Vorlesung PR&Organisationskommunikation
Vorlesung
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Set of flashcards Details
Flashcards | 60 |
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Language | Deutsch |
Category | Marketing |
Level | University |
Created / Updated | 20.01.2014 / 23.06.2016 |
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Definition PR
PR ist ein interdisziplinäres und vielfältiges Phänomenen: FOlge: zahlreiche unterschiedliche Begrissverständnisse
(Harlow recherchierte mehr als 400 Definitionen und hat eine draus gemacht)
Systematisierung von PR-Definitionen (Unterteilung)
PR-Definitionen lassen sich nach der (Ausgangs-)Perspektive (Berufsfeld, Wissenschaft) oder dem thematischen Aspekt (Tätigkeitshandeln, Organisations- oder Gesellschaftsperspektive) unterscheiden
Zentrale Begriffe im Umfeld der PR
- Organisationskommunikation
- Unternehmenskommunikation
- Public Relations
- Kommunikationsmanagement
Zentraler Begriff: Organisationskommunikation
Alle Formen der Kommunikation in und von Organisationen
Zentraler Begriff - Unternehmenskommunikation
strategisch geplante Kommunikation gewinnorientierter Organisationen
Zentraler Begriff - Public Relations
PR wird hier verstanden als Kommunikationsfunktion von Organisationen, deren zentrale Funktion in der Legitimation der Organisationsinteressen und des Organisationshandelns gegenüber Bezugsgruppen besteht.
Zentraler Begriff - Kommunikationsmanagement
umfasst den Prozess der Planung, Organisation und Kontrolle der Kommunikation und beschreibt die Einbindung der PR in organisationale Steuerungsprozesse
PR Entwicklung /Geschichte
- PR-Entwicklung ist eng mit der Entwicklung moderner Gesellschaften und der steigenden Notwendigkeit der Informationsvermittlung und Selbstdarstellung verknüpft
- PR als ein Typus öffentlicher, organisationsgebundener Kommunikationstätigkeit hat sich sukzessive im Kontext der jeweiligen Gesellschaftsformen und der Strukturen von Öffentlichkeit ausgebildet
- Zur PR-Historie lassen sich fakten- und ereignisorientierte, periodisierende sowie modell- und theorieorientierte Ansätze unterscheiden
Wissenschaftliche Theorien
"...System von miteinander verknüpften und widerspruchsfreien Aussagen über einen Ausschnitt der Realität. Aus ihr lassen sich empirisch überprüfbare Vermutungen (Hypothesen) ableiten." (Wessler 2002: 24)
Forschungsfelder PR
Grundlagenforschung
Reflexive Forschung
Angewandte Forschung
Öffentlichkeit für PR
- Öffentlichkeit ist sowogl als Rahmenbedingung als auch als Zielgröße wesentlich für PR
- Öffentlichkeit lässt sich als Spiegel der Gesellschaft, als Funktionssystem oder als intermediäres System (Input-Output-System) konzipieren
- durch Beobachtung Umwelt wahrnehmen, Fremdbeschreibung --> Beeinflussung durch Beobachtung, Mitgestalten der öffentlichen Meinung
Öffentlichkeit - Was eignet sich als Identifikation und Priorisierung von Bezugsgruppen?
Zur Identifikation und Protisierung von Bezugsgruppen eignen sich der
Stakeholderansatz (Individuen/Gruppen die durch ihr Handeln die Zielereichung der Organisation beeinflussen können; bzw. die von der Zielereichung der Organisation betroffen sind)
und die Theorie situativer Teilöffentlichkeiten (Handeln ist auf gemeinsames Interesse ausgerichtet, Mitglieder stehen untereinander in Verbindung, nehmen sich als (aktive) Gruppe wahr)
Öffentlichkeit - Medialisierung, Globalisierung, Fragmentierung PR
- Im Zuge der Medialisierung nimmt die Bedeutung der PR zu
- Globalisierung und Digitalisierung führen zur Fragmentierung von Organisationsumwelten
Öffentlichkeit - Priorisierung von Stakeholdern nach Eigenschaften
nach MACHT, LEGITIMITÄT, DRINGLICHKEIT
PR & Journalismus - Einflussnahme Medienberichterstattung
Einflussnahme auf zeitliche, inhaltliche und kontextuelle DImensionen der Medienberichterstattung für Organisationen von besonderer Bedeutung
PR & Journalismus - Determinierungshypothese
Die Determinierungshypothese beschreibt eine einseitige Beeinflussung des Journalismus durch PR. Sie hat sich jedoch empirisch als nicht haltbar erwiesen. Das Intereffikationsmodell geht von einer wechselseitigen Beeinflussung von PR und Journalismus aus.
Die Oftmals journalismuszentrierte Perspektive der Modelle führt zu einer eingeschränkten Betrachtung des Forschungsfeldes
Das Intereffikationsmodell
PR System
- Induktionsleistungen: Themensetzung/generieren, Bewertung von Sachverhalten/Ereignissen/Personen, Timing
- Adaptionsleistungen: Anpassung an zeitliche, sachliche und soziale Regeln und Routinen des Journalismus
Journalistisches Sytsem
- Induktionsleistungen: Selektion von Informationsangeboten, Platzierung und Gewichtung, Eigenbewertung, Veränderung der Information (Nachrecherche)
- Adaptionsleistungen: Orientierung an organisatorischen, sachlichen, thematischen und zeitlichen Vorgaben des PR-Systems
PR und Journalismus: systemtheorietische Ansätze
Interpenetration
- PR und Journalismus stellen sich ihre Strukturen wechselseitig zur Verfügung
Strukturelle Kopplung
- PR und Journalismus beeinflussen die Spielregeln des jeweils anderen Systems und zwar um den Preis, dass sie dafür ihre eigenen Regeln ändern
Zusammenfassung PR & Journalismus
- Einflussnahme auf zeitliche, inhaltliche und kontextuelle Dimensionen der Medienberichterstattung ist für Organisationen von besonderer Bedeutung
- Die Determinationshypothese beschreibt eine einseitige Beeinflussung des Journalismus durch PR. Sie hat sich jedoch impirisch als nicht haltbar erwiesen
- Das Intereffikationsmodell geht von einer wechselseitigen Beeinflussung von PR und Journalismus aus
- Die oftmals journalismuszentrierte Perspektive der Modelle führt zu einer eingeschränkten Betrachtung des Forschungsfeldes
- Sowohl die offensichtiche Hintergrundabsicht des Initiators als auch die geplante Intensität der Bindung von Journalisten verstoßen bei diesem Angebot gegen den vorherrschenden journalistischen Anspruch, dass die Medien unabhängig von Einflüssen gesellschaftlicher Interessengruppen objektiv Bericht erstatten sollen, um als eine kritische Kontrollinstanz mögliche Missstände aufzudecken und zu einer rationalen eigenständigen Meinungsbildung zu verhelfen.
- Dass Journalisten in ihrer Autonomie nicht eingeschränkt werden dürfen, gilt ebenso für eine Nonprofit-Organisation wie für ein kommerzielles Unternehmen
Ronneberger/Rühl
Ronneberger/Rühl modellieren PR als publizistisches Teilsystem, das durch die Her- und Bereitstellung durchsetzungsfähiger Themen zur Integration komlexer Gesellschaften beiträgt
- unterteilt in Makro (Funktionen), Meso (Leistungen) und Mikroebene (Aufgaben)
Der Dialogbegriff
- Dialog ist eine bedeutsame Bezugsgröße der PR. Das VÖA-Konzept und das zweiseitige Modell der PR greifen den Dialoggedanken auf
- Dialogtypen: Idealtyp, Realtyp, Fassadentyp
Beobachtung, Reflexion, Steuerung
Beobachtung
- interne Beobachtung
- Beobachtung aus externer Perspektive
- Beobachtung relevanter Stakeholder in der Organisationsumwelt
- Blinder Fleck- Sachen die wir selbst nicht wahrnehmen
Reflexion
- PR als "Reflexionszentren multireferentieller Organisation"
- Grundlage: Beobachtung von Differenzen zwischen Selbst- und Fremddarstellung
- Ziel. (Wieder-)Herstellung der Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdbeschreibung
- Interpretationszonen als Voraussetzung für Steuerung nd Reflexierung
Steuerung
- Einwirken eines Systems-> Festlegung oder Veränderung dessen Verhalten, Struktur, Funktion oder Eigenschaften
- Umweltsteuerung
- Selbststeuerung
Fazit PR als Organisationsfunktion
- PR ist eng gekoppelt an Auftraggeber
- PR ist persuasive Kommunikation
- PR ist organisationstypspezifisch geprägt
- PR agiert im öffentlichen Raum
- PR dient der Organisation zur
- organisationalen Selbst- und Umweltbeobachtung
- Vergrößerung der Reflexionskapazität
- Selbst- und Umweltsteuerung mittels der Ressource Kommunikation
Zusammenfassunf
- Sowohl in deutschen als auch in der US-amerikanischen PR- Forschung spielen Ansätze, die PR als Organisationsfunktion betrachten, derzeit eine zentrale Rolle.
- Defizite bestehen in der unübersichtlichen Vielfalt von Begriffsverständnissen und Konzepten organisaipnsbezogener PR-Ansätze und in der Konzentration auf ökonomische Organisationen.
- Ein neuer Ansatz beschreibt PR als beobachtungsbasierte Reflexionsinstanz. Die Herstellung von PR-Mitteilungen beruht demnach auf den Prozessen der Beobachtung, Reflexion & Steuerung
Organisationen als Objekte von Fremdbeobachtung und Fremdbeschreibung
- Fremdbeschreibungen sind die inder Umwelt einer Organisation angefertigten Beschreibungen eben dieser Organisationen, die für die Organisation auch beobachtbar sind
- Fremdbeschreibungen basieren auf Fremdbeobachtungen, die nicht direkt wahrnehmbar sind