gedächtnisstrukturen die an kognitiven Abläufen beteiligt sind
- vermittelnde System (black box) ist zentraler Betrachtungsgegenstand,
- die Randelemente SO und MO besitzen keine Speicherfunktion, sondern Umwandlungsfunktion und ermöglichen die Kommunikation mit der Umwelt auf ihre Weise.
MEKIV – Randelemente
MEKIV – Randelemente
- Sinnesorgane (SO): physikalischen Umweltreize werden in eine neuronale Erregungsform umgewandelt, die der weiteren Verarbeitung im Organismus an- gemessen ist.
- Motorisches System (MO): Resultate der internen Verarbeitungsprozesse werden in sichtbares (wahrnehmbares) Verhalten umgesetzt und sind dadurch z.B. für andere Individuen zugänglich.
- -> Die beiden Randelemente besitzen somit weniger Speicher-, sondern vielmehr Umwandlungsfunktion und ermöglichen die Kommunikation mit der Umwelt
MEKIV – Aufmerksamkeit
MEKIV – Aufmerksamkeit
- Im Rahmen von MEKIV keine Kapazität, sondern ein Kontroll- und Steuerungsvorgang, der die Art und das Ausmaß der Nutzung der verfügbaren Verarbeitungskapazität von AG und KS regelt.
MEKIV – Sensorisches Register (SR)
MEKIV – Sensorisches Register (SR)
- das Produkt des Umwandlungsvorgangs wird in den Sinnesorganen - also die interne, organismusadäquate Abbildung der Umwelt - für sehr kurze Zeit gespeichert
- Die Speicherdauer variiert von Sinneskanal zu Sinneskanal. Im visuellen Kanal liegt sie bei ca. 0,25 Sekunden, im akustischen Kanal bei bis zu drei Sekunden.
MEKIV - Prozesse, die von der Speicherung profitieren
MEKIV - Prozesse, die von der Speicherung profitieren
- Kontrastverstärkung
- Konturbildung
- Formbildung
- Organisationstendenzen
- -> Annahme, dass in dieser Zeit auch automatische bottom-up und top-down Prozesse ablaufen
MEKIV – gespeicherte Informationen aus SR werden an LZG weitergeleitet, zwei Funktionen
MEKIV – gespeicherte Informationen aus SR werden an LZG weitergeleitet, zwei Funktionen
- die Ikone müssen vor dem Zerfall bewahrt werden
- die Ikone müssen mit Bedeutung angereichert werden. (durch Vergleich der Ikonen mit gespeicherten Mustern, die Bedeutung besitzen)
MEKIV – Ikone müssen vor dem Zerfall bewahrt werden
MEKIV – Ikone müssen vor dem Zerfall bewahrt werden
- Das Langzeitgedächtnis (LZG) hat zwei hervorstechende Eigenschaften
a) unbegrenzte Speicherkapazität
b) unbegrenzte Speicherdauer.
-> Werden also die Ikone in das Langzeitgedächtnis transferiert, so ist die Gefahr des Zerfalls abgewendet
MEKIV – zentraler Prozessor (ZP)
MEKIV – zentraler Prozessor (ZP)
- wird bei bewusster Suche nach der Bedeutung eines Ikons in die Verarbeitung miteinbezogen.
- Dsteuert und kontrolliert die nötigen Verarbeitungsschritte
- Unbewusste kognitive Abläufe, die bei der automatisierten Perzepterstellung dominieren, werden nicht durch den ZP gesteuert und kontrolliert.
Laut Hussy gibt es zwei Prinzipien, weshalb einige Perzepte bewusst werden und ins AG und KS transferiert werden
Laut Hussy gibt es zwei Prinzipien, weshalb einige Perzepte bewusst werden und ins AG und KS transferiert werden
- Aktivationssummation: Gesamtaktivation aus aktueller Aktivation und Voraktivation
- Willkürliche Auswahl des Individuums
Weitere Modelle neben MEKIV
Weitere Modelle neben MEKIV
- ACT-R (Adaptive Control of Thought – Revised) von J. R. Anderson
- SOAR (State Ope- rator And Result) von A. Newell (1994).
- All diese Modelle haben gemeinsam, dass sie versuchen, mehrere psychische Funktionen zu integrieren und damit auf realistischere Weise der Komplexität der Handlungssteuerung und des Denkens näher zu kommen
- Modelle sind stark von der KI-Forschung inspiriert und nutzen ausgiebig die Methode der Simulation
Fodors Modularitätsthese
Fodors Modularitätsthese
- Denken ist kein Modul, sondern etwas Holistisches
Fünf Aspekte in Berichten kreativ eingeschätzter Menschen
Fünf Aspekte in Berichten kreativ eingeschätzter Menschen
- Ich-Ferne: Passivitätsgefühl, Entspannungszustand bei der Entfernung vom Problem und dann wieder intensive Beschäftigung
- Ideenfluss: Häufigkeit kreativer Einfälle
- Imagination: intensive, meist visuelle Vorstellungen
- Neuheitseindruck: Gefühl, etwas Neues geschaffen zu haben
- Emotionale Erregung: stark verbunden mit Neuheitseindruck
Vier Phasen des kreativen Prozesses nach Wallas:
Vier Phasen des kreativen Prozesses nach Wallas:
- Vorbereitung: Annäherung an Problem und erste Lösungsversuche
- Inkubation: systematische Beschäftigung mit dem Problem
- Erleuchtung: dem Subjekt wird die kreative Idee klar
- Überprüfung: Idee wird durch zielgerichtete Denkprozesse weiterverarbeitet und auf Konsistenz geprüft
Drei Aspekte, die kreatives vom allgemeinen Problemlösen unterscheiden
Drei Aspekte, die kreatives vom allgemeinen Problemlösen unterscheiden
- Kreatives Problemlösen ist seltener, können nur wenige Menschen
- Neuverknüpfungen beziehen sich beim kreativen Prozess zusätzlich auf einen umfangreichen bereichsspezifischen Wissensbereich
- Das kreative Problemlösen folgt keinem gängigen Lösungsweg
Reflexion
Reflexion
- nachdenken über das Denken
- in der Psychologie spricht man von Metakognition
„Denken“ umgangssprachlich
„Denken“ umgangssprachlich
- damit wird relativ Heterogenes bezeichnet
- Denken scheint innere Tätigkeit zu sein, die darin besteht „mentale Gebilde“ zu verknüpfen -> werden aus Gedächtnis abgerufen -> ist also mit Aktualisierung von Wissen verbunden
Logik
Logik
- wird in normativer Weise herangezogen, um die Güte, die Schlüssigkeit einer Argumentation oder einer Begründung zu bewerten
Argumentieren und Begründen
Argumentieren und Begründen
- gelten als Ausweis der Vernunft
- Vermögen der Vernunft wurde von Aristoteles als Humanspezifikum angesehen
Sprechen und Denken
Sprechen und Denken
- Denken scheint, wie Sprechen, eine Herstellung einer Abfolge von „Denkzeichen“ (statt Sprechzeichen) zu sein
- Leeres Denken gibt es nicht
- C.S. Pierce – Denken ohne Zeichen ist nicht möglich – Denken ist genauso wie Sprechen eine semiotische Kompetenz
- Wenn Sprechen nicht gerade Nachsprechen oder Echolalie ist, dann ist es stets mit Denken verbunden
Historische Meilensteine der Denkpsychologie
Historische Meilensteine der Denkpsychologie
- Würzburger Schule und Gestaltpsychologie des Denkens
- -> lehnen beide die Erklärung des Denkens mit Hilfe des Assoziationsbegriffs ab
- -> Grund: Versuch Assoziation auf Kontiguität zu reduzieren scheiterte schon an der Ähnlichkeit (Höffdings Problem)
Ähnlichkeit
Ähnlichkeit
- liegt zwischen Identität und vollständiger Verschiedenheit
- es bedarf Kriterien um Ähnlichkeit festzustellen
Erster Kritikpunkt an der Assoziationserklärung des Denkens
Erster Kritikpunkt an der Assoziationserklärung des Denkens
- Verstehen eines Sprichwortes ist keineswegs an das Auftreten ganz bestimmter Vorstellungen und mentaler Bilder gebunden
- Bühler Experiment: gab Vpn Sprichwörter, Analogien, Metaphern und philosophische Sentenzen -> bat sie darüber nachzudenken und zu berichten was sie erlebt hatten -> daraus ging hervor dass Denk- und Verstehensprozesse keineswegs ausschließlich assoziativ abliefen, nur an Vorstellungsbilder, inneres Sprechen oder Bewegungsempfindungen gekoppelt waren
- -> es fanden sich Einheiten des Denken, die sich am besten als Gedanken, sinnvolle Relationen und Ordnungsbeziehungen kennzeichnen ließen
Bühler und Gedanken
Bühler und Gedanken
- Gedanken können nicht in eine fixe Konstellation von Vorstellungen und Empfindungen analysiert werden
- Seiner Meinung nach beziehen sich Gedanken auf einen Sachverhalt, der unabhängig von allen Vorstellungen existiert
- -> er geht von einem ganzheitspsychologischen Ansatz aus, der gestaltpsychologisch geprägt ist
- Er fand durch Introspektion heraus, dass Gedanken fast ausschließlich aus nicht zu beobachteten Prozessen bestehen
Narziss Ach, determinierende Tendenzen
Narziss Ach, determinierende Tendenzen
- Regelwissen und die Intention beim Denken, z.B. die Bereitschaft eine Denkaufgabe anzunehmen
- die Aufgabe wird als Aufforderung übernommen, diese determiniert die kognitiven Operationen der Aufgabenbearbeitung
- Denken steht also unter der Leitung und Ausrichtung durch ein Motiv, eine Intention und das Wollen (Volition), das als Absicht die Denkoperation in Gang setzt
Otto Selz
Otto Selz
- „Die Gesetze des geordneten Denkverlaufs“, „Zur Psychologie des produktiven Denkens und des Irrtums“ -> kritisierte die Auffassung, man könne „das intellektuelle Geschehen mit Hilfe der Assoziationsgesetze erklären“
- Wenn die Assoziationsstärke das einzige Ordnungsprinzip des Denkens wäre, so würden wir immer in der Form des freien Assoziierens „denken“
- Er bringt als Beispiel die Ideenflucht, einer Denkstörung, d.h. der Patient antwortet immer mit dem nächstbesten Einfall und die Einfälle wiederum lösen weitere Assoziationen aus
- Selz fragt dabei, was es normal möglich macht, dass wir strukturiert denken
Versuch Otto Selz, Denken
Versuch Otto Selz, Denken
- Vpn sollte zu Stichwort wie „Klarinette“ übergeordnete Begriffe nennen
- -> wären alleine Assoziationsstärken wirksam müssten sich häufiger Muster wie bei Ideenflüchtigen zeigen -> ist aber nicht der Fall
- im Denken wird also sehr wohl selektiv Wissen aktualisiert -> diese Selektion durch Denken wird erreicht, in dem die Aufgabe als Ziel wirksam ist
- Das Ziel „den übergeordneten Begriff suchen“ wirkt als Suchreiz, aber auch als „Sollwert“, denn die generierten Begriffe müssen geprüft werden, ob sie dem Sollwert entsprechen
Reproduktives vs. Produktives Denken
Reproduktives vs. Produktives Denken
- Selz fasst Wissen als „Wissenskomplex“ mit Lücken auf, die bei Denkaufgaben geschlossen werden müssen
- Handelt es sich um Wissen, das man gut kennt, dann ist das Denken reproduktiv, man muss sich nur erinnern und die Lücke schließen
- Wenn die Lösung reproduktiv nicht gelingt, dann liegt ein Fall von produktivem Denken vor, denn es müssen nun Mittel konstruiert werden, um die Lücken zu schließen
- Die Denkaufgabe ist dann keine Aufgabe mehr, sondern ein Problem. Selz sprach von „antizipatorischen Schemata“
Denken und Begriffe
Denken und Begriffe
- Denken ist begrifflich, Begriffe müssen gebildet werden -> daher fällt Begriffsbildung in den Bereich der Denkpsychologie
- Zum Denken in Begriffen gehört auch definieren -> man gibt den nächsthöheren Oberbegriff an und die Unterschiede zu den Begriffen, die auf der gleichen Begriffsebene liegen. Das „Abgrenzen“ eines Begriffs von anderen besteht also in der Einordnung in eine Begriffshierarchie
Urteilen/Prädikation
Urteilen/Prädikation
- beim Urteilen werden Begriffen verbunden; nennt man auch Prädikation
- Bsp.: „Die Eiche ist eine Pflanze“, ein Urteil, das dem Subjekt „Eiche“ das Prädikat „ist eine Pflanze“ zuschreibt
- Das Prädikat wird mit der Kopula „ist“ oder „ist nicht“ mit dem Subjekt „gekoppelt“.
-
- 1 / 149
-