VWL Begriffsdefinitionen

Begriffe definieren - Mikro- und Makroökonomie

Begriffe definieren - Mikro- und Makroökonomie

Severin Bolliger

Severin Bolliger

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Langue Deutsch
Catégorie Economie politique
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 12.06.2012 / 31.12.2014
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Allokationsproblem

Bei voller Auslastung der gegebenen Produktionsfaktoren kann ein bestimmtes Gut nur vermehrt produziert werden, wenn von einem anderen Gut weniger produziert wird und die dort frei werdenden Ressourcen für die Produktion des erstgenannten Gutes verwendet werden.

Grenzproduktivität des Kapitals

Entspricht dem Verhältnis von jedem zusätzlichen Output (Produkt; Gut) zum dafür zusätzlich eingesetzten Kapital.

Kapitalstock

Total aller Kapitalgüter (Produktionsgüter) einer Volkswirtschaft.

Sparen

Verzicht auf Konsum; ermöglicht Investitionen.

Strukturwandel

Beschreibt die Veränderung im Gefüge einer Volkswirtschaft. Das heisst Strukturwandel beschreibt die Entwicklung und Veränderung der einzelnen Teile/Branchen/Sektoren zueinander und deren Bedeutung an der ganzen Volkswirtschaft.

Strukturerhaltungspolitik

Staatliche Massnahmen um den Strukturwandel abzuschwächen, beispielsweise mit Subventionen, Direktzahlungen (Protektionismus)

Strukturanpassungspolitik

Staatliche Massnahmen um den Strukturwandel zu erleichtern, beispielsweise mit Bildungsangeboten, Umschulungshilfen, gezielter Steuer- und Kreditpolitik.

Strukturgestaltungspolitik

Staatliche Massnahmen um den Strukturwandel zu steuern, indem beispielsweise gewisse Branchen gezielt gefördert werden, um neue entwicklungsträchtige Strukturen zu bilden.

Geld

Das Zahlungsmittel oder Hilfsmittel beim Warenaustausch.

Warengeld

Waren (Vieh, Glasperlen, etc.) die als Geld verwendet werden. Die Waren besitzen einen eigenen Wert.

Nominalgeld

Geld, dessen Nominalwert höher ist als der Eigenwert. (z.B. eine Banknote: ihr Wert als Stück Papier beträgt mehrere Rappen, jedoch besitzt sie einen Nominalwert von beispielsweise 10 Franken).

Buchgeld

Geld, das von den Banken geschaffen wird, insbesondere aus den Einlagen auf Girokonten (Bestandteil von M1), und das durch die mehrfache Ausdehnung der Bankreserven entsteht.

Goldstandard

Ein System, bei dem ein Land seine Geldeinheit als Äquivalent eines bestimmten Goldgewichts definiert, seine Währung durch Goldreserven deckt und Gold uneingeschränkt zu dem so festgesetzten Preis verkauft, ohne Beschränkung der Goldeinfuhr oder –ausfuhr.

Transaktionskosten

Diejenigen Kosten, die durch die Benutzung des Marktes, also im Zusammenhang mit der Transaktion von Verfügungsrechten (z.B. Kauf, Verkauf, Miete), oder einer innerbetrieblichen Hierarchie entstehen.

Inflation und Inflationsrate

Inflation entspricht dem permanenten Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Die Inflationsrate ist der prozentuale jährliche Anstieg des allgemeinen Preisniveaus.

Hyperinflation

Von Hyperinflation spricht man, wenn die Inflationsrate in immer kürzeren Zeitabständen immer höhere Werte annimmt. Als Richtwert gilt: > 50% pro Monat oder > 1% pro Tag.

Stagflation

Kombination von Stagnation des BIP-Wachstums und gleichzeitiger Inflation.

Deflation

Gegenstück zur Inflation; Deflation bedeutet einen generellen Rückgang des Preisniveaus über längere Zeit.

Disinflation

Eine blosse Verlangsamung der Teuerung; sinkende Inflationsraten.

Transmissionsmechanismus

Der Transmissionsmechanismus beschreibt die Auswirkungen geldpolitischer Entscheidungen (Veränderung der Geldmenge) auf realwirtschaftliche Grössen einer Volkswirtschaft wie beispielsweise Produktion, Beschäftigung und Preisniveau.

LIK

Landesindex der Konsumentenpreise; er erfasst die Preisbewegungen eines repräsentativen Korbes von Waren und Dienstleistungen, die für die privaten Haushalte eine wichtige Rolle spielen. Er misst also die Preisveränderungen der Güter und Dienstleistungen, die von einem durchschnittlichen Konsumenten gekauft werden.

Geldmenge M1, M2, M3

M1 = Bargeld („Portemonnaie“) plus Sichteinlagen bei Banken und Post plus Transaktionskonti

M2 = M1 plus Spareinlagen (ohne Vorsorgegelder)

M3 = M2 plus Termineinlagen

Realzins

Um den Effekt der Inflation korrigierter Zinssatz; annäherungsweise Nominalzins minus Inflationsrate.

Lohn-Preis-Spirale

Prozess der fortwährenden Überwälzung von höheren Kosten auf die Preise und Löhne: Kosten werden auf Preise überwälzt. Als Folge davon werden Lohnsteigerungen durchgesetzt, was wiederum zu höheren Kosten führt. Es entsteht ein Teufelskreis (Spirale), die sich verselbständigen kann.

Notenbankgeldmenge

Von der Nationalbank geschaffene Zahlungsmittel: Notenumlauf (exkl. Münzen und auf Banken liegende Noten) plus Giroguthaben der Geschäftsbanken bei der SNB.

Nachfragesoginflation

Eine Preisinflation, die durch übermässige Nachfrage nach Gütern verursacht wird, beispielsweise durch einen deutlichen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.

Kostendruckinflation

Angebotsseitige Inflationstheorie; entsteht aufgrund deutlich gestiegener Produktionskosten, die schlussendlich auf die Preise überwälzt werden.

Gewinndruckinflation

Angebotsseitige Inflationstheorie; Erhöhungen der Marktmacht auf der Anbieterseite durch Monopole und Kartelle schränken die gesamtwirtschaftliche Produktion ein und erhöhen die Preise.

Konjunkturschwankungen

Kurzfristige Schwankungen in der Gesamtproduktion, dem Gesamteinkommen und der Beschäftigung eines Landes. Sie sind durch gleichzeitige und gleichgerichtete Schwankungen in zahlreichen Branchen gekennzeichnet.

Multiplikator (in Zusammenhang mit Konjunkturschwankungen)

Faktor, mit dem die konjunkturelle Dynamik einen ursprünglichen Impuls vergrössert.

Rezession

Ein Zeitraum, in dessen Verlauf die Gesamtproduktion, das Einkommen und die Beschäftigung zurückgehen und der üblicherweise sechs Monate bis ein Jahr lang dauert sowie durch Kontraktion in vielen Branchen gekennzeichnet ist.

Depression

Ein lang anhaltender Zeitraum, der durch hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Produktion und Investitionen, mangelndes Vertrauen der Unternehmer in die Wirtschaft, sinkende Preise und zahlreiche Unternehmenszusammenbrüche gekennzeichnet ist.

Fiskalpolitik

Das Programm einer Regierung im Hinblick auf (1) den Kauf von Waren und Dienstleistungen sowie Transferzahlungen und (2) Art und Umfang der Steuern.

Geldpolitik

Massnahmen der Notenbank zur direkten Beeinflussung der Geldmenge, des Zinsniveaus und der Wechselkurse.

Crowding-Out Effect

Verdrängungseffekt; bezeichnet die Verdrängung privatwirtschaftlicher Tätigkeit durch den Staat. In einer Volkswirtschaft mit steigenden Staatsausgaben steigt zum einen das BIP, und damit einhergehend auch die Nachfrage nach Geld. Dies führt zu einer Erhöhung der Zinsen. Dieser Zinsanstieg wiederum hat zur Folge, dass private Unternehmen, die sich auf dem Kapitalmarkt verschulden möchten, um Investitionen zu tätigen, sich nun einem für sie nicht mehr akzeptablen Zinsniveau gegenübersehen. Die privaten Unternehmen werden also aus dem Kapitalmarkt herausgedrängt. Sie können es sich nun nicht mehr (oder weniger) leisten Geld zu entleihen, um die beabsichtigte Investition zu tätigen.

Zahlungsbilanz

Eine Bilanz, die für einen bestimmten Zeitraum sämtliche Transaktionen eines Landes mit dem Rest der Welt aufzeichnet. Erfasst werden Käufe und Verkäufe von Waren und Dienstleistungen, Geschenke, staatliche Transaktionen und Kapitalbewegungen.

Handelsbilanz

Der Teil der Zahlungsbilanz eines Landes, der sich auf die Warenein- und -ausfuhr während eines Jahres bezieht.

Leistungsbilanz

Der Teil der Zahlungsbilanz eines Landes, der die Importe und Exporte von Waren und Dienstleistungen sowie Kapital- und Arbeitseinkommen vom und ans Ausland während eines Jahres erfasst.

Ertragsbilanz

Der Teil der Zahlungsbilanz eines Landes, der die Importe und Exporte von Waren und Dienstleistungen sowie Kapital- und Arbeitseinkommen vom und ans Ausland und zusätzlich zur Leistungsbilanz auch noch die laufenden Übertragungen (Zahlungen ohne direkte Gegenleistung, wie beispielsweise Entwicklungshilfe) während eines Jahres erfasst.

Kapitalverkehrsbilanz

Der Teil der Zahlungsbilanz eines Landes, der den gesamten über die Grenze fliessenden Kapitalverkehr während eines Jahres erfasst.