VWL
VWL mündliche Prüfung 16 TK
VWL mündliche Prüfung 16 TK
Kartei Details
Karten | 30 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 11.09.2016 / 29.06.2018 |
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Weshalb ist das Bruttosozialprodukt als Wohlstandsund
Wohlfahrtsmass nur beschränkt tauglich? Nennen
Sie zwei Gründe!
Viele Leistungen, die zum Wohlstand beitragen wie
Hausfrauenarbeit, Freiwilligenarbeit usw. werden im
BSP nicht berücksichtigt.
Die Behebung von Schäden im Bereich Umwelt,
Gesundheit usw. werden als Leistung bzw.
Wertschöpfung miteinbezogen, diese Leistungen
verfälschen den Wert des Wohlstandes.
Erklären Sie die folgenden Begriffe:
a) Mikroökonomie
b) Makroökonomie
a) Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften, das sich
mit dem Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte
und mit den Wechselbeziehungen zwischen ihnen
beschäftigt. Die Mikroökonomie geht von den
Wirtschaftsplänen der einzelnen Haushalte bzw.
Konsumenten und Unternehmen aus.
b) Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften, das sich
mit dem gesamtwirtschaftlichen Verhalten ganzer
Sektoren befasst.
Was verstehen Sie unter dem Begriff „Internalisierung
externer Kosten“?
- Verursachungsgerechte Verteilung der Kosten
- Steigerung der Wohlfahrt durch bessere (optimale)
Verteilung der Ressourcen
Was sind:
a) Private Güter
b) Freie Güter
c) Öffentliche Güter
a) Güter, bei denen Rivalität herrscht und das Ausschliessbarkeitsprinzip
gilt
b) Güter, die den Menschen in ausreichender Menge
frei und unentgeltlich zur Verfügung stehen
c) Öffentliche Güter (Kollektivgüter) sind Leistungen,
die allen Einwohnern mehr oder weniger in
gleichen Mengen zur Verfügung stehen und bei
denen die Inanspruchnahme durch eine Person
zu keiner Nutzenbeeinträchtigung für die andere
Person führt (Nichtausschliessbarkeit,
Nichtrivalität)
Im Zusammenhang mit öffentlichen Gütern spricht
man von
1. Nichtausschliessbarkeit
2. Nichtrivalität
Erklären Sie die beiden Begriffe am Beispiel eines
öffentlichen Gutes!
Verschiedene Antworten zulässig.
Zum Beispiel „Landesverteidigung“:
Nichtausschliessbarkeit:
Das Individuum kann von der Inanspruchnahme des
öffentlichen Gutes nicht ausgeschlossen werden (z.B.
technische Barriere o.ä.)
Nichtrivalität:
Die Inanspruchnahme des Gutes durch eine Person A
beeinträchtigt den Nutzen der Person B nicht.
Erklären Sie, weshalb die Nachfragekurve im
Normalfall von oben links nach unten rechts verläuft!
Bei steigendem (sinkenden) Preis wird weniger (mehr)
nachgefragt.
Nennen Sie Faktoren, die zu einer Verschiebung der
Nachfragekurve führen*
- Veränderung der Bedürfnisse
- Veränderung der Mode/Trends
- Veränderung der Budgetrestriktion (Einkommen)
- Veränderung der Substituierbarkeit
- Preisänderungen der Substitute
- Preisänderung der Komplementärgüter
Erwartungen über Preisänderungen
- Spekulative Nachfrage
Welche Faktoren führen zu einer Linksverschiebung
der Nachfragekurve?
- Tiefere Nutzeneinschätzung
- Abnahme Trend, Mode
- Sinkende Preise von Substitutionsgüter
- Steigende Preise von Komplementärgüter
- Tieferes Einkommen
- Erwartete Preissenkungen
- Abnahme der spekulativen Nachfrage
Was bedeutet „der Markt ist geräumt“?
Beim Gleichgewichtspreis gehen Anbieter und
Nachfrager befriedigt vom Markt. Es bestehen
keine Differenzen zwischen angebotener und
nachgefragter Menge. Die Erwartungen der
Marktteilnehmer sind erfüllt.
a) Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts.
Zeigen Sie in einem Preis-Mengen-Diagramm die
angesprochene Verschiebung und die damit
verbundenen Auswirkungen auf Menge und Preis*
b) Welche Ursachen kann eine derartige
Verschiebung haben?
c) Annahme: Die Angebotskurve verschiebt sich
nach links. Welche Ursachen kann eine derartige
Verschiebung haben?
Die abgesetzte Menge erhöht sich, der
Gleichgewichtspreis sinkt. Die gleiche Menge wird zu
einem niedrigeren Preis angeboten. Bei gleichem
Preis wird eine höhere Menge angeboten.
b) - Verringerung der Kosten (fix, variabel)
- Technischer Fortschritt (Veränderung
Produktions- und Kostenfunktion)
- Produktivitätsgewinne
- usw.
c) - Erhöhung der Kosten (fix, variabel)
- Erhebung von Steuern
- Erhöhung der Löhne
- Verteuerung von Kapitalkosten (Zins)
- Kosten zur Einhaltung von Umweltvorschriften
Welche Ursachen hat eine Verschiebung der
Nachfragekurve nach:
a) rechts?
b) links?
a) - Veränderung der Bedürfnisstruktur
- Mode, Trend
- Erhöhung des Einkommens
- Wegfall von Substitutionsgütern
- Preiserhöhung von Substitutionsgüter
- Preiserwartungen
b) - Veränderung der Bedürfnisstruktur
- Mode, Trend
- Verringerung des Einkommens
- Auftreten von Substitutionsgütern
- Preissenkungen von Substitutionsgüter
- Preiserwartungen
Fixierter Höchstpreis:
a) Wie muss sich der Staat in einem Markt mit
fixiertem Höchstpreis verhalten?
b) Welche Wirkungen auf den Markt (insbesondere
auf den Preis) sind von einer derartigen Regelung
zu erwarten?
a) Der Staat muss die Überschussnachfrage
befriedigen. Er tritt als zusätzlicher Anbieter auf.
b) Durch den Nachfrageüberhang entsteht ein
latenter Preissteigerungsdruck mit Preisen über
dem fixierten Höchstpreis. Gefahr von grauen und
schwarzen Märkten.
Fixierter Mindestpreis:
a) Wie muss sich der Staat in einem Markt mit
fixiertem Mindestpreis verhalten?
b) Welche Wirkungen auf den Markt (insbesondere
auf den Preis) sind von einer derartigen Regelung
zu erwarten?
a) Der Staat muss das Überschussangebot
absorbieren. Er tritt als zusätzlicher Nachfrager
am Markt auf.
b) Durch den Angebotsüberhang entsteht ein latenter
Preisdruck mit Preisen unter dem fixierten
Mindestpreis. Gefahr von grauen und schwarzen
Märkten.
Elastizitäten:
a) Definieren Sie den Begriff „Preiselastizität der
Nachfrage“!
b) Was bedeutet: „Eine Nachfrage reagiert
preisunelastisch“?
c) Was bedeutet eine Preiselastizität der Nachfrage
von – 0.6?
d) Welchen Einfluss hat das Elastizitätsmass auf die
Form (den Verlauf) der Nachfragekurve?
a) Formal: %-Änderung nachgefragten Menge
%-Änderung Preis
Die Preiselastizität der Nachfrage zeigt, wie sich
die nachgefragte Menge bei einer Preisänderung
um eine Einheit ändert.
b) Eine Preisänderung wirkt sich nur unterproportional
auf die Änderung der Menge aus.
c) Die nachgefragte Menge reagiert mit dem Faktor
– 0.6 auf eine Preisänderung.
Beispiel: Bei einer Preiserhöhung von 10% sinkt
die nachgefragte Menge um 6%.
d) Die Elastizität bestimmt die Steigung der
Nachfragekurve. Je unelastischer die Nachfrage,
desto steiler die Nachfragekurve.
Wovon hängt es ab, ob die Nachfrage nach einem
Gut preiselastisch oder preisunelastisch ist?
- Bedeutung des Gutes für die Konsumenten
(lebensnotwendige Güter, Luxusgüter usw.)
- Möglichkeit der Substitution
- Anteil der Ausgaben am Haushaltsbudget
- Zeitaspekt (Suche nach Substitution)
a) Worin unterscheiden sich Komplementär- und
Substitutionsgüter?
b) Nennen Sie je ein Beispiel zu Komplementär- und
Substitutionsgüter*
a) Komplementärgüter
- Güter, die sich ergänzen und zusammengehören
Substitutionsgüter
- Güter, die durch andere ersetzt werden können
b) Komplementärgüter: Auto und Reifen
Substitutionsgüter: Zucker und Assugrin
Nennen Sie je zwei Beispiele für Güter mit
preiselastischer Nachfrage und mit preisunelastischer
Nachfrage
Preiselastisch
- Generell Luxusgüter (Uhren, Schmuck)
- Reisen / Reisedestinationen
- Autos
- Möbel
Preisunelastisch
- Lebensmittel
- Benzin
- Heizöl
- Liegenschaften
a) Was ist ein „inferiores Gut“?
b) Nennen Sie ein Beispiel*
a) Güter, deren Nachfrage mit steigendem
Einkommen sinkt.
b) - Kartoffeln
- Bohnen
Fallsituation:
Im Rahmen der Lohnverhandlungen fordern
Gewerkschaften umfangreiche Lohnsteigerungen,
denen stattgegeben wird. Welche Auswirkungen
haben die steigenden Löhne auf die Angebotskurve?
Die steigenden Löhne stellen eine (proportionale)
Verteuerung der Produktion dar. Die Kostenkurve
steigt, die Grenzkosten nehmen zu. In der Folge
verschiebt sich die Angebotskurve nach links.
Fallsituation:
Der Staat erhebt auf die Produktion von Gut A eine
(proportionale) Steuer.
a) Welche Auswirkungen hat dieser Sachverhalt auf
Form und Verlauf der Angebotskurve?
b) Welche Auswirkungen hat dieser Sachverhalt auf
Form und Verlauf der Nachfragekurve?
a) Die Steuer verteuert die Produktion proportional.
Die Kostenkurve steigt, die Grenzkosten nehmen
zu. In der Folge verschiebt sich die Angebotskurve
nach links.
b) Die Erhebung der Steuer auf Stufe Produktion hat
c.p. keine Folge auf Form und Verlauf der
Nachfragekurve.
Welche Faktoren beeinflussen die Möglichkeit der
Produzenten, auf der Produktion erhobene Steuern
auf die Konsumenten zu überwälzen?
- Marktform
- Preiselastizität der Nachfrage (und damit
verbundene Faktoren wie
Substitutionsmöglichkeiten, usw.)
Beschreiben Sie die Marktform der „vollkommenen
Konkurrenz“!
- Viele Anbieter mit geringem Marktanteil
- Viele Nachfrager mit geringem Marktanteil
- Preis ist für den einzelnen Anbieter ein Datum
- Der einzelne Anbieter hat keine Marktmacht
- Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage
- Optimierungsregel: p = Grenzkosten
Beschreiben Sie die Marktform des „Oligopols“! Beispiel
- Einige Anbieter
- Viele Nachfrager
- starke Reaktionsverbundenheit der Anbieter
- optimale Wettbewerbsintensität (im weiten
Oligopol)
- Innovations- und Anpassungsfunktionen des
Marktes sind im (weiten) Oligopol optimiert.
Beispiel: Mobilfunkmarkt,Spielekonsolen
Innovations- und Anpassungsfunktionen des Marktes:
Weshalb sind im (weiten) Oligopol die Innovationsund
Anpassungsfunktion im Vergleich zur
vollkommenen Konkurrenz optimiert?
Innovationsfunktion:
Pionier-Unternehmen verspüren im (weiten)
Oligopol genügen Anreize, durch Innovation mit
Aussicht auf Vorsprungsgewinne, einen
Innovationsprozess einzuleiten. Bei vollkommener
Konkurrenz ist die Wettbewerbsintensität derart
hoch, dass Vorsprungsgewinne sofort von
Nachahmern absorbiert werden und deshalb die
Anreize für den Einzelnen fehlen, innovativ zu
sein.
Anpassungsfunktion
Andrerseits besteht in (weiten) Oligopol der Zwang
zur Innovation, weil bei Nicht-Reaktion auf
Innovationen der anderen Anbieter die Gefahr des
Verlustes von Absatzanteilen besteht und damit
die Existenz des Unternehmens bedroht ist.
Welche Annahmen gelten beim Modell des
„Monopols“? Beispiel
- Ein Anbieter
- Viele Nachfrager
- Atomistische Angebot und Nachfrage
- Heterogene Konkurrenz (sachliche, persönliche,
räumliche und/oder zeitliche Präferenzen
differenzierte Produkte)
- vollständige Markttransparenz
- Faktormobilität
- Unendlich schnelle Reaktionsgeschwindigkeiten
der Anpassungsprozesse
Postmonopol
Kartelle
a) Was sind Kartelle?
b) Nennen Sie ein Beispiel eines Kartells in der
Schweiz!
c) Können Kartelle volkswirtschaftlich „gefährlich“
oder gar schädlich sein? Begründen Sie Ihre
Antwort!
a) Kartelle sind geltende Verträge, Beschlüsse,
rechtlich nicht erzwingbare Abreden und
Empfehlungen, die mittels gemeinsamer
Beschränkung des Wettbewerbs den Markt für
bestimmte Waren und Leistungen beeinflussen
oder zu beeinflussen geeignet sind, namentlich
durch Regelung der Erzeugung, des Absatzes
oder des Bezuges von Waren sowie der Preise
und der Geschäftsbedingungen.
b) Optikerkartell, Zementkartell, Buchkartell, vormals
Bierkartell, weitere Kartelle
c) - Kartelle können volkswirtschaftlich schädlich
sein.
- Schweizerische Wettbewerbspolitik stützt
sich primär auf Missbrauchsgesetzgebung
- Schädigung bei Missbrauch von Marktmacht
- Schädigung bei Verhinderung eines wirksamen
Wettbewerbs
- Schaden entsteht durch Wohlfahrtsverlust
(Dead weight loss; allokative und produktive
Ineffizienz)
Welches sind die hauptsächlichen Voraussetzungen,
damit die Marktwirtschaft funktionieren kann?
- Das Privateigentum muss gewährleistet sein
- Vertragsfreiheit und Rechtssicherheit muss
bestehen
- Tiefe Markteintritts- und Marktaustrittsschranken
(vor allem keine künstlichen Barrieren)
- Viele Anbieter und viele Nachfrager
- Keine Marktmacht des Einzelnen
Die Marktwirtschaft kann grundsätzlich als sehr
leistungsfähiges und effizientes Wirtschaftssystem
bezeichnet werden. Trotzdem gibt es Fälle, in denen
der Markt versagt und gesellschaftlich unerwünschte
Nebeneffekte auftreten. Beschreiben Sie einige Fälle,
in denen der Marktmechanismus versagt!
- Marktversagen bei Wettbewerbsbeschränkungen
(z.B. Zölle, Einfuhrkontingente, Monopole,
natürlichen Monopolen z.B. im Schienenverkehr,
im Energiemarkt uam.)
- Marktversagen bei öffentlichen Gütern, welche
nicht von privater Seite angeboten werden /
werden dürfen (z.B.öffentliche Sicherheit,
Landesverteidigung)
- Marktversagen bei externen Effekten, welche nicht
internalisiert sind / in den Verkaufpreis einfliessen
(z.B. Lärm, Umweltverschmutzung, Stau)
- Marktversagen bei asymmetrischen Informationen
(Wissensvorsprung einer Vertragspartei
Was versteht man unter der „Sozialen
Marktwirtschaft“?
- Grundsätzliche Ausrichtung auf ein marktwirtschaftliches
System
- Steuerung der Wirtschaft soweit als möglich über
den Markt
- Staatliche Eingriffe dort, wo der Markt versagt
- Begründung: struktur-, konjunktur-, wachstumsund
verteilungspolitische Gründe
- „Verbindung des Prinzips der Freiheit auf dem
Markt mit dem Prinzip des sozialen Ausgleichs
in der Gesellschaft“ (R. Dubs)
Was versteht man unter dem Begriff
„Wirtschaftspolitik“?
Unter Wirtschaftspolitik versteht man die direkten und
indirekten Einwirkungen des Staates in die Wirtschaft
mit dem Zweck, bestimmte Ziele zu verwirklichen.
Gliederung der Wirtschaftspolitik (mit Beispielen):
Ordnungspolitik
- Sozialpolitik
- Gesundheitspolitik
- Wettbewerbspolitik
Strukturpolitik
- Bodenpolitik
- Landwirtschaftspolitik
- Regionalpolitik
Prozesspolitik
- Geldmengenpolitik
- Konjunkturpolitik
- Beschäftigungspolitik
- Finanzpolitik