VÜ Grundzüge der Bevölkerungsgeographie, Kapitel 7
Universität Wien, SPL Geographie, LV-Nr: 290018, LV-Titel: VO+UE Grundzüge der Bevölkerungsgeographie, LV-Leiterin: Karl Husa , Alexander Wisbauer, WS 13/14 Kapitel 7: Modelle und theoretische Ansätze zur Beschreibung und Erklärung der natürlichen Beventw
Universität Wien, SPL Geographie, LV-Nr: 290018, LV-Titel: VO+UE Grundzüge der Bevölkerungsgeographie, LV-Leiterin: Karl Husa , Alexander Wisbauer, WS 13/14 Kapitel 7: Modelle und theoretische Ansätze zur Beschreibung und Erklärung der natürlichen Beventw
Set of flashcards Details
Flashcards | 32 |
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Language | Deutsch |
Category | Geography |
Level | University |
Created / Updated | 16.03.2014 / 19.02.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/vue_grundzuege_der_bevoelkerungsgeographie_kapitel_7
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Modell des demographischen Übergangs (THOMPSON und NOTESTEIN) - Was ist das?
Keine Thorie, sonder modellhafte, generalisierende Beschreibung des Übergangs vom verschwenderischen Bevölkerungstyp (hohe Fertilität u. Mortalität) zum sparsamen Bevölkerungstyp (niedrige Fertilität u. Mortalität) im Rahmen der Modernisierung.
Je später der Vorgang einsetzte desto kürzer dauerte er im Normalfall (Frankreich bildet grundsätzlich eine Ausnahme, und passt nicht in dieses Modell)
Anwendung des Modell des demographischen Übergangs
- zur idealtypischen Beschreibung der Entw. von Fertilität u Mortalität in Industrieländern
- Klassifikation und Typisierung versch. Länder
- Beschreibt einen scheinbar universellen Prozess (25% haben ihn abgeschlossen und 75% sind mitten drin)
- Grundlagen für Bevölkerungsprognosen
Phasen des demographischen Übergangs
Phase 1 und 5 sind stationäre Bev Situation, während Phase 2-4 v.A. aufgrund der rapide fallenden Sterberaten, man spricht daher von diesen Phasen auch als die "demographische Revolution".
Phase 1 - Prättransofrmative oder Vorbereitungsphase
- hohe Geburten Rate
- hohe Sterberate (kann große Schwankungen (Seuchen etc.) aufweisen)
- Schere geschlossen => stationäre Bev
Phase 2 - Frühtransofrmative oder Einleitungsphase
- Geburtenrate bleibt konstant und hoch (ev. sogar etwas höher, wegen besserer Gesundheit für Frauen)
- Sterberate beginnt zu langsam ungleichmäßig zu sinken
- Schere öffnet sich
Phase 3 - Mitteltransformative oder Umschwungsphase
- Geburtenrate beginnt langsam zu sinken
- Sterberate fallen weiter
- weiteste Öffnung der Bev Schere
Phase 4 - Spättransformative oder Einlenkungsphase
- Geburtenrate sinkt stark ab (Empfängnisverhütung)
- Sterberate sinkt kaum mehr
- Schere schließt sich wieder
Phase 5 - Posttransformative oder ausklingende Phase
- stabil niedrig Geburten Rate
- stabil niedrig Sterberate
- Schere geschlossen (kaum Schwankungen)
Modell des "Stufenschema der demographischen Transition" - Warum wurde es entwickelt?
Wir unterscheiden Kennzahlen der
- Aggregats- oder Bevölkerungsebene: Geburten, Sterbefälle, Wanderungssaldo, Bevzahl
- Individual- oder Verhaltensebene: Fertilitäts- und Mortalitätsrate
Im Modell des demographischen Übergangs werden meist der Übergang von hoher zu niedriger Fertilität und Mortalität über Kennzahlen der Aggregatsebene (Sterberate, Geburtenrate) dargestellt.
=> Nachteil: Das wahre Niveau von Fertilität und Mortalität wird durch die Alterststruktur verzerrt und bleibt verborgen.
=> Lösung: Anstelle der vitalen Raten (Sterbefälle und Geburten) werden Niveauindikatoren der Fertilität (TFR und Lebenserwartung bei Geburt) die sich auf ein durchschnittliches Individuum beziehen verwendet.
4 Phasen des Stufenschema der demographischen Transition (TABAH)
Erste Stufe: Phase der Vortransition
- hohe Fertilität
- hohe Sterblichkeit
- Lebenserwartung niedrig
Zweite Stufe: Phase der Frühtransition
- Sterblichkeit beginnt zu sinken
- kurz verzögert sinkt auch Fertilität
Dritte Stufe: mittlere Phase der Transition
- Rückgang von Sterblichkeit und Fruchtbarkeit setzt sich beschleunigt fort
vierte Stufe: Spät- oder Nachtransition
- Sterblichkeit und Fruchtbarkeit befinden sich auf niedrigem Niveau.
Historisch-soziologische Bevölkerungstheorie (MACKENROTH)
Grundthese:
Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem generativen Verhalten des Menschen und seinem sozialen Dasein. Das generative Verhalten ist in das Insgeamt eins Sozialsystems eingebettet.
Mittelpunkt der Betrachtung steht die Beventwicklung Europas von der Entwicklung eines idealtypischen Modelles zum anderen:
- Modell der vorindustriellen Bevölkerungsweise
- Modell der industriellen Bevölkerungsweise
Die Beobachtung dieses Wandels dreht sich um die Bevölkerungsweise = generative Struktur.
biologisch-soziologische Elemente der generativen Verhalensweise
- Heiratsstruktur
- durchschnittliches Heiratsalter
- Heiratshäufigkeit
- Scheidungshäufigkeit
- Struktur der Fruchtbarkeit
- Struktur der (un)ehelichen Fruchtbarkeit
- Gebäralter, Geburtenfolge, Generationenabstand
- Fehl- und Totgeburtenhäufigkeit
- Struktur der Sterblichkeit
- Säugling- bis Greisensterblichkeit
Was sind generative Verhaltensweisen?
- die Art und Weise wie sich eine Bev fortpflanzt.
- sind keine Bewusstseinstatsachen.
- sind schichtspezifisch.
- sind zähflüssig, also reagieren verzögert auf soziale und wirtsch. Veränderungen.
- werden vor allem durch führende Schichten geprägt.
vorindustrielle Bevölkerungsweise
- primär agrarisch orientierte Gesellschaft
- Schwankung im Nahrungsspielraum haben sofort Auswirkungen:
- Sterblichkeit
- Eheschließungen
- Geburten
- Heiratsalter
- Heiratsrestriktionen: Niederes Personale darf nicht heiraten, spezielle Erbschaftsregelungen => Trotz voller Ausnutzung innerehelicher Fertilität keine höheren Geburtenraten
generative Struktur:
- konstante Faktoren:
- hohe Sterblichkeit
- hohe innereheliche Fruchtbarkeit
- variable Faktoren:
- Heiratshäufigkeit (wegen Restriktionen)
- Heiratsalter
===> Bevölkerung wird ständig auf Nahrungspielraum abgestimmt.
demographische Übergang von der vorindustrielle zur industriellen Lebensweise
- Rückgang der Sterblichkeit aufgrund von
- ausreichend Nahrung
- medizinisch-technischen Fortschritten
- => Geburtenraten steigen, wird allerdings durch starke Auswanderung ausgeglichen
- Agrarrevolution und industrielle Revolution:
- Bauernbefreiung
- Agrarreform durch Produktivitätssteigerung
- Entstehung der Industriearbeiterklasse
All das schafft Heiratsrestriktionen ab => Heiratshäufigkeit steigt Heiratsalter sinkt.
Das generative Verhalten der Agrargesellsch. (hohe innereheliche Fertilität) bleibt, die soziale Wirklichkeit ändert sich aber, es kommt zu "Überschichtungen". Begrenzung durch Nahrungsspielraum quasi nicht mehr vorhanden, trotzdem schließt sich die Bevschere wieder, warum?
- Aufwandskonkurrenz: Große Zahl von Kindern ist nicht mehr von dem Nutzen wie in der Agrargesellschaft und steht dem Ereichen eines adäquaten Lebensstandard und Berufsstand im Weg.
- Arbeiterschaft ruft zu geringerer Kinderzahl auf um Verelendung und Überangebot an Arbeitskräften zu vermeiden.
- Humanitäre Beweggründe: Weniger Kinder, dafür gut ausgebildet.
industrielle Bevölkerungsweise
generatives Muster:
- konstante Faktoren
- niedriges Heiratsalter
- hohe Heiratshäufigkeit
- niedrige Sterblichkeit
- variable Faktoren
- innereheliche Fruchtbarkeit
Dies geamte demographische Entwicklung hängt nurmehr davon ab. Unsicherheit im Beruf und die gestiegene Konsumnorm sind die neuen bestimmenden Faktoren.
- innereheliche Fruchtbarkeit
Veränderung:
- Die Menschen sind nicht mehr darauf fixiert die volle Gebärkraft der Ehe zu nutzen sonder beschränken sich freiwillig.
- Sie definieren sich eine selbstgesetzte Fortpflanzungsnorm ("Ich möchte x Kinder").
- => Heiratsalter wird unwichtig für Fertilität, weil die Norm meist so niedrig ist, dass sie selbst mit hohem Heiratsalter noch leicht innerhalb der Reproduktionszeit bewerkstelligt werden kann.
Demographischer Übergang in Entwicklungsländern
Das Modell des demographischen Übergangs ist aus der Beschreibung von Bevölkerungsprozessen europäischer Länder entstanden.
Weltweit sind nur mehr sehr wenige Staaten in der frühtransformativen Stufe, die meisten Entwicklungsländer sind in der spättransformativen Phase.
Was ist an der Ausgangssituation in Entwicklungsländern anders?
- viel höhere Sterbe-/ Geburtenraten in der prätransformativen Phase
- => Bevölkerungsschere geht viel weiter auf
- Transformationsprozess geht nicht mit erheblichem wirtsch. Wachstum einher
- Stabilisierung erfolgt auf höherem Niveau
epidemioligischer Übergang (ROCKETT)
Von Infektionskrankheiten zu chronischen Krankheiten als primäre Todesursache.
- Zeitalter der Seuchen und Hungersnöte
- Zeitalter der rückläufigen Epidemien
- Zeitalter der degenerativen und durch Menschen selbst verursachten Krankheiten
- Hybristisches Zeitalter: verzögert auftretende degenerative Krankheiten und neue Infektionskrankheiten (HIV)
Sozialpathologie: Selbstmord, Leberzirhoe,... (Lebensstil ausschlaggebend), aber auch wieder mehr Infektionskrankheiten bei der armen Bev
Faktoren für den epidemiologischen Wandel:
- Im Westen (USA, EU): Sozioökonomische Faktoren (sanitäre Verhältnisse, öffentliches Gesundheitssystem, etc.)
- nicht-westliche Länder (Japan, Taiwan,...): Impfkampagnen, Trinkwasseraufbereitung, Insektizide,...
dritter demographische Übergang?!
- demograph. Übergang: Absinken von Sterbe und Geburtenraten
- demograph. Übergang: Veränderung der Familienstruktur
- demograph. Übergang: Migration
- neue ethnische Bev Gruppen mit anderem generativem Verhalten
- Möglichkeit, dass sich neue Ethnien als Mehrheitsbev durchsetzen
Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung der Menschheit
- jahrtausende lange Stagnation
- im 20. Jh (v.A. seid 1960) beispielloser Wachstumsschub
- Anfang 21.Jh erstmals wieder Stagnation in Sicht
- Alte Ängste haben sich relativiert, neue entstehen.
Bevölkerungstheorie von Malthus
Theorie (eigentlich ehe Paradigma)
- Bevölkerung wächst geometrisch
- Nahrungsversorgung nur arithmetisch (linear)
Daher muss die Bevölkerungszahl wenn sie zu groß wird immer wieder korrigiert werden durch s.g. checks:
- repressive checks durch Mortalität: Hungersnäte, Seuchen,...
- präventive checks durch Fertilität: Enthaltsamkeit, sittliche Beschränkung,...
Fazit: Wohlstand und Glück sind nie für alle möglich, weil die Bev immer stärker wächst als die Versorgung.
Problem mit "Überbevölkerungs" Theorien
Malthius Theorie, Weltmodell, Club of Rome haben alle Gemeinsamkeiten
- Beschränkung auf wenige Variablen
- gehen davon aus, dass die Trends der Variablen weiterhin gleich bleiben (mit sehr vereinfachter Prognose)
- entstehen in problematischen Zeiten, in denen die Theorien auch publizistischen und politischen Erfolg feiern und oft wirtsch. Folgen nach sich ziehen.
globale demographische Herausforderungen - zu viele oder zu wenige Menschen?
Die Antwort lässt sich nicht global beantworten:
- Es gibt für die Beschränkung der globalen Bevölkerungszahl weiche und harte Limits, d.h. Grenzen sind verschieden nachgiebig. (zB Anbaufläche zwar genutzt, aber für Viehzucht => durch Anbau von Pflanzen könnte eine größere Bev davon leben)
- Es gibt Regionen die mit Über- und andere die mit Unterbevölkerung kämpfen, die Frage macht nur regional Sinn. (demographische Zweiteilung der Welt)
- Den Konsummechanismus in den Griff zu bekommen ist wahrscheinlich eine größere Herausforderung.
mikroökonomisch orientierte Theorie zum generativen Verhalten (BECKER)
neoklassische Theorie
- Der Haushalt trifft sein Entscheidung unter Betracht des
- Wunsch nach materiellem Wohlergehen.
- Streben nach wirtschaftlicher Sicherheit.
- Einkommens und anderer beschränkender Rahmenbedingungen.
- Kinder sind
- Kosten
- Nutzen: Investition in die Zukunft (auch für sich selbst, Altersvorsorge), Bedürfnisbefriedigung auf verschiedenen Ebenen
Kritik an der mikroökonomisch orientierte Theorie zum generativen Verhalten
- Funktioniert die Konsumgut-Analogie wirklich (auch aus konumtheoretische Sicht)
- Unzulängliche Messung von Kosten und Nutzen (verschwommenes Qualitätskonzept)
- Völlige Außerachtlassung soziologische und psychologischer Komponenten im Entscheidungsprozess.
6 Ausgangsthesen der Wealth-flows-Theory (CALDWELL)
- generatives Verhalten ist rational bestimmt (nicht emotional oder unbew. Motive)
- Dieses rationale Verhalten folge ökonomischen Kritierien.
- Welche Geburtenhäufigkeit rational erscheint hängt von sozialen Bedingungen ab, die vor allem durch die Richtung des intergenerationellen Einkommensstrom gegeben sind.
- Bei traditionell vorindustrielle Gesellschaften ist dieser Strom von der jüngeren zur älteren Generation gerichtet. Kinder bekommen ist Gewinn => hohe Fertilitätsraten
- Durch soziale und ökonomische Entwicklung kehren sich die Einkommensströme von der älteren zur jüngeren Generation um.
- => Es ist teuer Kinder zu haben => In einer vollständig kapitalistischen Produktionsweise ist hohe Fertilität ein Nachteil.
Wem nutzen Kinder, wen kosten sie etwas? (Wealth-flows-Theory)
In Gesellschaften in denen die Familien eine Produktions- und Sicherungsgemeinschaft darstellen (wie agrarischen und frühindustriellen Gesellschaften) ist es rational viele Kinder zu haben, weil
- sie wertvolle Arbeitskräfte sind.
- so eine Risikostreuung statt findet. (Bei Ausfall sind noch viele andere da)
- Kinder Altersvorsorge sind.
In Gesellschaften in denen diese Funktion der Familie aufgelöst wurde ist es unökonomisch für Eltern Kinder zu haben weil
- erwachsene Kinder ihre Eltern nicht mehr unterstützen können oder wollen (Leistungsdruck, Fungesellsch.,...)
Kinder direkte und langfristige Kosten verursachen.
(nicht) ökonomisch-deterministische Eigenschaften der Wealth-flows-Theory
ökonomisch deterministische Eigenschaften:
- Geburtenniveau sinkt sobald Eltern keine Vorteile von Kindern mehr erwarten können.
- familiale Produktionsverhältnisse => hohe Fertilitätsraten
nicht familiale Produktionsverhältnisse => niedrige Fertilitätsraten
nicht ökonomisch deterministische Eigenschaften:
- Familial-verwandtschaftliche Strukturen und intergenerationelle Beziehungen setzen eine Zusammenhang und Existenz von verschiedenen Familienstrukturen und -normen voraus.
unbegrenzte Fertilität vs zero fertility (Wealth-flows-theory)
Ökonomisch gesehen kann es eigentlich nur zwei Fälle geben
- wealth-flow von Jung zu Alt: Unbegrenzte Fertilität, mit jedem Kind kommt mehr Gewinn
- wealth-flow von Alt zu Jung: zero fertility, mit jedem Kind kommt mehr Verlust
Dem ist natürlich nicht so, was mit dem Konzept der emotion-flows begründet wird, welches davon ausgeht, dass es eine (ev. kulturspezifische) Familiengröße gibt, bei für die Eltern optimale Bedürfnisbefriedigung bzw. Vergnügung erreicht wird.
Theorie der säkularen Nachwuchsbeschränkung (LINDE)
- Eine Theorie zu den langfristig sinkenden Geburtenzahlen.
- modernisierungstheoretische Ansätze (v.A. historisch-sozioökonomische Umstände) stehen im Vordergrund.
- intergenerationelle Machtverhältnisse treten eher in den Hintergrund
- Erklärung der Minimierung der Kinderzahl durch Verknüpfung der Entwicklungen zu
- florierender Marktwirtschaft
- leistungsfähigem sozialen System
- => Dementsprechend sind minimierte Kinderzahlen ein Merkmal des Ideal Gesellschaft der sozialen Marktwirtschaft.
1. wichtige historischen Entwicklungen zur Theorie der säkularen Nachwuchsbeschränkung
1. Ausgliederung der Produktion und Erwerbstätigkeit aus dem Familienhaushalt.
- Finden autonom für jede Schicht statt (Oberschicht reagiert anders als Bauern etc.)
- Es geht mehr um soziökonomische Veränderungen im generativen Verhatlen, weniger um intergenerationelle Ströme.
2. wichtige historischen Entwicklungen zur Theorie der säkularen Nachwuchsbeschränkung
2. Ausbau sozialer Sicherungssysteme
- Altersvorsorge
- Aus dem Subsidiaritätsprinzip sozialer Sicherheit wird ein gesellschaftliches Solidaritätsprinzip.
d.h. Vorsorge wird weithgehend von konkreter Familiensituation unabhängig => familialer Funktionsverlust von Kindern - Ausbau des Wohlfahrtsstaates
- => Druck für Institutionalisierung familienunabhängiger Formen der Altersvorsorge entsteht
3. wichtige historischen Entwicklungen zur Theorie der säkularen Nachwuchsbeschränkung
3. Verstärkung der individuellen Konsumoptionen
- Wohlstand ist nach dieser Theorie eine größere Auswahlmöglichkeit an Konsumoptionen.
- generative Entscheidungen stehen also in (wachsender) Konkurrenz zu alternativen Konsumoptionen.
- Dabei spielen nicht nur direkte Kosten von Kindern, sondern auch Opportunitätskosten (zB die Einschränkung zusätzlicher Wahlmöglichkeiten).
zweiter demographischer Wandel? (BÄHR)
Derzeit sinken die Fertilitätsraten weiter, mögliche Gründe dafür:
- Nutzen-Kosten von Kindern hat sich geändert
- Kosten: Kinder werden als finanzielle und psychische Last gesehen
- Anforderungen der Leistungs- und Konsumgesellschaft
- Nutzne nur mehr emotional
- neue Familienformen
- Heiratsrate sinkt, Scheidungsrate steigt
- traditionelle Werte nicht mehr wichtig, Sozialisierung außerhalb der Familie (neue Referenzgruppen)
- Frauenerwerbstätigkeit
- Emantipation
- Konkurrenz: Beruf vs Kinder
- kinderfeindliche Umwelt
- wenig familiengerechte Wohnmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten, Institutionen,...
- kinderfeindliche Haltung von Menschen
- Säkularisierungsprozesse setzen sich fort
- pessimistische Zukunftsperspektive
- Umweltproblematik
- unsichere Zukunftschancen in der globalisierten Welt
- Fortschritte in der Verhütung
- Als These der Hauptursache nicht haltbar.
zweiter demographischer Wandel - Was ist das?
- Dieser Begriff entstand Ende der 60er und thematisiert das weitere Absinken der Feritlitätszahlen.
- Diese sinken in entwickelten Ländern weiter unter das Reproduktionsniveau.
- Ob das Teil eines zyklischen Prozesses ist lässt sich derzeit noch nicht sagen.
mögliche Ursachen:
- veränderter Altersaufbau
- verändertes generatives Verhalten
Das ist keine entweder-oder-Frage, wir sprechen von einem komplexen Geflecht aus Ursachen- Wirkungszusammenhängen, das je nach Region, Sozialgruppen, Zeit verschieden gewichtet ist.
Ursachen für den zweiten demographischen Wandel nach Ebenen
Mirkoebene
- Individuum/ Familie:
- Wert von Kindern hat sich gewandelt
- Auflösung traditioneller Familienformen
Mesoebene
- Unterschiede zwischen
- Einkommens- und Sozialgruppen
- Religionsgruppen
- ländliche/ städtische Bev
- Erwerbsstatus (der Frauen)
Makrobebene
- Modernisierung der Werte
- Kinderfeindlichkeit
- Zukunftsangst
Definition: Bevölkerungspolitik
Zielgerichteten Einwirken auf die Entwicklung der Bevölkerung.
Bem: Selbst kostspielige Maßnahmen liefern keine spektakulären Ergebnisse.
pronatale Maßnahmen := Maßnahmen zur Geburtenanhebung.