Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein

Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein


Kartei Details

Karten 187
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.01.2016 / 09.01.2016
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Grundannahme der Wahrnehmungspsychologie:

Die Sinne vermitteln die Informationen über die Umgebung eines Lebewesens.

Grundannahme des Empirismus:

Was nicht in den Sinnen war, wird auch nicht in den Verstand kommen.

Chemorezeptoren

Rezeptoren, die durch Moleküle gereizt werden => riechen, schmecken

Mechanorezeptoren

Werden durch mechanische Krafteinwirkung wie Druck gereizt (zB Vater-Pacini-Körperchen, Gleichgewichtssinn)

Exterozeption

Aufnahme von Reizen aus der Umgebung

Interozeption

Aufnahme von Reizen aus dem Körperinneren

Haut-, Lage- und Bewegungsempfindungen

innere Organe (Viszerozeption)

Propriozeption

Wahrnehmung der Lage, Stellung und Bewegung von Körperteilen und des gesamten Körpers.

alle Wahrnehmungen, die zur Abgrenzung des Körperselbst vom Nichtselbst dienen

sensu-motorisches System

Zusammenspiel der Sinne mit dem motorischen System

ökologische Wahrnehmungstheorie

Das Sinnessystem dient nicht dazu, die Umgebung abzubilden, sondern um effektives Handeln zu ermöglichen.

Wichtiger vertreter einer ökologischen Wahrnehmungstheorie:

James J. Gibson

Transduktion

"Hindurchführung"

Die Erregung wird über die nachgeschalteten Nerven über bestimmte Netzwerke weitergeleitet, wenn die Erregung gross genug ist, um in den nachgeschalteten Nervenzellen Aktionspotentiale auszulösen.

Latenz

Verzögerungszeit; es dauert eine bestimmte Zeit, bis der Wahrnehmungsprozess beginnt

Kontaktprinzip des Reizes

Der Reiz ist etwas, das in Kontakt mit den Rezeptoren eines Organismus tritt, diese verändert, so dass diese "gereizt" sind.

Ulric Neisser

Kognitionspsychologe; "Frage nach dem Schicksal des Reizes"

Wählt man statt der Zeit eine oder mehrere Dimensionen des Raumes als Ordnungsprinzip, so spricht man von _____.

Verteilung

Der sensorisch-perzeptive Prozess besteht aus verschiedenen Prozessen, dem ____ -, ____-, und ____prozess.

Reiz, Erregungs, Wahrnehmungs

Der sensorisch-perzeptive Prozess

Ein Prozess von Verteilungsveränderungen, eine Abfolge von Aktivierungsänderungen von Netzwerken

Informationsverarbeitungsprozess

Problem der distalen Referenz

Warum nehmen wir die gesamten Zwischenglieder zwischen distalem Reiz und Wahrnehmung nicht wahr?

referre = auf etwas zurückführen

biophysikalische Spezifität

auch Reizspezifität

Selektivität der Wahrnehmung; die Konstruktion der Sinnesorgane und Sinneszellen bestimmt, welche Reize organ- oder rezeptoradäquat sind

nicht das selbe wie Empfindungsspezifität

Empfindungsspezifität

auch "spezifische Sinnesenergie" nach Johannes Müller 1840

egal welche Reizung z.B. am Auge, es kommt immer zu seherlebnissen, eben sinnesspezifisch

funktioneller Reiz

Reizwirkung beim Beobachtenden, kann nicht direkt beobachtet werde, nur mittels bestimmter beobachtbarer Indikatoren (z.B. verbale und nonverbale Reaktionen, neurophysiologische Masse)

nomineller Reiz

der nominelle Reiz, den eine Wahrnehmungsforscherin für ihre Experimente konstruiert, muss nicht notwendigerweise mit dem funktionellen Reiz übereinstimmen

syntaktischer Informationsgehalt

Frage kann nur mit "ja" oder "nein" beantwortet werden

es geht nur um die Informationsmenge

mittlerer Informationsgehalt

die Summe der einzelnen Informationsgehalte, jeweils gewichtet mit ihrer Wahrscheinlichkeit

dieses Mass wird als Entropie bezeichnet

Woraus wird das Informationsmass abgeleitet?

aus der Wahrscheinlichkeit diskreter Signale

Transinformation

Die Teile, die vom Sender tatsächlich beim Empfänger ankommen.

Redundanz der Nachricht

Nachrichten werden wiederholt gesendet, um Störungen auszugleichen

Theorie von David Marr (1982):

Computationale Theorie der Wahrnehmung

Identifizierung von Programmen und Algorythmen, die dem sensorisch-perzeptiven Prozess Struktur geben und zu Wahrnehmung führen.

Das systemtheoretische Modell geht davon aus, dass..

.. das System eine "black box" ist, in die ein Input hineingeht und ein Output herauskommt

Input -> Throughput -> Output

funktionelle Systemgleichung (Stichwort "black box"):

O = f (I, Zi)

I = Input

Zi = Zwischenzustand; throughput, hypothetische Konstrukte

kennzeichnet als Modell einen Automaten => hat einen Eingang, eine innere Verarbeitung (Transformation und Musterbildung der Zi) und eine Ausgabe.

Annahme der Informationsverarbeitungstheorie der Wahrnehmung:

Reiz als Datum wird in unterschiedlichen Arbeitsschritten verarbeitet

Reaktion und Handlungen können beurteilt werden nach:

  • Güte (z.B. richtig od. falsch)
  • Schnelligkeit

Wahlreaktionssituation

der VP wird ein Reiz geboten, muss so schnell wie möglich mit Reaktion antworten, Fehler sollen vermieden werden

es gibt eine Anzahl möglicher Reize und eine Anzahl möglicher passender Reaktionen, welche von der VP zugeordnet werden sollen

Mentale Prozesse umfassen mehrere Zeitskalen. Wie viele Grössenordnungen gibt es nach J.R. Anderson?

7 bis 12

von 10 ms (sub-symbolische neuronale Prozesse) über Lernprozesse in der Grössenordnung von 100 Stunden bis zu Lebensspanne umgreifende Prozesse

Dekompositionsthese

Annahme, dass man lange andauernde Lernprozesse od. komplexe Programme in kleinere Einheiten zerlegen kann

Relevanzthese

die Mikrostruktur kognitiver Prozesse ist relevant für die Produkte auf höchster Ebene; aber: keine einfache Additivitiät

Modellierungsthese

die höchste mentale Ebene lässt sich sehr wohl unter Rückgriff auf elementare Prozesse erklären

kognitive Modellierungen müssen vorgenommen werden, um die Lücken zu schliessen, die Experimente nicht schliessen können.

Erweiterung der Automatenmodellgleichung

Ot=i = f(I, Zi, Ot=i-l)

-> eine Handlung kann von einer Vorgängerhandlung abhängen

Rückkopplungsprinzip

Powers (1977)

Die Wahrnehmung kontrolliert nicht die Handlung, sondern die Handlung die Wahrnehmung

(Kybernetik)

closed-loop-control

feedback-control

negative Rückkopplung; Störwert kann vom nächsten Ausgangswert subtrahiert werden.