VWL Begriffsdefinitionen

Begriffe definieren - Mikro- und Makroökonomie

Begriffe definieren - Mikro- und Makroökonomie

Severin Bolliger

Severin Bolliger

Set of flashcards Details

Flashcards 128
Language Deutsch
Category Macro-Economics
Level Primary School
Created / Updated 12.06.2012 / 31.12.2014
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Grenznutzen

Der zusätzliche Nutzen (zusätzliche Befriedigung), der sich aus dem Konsum einer zusätzlichen Einheit einer Ware ergibt, während die konsumierten Mengen aller anderen Güter konstant bleiben.

Opportunitätskosten

Opportunitätskosten (selten auch Alternativkosten, Verzichtskosten oder Schattenpreis) sind entgangene Erlöse, die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) zur Nutzung von Ressourcen nicht wahrgenommen werden. Opportunitätskosten sind der Nutzenentgang, der bei mehreren Alternativen durch die Entscheidung für die eine und gegen die anderen Möglichkeiten entsteht. Umgangssprachlich kann man auch von Kosten der Reue oder Kosten entgangener Gewinne sprechen. Opportunitätskosten sind somit keine Kosten im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung, sondern ein ökonomisches Konzept zur Quantifizierung entgangener Alternativen.

Budgetbeschränkung

Beschränkungen, mit denen die Konsumenten infolge ihrer begrenzten Einkommen konfrontiert werden. Es ist die Grenze, die anzeigt, wie viele Güter ein Konsument mit einem gegebenen Einkommen zu gegebenen Preisen kaufen kann.

Indifferenzkurve

Eine Indifferenzkurve zeigt alle Güterkombinationen, welche einem Individuum den gleichen Nutzen stiften. Das heisst, dass es für ein Individuum indifferent ist (keinen Unterschied ausmacht), welche Kombinationen es wählt.

Nachfragekurve, Nachfragefunktion

Eine Funktion oder Kurve, welche die Menge an Waren angibt, die Käufer zu jedem betrachteten Preisniveau zu erwerben bereit sind, wenn alle anderen Variablen konstant sind. Normalerweise trägt man in der grafischen Darstellung der Nachfragekurve den Preis auf der senkrechten oder Y-Achse ab und die nachgefragte Menge auf der waagrechten X-Achse.

Einkommenseffekt

Änderung des Konsums eines Gutes infolge eines Anstiegs der Kaufkraft wobei der relative Preis konstant bleibt.

Substitutionseffekt

Die Neigung der Konsumenten, mehr von einem Gut zu konsumieren, wenn dessen relativer Preis sinkt (andere Güter werden durch dieses Gut substituiert), und davon weniger zu konsumieren, wenn sein relativer Preis steigt (dann wird dieses Gut durch andere substituiert). Dieser Substitutionseffekt im Fall einer Preisänderung führt zu der negativ geneigten Nachfragekurve.

Preiselastizität der Nachfrage

Die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge eines Gutes bezogen auf die prozentuale Änderung des Preises.

Einkommenselastizität der Nachfrage

Die Nachfrage nach jedem beliebigen Gut wird nicht nur vom Preis dieses Gutes beeinflusst, sondern auch vom Einkommen der Käufer. Die Einkommenselastizität misst diese Reaktion. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge dividiert durch die prozentuale Einkommensänderung.

Kreuzpreiselastizität der Nachfrage

Ein Mass für den Einfluss der Preisänderung einer Ware auf die Nachfrage nach einer anderen Ware. Genauer gesagt entspricht die Kreuzpreiselastizität der prozentualen Änderung der Nachfrage nach Gut A, wenn sich der Preis für Gut B um 1 Prozent verändert, unter der Annahme, dass alle anderen Variablen gleich bleiben.

Prohibitivpreis

Der Prohibitivpreis ist der Preis, bei dem die Haushalte bzw. die Käufer nicht mehr bereit oder nicht mehr in der Lage sind, auch nur eine Mengeneinheit des betreffenden Gutes zu kaufen.

Sättigungsmenge

Die Sättigungsmenge ist ein Begriff aus Betriebswirtschaftslehre und der Mikroökonomik. Sie beschreibt die theoretisch höchste absetzbare Menge eines Gutes, d. h. die nachgefragte Menge, wenn das Gut kostenlos wäre.

Komplementärgüter

Zwei Güter, die nach Ansicht der Konsumenten „zusammengehören“. Eine Erhöhung des Preises des einen Gutes führt zu einem Rückgang der nachgefragten Menge des anderen Gutes und umgekehrt.

Substitutionsgüter

Güter, die miteinander in Wettbewerb stehen. Die Erhöhung des Preises des einen Gutes führt zu einer Erhöhung der nachgefragten Menge des anderen Gutes und umgekehrt.

Inferiore Güter

Inferiore Güter sind laut Haushaltstheorie der Mikroökonomie Güter, die bei steigendem Einkommen verhältnismässig weniger nachgefragt werden oder deren Nachfrage zurückgeht. Dies sind normalerweise alle Güter von niederer Qualität.

Superiore Güter

Superiore Güter sind in der Haushaltstheorie der Mikroökonomie Güter, die bei steigendem Einkommen absolut stärker nachgefragt werden. Mit einer Einkommenselastizität >1 steigt darüber hinaus auch ihr relativer Anteil am Haushaltseinkommen.

„Normale“ Güter bezüglich Einkommenselastizität

Bei einem normalen Gut steigt die Nachfrage mit steigendem Einkommen und sinkt, wenn dass Einkommen fällt. Die nachgefragte Menge ändert sich also immer in dieselbe Richtung wie dass Einkommen.

Preiselastizität des Angebots

Die prozentuale Änderung der angebotenen Menge bezogen auf die prozentuale Änderung des Preises.

Grenzkosten

Die zusätzlich anfallenden Kosten zur Herstellung einer zusätzlichen Einheit.

Fixkosten

Die Kosten, die einem Unternehmen entstehen, selbst wenn seine Produktion während des Betrachtungszeitraums null beträgt. Die gesamten Fixkosten setzen sich aus Einzelposten, wie beispielsweise den Zins- und Hypothekenzahlungen und den festen Lohnkosten, zusammen.

Variable Kosten

Kosten, die je nach Produktionsmenge variieren, beispielsweise für Rohmaterial, Arbeitskräfte, Betriebs- und Treibstoffe.

Variable Durchschnittskosten

Die variablen Kosten dividiert durch die Anzahl der produzierten Einheiten.

Grenzprodukt (=Grenzertrag)

Die zusätzliche Produktionsmenge, die man durch Einsatz einer zusätzlichen Einheit eines bestimmten Produktionsfaktors erhält, wenn alle anderen Faktoren konstant gehalten werden.

Kurzfristige Preisuntergrenze, Betriebsminimum

In der Mikroökonomie bezeichnet man als kurzfristige Preisuntergrenze, den Preis im Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten (variable Stückkosten). Die dazugehörige Mengeneinheit wird auch als kurzfristiges Betriebsminimum bezeichnet. Sollte ein Betrieb zum Betriebsminimum produzieren und anschliessend zum Preis der kurzfristigen Preisuntergrenze verkaufen, so macht der Betrieb einen kalkulierten Verlust in Höhe der Fixkosten. Man erreicht gleichzeitig die komplette Deckung der variablen Kosten. Sollte der Betrieb zu einem geringeren Preis als zur kurzfristige Preisuntergrenze verkaufen, so kann kein Deckungsbeitrag erzielt werden und die Produktion müsste eingestellt werden. Ein Betrieb kann den Preis vorübergehend bis zu dieser Preisgrenze hinunterschrauben. Auf eine Deckung der fixen Kosten wird dabei verzichtet, der hiermit verbundene Verlust kann kurzfristig in Kauf genommen werden.

Langfristige Preisuntergrenze, Betriebsoptimum

In der Mikroökonomie bezeichnet man als langfristige Preisuntergrenze den Preis im Minimum der durchschnittlichen totalen Kosten (Stückkosten). Die dazugehörige Mengeneinheit wird als Betriebsoptimum bezeichnet. Sollte ein Betrieb zum Betriebsoptimum produzieren und anschliessend zum Preis der langfristigen Preisuntergrenze verkaufen, so befindet er sich in einer Null-Gewinn-Situation. Man erreicht gleichzeitig die komplette Deckung der Vollkosten. Zu einem Preis in Höhe der langfristigen Preisuntergrenze zu verkaufen ist für einen Betrieb vor allem dann sinnvoll, wenn er sich in einem Verdrängungswettbewerb befindet.

Ertragsgesetz

Bei zunehmendem Einsatz eines variablen Produktionsfaktors sinkt der Grenzertrag.

Vollkommener Wettbewerb

Ein Ausdruck, mit dem man Märkte bezeichnet, auf denen kein Unternehmen und kein Konsument stark genug ist, um den Marktpreis zu beeinflussen. Eine derartige Situation liegt vor, wenn sich eine grosse Anzahl von Käufern und Verkäufern gegenüberstehen, die von den Verkäufern angebotenen Produkte homogen (oder nicht unterscheidbar) sind, ein freier Zutritt zum Markt möglich ist und die Marktteilnehmer vollständig informiert sind (Markttransparenz).

Marktgleichgewicht

Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf einem Markt oder in einer Volkswirtschaft, auf dem bzw. in der vollkommener Wettbewerb herrscht. Da bei vollkommenem Wettbewerb die einzelnen Verkäufer und Käufer nicht die Macht haben, den Markt zu beeinflussen, wird sich der Preis auf dem Niveau einpendeln, auf dem er sowohl den Grenzkosten als auch dem Grenznutzen entspricht.

Konsumentenrente

Differenz zwischen dem Betrag, den ein Konsument für ein Gut zu bezahlen bereit ist, und dem tatsächlich entrichteten Preis. Im Preis-Mengen-Diagramm kann die Konsumentenrente als der Bereich unterhalb der Nachfragekurve, aber oberhalb der Preislinie gemessen werden.

Produzentenrente

Die Produzentenrente ist die Differenz zwischen dem Preis, zu dem ein Produzent sein Gut anbieten würde, und dem Marktpreis. Im Preis-Mengen-Diagramm kann die Produzentenrente als der Bereich oberhalb der Angebotskurve, aber unterhalb der Preislinie gemessen werden.

Effizienter Markt

Ein Markt ist dann effizient, wenn die Marktteilnehmer neue Informationen schnell erhalten, verstehen und bei der Bildung des Marktpreises berücksichtigen. Die Theorie der Kapitalmarkteffizienz besagt, dass alle verfügbaren Informationen bereits im Aktienpreis oder sonstigen Vermögenswerten berücksichtigt sind.

Mindestpreise

Mindestpreise sind ein politisches Marktregulierungsmittel. Es sind staatlich festgesetzte Preise, die nicht unter-, wohl aber überschritten werden dürfen. Mindestpreise werden eingesetzt, um die Einkommen der Produzenten bestimmter Produkte zu erhöhen, den Absatz bestimmter Produkte zu reduzieren oder einen angenommenen ruinösen Wettbewerb zu unterbinden. Werden Preise höher gesetzt als jene, die sich durch das freie Wirken von Angebot und Nachfrage ergeben hätten, sinkt die Nachfrage und steigt das Angebot. Die Folge ist ein Angebotsüberschuss.

Höchstpreise

Höchstpreise sind eine staatlich festgelegte Preisobergrenze. Der Preis darf nicht darüber steigen, wohl aber darunter fallen. Setzt der Staat einen Höchstpreis fest, der unter dem Gleichgewichtspreis liegt, verändern sich sowohl die angebotenen wie auch die nachgefragten Mengen. Je nach Preiselastizität wird weniger angeboten und mehr nachgefragt. Die Folge ist eine Nachfrageüberschuss, ein Gütermangel.

Steuerinzidenz

Bei der Steuerinzidenz geht es um die Frage nach dem Träger der Steuerlast, also um die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen einer Steuer auf die Realeinkommen von Produzenten und Konsumenten im Gegensatz zu der gesetzlich erforderlichen Steuerzahlung. Eine Umsatzsteuer mag vom Einzelhändler gezahlt werden, es ist aber durchaus möglich, dass sie den Konsumenten belastet. Die genaue Steuerinzidenz hängt von der Preiselastizität von Angebot und Nachfrage ab. Die Steuerlast fällt stärker auf jene Seite, die preisunelastischer ist, also ihre Gütermenge weniger zurücknehmen kann.

Subventionen

Zahlungen des Staates an Unternehmen, die bestimmte Güter herstellen, oder an Haushalte, die ein bestimmtes Gut konsumieren. Beispielsweise subventionieren Regierungen häufig Lebensmittel, indem sie Haushalten mit geringem Einkommen eine Lebensmittelzulage zahlen.

Schwarzmarkt

Unter einem Schwarzmarkt versteht man ganz allgemein einen illegalen Markt. Auf einem solchen werden knappe, vom Staat preislich fixierte oder durch Umgehung von Steuern u. ä. teilweise erheblich vergünstigte Güter gehandelt. Weiterhin entwickeln sich Schwarzmärkte für verbotene Güter, wie z. B. Drogen oder Waffen. Auf dem Schwarzmarkt ist der Handel nicht staatlich kontrolliert oder reguliert, er funktioniert aber sehr wohl nach den Regeln des Marktes. Schwarzmarktpreise bei staatlich fixierten Höchstpreisen bzw. Abgabebeschränkungen stellen den eigentlichen Marktpreis dar. Anstelle einer ordentlichen Rechtsprechung zur Beilegung von Disputen gilt auf dem Schwarzmarkt meist das „Recht des Stärkeren“, was sich auch in Gewaltkriminalität äussern kann.

Externalitäten

Externe Effekte (Externalitäten) sind Kosten und Nutzen, die in der Produktion oder beim Konsum entstehen, jedoch nicht beim Verursacher anfallen, sondern bei Aussenstehenden. Sie wirken am Markt vorbei und sind deshalb nicht in den Marktpreisen berücksichtigt.

Pseudoexterne Effekte

Effekte, die nicht am Markt vorbei wirken, sondern eine Folge des Wettbewerbs auf den Märkten sind und Auswirkungen auf andere Märkte haben. Eröffnung und Vernichtung von Marktchancen.

Öffentliche Güter

Öffentliche Güter sind eine Güter-Gruppe in den Wirtschaftswissenschaften. Reine öffentliche Güter sind durch zwei Eigenschaften gekennzeichnet:

• Keine Rivalität im Konsum: Die Nutzung des Gutes durch eine Person beeinträchtigt andere Personen nicht in ihrer Nutzung

• Kein Ausschluss möglich: Es ist unmöglich (beziehungsweise prohibitiv teuer), Leute von der Nutzung des öffentlichen Gutes auszuschliessen.

Coase Theorem

Das Coase Theorem geht davon aus, dass Teilnehmer eines Marktes Probleme, die durch externe Effekte entstehen, durch Verhandlung selber lösen können. Das Prinzip besagt, dass ein Verhandlungsergebnis unabhängig von der Gestaltung der Eigentumsrechte effizient ist, wenn Parteien ohne Kosten und zu ihrem beiderseitigen Vorteil verhandeln können.