VWL III - Kapitel 1

Grundlagen der Außenwirtschaft HTW Berlin, BWL(B) 4. Semester, Hess Silva

Grundlagen der Außenwirtschaft HTW Berlin, BWL(B) 4. Semester, Hess Silva


Kartei Details

Karten 67
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 13.03.2016 / 08.01.2020
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Merkantilismus

- auf Stärkung der Macht (insb. der Finanzkraft) des Staates gerichtet, im 16./17. Jahrhundert in Europa zur Zeit des Absolutismus entstanden

- Ziel: großer Handelsüberschuss
-> starke Förderung des Exports durch Förderung der Produktivität und durch Gewaltanwendung
-> starke Behinderung des Imports durch Schutzzölle, Importverbote und Kontingente

-> protektionistisch

- Einnahmen dienten der Finanzierung von: Militärapparat, aufwendiges Hofleben

- gleichzeitig starke Förderung von: Gründung staatlicher Manufakturen, usbau von Verkehrswegen, Vereinheitlichung des Münzwesens

 

Liberalismus und klassischer Freihandel

- Annahmen der Klassiker: staatliche Eingriffe in den Außenhandel beinträchtigen die Vorteile internationaler Arbeitsteilung, den internationalen Wettbewerb, die effiziente Nutzung von Ressourcen und den Wohlstand
-> Befürwortung des freien internationalen Güteraustauschs

- Gründe der Befürwortung:
-> Mengeneffekt: höheres verfügbares Güterangebot in Menge und Vielfalt im Inland
-> Preiseffekt: Nutzung absoluter und relativer Kostenvorteile führt zur Ersetzung teurerer Eigenprodukte durch preiswerte Importe
-> Allokationseffekt: internationale Güternachfrage lenkt die Produktionsfaktoren dorthin, wo sie den größten Nutzen haben
-> Wettbewerbseffekt: Ergänzung des inländischen Wettbewerbs um den Auslandswettbewerb -> Entgegenwirkung nationaer Monopole und Förderung des Innovationsprozesses
-> weltwirtschaftliche Integration: automatische optimale Integration internationaler Volkswirtschaften ohne Einschränkung der Souveränität
-> weniger Migration: tendenzielle Angleichung der Lebensvehältnisse -> Migration überflüssig
-> Bürokratieabbau: keine Handelskontrollen durch Behörden nötig -> weniger Bürokratie und Korruption

neuer Protektionismus

-> Wiederbelebung des Protektionismus zwischen Ende 19. Jhd. und dem 2. Weltkrieg

-> Gründe für Umdenken:
- Freihandel führt in Branchen mit komparativen Kostennachteilen zu Schrumpfungsprozessen, also Arbeitslosigkeit -> Protektionismus kann diese zwar auch nicht verhindern, aber verlangsamen
- in unproduktiven Branchen wie Landwirtschaft und Schwerindustrie war die nationale Unabhängigkeit von Importen notwendig
- Möglichkeit zur ungehinderten Entwicklung der Branchen ohne internationale Konkurrenz, um dann auf dem Weltmarkt zu agieren
- Freihandel verstärkt die Abhängigkeit der inländischen Wirtschaft von der Konjunktur der mächtign Volkswirtschaften -> Tendenz zur Synchronisierung der globalen Konjunktur, betroofen v.a. Entwicklungsländer -> allerdings Ausweitung der Exportpalette, Verbesserung der Qualität und Erschließung neuer Märkte hilfreicher als Protektionismus
- v.a. Länder mit unterentwickelten Steuersystemen greifen auf Importzölle zurück um Staatseinnahmen zu erhöhen
- häufige Behauptung, dass insb. Entwicklungsländer (nur Rohstoffe als Exportgüter) zunehmend benachteiligt werden, da nicht wie bei Industrieerzeugnissen eine Wertschöpfung vorliegt

Elemente der Außenwirtschaftspolitik

= Gesamtheit aller zielgerichteten Maßnahmen des Staats ´bzw. überstaatlicher Instututionen im Bereich der außenwirtschaftlichen Beziehungen

-> direkte/unmittelbare Gebiete:
- Außenhandelspolitik
- Währungspolitik
- Entwicklungspolitik
- Integrationspolitik (Annäherung von Ländern bezüglich ihrer wirtschaftlichen Tätigkeiten)

-> indirekte/mittelbare Gebiete:
- Geldpolitik
- Arbeitsmarktpolitik
- Konjunkturpoltik
- Infrastrukturpolitik
- Bildungspolitik

Ziele der Außenwirtschaftspolitik

-> liberal:

- Förderung des Wirtschaftswachstums

- - gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt durch Realisierung von Handelsgewinnen

- Gewährleistung individueller Freiheitsrechte und Freizügigkeit

- Abbau/Vermeidung politischer und militärischer Spannungen

- Verwirklichung internationaler politischer Integration

-> Beispiele: Währungsunion, EU, WTO, IWF/IMF

 

-> protektionistisch:

- Schutz der einheimischen Wirtschaft vor ausländischem Wwettbewerb durch Behinderung der Einfuhr und Förderung der Exportwirtschaft

- Sanierung der Zahlungsbilanz

- anhaltende Verbesserung der ToT

- Vermedung von Abhängigkeiten vom Ausland

- Konsumsteuerung und Einkommensnivellierung

- Bildung von Einnahmequelle für den Staat (Schutzzölle)

- bei Entwicklungsländern Vermeidung von Abhängigkeiten, Ausbeutung und Strukturverzerrungen, die sich aus Wirschaftsbeziehungen mit den Industrielädern ergeben können

außenwirtschaftliche Kompetenz

- Mitgliedstaaten der EU haben einen Großteil der politischen und rechtlichen Außenhandelskompetenz an die EU übertragen

-> Abgabe der Souveränität bezüglich: Zollpolitik, Außenhandelspolitik und Entschlussfährigekit über Maßnhamen vn Ausfuhrverboten (auch Geldpolitik als indirekter Bereich der Außenwirtschaft)

-> einzelne EU-Mitgliedstaaten können aber weiterhin nationale Maßnahmen der Exportförderung beschließen und durchführen (in Dtl. z.B. Gewährung von Außenhandelsbürgschaften wie die Hemes-Bürgschaft = Versicherung von Geschäften mit "schwierigen" Ländern)

handelspolitische Maßnahmen

- Maßnahmen zur Beeinflussung des Preises:
-> taifäre Handelshemmnisse
-> Importzölle
-> Exportzölle
-> Importsubventionen

- Maßnahmen zur Beeinflussung der Menge:
-> nicht-tarifäre Handelshemmnisse
-> Kontingentierung (Import-/Export-)
-> Importverbot
-> Exportverbot
-> Exportbeschränkungsabkommen
-> administrative Hemmnisse (Genehmigungsverfahren, aufwendige Zollmodalitäten)
-> Qualitätsvorschriften (Normungsstandards, Sicherheitsstandards, Umweltkriterien)

Instrumente der Außenwirtschaftspolitik im Sinne der Paradigmen

- liberal:
-> Vermeidung direkter staatlicher Eingriffe in den Außenwirtschaftsverkehr
-> Beschränkung auf Gestaltung/Verbesserung der Rahmenbedingungen des Außenwirtschaftsverkehrs
-> jedoch vereinbar mit Ausnahmen (Rauschgifthandel, Verbot von Waffenexporten in Spannungsgebiete, temporäre Erziehungszölle = Verzollung von ausländischen Importgütern bis inländische Produzenten ihre äquivalenten Güter wettbewerbsfähig gemacht haben)

- protektionistisch:
-> Importzölle
-> Importkontingente
-> Im- und Exportverbote
-> Importbehinderungen durch Schutzgebiete
-> nicht-tarifäre Handelshemmnisse
-> Unterbewertung der eigenen Währung (teure Importe)
-> Devisenbewirtschaftung
-> gespaltene Wechselkurse
-> Förderung der Importsubstitution (Förderung der Binnenproduktion)
-> Förderung der Ausfuhr (z.B. Subventionen, Steuererleichterungen...)

Zölle als Instrument der Außenwirtschaftspolitik

= besondere Steuern für Import und evtl. Export

- Einteilung je nach Bemessungsgrundlage
-> spezifische Zölle/Mengenzölle (fester Zollbetrag je Menge)
-> Wertzölle (Zoll im Verhältnis zum Warenwert)
-> variable Abschöpfung (richtet sich nach Preis des Importguts und wird so festgelegt, dass die importierte Ware nicht billiger als die inländische ist)

=> Wirkung einer Zollerhebung auf den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge
= Angebotskurve verschiebt sich nach oben, da sich der Preis erhöht -> Angebotsüberhang

=> Wovon hängt die Stärke der Preis- und Mengeneffekte ab? -> von der Preiselastizität (bei einer hohen Preiselastizizität also flachen Nachfragekurve = schwache Wirkung, bei einer geringen Preiselastizität also steilen Nachfragekurve = starke Wirkung)

- Importzölle haben protektionistische Wirkung (importierte Leistungen werden teurer, verringert Auslandskonkurrenz)

- Importzölle begünstigen die Entstehung/Festigung von zunächst wettbewerbsunfähigen Unternehmen, aber auch Ineffizienzen und Verschwendung von Ressourcen und eine Beeinträchtgung des nationalen und internationale Wohlstands

- Zölle sind als zusätzliche Staatseinnahmen nur dann sinnvoll, wenn der Preiseffekt höher ist als der Mengeneffekt

- Exportzölle dienen v.a. unterentwickelten Ländern mit einem unzureichendem Steuersystem als Einnahmequelle und zur Erschwerung des Exports, da man irrigerweise annimmt, dass dann die inlädnische Versorgung besser wird

- Importzölle dienen einerseits als Schutzhülle der einheimischen Wirtschaft und andererseits als Einnahmequelle des Staates

nicht-tarifäre Handelshemmnisse

= alle Arten von Handelshemmnissen, die nicht die Form von Zolltarifen haben
-> technische Vorschriften (z.B. Zulassungsbedingungen für KFZ)
-> industrielles Sicherheitsrecht
-> Lebensmittelrecht
-> Arzneimittelrecht

- enstellen den internationalen Handel bestimmter Leistungen in Bezug auf Zusammensetzung, regionaler Ausrichtung und den Umfang

- nicht-tarifäre Maßnahmen, die Warenströme direkt beeinflussen:
-> umständliche Anmeldeformalitäten für Importe
-> Import- und Exportverbote
-> technische Qualitätsanforderungen an Produkte
-> mengenmäßige Beschränkungen
-> Ausfuhrsubventionen
-> staatliche Exportabsicherungen (Hermes-Versicherung)

- nicht-tarifäe Maßnahmen, die nicht primär handelspolitisch begründet sind, aber sich dennoch auf Wrenströme auswirken
-> umweltpolitische Produktnormen
-> Abgasvorgaben
-> Verpackungsvorschriften
-> Sicherheitsvorschriften

=> führen auch zur Verzerrung zwischen den Weltmarktpreisen und den heimischen Güterpreisen

Kontingente

= vom Staat festgesetzte mengen- oder wertmäßige Begrenzungen eines Warenangebots, insb. bei der Einfuhr oder im Rahmen einer zentralen Planwirtschaft; gehören nicht zu den nicht-tarifären Handelshemmnissen; sollen Schutzeffekte für bestimmte inländische Sektoren bewirken; verhindert die Einflussnahme ausländischer Anbieter über die Preispolitik auf die Absatzmenge im Inland

- entweder automon einseitig festgelegt oder durch Verhandlungen im Rahmen von Handelsabkommen vertraglich vereinbart

- bei einer beabsichtigten Mengenbeschränkung eines Importguts, sind Zölle unzuverlässig, Importkontingente eignen sich eher

Exportsteuerung

- Verbilligung der Exportgüter durch Subventionen, u Exportchance zu verbessern und und die Inlandsbeschäftigung zu festigen (z.B. in der EU bei Zucker, Milchpulver, Geflügelfleisch..)
-> als direkte Zahlungen
-> oder als indirekte Zahlungen (zinsverbilligte Kredite, Steuererleichterungen, Abschreibungserleichterungen

=> Gefahr, dass unwirtschaftliche Branchen bzw. Betriebe künstlich am Leben gehalten werden -> Ressourcenverschwendung + dass sich andere Länder gegen die Dumpingpreise wehren und auch ihre Exporte subventionieren -> Subventionswettlauf

-> Dumpingpreise = außergewöhnlich billige Preise für Exportgüter, liegen unter den Produktionskosten zuzüglich einem angemessenen Gewinnaufschlag, werden i.d.R. durch Subventionen finanziert,

 

- Exportbeschränkungsabkommen

= zeitlich beschränkte bilaterale Vereinbarungen zwischen Regierungen bzw. Branchen, um die Exportmenge in ein bestimmtes Land zu drosseln

-> werden i.d.R. auf Druck der Importländer geschlossen

sonstige nicht-tarifäre Handelhemmnisse

- administrative Handelshemmnisse (langwierige und komplizierte Abfertigungs- und Genehmigungsverfahren durch das Importland, schikanöse Zollkontrollen, langwierige und schikanöse Qualitätskontrollen=

- politisch motivierte Handelshemmnisse (Boykott: Versuch der teilweisen oder ganzen Unterbindung des Imports aus bestimmten Staaten, können auch vom privaten Sektor ausgesprochen werden; Embargo: Staat verbietet den Exporteuren in bestimmte Länder zu exporieren)

- Qualitätsvorschriften (einerseits Erhöhung der Preise importierte Güter zur Erschwerung des inländischen Absatzes und Einräumung eines Wettbewerbsvorteils für die inländische Wirtschaft + andererseits Sicherung bestimmter Qualitätsstandards im Inland)

Felder der Außenhandelspolitik

-> i.w.S.

- Maßnahmen zur Sicherung der inländischen Preisvorteile gegenüber dem Ausland

- Maßnahmen zur Sicherung der inländischen Qualitätsvorteile gegnüber dem Ausland (Förderung von Bildung und Forschung...)

- Maßnahmen zur Kontrolle von Bodenschätzung zur Vermeidung von Raubbau, u.a. zur langfristigen Exportchancensicherung

- Maßnahmen zur Festigung des Stabilitätsvorsprungs gegenüber anderen Ländern

 

-> i.e.S.

- Handelsverträge zur Ordnung der Handelsbeziehungen
- Regelung von Fragen der Handelsbeziehungen durch interrnationale Abkommen

Zahlungsbilanzpolitik

-> v.a. Aufgabe der Regierungen -> Unterstützung durch Maßnahmen der Zetralbank möglich (Intervention hängt vom Vorherrschen einess Systems fester oder freier Wechselkurse ab) -> in Extremfällen kann auch IMF(IWF) eingreifen

Leistungsbilanzpolitik

- aktive Leistungsbilanz ist durch Aufwertung, Einstellung von Stützungskäufen fremder Währungen durch die Zentralbank oder Importerhöhung relativ leicht zu korrigieren

- Probleme einer passiven Leistungsbilanz: knappe Devisenvorräte, Importe müssen durch verzinsten Krediten aus dem Ausland finanziert werden und die Beschäftigung wird beeinträchtigt -> eine anhaltend passive Leistungsbilanz kann ohne negative Folgen für das Inland nur durch Förderung des Exports und/odernEindämmung der Importe durch Förderung der Produktion substitutiver Leistungen im Inland ausgeglichen werden

 

=> Leistungsbilanzüberschuss bei flexiblen WK: Devisenangebot steigt -> WK steigt/DK sinkt -> Exporte teurer -> Importe billiger -> Leistungsbilanz tendiert zum Ausgleich

=> Leistungsbilanzdefizit bei flexiblen WK: Devisennachfrage steigt -> WKsinkt/DK steit -> Exporte billiger -> Importe teurer -> Leistungsbilanz tendiert zum Ausgleich

=> Leistungsbilanzüberschuss bei festen WK: Devisenangebot steigt -> WK droht zu steigen -> Zentralbank kauft Devisen gegen heimische Währung auf -> inländischer Geldumlauf steigt -> Gefährdung der Geldwertstabilität -> Zinssatzsenkungstendenz -> Tendenz zur Beschäftigungsbelebung -> bei Abwertung der Fremdwährung sinkt Wert der Währungsreserven

=> Leistungsbilanzdefizit bei festen WK: Devisennachfrage steigt -> WK droht zu sinken -> Zentralbank muss Devisen verkaufen und heimische Währung ankaufen -> inländischer Geldumlauf sinkt -> Verlangsamung der Inflation bzw. Tendenz zur Deflation -> Zinssatzerhöhungstendenz -> Tendenz zum Beschäftigungsabbau -> Zentralbank muss Devisen für Stützungsmaßnahmen evtl. durch internationale Kredite besorgen -> Gefahr zunehmender internationaler Verschuldung -> Gefahr internationaler Zahlungsunfähigkeit

Wiksamkeit einer expansiven Geldpolitik

= Erhöhung der Geldmenge durch die Zentralbank

-> finanzwirtschaftliche Ebene: B ^ -> M(A) ^ -> i v -> K(im) v -> [N($)-A($)] > 0

-> güterwirtschaftliche Ebene: B ^ -> M(A) ^ -> i v -> Y(r) ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)] > 0

(B = Geldmenge, M = Geldumlauf, i = Zinssatz, K = Kapital, Y = Einkommen, AB = Außenbeitrag)

-> führt sowohl über den finanzwirtschaftlichen Strang als auch über den güterwirtschaftlichen Strang zu einem tendenziellen Devisenbilanzdefizit -> weitere Entwicklung hängt vom WK-System ab

=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] > 0 -> R v -> B V -> M(A) v -> i ^
• -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
• -> K(im) ^ -> A($) ^  -> [N($)-A($)] v
• -> K(ex) v -> N($) v -> [N($)-A($)] v
-> Neutralisierung der ursprünglichen Erhöhung der Geldbasis durch den Rückgang der Geldbasis auf Grund der Devisenmarktintervention
-> in einem System fester WK haben geldpolitische Maßnahmen keine Wirkung auf das nominale Einkommen

=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] > 0 -> WK v
• -> Ex ^ + Im v -> AB ^ -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
-> [N($)-A($)] → 0
-> vereinfachende Annahme, dass WK-Änderung sich nicht auf autonome Kapitalbewegungen auswirkt
-> Devisenbilanz am Ende des Zahlungsmechanismusprozesses ausgeglichen
-> geldpolitische Maßnahmen haben in einem System flexibler WK stärkere Wirkung als bei fixen WK
-> nominales Einkommen verändert sich in  die selbe Richtung wie die Geldpolitik

kontraktive Geldpolitik

= Verringerung der Geldmenge durch die Zentralbank

-> finanzwirtschaftliche Ebene: B v -> M(A) v -> i ^ -> K(im) ^ -> [N($)-A($)] < 0

-> güterwirtschaftliche Ebene: B v -> M(A) v -> i ^ -> Y(r) v -> Im v -> AB ^ -> [N($)-A($)] < 0

(B = Geldmenge, M = Geldumlauf, i = Zinssatz, K = Kapital, Y = Einkommen, AB = Außenbeitrag)

-> führt sowohl über den finanzwirtschaftlichen Strang als auch über den güterwirtschaftlichen Strang zu einem tendenziellen Devisenbilanzüberschuss -> weitere Entwicklung hängt vom WK-System ab

=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] < 0 -> R ^ -> B ^ -> M(A) ^ -> i v
• -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
• -> K(im) v -> A($) v  -> [N($)-A($)] ^
• -> K(ex) ^ -> N($) ^ -> [N($)-A($)] ^
-> Neutralisierung der ursprünglichen Reduzierung der Geldbasis durch die Erhöhung der Geldbasis auf Grund der Devisenmarktintervention
-> in einem System fester WK haben geldpolitische Maßnahmen keine Wirkung auf das nominale Einkommen

=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] < 0 -> WK ^
• -> Ex v + Im ^ -> AB v -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
-> [N($)-A($)] → 0
-> vereinfachende Annahme, dass WK-Änderung sich nicht auf autonome Kapitalbewegungen auswirkt
-> Devisenbilanz am Ende des Zahlungsmechanismusprozesses ausgeglichen
-> geldpolitische Maßnahmen haben in einem System flexibler WK stärkere Wirkung als bei fixen WK
-> nominales Einkommen verändert sich in  die selbe Richtung wie die Geldpolitik

Wirksamkeit einer expansiven Fiskalpolitik

= Erhöhung der Staatsausgaben und/oder Senkung der Steuern

-> finanzwirtschaftliche Ebene: G ^ -> i ^ -> K(im) ^ + K(ex) v -> [N/$)-A($)] < 0

-> güterwirtschaftliche Ebene: G ^ -> Y(r) ^ + P ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)] > 0

-> ob Nettoeffekt des finanzwirtschaftlichen und des güterwirtschaftlichen Prozess zu einem Devisenbilanzüberschuss oder -defizit führt, hängt von der Zinselastizität der internationalen Kapitalströme ab

-> bei einer Annahme, dass die Zinselastizität hinreichend hoch ist, entsteht ein Überangebot am Devisenmarkt

-> die weitere Entwicklung hängt vom herrschenden WK-System ab

 

=> Rückwirkung bei festen WK: [N($)-A($)] < 0 -> R ^ -> B ^ -> M(A) ^ -> i v
• -> Ä(Y) ^ -> Im ^ -> AB v
• -> Ä(P) ^
• -> K(im) v -> A($) v -> [N($)-A($)] ^
• -> K(ex) ^ -> N($) ^ -> [N($)-A($)] ^
-> unter den getroffenen Annahmen entsteht ein expansiver Effekt für die wirtschaftliche Entwicklung

=> Rückwirkung bei flexiblen WK: [N($)-A($)] < 0 -> WK ^
• -> Ex v + Im ^ -> AB v -> Ä(Y) v -> Im v -> AB ^
• -> Ä(P) v
-> [N($)-A($)] > 0
-> Effekt des Außenbeitragrückgangs übersteigt die Impulse aus den internationalen Kapitalbewegungen bei hinreichend kleiner Zinselastizität der internationalen Kapitalbewegungen -> am Prozessende Devisennachfrageüberschuss

 

-> bei festen WK expansive Wirkung

-> bei flexiblen WK kontraktive Wirkung

Wirksamkeit einer kontraktiven Fiskalpolitik

= Verringerung der Staatsausgaben und/oder Erhöhung der Steuern

-> finanzwirtschaftliche Ebene: G v -> i v -> K(im) v + K(ex) ^ -> [N($)-A($)] > 0

-> güterwirtschaftliche Ebene: G v -> Y(r) v + P v -> Im v -> AB ^ -> [N($)-A($)] < 0

... Rückwirkung bei festen und flexiblen WK-Systemen spiegelbildlich zur expansiven Fiskalpolitik

 

-> bei festen WK kontrakive Wirkung

-> bei flexiblen WK expansive Wirkung

Gegenüberstellung Zusammenhang Wirksamkeit Fiskaltpolitik, WK-System und Zinselastizität

-> hohe Wirkung: WK fest +Zinselastizität hoch oder WK flexibel + Zinselastizität gering

-> schwache Wirkung: WK fest + Zinselastizität gering oder WK flexibel + Zinselastizität hoch

Wirksamkeit der WK-Politik

- Ausgang: fixe WK

-> WK-Senkung stimuliert inländische Produktion (wenn WK sinkt, steigen Exporte und Importe sinken -> Unternehmen brauchen mehr Arbeitskraft zur Produktion

-> finanzwirtschaftliche Ebene: WK v -> i ^ -> K(im) ^ + K(ex) v -> [N($)-A($)] < 0

- güterwirtschaftliche Ebene: WK v -> Ex ^ + Im v -> AB ^
• -> Y(r) ^ + P ^ -> Im ^ -> AB v -> [N($)-A($)]  v
• -> [N($)-A($)] < 0

 

=> in Situationen, wenn Geld- und Fiskalpolitik unwirksam sind, kann heimische Wirtschaft durch Abwertung der eigenen Währung stimuliert werden -> allerdings Gefahr eines Abwertungswettbewerbs

-> neue Annahme: erfolgreiche Neutralisierungpolitik der heimischen Zentralbank

->  erfolgreiche Neutralisierungspolitik der heimischen Zentralbank verhindert die Beseitigung enes Devisenbilanzdefizits, die durch den Geldmechanismus eingetreten wäre

-> durch anhaltende Interventionen (Devisenverkäufe) der Zentralbank kann das Land ein internationales Liquiditätsproblem bekommen, wenn die Währungsreserven knapp werden

 

-> erfolgreiche eutralisierungspolitik kann bei einem Devisenbilanzüberschuss dem Land ein Rentabilitätsproblem bringen

-> durch anhaltende Interventionen (Devisenkäufe) der Zentralbank werden Güter viel zu billig exportiert und viel zu teuer importiert und es entsteht eine importierte Inflation

=> Fazit: Devisenbilanzungleichheiten sollten durch wirtschaftliche Maßnahmen und nicht durch WK-Manipulation korrigiert werden

Möglichkeiten zur Verhinderung von WK-Schwankungen

= oft Ergebis von Erwartungen der Marktteilnehmer über künftige Entwicklungen der WK, Zinssätze und der Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft und von psychologischen Faktoren

-> beeinflussen die Konkurrenzfähigkeit der Volkswirtschaft und damit den Wohlstand

 

-> Schwankungen können durch An- bzw. Verkauf von Devisen entgegengewirkt werden

Devisenmarktpolitik - mögliche Maßnahmen der Regierung und Zentralbank

- Regierung

-> bei festen WK:
• Aufwertung (WK war zu niedrig, durch Erhöhung werden Importe gefördert und Exporte gehemmt -> Abbau von Zahlungsbilanzüberschüssen, Dämpfung der Hochkonjunktur, Verringerung der Preissteigerungsraten)
• Abwertung ( WK war zu hoch, durch Senkung werden Importe gehemmt und Exporte gefördert -> Abbau von Zahlungsbilanzdefiziten, Belebung der Konjunktur, Preissteigerungsantrieb)

-> Übergang zu freien WK -> Abwehr von Spekulationen, Marktmechanismen führen zu WK, die den wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechen

 

- Zentralbank

-> bei festen WK:
• Devisenkauf (DK droht den oberen Interventionspunkt zu überschreiten -> Geldumlauf soll zunehmen, Zahlungsbilanzdefizit soll abgebaut werden, Beschäftigung im Inland soll steigen, Inflationstendenzen bei Vollbeschäftigung)
• Devisenverkauf (DK droht den unteren Interventionspunkt zu unterschreiten -> Geldumlauf im eigene Währungsgebiet soll gedämpft werden, Zahlungsbilanzüberschüsse sollen abgebaut werden, Preissteigerungsraten sollen verringert werden, Dämpfung der Konjunktur und Gefährdung der Vollbeschäftigung)

-> bei freien WK: Zentralbank kann eingreifen, muss aber nicht
• Devisenkäufe verhindern weitere WK-Erhöhungen
• Devisenverkäufe verhindern weitere WK-Senkungen

Devisenbewirtschaftung

-> Devisenan- und verkauf nur zum vom Staat festgelegten Kurs und bei vorgeschriebenen Stellen zugelassen

-> dirigistisches Eingreifen des Staates in den Zahlungsverkehr mit dem Ausland, das die Konvertibilität der eigenen Währung einschränkt

-> Verwaltung knapper Devisen, indem der Staat den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr mit dem Ausland durch Beschränkungen, Verbote oder Regelungen reglementiert

 

-> Staat kann dazu greifen, wenn die Handelsbilanz längere Zeit stark defizitär ist und die Importe weder durch die Exporterlöse noch durch Währungsreserven bezahlt werden können

-> Staat entscheidet aus politischer Sicht, welche Güter importiert werden und damit über die Zuteilung von Devisen

-> auf Grund einer überbewerteten heimischen Währung können Betriebe mit einer Importlizenz auf diese Weise günstig importieren -> erhalten auf Grund des eingeschränkten Wettbewerbs eine monopolartige Stellung

-> wurde vor allem in den sozialistischen Ländern durchgeführt, manche Länder z.B. in Lateinamerika haben einen gespaltenen WK

Währungskrieg

- Begriff wurde erst 2010 vom brasilianischen Finanzminister geprägt

= wettlaufartige Abwertung der eigenen Währung durch mehrere Länder (damit die Exporte billiger sind, um international wettbewerbsfähiger zu sein, als die anderen Länder)

-> Erwartungen der Länder: internationale Wettbewerbsfähigkeit, Exporte und Binnennachfrage steigen, inländische UN haben mehr Gewinn/Umsatz und müssen mehr produzieren (substitutive Produkte), Beschäftigung steigt

-> Rolle der EZB dabei: können bei der Währungsabwertung helfen (flexible WK), indem sie Devisen kaufen (für eigene Währung) -> dadurch sinkt der WK/ oder sie können den Leitzinssatz senken -> allerdings besteht Inflationsgefahr

Ansatzpunkte zur Beeinflussung der Außenwirtschaft

- Handelshemmnisse (Leistungsbilanz)

- strategische Handelspolitik ( Leistungsbilanz)

- Wechselkurspolitik (Leistungsbilanz und Kapitalbilanz)

- Devisenbewirtschaftung (Leistungsbilanz, Kapitalbilanz)

- Ansiedlungsförderung (Leistungsbilanz, Kapitalbilanz)

- Kapitalverkehrskontrolle (Kapitalbilanz)

- BIP durch Fiskalpolitik (Leistungsbilanz)

- Arbeitskosten durch Lohnpolitik (Leistungsbilanz)

- Zinssatz durch Geldpolitik (Kapitalbilanz)

- Wechselkurs durch Geldpolitik (Kapitalbilanz)

- Standort durch Angebots- und Wachstumspolitik (Kapitalbilanz)