VWL - Konjunktur und Wachstum

4. Semester, HWR Berlin, Modul ST-114

4. Semester, HWR Berlin, Modul ST-114


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Langue Deutsch
Catégorie Economie politique
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.03.2013 / 09.05.2019
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Was ist ein Wechselkurs und wo wird er bestimmt?

= Preis einer Währung in einer anderen Währung ausgedrückt

  • wird an Devisenmärkten ausgedrückt

Was sind die Einflussfaktoren für Angebot und Nachfrage von Wechselkursen?

  • Außenhandel (Land mit Export-Überschuss bekommt starke Währung)
  • Spekulation
  • Zinsverhältnis (hoher Zins = starker Wechselkurs)
  • Kaufkraftparität (Vergleich zwischen der Bewertung eines Warenkorbs zweier Länder-wie viel kann man tatsächlich für das Geld bekommen)

K!

Was beschreibt der Robin-Hood-Effekt?

Land mit Export-Überschuss bekommt stärkere Währung
►Exporte werden teurer (Nachfrage ist unelastisch) Exporte stagnieren
►Importe werden günstiger (Nachfrage ist unelastisch) Importe steigen

►Export-Überschüsse gehen zurück►die starke Währung wird wieder schwach

= wirtschaftliche Schwache werden durch diesen Effekt vor wirtschaftlich Starken geschützt

Was ist die Beschäftigungsschwelle?

  • die Wachstumsrate der Wirtschaftsleistung mit einer Veränderung der Arbeitslosenquote von 0

Was sind die Konjunkturphasen?

  • Aufschwung (ggf. mit Wachstumsdelle)
  • Boom, Prosperität (Stagnation)
  • Rezession
  • Depression

# Indikatoren

#?

Was sind die Folgen der Konjunktur?

  • Trendwachstum
  • Strukturwandel (durch Allokation)
  • Effizienzzuwachs (gesteigerte Produktivität)
  • temporäre konjunkturelle Arbeitslosigkeit
    (es gibt keine dauerhafte Alo, wenn die Wirtschaftsleistung über der Beschäftigungsschwelle liegt)

Warum verliert der Aufschwung an Kraft?

2 Theorien:

  • Überinvestitionstheorie nach Hayek
    • Wirtschaftsleistung wächst
    • Investitionsgüternachfrage wächst
    • Wirtschaftsleistung steigt in Folge noch weiter (Akzeleratorwirkung)
    • Preise für Investitionsgüter und Zinsen steigen
    • Kosten können Gewinnerwartungen übersteigen
    • Ende der Investitionsgüternachfrage (Überinvestition)
  • Unterkonsumtheorie nach Keynes
    • Einkommen steigt, Investitionsgüternachfrage lässt nach
    • Konsumquote sinkt (es wird mehr gespart)
    • Nachfrageausfall nach Konsumgütern
    • Wachstum der Wirtschaftsleistung geht zurück

K!

Was sind die Voraussetzungen für antizyklische Politik?

  • Konjunkturstandpunkt muss bestimmbar sein
  • Umfang und Zeitpunkt des Eingriffs muss bestimmbar sein 
    (Wann muss ich wie viel Geld aufwenden?)

K!

Wie kann man den Aufschwung dämpfen?

  • Zinsniveau erhöhen (früher ausgehend vom Staat, heute Zentralbank)
  • Steuern erhöhen
  • Nachfrage des Staats reduzieren

►führt zur Konjunkturausgleichsrücklage
    (Staat sammelt Geld)

 

K!

Wie kann man die Rezession dämpfen?

  • Zinsniveau senken
  • Steuern senken
  • Nachfrage des Staats steigern

K!

Woher kommt das Geld für die gesteigerte Nachfrage des Staats, wenn man noch keine Rücklage gebildet hat und in der Rezession mit dem Eingriff startet?

Kredite - deficit spending
(aus der Zukunft finanziert/Kosten werden in die Zukunft verlagert)

Schulden uns Zinsen müssen im Aufschwung getilgt werden

K!

Was sind die Folgen der Maßnahmen von antizyklischer Politik?

  • Stärkung des Arbeitsmarkts im Aufschwung
    =Dämpfung der Arbeitslosigkeit in der Rezession
  • aber auch die anderen konjunkturellen Folgen werden gedämpft (Trendwachstum, Strukturwandel, Effizienzzuwachs)

►Strukturpolitik wird durch Wegfall der Allokation notwendig,z.B.:

  • Subvention alter Branchen - langfristiges Untergehen
  • Förderung neuer Branchen

K!

Was beschreibt die Quantifizierung in der antizyklischen Politik?

Wie viel € muss man einsetzen, damit die Wirtschaft so hoch ist, dass es keine Arbeitslosigkeit mehr gibt?

  • lässt sich mit dem Ausgabenmultiplikator mA durch den Multiplikatoreffekt errechnen:
    mA=1/(1-c)
  • je größer c, desto größer der Multiplikator

 

Bsp:

1€ mehr N ► 1€ mehr Prod. ► 1€ mehr Eink.
                                 c=90%
► 0.90€ mehr N ► 0.90€ mehr Prod. ► …

 

K!

Was ist crowding-out?

=Verdrängung privater Nachfrage durch den Staat,
als Folge von Übertreibung der antizyklischer Politik

K!

Wovon hängt die Veränderung der Wirtschaftsleistung ab?

  • Akzelerator
  • Multiplikator

K!

Welche Folgen entstehen für Deutschland, wenn die Nachfrage im Ausland steigt?

  • Wirtschaftsleistung wächst
  • Investitionen nehmen zu, weil Kapazitäten erhöht werden müssen
  • Wirtschaftsleistung wächst weiter (Akzeleratorwirkung)
  • Investitionsgüternachfrage löst Multiplikatorwirkung aus (Verkaufte Gütter schaffen mehr Einkommen welches im Rahmen der Konsumquote verbraucht wird)
  • Rezession/Aufschwung verstärken sich aus sich selbst heraus bis zum Eintritt einer Überinvestition/Unterkonsum

K!

Was ist die Wachstums(pfad)politik nach Friedman?

  • Staat soll lediglich für Geldpolitik verantwortlich sein
  • Geldmenge wird an Wachstumspfad angepasst
    • Durch Fisher-Gleichung/Quantitätsgleichung des Geldes
  • Zins wird zum automatischen Stabilisator
    • Markt bestimmt Zinshöhe

K!

Was beschreibt das Konzept der automatischen Stabilisatoren?

Zins wird zum automatischen Stabilisator

 

K!

Wie wird die Wachstumsrate der Geldmenge an die der Wirtschaftsleistung angepasst?

Quantitätsgleichung des Geldes

M*U =Y*p

M-Geldmenge
U-Umlaufgeschwindigkeit
Y-Wirtschaftsleistung
p-Preisniveau

K!

Wie wird der Preisindex nach Laspeyres gebildet?

  • Bewertung eines Vergangenheitsgüterbündel zu Gegenwartspreisen
  • Vergleich mit einem Vergangenheitsgüterbündel, das mit Vergangenheitspreisen bewertet wird

Bsp:

  • Preis Tomate und Butter Februar 2012 und Vergleich mit Preis Februar 2012

K!

Wie wird der Preisindex nach Paasche bestimmt?

  • Bewertung eines Gegenwartsgüterbündel zu Gegenwartspreisen
  • Vergleich mit einem Gegenwartsgüterbündel, das mit Vergangenheitspreisen bewertet wird

K!

Was ist der HVPI und wie kann man ihn interpretieren?

Bemisst Inflation

Harmonisierter Verbraucherpreisindex

  • <1,0 Deflation
  • =1,0 Preisniveaustabilität (Stagnation)
  • >1,0 Inflation

Bsp:
März 2013 - 1,014
► Inflation von 1,4%
►offiziell keine Inflation, weil <2%
►Vergangenheitsbündel kostet heute 1,4% mehr als im Vergleichsmonat vom vergangenen Jahr

Was sind die Ursachen der Inflation?

Angebotsinduzierte Inflationen:

  • Gewinndruckinflation (durch Monopol und Kartelltendenzen)
  • Kostendruckinflation (tritt bei Kosten auf, die alle Unternehmen treffen, z.B Euroeinführung, Umsatzsteuersteigerung)

Nachfrageinduzierte Inflation:

  • direkte Nachfrageinflation (z.B im Aufschwung)
  • indirekte Nachfrageinflation (durch Staat, Geldmengeninflation)
    ► ist unter Beachtung der Fisher-Gleichung eliminierbar
  • importierte Inflation (bei Wechselkursinterventionen)

Was sind die Folgen der Inflation?

Keynes:

  • Preissteigerungen treiben Menschen zum Konsumieren

Neoklassik:

  • Preisniveaustabilität ist erstrebenswert

Was ist die Geldordnung?

1. Akzeptanz (Rechtsgrundlage: KWG Kreditwesengesetz)

Ausnahmen:

  • Stückelung muss stimmen
  • Münzen sind nachrangig
  • nur eigenes Geld
  • Falschgeld

2. Verantwortung für's Geld (Rechtsgrundlage: AEUV Arbeitsweise EU-Vertrag

  • Art. 88 GG (EZB ist verantwortlich)

Aufgaben:

  • Geldversorgung
  • Sicherung der Geldwertstabilität
  • Außenvertretung des €
  • Orgnisation des Geldverkehrs

3. Geschäftsbanken (Spielregeln)

4. Einlagensicherung

5. Konvertierbarkeit

K!

Wie wird das crowding-out grafisch dargestellt?

 Siehe Bild.

zwischen Yhyp und Y2

K!

Wie wird Wachstumspolitik grafisch dargestellt?

siehe Bild.

K!

Was beschreibt die Laffer-Kurve?

  • Zusammenhang zwischen Steuersatz und Steuereinnahmen
  • Steuersatz steigt, aber Einnahmen steigen nur bis zu einem bestimmten Punkt
  • Steuerpflichtige weichen aus
  • in Form einer Parabel (siehe Bild)

#K!

Was beschreibt die deflatorische Lücke? (auch grafisch)

  • Geld wird knapp 
  • ► Wirtschaft geht in eine Rezession

Siehe Bild

K!

Was ist die Reaktion einer Zentralbank auf die deflatorische Lücke?

  • Vergrößerung der Geldbasis (neues Geld in die Wirtschaft)
  • erfolgt durch Repogeschäft(zeitlich befristet)

K!

Wie wird der Geldschöpfungsmultiplikator berechnet und was sagt er aus?

(multiple Geldschöpfung)

Berechnung:

M =mG=        1            x B
                  b + r -  br

  • M - Geldmenge
  • B - Monopolangebot der ZB
  • b - Bargeldabflusskoeffizient = C/M
    • C - notwendige Bargeldhaltung
  • r - Reservequote = R/D
    • R - Mindestreserve
    • D - Anteile an den Einlagen

Aussage:

  • beschreibt Geldmenge, die dadurch entsteht, dass Banken geliehenes Geld wieder bei Banken anlegen und so als Einlage erneuter Kreditvergabe dienen kann

K!

Was sollte die ZB bei einer drohenden Inflation machen?

1. Leitzinsen erhöhen

Aber: Wirkung tritt Zeitverzögert ein, weil Leitzinsen doppelt indirekt wirken

2. Geschäftsbanken suchen sich andere Finanzierungsmöglichkeit, indem sie das Zinsniveau erhöhen
(Leitzinsen sind Grenzkosten des Geldes)

3. Geldanleger werden von hohen Zinsen gelockt (legen ihr Geld auf die Konten) /investitionsgüternachfrage sinkt

4. Preis für Geld sinkt

K!

Welche Vorteile bietet ein Repo-Geschäft?

  • Geldallokation
    weil Banken, die Geld dringend brauchen mehr Nachfrage durch ihre hohen Angebote zeigen
  • Knappheitsindikator
    an Angebotenen kann man erkennen, wie knapp Geld ist
  • zeitlich befristete Ausweitung der Menge

besser als die Vergrößerung der Geldbasis, da das ein Inflationsrisiko darstellt
(Überflutung mit Geld, um deflatorische Lücke zu schließen, aber Geld bleibt)

K!

Wie wird der Geldwert bemessen?

Kaufkraft

►Innen: durch HVPI
►Außen: durch Wechselkurse
(Aussenhandel, Zinsparität, Kaufkraftparität, Spekulation)

K!

Was ist Inflation?

...eine dauerhafte Erhöhung des Preisniveaus

K!

Wie kann man mit die Inflation mit dem Aussenwert des Euros bekämpfen?

indem man die Leitzinsen erhöht:

LZ+ ► i+ ►€-Anlagengewährung ► mehr Nachfrage ► € wird stärker ► Importe werden billiger ► p-

 

K!

Wann befindet man sich in einer Rezension?

  • 2 Quartale aufeinander mit negativen Wrt-Wachstum
  • wächst aus sich selbst heraus ► negativer Akzelerator und Multiplikator

K!

Warum ist die antizyklische Politik in Europa schwierig?

  • setzt voraus, dass man vorher gespart hat
  • müsste sich verschulden, aber schon hoch verschuldet
  • Leitzinsen bereits sehr niedrig
  • Steuern müssen Schulden stopfen

K!

Wie wirkt der automatische Stabilisator in der Rezension?

  • man braucht weniger Geld für Transaktionen
    ► Angebotsüberhang
  • Kapitalzins fällt stark (der Stärke der Rezension entsprechend)
  • Investitionsgüternachfrage +
    ► Sparen wird unattraktiv
    ► Realwirtschaft wird wieder angekurbelt (es wird konsumiert)