VL 2: Psychische Erkrankungen

APA 3: Chronische Erkrankungen M3, HS 2014 Universität Basel

APA 3: Chronische Erkrankungen M3, HS 2014 Universität Basel


Set of flashcards Details

Flashcards 38
Students 10
Language Deutsch
Category Sports
Level University
Created / Updated 11.01.2015 / 14.06.2025
Weblink
https://card2brain.ch/box/vl_2_psychische_erkrankungen
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/vl_2_psychische_erkrankungen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

an wievielter Stelle steht die Depression?

2000: Platz 4

2020: Platz 2

> Unipolare Depressionen nahezu als häufigste Ekrankung gewertet

Punktprävalenz Hausarztpraxis für depressive Episoden auf 2000 Einwohner

3-7% aktuell depressiv, d.h. 60-140 von 2000

> davon 2/3 in der gleichen Arztpraxis

 

Neuerkrankungsrate depressiver Syndrome

2.4-4.5 pro 1000 und Jahr.

In Einzugsgebiet von 2000 Einwohnern sind das 5-10 Betroffene, 2/3 davon in gleicher Arztpraxis

Epidemiologie depressiver Syndrome

Jeder 10. Patient hat behandlungsbedürftige Depression

Frauen doppelt so häufig wie Männer

Kohorteneffekt für leichte depressive Syndrome

Lebenszeitrisiko für depressive Syndrome

majore Depression: 15-18% pro 2000 Einwohner = 300-360

Dysthymie: 6-10% pro 2000 = 120-200

Was ist eine Dysthymie?

neurotische Depression/chronische Depression

gleiche kognitive + physische Muster wie Depression, Symptome jedoch weniger ernst, dafür länger anhaltend
 

Erkrankungsverlauf Depression

Erkrankungshäufung zw. 30-44 Jahren

zweiter, kleinerer Erkrankungsgipfel ab 60-70 Jahren
 

Episodenlänge Depression

unbehandelt (Spontanremission) 6-12 Monate

In welchen zeitl. Abschnitten treten Verbesserungen der Depression auf?

in ersten 6 Wochen zeigen die Hälfte der Betroffenen deutliche Verbesserungen, bei 60% die stärksten Verbesserungen in ersten 1-2 Wochen

Suizidalität im Verlauf der Depression

5-15% suizidieren

Depression ist häufigster Grund für Suizid

Zahlen Suizidrisiko

16-19 Menschen von 100'000 > in Basel nahezu 40 Personen/J.

ca. 1500 pro Jahr in CH, Jugend- und Rentenalter

Suizidversuche in CH 20'000-30'000/J > 3/4 sind angekündigt, Präventionschance!

Hauptkriterien Depression

gedrückte depressive Stimmung

Interessenverlust, Freudlosigkeit

Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit

Nebenkriterien Depression

vermind. Konzentration + Aufmerksamkeit

vermind. Selbstwertgefühl + Selbstvertrauen

Schuldgefühle + Wertlosigkeit

neg. + pessimistische Zukunftsperspektiven

Suizidgedanken / -handlungen

Schlafstörungen

verminderter Appetit

Welche Bedingungen müssen für eine schwere Depression erfüllt sein?

alle 3 Hauptkriterien + 8-10 Nebenkriterien

Diese Symptome müssen über 2 Wochen anhalten

Welche Therapieverfahren und deren Wirksamkeit zur Behandlung psychischer Erkrankungen gibt es?

+++  kognitive Verhaltenstherapie (VT)

++  Verhaltenstherapeutisch-orientierte Partnertherapie (VT)

++  Interpersonelle Therapie (IPT)

(+)  psychoanalytische Kurztherapien

(+)  Gesprächspsychotherapien

Kognitive Verhaltenstherapie - Anmerkungen / Indikationseinschränkungen

breites Wirkungsspektrum

senkt Abbruchquoten medikamentöser Therapien

stabile Effekte auch 12 Monate später

Verhaltenstherapeutisch-orientierte Partnertherapie - Anmerkungen / Indikationseinschränkungen

sinnvoll v.a. bei Partnerschaftsproblemen

senkt Abbruchquoten medikamentöser Therapien

stabile Effekte auch 12 Monate später

Gesprächspsychotherapien - Anmerkungen / Indikationseinschränkungen

eher bei leicht gestörten ambulanten Patienten

bei direkten Vergleichen weniger effektiv als Verhaltenstherapie

welche zentrale Krankheitsstörungen psychischer Erkrankungen gibt es?

Depressionen

bipolare Störungen

Angststörungen

Phobien

Panikstörungen

General Anxiety Disorder GAD

Epidemiologie bipolare Störungen

350'000 Betroffene in CH

um 9 Jahre verkürzte Lebenserwartung

an 6. Stelle der Erkrankungen, die am häufigsten zu andauernder Behinderung führen

Männer + Frauen gleich häufig betroffen

Wann spricht man von einer manischen Episode?

3-4 Symptome im gleichen 1-Wochen-Intervall:

unangemessene, gereizte Stimmung, die schnell kippen kann

Antriebssteigerung, Rededrang

reduzierte soziale Hemmungen

Ablenkbarkeit

gesteigerte Libido

überhohte Selbsteinschätzung

reduziertes Schlafbedürfnis

riskantes Verhalten

was unterscheidet hypomanische Episoden von manischen Episoden?

abgeschwächte Form der Manie, meist im Wechsel mit depressiven Phasen

Symptomdauer: nur 4 Tage

Konzentrationsschwierigkeiten

frühe bipolare Depressionen sind oft assoziiert mit ...

frühem Einsetzen: erster Krankenhausaufenthalt mit ca. 23 Jahren

kürzere Dauer der Episode, oft schon mehrere Episoden

grössere Auftrittshäufigkeit von vegetativen Inversmustern (Hypersomnie, Hyperphagie, Hypersexualität)

psychotischen Symptomen

Allgemeine Merkmale von Angststörungen

Ängste zu stark, zu lange anhaltend, zu häufig

unangemessen in Relation zu Bedrohung

erscheinen Betroffenen übermächtig + unkontrollierbar

vom Betroffenen als "unvernünftig" angesehen

deutliche Beeinträchtigung der Lebensführung
 

Relevanz von Angsterkrankungen

Lebenszeitprävalenz 15% > häufigste psychische Störung in Allgemeinbevölkerung

häufig nicht / zu spät korrekt diagnostiziert

zu selten spezifisch + adäquat behandelt

unbehandelt geringe Spontanremission

hohe Chronifizierungsrate im Erwachsenenalter

Angststörungen: Anteil Frauen und Männer

Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer

Merkmale + Risikofaktoren Angststörungen

Erstauftritt an lebensgeschichtliche Entwicklungsphasen gebunden

Erstauftreten nach 45. Lebensjahr selten

Erkrankungsrisiko für geschiedene, getrennt lebende, verwitwete Personen erhöht

Risiken bei Chronifizierung von Angststörungen

Entstehung von Abhängigkeiten

Entwicklung sekundärer Depression

Einbussen des Selbstwerterlebens

Was sind Phobien?

Angststörungen durch spezielle Objekte/Situationen ausgelöst

was ist eine isoliert Phobie?

Angst vor geschlossenen Räumen, Höhen, Tieren, Fliegen, Blut etc.

Was ist eine soziale Phobie?

Angst z.B. vor speziellen zwischenmenschlichen Situationen (Essen, Sprechen, Unterschreiben), ev. vor Kontaktsituationen

Was ist eine Agoraphobie?
 

Angst z.B. vor Verlassen des Hauses, Aufsuchen öffentlicher Situationen

Was unterscheidet Panikanfall von Panikstörung?

Anfall

unerwartetes Einsetzen von Furcht/Schrecken. Oftmals einhergehend mit vegetativen beschwerden und Bedrohungen z.B. Herzinfarkt, Kontrollverlust

Störung

Auftreten von Panikattacken über mehr als 4 Wochen.

Alltagsrelevante Verhaltensänderung

Sorge über Wiederauftritt

Welche Punkte müssen ausgeschlossen werden, damit von einer Panikstörung gesprochen werden kann?

internist. Erkrankungen, Medikation

Drogen

andere Achse I-Störung z.B. Depression, Schizophrenie

Was ist die General Anxiety Disorder GAD?

anhaltende ängstliche Anspannung mit Überbesorgtheit

geistige + körperliche Übererregtheit > Schlafstörungen, muskuläre Verpsnnungen, usw.

Neigung zu gedrückter Befindlichkeit + Selbstzweifeln

Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten

SSRI > Placebo

Sertralin

TCA

Welche Ebenen umfasst das 4-Ebenen-Modell der Angstreaktion?

gefühlsmässige

verhaltensbezogene

gedankliche

körperliche

Rückfallraten ohne pharmakologischen Schutz

rez. depressive Störung: 75%, im Schnitt nach 5 Jahren

bipolare affektive Störungen: 90%, durchschn. nach 1 Jahr

Schizophrene Störungen: in erstem Jahr tiefer (30%), in ersten 5 Jahren hoch (85). Bei wiederholten Erkrankungen höher