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Fragen aus dem Buch "Aktuelle Volkswirtschaftslehre" von Peter Eisenhut
Fragen aus dem Buch "Aktuelle Volkswirtschaftslehre" von Peter Eisenhut
Set of flashcards Details
Flashcards | 166 |
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Students | 40 |
Language | Deutsch |
Category | Macro-Economics |
Level | Secondary School |
Created / Updated | 24.07.2012 / 09.06.2025 |
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Welche Ansatzpunkte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die insbesondere auf eine Sträkung der Wettbewerbsfähigkeit zielen, kennen Sie?
• Revitalisierung und Verbesserung der Rahmenbedingungen\\
• Steigerung der Standortattraktivität,\\
• Erhöhung der Innovationsfähigkeit\\
• Steigerung der Produktivität.
Welche Rezepte gegen Arbeitskräftemangel kennen Sie
• Verlängerung der Lebensarbeitszeit,\\
• Migrationspolitik,\\
• Weiterbildung,\\
• Familienpolitik.
Wie beurteilen Sie eine Arbeitszeitverkürzung als Medizin gegen die Arbeitslosigkeit?
Arbeit kann nicht so leicht „umverteilt“ werden, weil die Arbeitskräfte sehr heterogen sind. Zudem besteht entweder eine gewisse Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit (Lohnstückkosten steigen, falls Arbeitszeitverkürzungen nicht Lohnkürzungen zur Folge haben). Arbeitszeitverkürzungen lösen das grundsätzliche Problem einer strukturellen Arbeitslosigkeit nicht (keine Ursachentherapie). Die Bereitschaft der Arbeitnehmer zu einer „staatlich verordnete Solidarität“ ist fraglich. Unproblematisch ist eine Arbeitsverkürzung dann, wenn sie als „Entschädigung“ für Produktivitätsfortschritte (anstelle von Lohnerhöhungen) eingesetzt werden.
Welche konkreten Postulate beinhaltet die Forderung "mehr Markt für den Arbeitsmarkt".
• Keine Minimallöhne sondern Leistungslöhne\\
• volle Freizügigkeit gegenüber ausländischen Arbeitskräften\\
• liberale Entlassungsbedingungen.
Wie können die grossen Unterschiede in den Löhnen erklärt werden?
• Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage (Knappheit);\\
• Arbeitsproduktivität\\
• Marktunvollkommenheiten.
Nenne Sie vier gründe für die zunehmende Staatstätigkeit.
• Neue Aufgaben\\
• grosse Einkommenselastizität für öffentliche Leistungen\\
• kleinere Zunahme der Arbeitsproduktivität (überdurchschnittliche Kostenentwicklung)\\
• expansives Verhalten der Verwaltung und Ausgabefreudigkeit der Parlamente.
Welches sind die ausgabenintensivsten Gebiete des Bundes?
• Soziale Wohlfahrt\\
• Verkehr\\
• Bildung und Grundlagenforschung\\
• Landesverteidigung\\
• Landwirtschaft\\
• Ernährung.
Welches sind die Haupteinnahmequellen des Bundes?
• Indirekte Steuern (Mehrwertsteuer, Treibstoffzölle, Stempelabgaben, Einfuhrzölle)\\
• direkte Steuern (auf Einkommen und Vermögen).
Welches sind die wesentlichen Veränderungen im Staatshaushalt der letzten Jahre, wie haben sich der Haushaltssaldo und die Verschuldung entwickelt?
• Starkes Wachstum der Ausgaben für Bildung / Grundlagenforschung und soziale Wohlfahrt.\\
• Rückgang der Ausgaben für die Landwirtschaft.\\
• Hoher Anteil (60%) der Subventionen an den Gesamtausgaben\\
• Anstieg der Zinslast\\
• Wachstum der Subventionen\\
• Haushaltssaldo und Verschuldung: Starker Anstieg der Defizite und der Verschuldung in den 1990er Jahren; von 2005 bis 2009 erzielt die öffentliche Hand Überschüsse. 2004 erreichten die Schulden ihren Höchststand, seither (bis 2009) sinken die Schulden. Im internationalen Vergleich sehr gute Entwicklung.
Welche Gefahren gegen von wachsenden Staatsdefiziten und zunehmender Staatsverschuldung aus?
• Zinsanstieg\\
• Inflationsanstieg\\
• Verdrängungseffekt (crowding‐out)\\
• Schmälerung des Handlungsspielraumes\\
• Teufelskreis der Verschuldung.
Nennen und erläutern Sie Richtlinien für eine akzeptable Staatsverschuldung
• Goldene Finanzierungsregel: Budgetdefizite dürfen die Höhe der Staatsinvestitionen nicht übersteigen\\
• Langfristig konstante Schuldenquote (ausgeglichener Primärhaushalt)\\
• Ausgaben sollen im Gleichschritt mit dem Wirtschaftswachstum zunehmen.
Welche Sozialversicherungen gibt es in der Schweiz?
• Alters‐ und Hinterlassenenversicherung\\
• berufliche Vorsorge (Pensionskasse)\\
• Invalidenversicherung\\
• Erwerbsersatzordnung\\
• Unfallversicherung\\
• Krankenversicherung\\
• Arbeitslosenversicherung\\
• Familienzulagen
Welche drei Zweige des sozialen Sicherungssystems der Schweiz sind die ausgabenintensivsten?
• Berufliche Vorsorge\\
• AHV und Krankenversicherung.
Welche Zwecke werden mit den Sozialversicherungen verfolgt?
• Soziale Sicherheit\\
• Risikoausgleich und\\
• Einkommensumverteilungen
In welchen Zweigen unserer Sozialversicherungen erwarten Sie in Zukunft steigende finanzielle Belastungen?
• AHV\\
• IVKrankenversicherung\\
• Arbeitslosenversicherung\\
• BVG
Wo sehen Sie Gefahren bei einem weiteren Ausbau unsereres Wohlfahrtsstaates?
• Moral hazard Problem\\
• Effizienzverluste\\
• Interessenkonflikte\\
• Leistungsbereitschaft und Investitionsbereitschaft gefährdet\\
• Solidarität überstrapaziert.
Welche Vorschläge zur Neuorientierung des Systems der sozialen Sicherheit kennen Sie auf der Leistungsseite?
• AHV (Einheitsrente, Flexibilisierung oder Erhöhung Rentenalter,Privatisierung)\\
• 2. Säule: Aufhebung des Obligatoriums\\
• AlV: Privatisierung\\
• nur noch Existenzminimum obligatorisch versichern, den Rest der Selbstverantwortung überlassen\\
• negative Einkommenssteuer\\
• Grundeinkommen für alle.
Welche Vorschläge zur Neuorientierung des Systems der sozialen Sicherheit kennen Sie auf der Finanzierungsseite?
• Umlageverfahren durch Kapitaldeckungsverfahren ablösen.\\
• Vermehrte Finanzierung über Mehrwert‐ oder Einkommenssteuern statt über Lohnprozente.\\
• Finanzierung über Umweltabgaben\\
• Negative Einkommenssteuer\\
• Grundeinkommen für alle
Erläutern Sie das Gesetz der komparativen Kostenvorteile
Arbeitsteilung: Jeder spezialisiert sich auf die Tätigkeit, bei welcher er komparative Kostenvorteile hat. Auch wenn jemand in allen Tätigkeiten unterlegen ist, lohnt sich die Arbeitsteilung, indem er eben das macht, wo sein Nachteil relativ klein ist. Dieses Gesetz ist die Grundlage für das Freihandelspostulat.
Nenne Sie vier Gründe, die gegen den Freihandel sprechen.
• Umweltkosten,\\
• Abhängigkeit (Gefahr von Monokulturen),\\
• strukturelle Arbeitslosigkeit,\\
• statischer Ansatz des Gesetzes der komparativen Kostenvorteile.
In welcher Form werden heute protektionistische Praktiken angewandt?
• Zölle und Kontingente,\\
• Nicht‐tarifäre Massnahmen (Normen bezüglich Sicherheit, Umweltschutz, Technik etc.)\\
• Einfuhrabgaben,\\
• Exportsubventionen,\\
• internationale Kartelle,\\
• freiwillige Selbstbeschränkungsmassnahmen.
Welche grundsätzlichen Ziele verfolgt das GATT?
• Wohlstandsgewinne durch Handelsliberalisierungen\\
• Spezialisierungs‐ und Grössenvorteile.
Mit welchen Mitteln versucht das GATT seine Ziele zu erreichen?
• Meistbegünstigungsklausel,\\
• Inländerprinzip\\
• Verbot mengenmässiger Handelsbeschränkungen\\
• Verbesserungen des Marktzutritts\\
• Abbau der nicht‐tarifären Handelshemmnisse
Welches waren die wichtigsten Resultate der Uruguay-Runde?
• Erleichterung des Marktzutrittes durch globalen Zollabbau\\
• Reform der Welthandelsregeln (Abbau von Subventionen, Verbot von gewissen technischen Handelshemmnissen, Liberalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens)\\
• Einbezug der Landwirtschaft in die Liberalisierungen\\
• Neue Verhandlungsgegenstände (Direktinvestitionen, Eigentumsrechte, Dienstleistungen)\\
• Streitschlichtungsverfahren und\\
• Errichtung einer Welthandelsorganisation (WTO als Dachorganisation für GATT, GATS und TRIPS).
Welche vier Freiheiten umfasst das Binnenmarktprogramm?
• Güter‐,\\
• Kapital‐,\\
• Dienstleistungs‐ und\\
• Personenverkehr.
Was erfasst die Zahlungsbilanz?
Sie erfasst die Transaktionen der Inländer mit dem «Rest der Welt».
Was halten Sie vom Begriff Zahlungsbilanz?
Kein guter Begriff, weil es sich erstens nicht um eine Bilanz handelt (es werden nicht Bestandes‐, sondern Flussgrössen erfasst) und zweitens werden nicht nur Zahlungen, sondern z.B. auch Kreditgewährungen erfasst.
Erklären Sie die Bedeutung eines Leistungsbilanzdefizites und dessen Folgen auf die Kapitalverkehrsbilanz
Ein Defizit in der Leistungsbilanz bedeutet, dass im Handel mit dem Ausland mehr ausgegeben als eingenommen wird. Deshalb muss die Kapitalverkehrsbilanz einen Überschuss ausweisen, d.h. es muss mehr Kapital importiert als exportiert werden, wodurch die Verschuldung im Ausland steigt.
Welches sind die Teilbilanzen der Leistungsbilanz der CH?
• Handelsbilanz,\\
• Dienstleistungsbilanz\\
• Bilanz der Arbeits‐ und Kapitaleinkommen und die\\
• Bilanz der laufenden Übertragungen.
Welche Teilbilanzen der Leistungsbilanz der CH weisen normalerweise einen Überschuss, welche ein Defizit aus?
Normalerweise weist die Dienstleistungsbilanz und die Bilanz der Arbeits‐ und Kapitaleinkommen einen Überschuss aus. Die Bilanz der laufenden Übertragungen ist defizitär. Die Handelsbilanz war für die Schweiz (ein Land ohne Rohstoffe) bis 2001 „traditionell“ im Defizit. Seit 2002 erzielen wir allerdings auch in der Handelsbilanz einen Überschuss aus.
Weist die Leistungsbilanz der CH einen Überschuss oder ein Defizit aus? Welche Teilbilanz trägt am meisten zu diesem Saldo bei?
Die Leistungsbilanz weist einen Überschuss aus, wozu die Dienstleistungsbilanz hauptverantwortlich zeichnet. Im Normalfall trägt auch die Bilanz der Arbeits‐ und Kapitaleinkommen wesentlich zum Leistungsbilanzüberschuss bei.
Aus welcher Region der Welt stammen die wichtigsten Kunden- bzw. Lieferantenländer der Schweiz?
Die Länder Europas – allen voran Deutschland ‐ sind sowohl die wichtigsten Kunden als auch Lieferanten der schweizerischen Volkswirtschaft.
Wie ist es möglich, das die Kapitalverkehrsbilanz einen Restposten entählt, der die Lücken und statistischen Fehler ausweist?
Jede Transaktion mit dem Ausland entspricht einem Tauschvorgang. Jede Transaktion löst zwei Ströme aus und erfordert demzufolge zwei Buchungen. Die Zahlungsbilanz insgesamt darf also keinen Saldo ausweisen.Weil sie in Wirklichkeit nie aufgeht, ergibt sich eine Position Restposten, bei dem es sich um Lücken und Fehler in der statistischen Erhebung handeln muss.
Die CH ist ein bedeutendes Gläubigerland. In welchen Formen ist das CH-Vermögen im Ausland angelegt?
• Direktinvestitionen\\
• Portfolioinvestitionen und\\
• Währungsreserven.
Erläutern Sie die Entwicklung der CH Direktinvestitionen im Ausland und erklären Sie diese Entwicklung
Die Zunahme der schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland reflektiert die Expansion schweizerischer Unternehmen im Ausland. Der Hauptgrund dafür liegt wohl im Bestreben, im Angesicht der Globalisierung eine grössere Kundennähe und eine verbesserte Marktpräsenz zu erreichen. Selbstverständlich spielt beim Entscheid über eine Direktinvestition im Ausland auch die Höhe der Produktionskosten eine Rolle.
Was besagt die Kaufkraftparitätentheorie?
Die Kaufkraftparitätentheorie besagt, dass die Änderung des Wechselkurses durch die Differenz in den Inflationsraten bestimmt wird. Der Wechselkurs sorgt damit für den Ausgleich der Kaufkraft von verschiedenen Währungen.
Weshalb können die Wechselkurse von den Kaufkraftparitäten abweichen?
Hauptsächlich deshalb, weil ein bedeutender Teil der Nachfrage und des Angebotes aufgrund von reinen Kapitalbewegungen entsteht und nicht aufgrund von Güter‐ und Dienstleistungskäufen bzw. ‐verkäufen.
Unter welcher Voraussetzung spricht man von einer überbewerteten Währung?
Eine Währung wird als überbewertet bezeichnet, wenn die Kaufkraftparität nicht gegeben ist; wenn mit einer bestimmten Summe der einheimischen Währung – umgetauscht in die ausländische Währung – im Ausland mehr gekauft werden kann als im Inland.
Welche Folgen sind von einem überbewerteten Franken auf die CH-Volkswirtschaft zu erwarten?
Ein überbewerteter Franken schwächt die inländische Konjunktur, es entstehen Absatz‐, Ausfuhr‐ und Beschäftigungsprobleme in der Exportwirtschaft.
Unter welchen Voraussetzungen können Devisenmarkttransaktionen der Notenbanken erfolgreich sein?
Es darf sich nur um kurzfristige Störungen handeln, langfristige Trends der grundlegenden Marktkräfte können durch die Nationalbanken nicht umgekehrt werden (bzw. die Nationalbanken sind nicht bereit, die Opportunitätskosten zu tragen). Erhöht wird die Erfolgswahrscheinlichkeit, wenn gemeinsame Interventionen von verschiedenen Nationalbanken koordiniert werden.