VWL / BWL 1. Semester
Kapitel 1 / 2 / 9.1 / 9.2
Kapitel 1 / 2 / 9.1 / 9.2
Set of flashcards Details
Flashcards | 86 |
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Language | Deutsch |
Category | Macro-Economics |
Level | Other |
Created / Updated | 19.02.2013 / 26.01.2014 |
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Aus welchem Grund ist eine flexible und dem Markt angepasste Preispolitik für den Unternehmenserfolg entscheidend?
Der Preis ist für viele Konsumenten einer der wichtigsten Entscheidungsfaktoren beim Kauf eines Produktes. Änderungen in der Preis- und Konditionenpolitik lösen häufig schnelle Raktionen der Marktteilnehmer aus.
Orientierungspunkte bei der Preisbestimmung
- Nachfrageorientierung: Ausgangspunkt: Zahlungsbereitschaft der Kunden
- Kostenorientierung: Ausgangspunkt: Kosten des Produkts für das Unternehmen
- Wettbewerbsorientierung: Ausgangspunkt: Preise der Konkurenz
Nachfrageorientierte Preisbestimmung
Zahlungsbereitschaft der Konsumenten im Zentrum.
Preisobergrenze: Übereinstimmung des wahrgenommenen Preises mit der Wertschätzung des Produkts.
MERKE: Je höher der Wert eines Produkts für den Konsument -> desto mehr ist er bereit zu zahlen
Reagibilität
Mass für die Reaktion auf die Veränderung einer Variable (z.B. Mass für die Reaktion auf Preisänderung)
Auch Preiselastizität genannt!
Die Preiselastizität der Nachfrage gibt an, wie die Nachfragemenge nach einem Gut auf Preisänderungen reagiert. Es wird zwischen preiselastischer, preisunelastischer und inverser Nachfrage gesprochen.
Preiselastische Nachfrage
Preiselastizität < -1 = elastisch
Mengenreaktion ist stärker als die prozentuale Preisänderung. Bei Gütern des gehobenen Bedarfs wie Autos und Unterhaltungselektronik reagieren Konsumenten relativ empfindlich. Nachgefragte Menge verändert sich aufgrund Preisänderung merklich
Preisunelastische Nachfrage
Preiselastizität > -1 aber < 0 = Mengenänderung geringer als die Preisänderung.
Konsumenten reagieren z.B. bei Gütern des Grundbedarfs (Nahrungsmittel) relativ unempfindlich auf Preisänderungen. Die nachgefragte Menge nach einem Gut ändert sich aufgrund von Preisänderungen kaum.
Vollkommen preisunelastische Nachfrage
Preiselastizität 0 = vollkommen unelastische Nachfrage
Konsumenten zeigen auf Preisänderungen keine Reaktion. Z.B. bei lebensnotwendigen Medikamenten, Suchtmittel.
Inverse Preiselastizität der Nachfrage
(Snob-Effekt)
Preiselastizität > 0 = steigende Preise haben steigende Nachfragemengen zur Folge.
Bei Gütern die einen hohen Prestigewert und Statuscharakter besitzen. Kunden schliessen vom Preisniveau auf die Produktqualität. Sinkende Preise = Sinkende Nachfrage
Einflussfaktoren auf die Preiselastizität der Nachfrage
Beeinflussung der Preiselastizität der Nachfrage durch verschiedene Faktoren:
- Substituierbarkeit: wenn Produkt nicht leicht durch ein anderes ersetzbar ist, lässt sich auf eine relativ unelastische Nachfrage schliessen.
- Leichtigkeit der Nachfragebefriedigung: wenn Kundenbedürfnis leicht durch ein bestimmtes Produkt befriedigt werden kann, so ist die Nachfrage nach dem Gut unelastisch
- Dauerhaftigkeit: wenn Preise momentan zu hoch, kann der Kauf aufgeschoben werden. Faktor der die Nachfrage elastisch macht.
- Dringlichkeit: hohe Dringlichkeit der Bedürfnisbefriedigung macht die Nachfrage weitgehend unelastisch.
Messung der Zahlungsbereitschaft der Konsumenten
neue oder modifizierte Produkte werden in einem Testgebiet (Testmarkt) angeboten. Marktchancen und Marketingkonzept wird für eine bestimmte Zeitperiode getestet
Preis-Markttest = Feldtests und gehören zur primären Marktforschung.
Psychologische Preisbestimmung
Preise wirken wesentlich auf die Nachfrager ein, teilweise aber auch auf die Konkurrenz. Nachfrager richten sich häufig nach einem bestimmten Referenzpreis (Ankerpreis) = abgeleitet aus aktuellen oder früheren Preiserfahrungen oder aus situativen Gegebenheiten des jeweiligen Kaufs
Psychologische Auswirkungen
z.B. Preis CHF 999.00 wirkt günstiger als CHF 1000.00 (vermeiden von 4-stelligen Zahlen)
Kostenorientierte Preisbestimmung
Preis für ein Produkt wird so festgesetzt, dass die Selbstkosten gedeckt sind und ein Gewinn (Gewinnzuschlag) erwirtschaftet wird.Die Frage nach einer Preisuntergrenze steht im Vordergrund. Langfristig müssen mind. die Selbstkosten (variable und fixe Kosten) gedeckt sein. Dem Unternehmen stehen dazu die Deckungsbeitragsanalyse, die Break-Even-Analyse und das Zuschlagsverfahren zur Verfügung.
Deckungsbeitragsanalyse
Unternehmen ist in der Preisgestaltung gegen unten nicht frei. Die Deckungsbeitragsanalyse signalisiert einem Unternehmen, welchen Preis es für ein Produkt mindestens erhalten muss. Werden die fixen Kosten gedeckt, dann trägt der Deckungsbeitrag zum Gewinn bei.
Break-Even-Analyse
es wird der kritische Stückpreis ermittelt, durch den die Durchschnittskosten gerade gedeckt sind. Der Break-Even-Preis entspricht dabei den Durchschnittskosten einer produzierten Einheit und stellt die langfristige Preisuntergrenze dar.
Zuschlagsverfahren
es wird zu den Kosten eines Produkts (=Break-Even-Preis) ein bestimmter Gewinnzuschlag addiert.
Wird in der Praxis häufig angewandt.
Wettbewerbsorientierte Preisbestimmung
Preisausrichtung eines Produkts nach den Preisen der Konkurrenz auf gleichem Niveau (Konkurrenzpreis = Leitpreis) oder um einen bestimmten Prozentsatz darüber oder darunter.
Häufig bei oligopolistischen Märkten mit homogenen Gütern angewendet.
Oligopolistischer Mark
Marktform mit vielen Nachfragern, aber wenigen Anbietern
homogene Güter
gleichartige Güter, die aus Sicht des Konsumenten austauschbar sind.
Monopol
Ein Anbieter (z.B. Post)
Polypol
Vollkomene Konkurrenz
Mikroökonomie
Thema VWL
Beschäftigt sich mit:
- einzelnen Märkten
- Preise
- Kosten
- individuelle Entscheide
Makroökonomie
Thema VWL
Beschäftigt sich mit:
- Konjunktur (Wirtschaftliche Gesamtlage)
- Inflation (Wert von Geld)
Homo oeconomicus
- eigennützig und prinzipiell ungesättigt, strebt nach mehr
- verfolgt mehrere Ziele gleichzeitig
- ist bereit für den Mehrbesitz eines höherwertigen Gutes eine bestimmte Menge eines anderen Gutes aufzugeben. Sämtliche Güter betrachtet er als ersetzbar (keine emotionale Werte)
- je mehr man eines bestimmten Gutes er besitzt, umso geringer schätzt man eine zusätzliche Einheit (Wertschätzung)
- strebt nach maximalem Nutzen
Opportunitätskosten
Kosten, die bei einer Entscheidung für eine Handlung dadurch anfallen, dass die Vorteile einer alternativen Handlung nicht realisiert werden können.
die drei wichtigsten Typen von Märkten:
- Gütermarkt
- Arbeitsmarkt
- Kapitalmarkt
Anreiz
Faktor, der einen wirtschaftlichen Akteur motiviert, sich für eine bestimmte Handlungsalternative zu entscheiden.
BIP
Wert aller Wertschöpfungen (Produktion von Güter und DL abzüglich Vorleistungen), während eines Jahres im Inland erbracht. Bewertet zu den aktuellen (nominal) oder um die Preisentwicklung bereinigten (real) Marktpreisen.
BNE
Bruttonationaleinkommen:
Wertschöpfung im Ausland an Inländer (Kapitalerträge) und Wertschöpfung im Inland an Inländer
Berechnung BIP
BIP übrigens momentan ca. 565 Mrd. CHF
- Produktionsseite
- Einkommensseite
- Verwendungsseite
Kritik am BIP als Massstab für Wohlstand der Nationen....
- gemessen werden nur bezahlte und legale Transaktionen (keine Hausarbeiten, keine Freiwilligenarbeit..)
- Unfälle, Katastrophen, Kriege fliessen als Wohlstandsvermehrung ins BIP ein
- schwierige Bewertung gewisser Leistungen (z.b. staatliche Leistungen wie Schule, Polizei...)
Konjunktur
wirtschaftliche Gesamtlage von bestimmter Entwicklungstendenz
Konjunkturschwankungen = periodisch wiederkehrende Schwankungen, die Auf- und Abwärtsbewegungen der volkswirtschaftlichen Grössen (meistens gemessen am realen BIP)
Nichtmonetäre Konjunkturpolitik
- Finanzpolitik (Konjunkturgerechte Einnahmen- und Ausgabenpolitik des Staates, z.B. Steuern senken/erhöhen)
- Aussenwirtschaftliche Massnahmen (z.B. Zölle, Kontingente)
- Einzelmassnahmen (gezielte Massnahmen des Staates, z.B. Impulsprogramme)
Volkseinkommen
Summe aller Entschädigungen (Löhne, Dividenden, Zinsen...) die während eines Jahres an die Einwohner eines Landes für den Einsatz von Produktionsfaktoren fliessen (Arbeits-, Vermögens- und Geschäftseinkommen, unverteilte Gewinne)
Volkseinkommen, reichster Kanton der CH
- Basel Stadt (Industriefirmen Roche, Novartis)
soziale Marktwirtschaft
marktwirtschaftlich organisiertes Wirtschaftssysem, in welchem der Staat politisch gewünschte Umverteilungen von Einkommen/Vermögen vornimmt
Planwirtschaft
- alle Produktionsmittel gehören dem Staat
- eine zentrale staatliche Planungsbehörde entscheidet über die Produktion und damit über den Konsum von Gütern und Dienstleistungen
Woran scheitert die Planwirtschaft?
- Unvermögen der Planungsbehörde, alle nötigen Informationen zeitgerecht zu sammeln und zu verarbeiten
- Gefahr, dass die Planungsbehörde ihre weitreichenden Befugnisse missbraucht
- Kleine Leistungsanreize, weil sich aufgrund des fehlenden Privateigentums Leistung nicht lohnt
Modell der vollkommenen Konkurrenz
- Homogene Produkte
- Grosse Anzahl Anbieter und Nachfrager
- freier Marktzutritt / Austritt
- Anbieter verhalten sich gewinnmaximierend
- Nachfrager sind nutzenmaximierend (Modell des Homo oeconomicus)
Grenznutzen
Nutzen, der Entsteht, wenn eine zusätzliche Einheit eines Gutes oder einer Dienstleistung konsumiert wird
Gesetz des abnehmenden Grenznutzens
Je mehr man von einem Gut oder DL bereits konsumiert hat, desto geringer wird der Nutzen einer zusätzlich konsumierten Einheit