VL 9: Tumore Teil 2

Chronsiche Erkrankungen M3, HS 2014 Universität Basel

Chronsiche Erkrankungen M3, HS 2014 Universität Basel


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Langue Deutsch
Catégorie Sport
Niveau Université
Crée / Actualisé 15.01.2015 / 16.01.2015
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Wie wirkt die Chemotherapie?

viele klassische Chemotherapeutika wirken an der DNA resp. auf die Zellteilung.

beste Wirkung auf sich rasch teilende Zellen, zT abhängig von Wachstumsphase der Zellen.

> Wiederholung der Therapie und häufig Kombination versch. Medis sinnvoll

!! unspezifisch, auch gesunde, sich teilende Zellen betroffen !!

Wie läuft die Chemotherapie am Beispiel Cisplatin ab?

Cisplatin bindet DNA-Stränge > DNA wird unbrauchbar resp. zerstört

Wie läuft die Chemotherapie bei Taxol?

Taxane hemmen Spindelapparat > Zellteilung kann nicht mehr stattfinden

In welchen zeitlichen Abständen in der Chemotherapie werden Spritzen/Tabletten verabreicht?

wöchentlich oder alle 3-4 Wochen

Was ist das Konzept bei den gezielten Therapien?

es sind Hormontherapien, Antikörper-/Immuntherapien.

Binden an Rezeptor

Einfluss direkt in der Zelle
 

Was bedeutet Angiogenese?
 

= Entstehung von Blutgefässen

Was bewirkt der Wachstumsfaktor VEGF?

er vermittelt die Angiogenese (= Entstehung neuer Blutgefässe zur Versorgung des Tumors)

Fakten zu den "Targeted therapies"

Einsatz alleine oder mit Chemotherapie

idR gute Verträglichkeit. z.T Körperabwehrreaktionen

nur bei Tuoren mit geeigneten Antigenen (Zielen) wirksam

Welches sind Probleme der "Targeted therapies"?

nicht für alle Patienten mit gleichem Tumor die gleiche Therapie möglich.

stark individualisierte Therapie

kleinerer Markt für die Industrie

Durchschnittliche Überlebenszeit bei unterschiedlicher Behandlung von CRC

ohne chemotherapie 5-7 Monate

mit allem + Biologischen Massnahmen >25 Monate

Was umfasst die Sekundärprävention?

Veranlagung für oder bereits vorhandene symptomlose Krankheiten sollen früh erkannt und behandelt werden > Früherkennung / Screening.

 

Epidemiologische Schätzungen der Tumorerkrankungen mitbedingt durch Adipositas

ca. 15% bei Männern

ca. 20% bei Frauen

Welches sind Zusammenhänge zwischen Krebs und Adipositas?

Adipositas > erhöht Östradiolspiegel > erhöht Inzidenz von Brustkrebs

Adipositas > gastro-ösophagealer Reflux > erhöht Inzidenz der Ösophaguskarzinome

Was untersuchte die Copenhagen City Heart Study?

ca. 20'000 Probanden zwischen 76 und 83 Jahren mit ähnlicher körperlichen Aktivität.

> moderate und hohe körperliche Aktivität stehen in einem signifikanten Zusammenhang mit geringerer Mortalität von CHD und Krebs.

Was untersuchte die NIH-AARP Diet and Health Study?

über 180'000 US Frauen

Brustkrebsrisiko nach Menopause untersucht in Abhängigkeit zu körperlicher Aktivität

> Aktivsten Frauen 13% weniger BK wie inaktivste

Bei welchen Frauen in der NIH-AARP Diet and Health Study war der Effekt von körperlicher Aktivität auf Brustkrebsrisiko am grössten?
 

bei Frauen mit östrogenrezeptor-negativen Tumoren

Frauen mit Adipositas

Welche Wirkungen hat körperliche Aktivität in der Primärprävention von Brustkrebs?

von 98 Studien zeigten 41 einen signifikanten Effekt für reduziertes Risiko abhängig von körperlicher Aktivität.

Alle Aktivitäten hatten Effekt.

Lebenslange Aktivität scheint den grössten Effekt zu haben.

 

Welche Wirkungen hat körperliche Aktivität in der Primärprävention von Brustkrebs um die Menopause?

Aktivität im postmenopausalen Status mehr Effekt als prämenopausal

Welche Wirkungen hat die Intensität der körperlichen Aktivität in der Primärprävention von Brustkrebs?

mässige und starke Aktivität hat fast den selben Effekt

Welche Erkenntnis zog man aus der Europäischen Studie über Lungenkrebs?

Keine Evidenz für zuverlässigen Schutzeffekt durch körperliche Aktivtät bzgl. Lungenkrebsrisiko.

Konklusion der Untersuchungen über körperliche Aktivität in der Primärprävention
 

Hinweise für protektiven Effekt auf Inzidenz + Mortalität

positive Effekte beschränkt auf CFC + Brustkrebs

ob unabhängiger Effekt ist noch nicht bewiesen
 

Wie wirkt körperliche Aktivität als Massnahme in der Primäprävention?

beeinflusst:

  • Metabolismus der Sexualhormone
  • Insulinsensitivität > "insulin-like growth factor" abhängig von Fettgehalt ("Insulinresistenz")
  • Fettgehalt des Menschen > Hormonhaushalt
  • Hormonlevel (Östrogen) > direkter Einfluss auf Tumoren der Brust, Ovarien, Prostata
  • auch Effekt ohne Gewichtsverlust

Was sind die häufigsten Problemen bei Studien zu körperlicher Aktivität und Krebs?

nur wenige Studien genügen  methodologisch.

oft unklare Armzuteilung

Auswertende Gutachter nicht verblindet

keine Intention-to-treat Analysen

Für welche Variablen fanden sich positive Studienresultate?

physiologische Messungen

objektive Performance Indikatoren

selbst-rapportierte Funktion + Symptome

psychischer Zustand

allgemeine Lebensqualität

Erkenntnisse bzgl CRC der Substudy of CALGB

signifikante Verbesserung des Survivals durch vermehrte Aktivität.

ab ca. 6h "average pace walking" positiver Effekt.

nicht beeinflusst durch Geschlecht, BMI, Alter, baseline PS, LK-Status

Erkenntnisse bzgl. CRC der Substudy of Nurse's Health Study

Erfassung der Aktivität vor Diagnose und 1-4y nach Diagnose.

5% besseres Überleben der aktivsten vs. inaktivste Gruppe

> Aktivitätslevel vor Diagnose hatte keinen Einflus auf Survival!

Welches sind die Probleme von "Cancer Survivors"?

Höhere Chance von 2. Tumoren (gen. Veranlagung, Lifestyle, Therapiefolgen)

Höhere Nicht-Krebssterblichkeit (oft Übergewichtig nach Therapie, Diabetes)

häufiger Osteoporose (Hormontherapie)

eingeschränkte Funktionen (Ödeme, Inkontinenz, ...)

soziale Probleme

Wie sieht das typische Profil eines Menschen aus, der kaum Veränderungen des Lebensstils vornimmt?

männlich

weniger Schulbildung

>65y

in ländlicher Region lebend

Was sind palliative Situationen?

nicht mehr heilbare Situation

Welches sind Probleme von palliativen Situationen?

Hauptproblem: Fatigue = allg. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Energielosigkeit

behindert Patienten am meisten im Alltag

vielfältige Gründe

Welches sind Gefahren durch Training bei krebskranken Patienten?

Knochenableger: verminderte Belastbarkeit des Skeletts, vermehrte Brüchigkeit

oft therapiebedingte Thrombocytopenie (vermind. Bluttplättchen): erhöhte Gefahr von Blutungen zB in den Muskel

Extreme Belastungennicht empfohlen

Konklusion Stellenwert von Sport in Primärprävention

klare Hinweise für protektiven Effekt
 

Konklusion Stellenwert von Sport während/nach Therapie?

Sport kann Symptome lindern, Funktionen verbessern, Therapie-Compliance erhöhen

Konklusion Stellenwert von Sport in Tertiärprävention?

Survival verbessern

erste Hinweise auf positive Effekte, Interventionsstudien laufen
 

Konklusion Stellenwert von Sport in palliativen Situationen

dosiert und individuell ausgerichtet sinnvoll