Wissenschaftliche Methoden 1-3, M1 3401
Methoden der Psychologie
Methoden der Psychologie
Fichier Détails
| Cartes-fiches | 103 |
|---|---|
| Utilisateurs | 14 |
| Langue | Deutsch |
| Catégorie | Psychologie |
| Niveau | École primaire |
| Crée / Actualisé | 19.05.2011 / 19.10.2022 |
| Lien de web |
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Pervin, 1996, verwendet eine deutlich komplexere Definition von "Persönlichkeit" als Herrmann 1991. Wie lautet diese?
„Persönlichkeit ist die komplexe Organisation von Kognitionen, Emotionen und Verhalten, die dem Leben einer Person Richtung und Zusammenhang gibt. Die Persönlichkeit umfasst wie der Körper Strukturen und Prozesse und spiegelt nature und nurture wieder. Persönlichkeit schliesst die Auswirkungen der Vergangenheit, ebenso wie die Konstruktionen der Gegenwart und der Zukunft ein.“
Was bedeutet "Nature" und "Nurture" im psychologischen Kontext? (ein Wort als Synonym reicht)
nature (angeboren)
nurture (anerzogen)
Wann ist eine Ein-Mehrdeutigkeit in der Kommunikation nicht problematisch?
Ein-Mehrdeutigkeit auch nicht problematisch, wenn Kommunikationspartner über synonyme Verwendung einig sind
Warum ist eine begriffliche Ein-Eindeutigkeit nicht immer nötig?
Wäre unökonomisch
Zu welchen unerwünschten Nebenwirkungen kann Mehr-Mehrdeutigkeit von Begriffe in der Psychologie führen?
Mehr-Mehrdeutigkeit kann zu Verschwendung von Ressourcen & Verdoppelung theoretischer und empirischer Befunde führen
Nenne und beschreibe ein Beispiel von begrifflicher Mehr-Mehrdeutigkeit in der Psychologie.
Beispiel: „Selbst“ und „Persönlichkeit“. „Selbst“ in Sozialpsychologie und „Persönlichkeit“ in Persönlichkeitspsychologie
- Hat sich in 2 verschiedenen Teilgebieten der Psychologie getrennt entwickelt
Wann ist ein Begriff als vage zu bezeichnen bzw. wann tritt Vagheit sprachlicher Zeichen ein?
Ein Begriff ist vage wenn Intension & Extension unbestimmt sind
Extensionale Unbestimmtheit eines Begriffs ist unproblematisch solange _________ vorliegt.
intensionale bestimmtheit
Was sind Kernintensionen?
- Merkmale die nötig sind um in die Extension eines Begriffs aufgenommen zu werden
- Muss zumindest temporär gültig sein, also völlige Bestimmtheit muss gewährleistet werden
Was ist eine Randintension?
- Nicht zur Kernintension aber zur Intension
- Können im Laufe der Zeit zur Kernintension werden
- Nur hier ist Vagheit tolerierbar
Welches Kriterium sollte eine Definition nach Radnitzky, 1992 erfüllen?
•Definiendum (der zu definierende Ausdruck), soll mit dem Ausdruck mit dem er definiert wird, dem Definiens, äquivalent sein (Radnitzky, 1992)
Was ist ein Definiendum?
Ein zu definierender Ausdruck
Was ist ein Definiens?
Ausdruck mit dem Definiendum (der zu definierende Ausdruck) definiert wird
Warum müssen für Definitonen bereits sprachliche Begriffe vorhanden sein?
Weil Definitionen rein begriffliche Operationen sind.
Nenne die beiden Definitionskriterien nach Suppes (1957).
oEliminierbarkeit
Definiendum soll an jeder Stelle einer Theorie durch zuvor nicht definierte Grundbegriffe ersetzt werden können
oNicht-Kreativität
Definiendum darf nicht zusätzliche Annahmen in Theorie einführen
Auf wen geht die nichtkreative Abkürzungsdefinition zurück? Welche Definitionskriterien sind enthalten.
Radnitzky (1992)
oEliminierbarkeit
Definiendum soll an jeder Stelle einer Theorie durch zuvor nicht definierte Grundbegriffe ersetzt werden können
oNicht-Kreativität
Definiendum darf nicht zusätzliche Annahmen in Theorie einführen
Nenne 3 Definitionsarten nach Groebe und Westmeyer 1981 in Anlehnung an Essler 1970.
- Explizite Definitonen
- Kontextdefinitionen
- Bedingte und partielle Definitionen
Was versteht man unter einer "Explikation" im Kontext wissenschaftlicher Methoden in der Psychologie?
• Ein Begriff wird weiterentwickelt
• Unexaktes Explikandum wird in exakteres Explikat überführt
• Psychologie: Umgangssprachliche Begriffe sollen als wissenschaftliche Begriffe verwendet werden
Nenne 4 Bedingungen die ein Explikat erfüllen muss.
oÄhnlichkeit mit dem Explikandum
Muss in den meisten Fällen anstelle des Explikandums anwendbar sein
oExaktheit
Gebrauchsregeln und Anwendungsvorschriften
oFruchtbarkeit
Explikat führt zu allgemeinen Aussagen und macht neue Beziehungen deutlich
oEinfachheit
Unterscheide Definition versus Explikation
oDefinition: Neues Zeichen wird eine bestimmte Bedeutung zugeordnet
oExplikation: Bekanntes, gebräuchliches Zeichen wird in der Bedeutung eingegrenzt und präzisiert
Wo spielen unterschiedliche Explikata eine Rolle?
oUnterschiedliche Explikata können bei praktischen Fragestellungen eine Rolle spielen
Beispiel ICD 10, DSM-IV-TR
Können mehrere Explikata zu einem Begriff existieren? Wenn ja, ist das problematisch und warum?
oNicht unbedingt problematisch
- in unterschiedlichen Explikata spiegeln sich unterschiedliche theoretische Perspektiven wieder
Von wo stammt dieses Zitat? „für einen ordentlichen Gegenstand genügt das Wort für den Gegenstand. Erst mit einem unordentlichen Gegenstand fangen die Geschichten an...“
Peter Handkes Theaterstück Kaspar, 2006
Was ist eine Theorie? Nenne 2 verschiedene theoretische Perspektiven und deren Urheber.
•Statement view, Hempel
Theorien als Mengen von Aussagen konzipiert
•Im Gegensatz zur „Nicht-Aussagen-Konzeption“
Mathematische Struktur der Theorie mit Fundamentalgesetz und grundlegenden Nebenbedingungen
Von Sneed und Stegmüller (1976) explizit auf ausgereifte physikalische Theorien bezogen und von Herrmann (1976) lediglich eingeschränkt und analogisierend auf die Psychologie übertragen
Hempel unterscheidet in seiner "Statement view" drei Arten wissenschaftlicher Aussagen. Wie nennt er sie und was beinhalten sie?
1.Beobachtungssprache: Ebene der Beobachtung, Beobachtungsbegriffe
2.Theoretische Sprache: Nur theoretische Begriffe (Knoten)
3.System der Zuordnungsregeln: Interpretationsfäden, enthalten sowohl theoretische Begriffe als auch Beobachtungsbegriffe
Eine neue Theorie zu begreiffen, heisst gleichzeitig eine neue Sprache zu lernen. Warum ist das so?
oZeichen und Begriffe immer im Kontext ihrer Theorien sehen
oNur bei genauer Kenntnis einer theoriespezifischen Sprache ist eine gelingende wissenschaftliche Kommunikation möglich
Nenne 10 Kriterien zur Bewertung von Theorien nach Denis & Kintsch (2007)
Antwort folgt...
Beschreibe die drei Definitionsarten nach Groebe und Westmeyer.
Antwort folgt...
Was wird in der Psychologie "beschrieben"?
oDas Verhalten, das geäusserte Erleben und andere empirische Sachverhalte
Was benötigen wir, damit Beschreibung überhaupt möglich ist?
Beschreibungsmerkmale bzw. deskriptive Konstrukte
Nenne ein bekanntes Erklärungsmodell aus der Wissenschaftstheorie welches sich in erster Linie auf physikalische Naturgesetze bezieht, aber auch in der Psychologie kritisch diskutiert wurde.
DN- bzw. HO-Schema
Beschreibt Struktur deduktiv-nomologischer Erklärungen (Hempel & Oppenheim)
Was bedeutet nomologisch?
Nomologie: Gesetzeslehre
Nenne die beiden Hauptkomponenten der Struktur deduktiv-nomologischer Erklärungen
Explanas:
allg. Gesetze und Antezedenzbedingungen
Explanandum:
Beschreibung des zu erklärenden Ereignisses
ist logische Ableitung aus dem Explanas
Erläutere das DN/HO-Schema anhand von "Prüfungsangst".
Gesetz: Wenn Person Prüfungsangst hat, dann verringert sich ihre Leistung bei kognitiven Aufgaben
Antezedenzbedingung: P hatte Prüfungsangst
---------------------------
Logische Ableitung, Beschreibung: P erbrachte eine verringerte Leistung
Welche Adäquatheitsbedingungen müssen Erklärungen nach deduktiv-nomologischer Struktur erfüllen?
Argument muss logisch sein
Explanas muss allg. Gesetz enthalten
Explanas muss empirischen Gehalt besitzen
Sätze aus Explanas müssen gut bewährt sein
Wieso sind exakte Prognosen in der Psychologie unmöglich?
Weil in der Psychologie keine deterministischen sondern lediglich Wahrscheinlichkeitszusammenhänge vorliegen
Nenne einen der eingebrachten Einwände gegen das DN/HO-Schema.
Problem der „Preemption“ (Zuvorkommen)
- Beispiel mit Jonas, Arsen und dem Bus der zuvorkommt
(1 Pfund Arsen tötet Mensch innerhalb 24h
Jonas isst ein Pfund Arsen
Jonas ist nach 24h tot.
ABER: Vielleicht vorher von Bus überfarhren?)
Was ist eine Heuristik?
Heuristik = Findestrategie, oder Finderegel
Eine Heuristik besteht aus vereinfachten Annahmen , mit deren Hilfe ein Problem schneller gelöst werden kann als ohne Vereinfachung (Dorsch, Wörterbuch der Psychologie)
