VL02-Neuroanatomie-Tutoriat

Funktionelle Neuroanatomie uzh

Funktionelle Neuroanatomie uzh

Kartei Details

Karten 110
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.09.2012 / 13.11.2020
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Was ist die Nachtschule?

Elitäre Bildungseinrichtung in der Tiefe der Finsterberge. Gegründet und geleitet von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, einem Eydeeten, dessen Thesen über bazillengesteuerte Wissensvermittlung hier praktisch angewendet werden. Motto: "Wissen ist Nacht". Unterricht im herkömmlichen Sinne wird nicht erteilt, ein täglicher Vortrag sollte genügen, den Rest übernehmen die Wissensbazillen. Zugangsvoraussetzungen: Es werden nur Schüler, die wirklich etwas besonderes sind, aufgenommen. Es wird ein Nachweis der Letztexemplarität der Lebensform verlangt. Bei Nichtverträglichkeit der inbegriffenen Schulspeisung - Ölsardinen - kann in dringenden Fällen auch für anderweitige Erledigung der Ernährungsfrage gesorgt werden. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Nachtschule trifft Herr Prof. Dr. Nachtigaller. Für Daseinsformen außerhalb Zamoniens gibt es die Möglichkeit eines Fernstudiums der Nachtigalleristik an der Nachtschule. Eine Masse von Studenten hat diese Gelegenheit bereits wahrgenommen, wo a

Welcher Hirnnerv gilt als oberstes Zentrum des autonomen Nervensystems?

• X.Nervus vagus

Wo liegt die Formatio reticularis?

Die Formatio reticularis durchzieht den gesamten Hirnstamm (von der Medulla oblangata bis zum Übergang des Zwischenhirns). Es handelt sich um ein Netz lose miteinander verbundener Kerne und Projektionsbahnen.

Was ist die wesentlichste Funktion der Formatio reticularis?

In der Formatio reticularis sind zahlreiche, z.T. lebensnotwendige funktionelle Zentren lokalisiert, wie z.B. • die Atemkontrolle (Lage: Medulla oblangata) • die Kreislaufkontrolle (Lage: Medulla oblangata) • das Brechzentrum (Lage: Medulla oblangata) • die Wach-Schlaf-Kontrolle (Lage: Mesencephalon): wird als aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem (ARAS) bezeichnet und kann über den Thalamus zu einer diffusen Aktivierung der Grosshirnrinde führen („Weckreaktion“).

Wo liegt das Kleinhirn (Cerebellum)? Geben Sie die relative Lage in Bezug zu benachbarten Regionen an.

• Das Kleinhirn liegt posterior zur Medulla oblangata, zur Pons und zum 4. Ventrikel. Der Occipitallappen liegt superior zum Kleinhirn. • Zusatz: Dorsal wird das Kleinhirn vom Tentorium cerebelli (Duraduplikatur) überdacht. Das Tentorium cerebelli schiebt sich zwischen das Kleinhirn und den Occipitallappen.

Welche wesentliche Funktion wird dem Kleinhirn zugeschrieben?

Hauptfunktion: Feinabstimmung und Koordination von Bewegungen sowie motorisches Lernen.

Wo liegt die Vierhügelplatte? Unter welchem anderen Namen ist sie auch bekannt und wie wird sie eingeteilt?

• Die Vierhügelplatte gehört zum Mittelhirn und wird auch Tectum oder Lamina quadrigemina genannt. • Sie liegt superior zum Cerebellum, inferior zur Epiphyse und dorsal zum Tegmentum. • Sie lässt sich in die zwei oberen (Colliculi superiores) und zwei unteren Hügel (Colliculi inferiores) unterteilen.

Welche Funktionen werden den einzelnen Teilen der Vierhügelplatte zugeschrieben?

• Colliculi superiores: visuelle Funktionen • Colliculi inferiores: auditorische Funktionen. Zudem findet im Bereich der Vierhügelplatte der erste multisensorische Abgleich zwischen afferent laufenden auditorischen und visuellen Informationen statt. Daher ist die Vierhügelplatte auch wichtig für die Ortung von Schallquellen im Raum (neben der interauralen Differenz).

Erläutern Sie die Lage des Tegmentums?

• Das Tegmentum gehört wie das Tectum zum Mittelhirn und liegt inferior zum Diencephalon, superior zur Pons und anterior zum Tectum.

Woraus besteht das Zwischenhirn (Diencephalon)?

1. Thalamus 2. Hypothalamus mit der Hypophyse

Beschreiben Sie die Lage des Thalamus in Relation zu den umgebenden Hirnstrukturen.

• Der Thalamus liegt als paarige Struktur im Zentrum des Zwischenhirns und begrenzt von beiden Seiten den dritten Ventrikel. • Basal zum Thalamus liegt der Hypothalamus. • Inferior zum Thalamus liegt der Ncl. subthalamicus. • Superior zum Thalamus liegen die Seitenventrikel. • Posterior zum Thalamus liegt die Epiphyse. • Lateral zum Thalamus liegt der Globus pallidus.

Geben sie die wesentliche (übergeordnete) Funktion des Thalamus an?

Der Thalamus ist die vorletzte Endigungstelle aller (mit Ausnahme der olfaktorischen) sensorischen und sensiblen Bahnen, deren Impulse von hier aus zum Kortex weitergeleitet werden. Der Thalamus wirkt als eine Art Türhüter des Kortex für die sensorischen Informationen. Im Verbund mit den Stammganglien wirkt der Thalamus hemmend oder erregend auf die Grosshirnrinde und ist somit der wichtigste Schrittmacher des Gehirns.

In der Vorlesung wurden drei wichtige Teilbereiche des Thalamus besonders betont? Welche sind das?

1. Nucleus geniculatum mediale (= Corpus geniculatum mediale, CGM) 2. Nucleus geniculatum laterale (= Corpus geniculatum laterale, CGL) 3. Nucleus thalamicus dorsomedialis

Welche Funktionen werden diesen dominierenden Teilgebieten des Thalamus zugeschrieben?

• Nucleus geniculatum mediale: Erhält seine afferenten Fasern von den Colliculi inferiores und stellt somit eine weitere Zwischenstationen der Hörbahn dar. Die auditorische Information wird vom Ncl. geniculatum mediale an die Hörrinde im Temporallappen weitergeleitet. --> auditorische Funktion • Nucleus geniculatum laterale: Erhält seine wichtigsten Afferenzen über den Tractus opticus. Die visuellen Informationen werden im Ncl. geniculatum laterale verschaltet und zur Sehrinde im Occipitallappen weitergeleitet (thalamostriäre Sehbahn). --> visuelle Funktion • Nucleus thalamicus dorsomedialis: Dieser Nucleus hat Verbindungen zu vielen Regionen des Frontallappens. --> integrative Funktion

Welche wichtigen Funktionen werden dem Hypothalamus zugeschrieben?

• Der Hypothalamus enthält viele Kerngebiete, wodurch er ein Regulationszentrum des vegetativen und endokrinen Systems (Regulation der Hormone) darstellt und Atmung, Kreislauf, Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, Körpertemperatur, Sexualverhalten, Aufrechterhaltung des inneren Milieus (Flüssigkeitsausgleichs), Bewegung u.v.m. steuert.

Wo liegen die Basalganglien?

• Die Basalganglien liegen unmittelbar unterhalb des Neokortex, mit dem sie über eine Vielzahl reziproker Bahnen verbunden sind. • Genauere Beschreibung: Der Ncl. caudatus legt sich von oben wie ein C-förmiger Schweif um das Putamen herum. Der Ncl. caudatus liegt lateral zum Thalamus und das Putamen liegt inferior zum Ncl. caudatus und lateral zum Globus pallidus (blasse Kugel).

Welche anatomischen Strukturen werden unter anderem zu den Basalganglien gerechnet?

Die 3 Hauptstrukturen der Basalganglien: 1. Globus pallidus 2. Putamen 3. Nucleus caudatus (Schweifkörper) • Fasst man den Ncl. caudatus und das Putamen zusammen, so spricht man vom Corpus Striatum (das Gestreifte). Fasst man den Globus pallidus und das Putamen zusammen, so spricht man vom Nucleus lentiformis. • Zusatz: Einige Autoren erweitern den Begriff der Basalganglien und umschreiben damit eine Gruppe funktionell zusammengehöriger Kerne des Gehirns, die dem motorischen System zugeordnet sind, so dass zu den obigen Kernen noch folgende funktionelle Kerne des extrapyramidalmotorischen Systems hinzugezählt werden: 1. Ncl. subthalamicus 2. Substantia nigra • Gelegentlich werden auch die bilateralen Amygdalae (Mandelkerne) zu den Basalganglien gerechnet. Diese Zuordnung erfolgt aus entwicklungsgeschichtlichen Überlegungen, hat aber kaum eine funktionelle Berechtigung.

Beschreiben Sie die ungefähre Lage der Substantia nigra in Relation zu den sie umgebenden Hirnstrukturen.

Die Substantia nigra gehört zum Mesencephalon und liegt inferior zum Ncl. Subthalamicus, anterior zur Vierhügelplatte und superior zur Pons.

Wenn Sie auf einem Frontalschnitt die Basalganglien sehen, welche Basalganglienteilstruktur liegt lateral und welche medial?

• Lateral: Putamen • Medial: Globus pallidus

Welche wichtigen Hirnareale (nicht Faserbahnen) zählt man zum sogenannten Limbischen System? Warum bezeichnet man das sogenannten Limbische System auch als „fuzzy limbic system“.

• Gyrus cinguli (Cingulum) • Hippocampus • Amygdala. Die Bezeichnung „fuzzy limbic system“ bringt die grosse Heterogenität dieses Ensembles zum Ausdruck. Streng genommen existiert das limbische System als solches nicht. Es ist nur Terminus für eine Reihe von Hirnregionen, die in einem losen funktionellen Zusammenhang stehen, aber einzeln auch in andere Systeme eingebunden sind.

Beschreiben Sie die Lage des Hippocampus in bezug zu den benachbarten Hirnstrukturen.

• Der paarige Hippocampus ist jeweils mesial im linken und rechten Temporallappen zu finden. Der Hippocampus hat entfernt die Form eines Seepferdchens, daher sein Name. • Er liegt medial zum Gyrus parahippocampalis • Anterior zum Hippocampus ist der Mandelkern – einfach zu finden, indem man den Hippocampus nach anterior verfolgt. • Signale treten über den Gyrus dentatus in den Hippocampus ein und über das Subikulum wieder aus. • Der Hippocampus ist Archikortex (stammesgeschichtlich älterer Kortex), der auch über eine reduzierte Anzahl neuronaler Schichten verfügt.

Warum ist der Hippocampus für die Psychologie so wichtig?

• Der Hippocampus ist eine so genannte „Flaschenhalsstruktur“, durch die alle Informationen des Kurzzeitgedächtnisses transportiert werden müssen, um letztlich zum Langzeitgedächtnis zu gelangen. • Bei Schädigung dieser Struktur lebt der Patient nur in der Gegenwart (hic et nunc). Prominentes Beispiel ist H.M. (eines der am häufigsten zitierten psychologischen Fälle)

Wo liegt der (prä-)pyriforme Cortex?

• Diese Region liegt basal im Gehirn (orbitofrontal) und posterior zum Bulbus olfactorius.

Was ist im Vergleich zu anderen sensorischen Systemen beim olfaktorischen System besonders?

Die Nervus olfactorius wird nicht im Thalamus umgeschaltet, sondern erreicht praktisch ohne Umweg die Area subcallosa im Endhirn. Dies bedeutet, dass olfaktorische Informationen „ohne Umweg“ über den Thalamus in das Gehirn gelangen. Zudem ist es der einzige Sinn, der unmittelbar auf neurochemischen Verarbeitungsprinzipien beruht.

Wie funktioniert das gustatorische System?

Wir haben fünf Grundgeschmacksempfindungen (salzig, bitter, sauer, süss, unami). Diese werden an den Geschmackssinneszellen aufgenommen und ipsilateral weiter über die Zunge und den Thalamus in die kortikalen Geschmacksregionen (Insula, parietales Operkum - SII) geleitet. Jeweils ca. 50 Geschmacksrezeptoren ballen sich zu einer Geschmacksknospe zusammen.

Das interne Nervensystem kann in zwei Teile eingeteilt werden. Nennen Sie diese beiden Teile.

1. Sympathikus 2. Parasympathikus

Welche grundsätzlichen Funktionen werden den beiden Teilen des internen Nervensystems zugeordnet?

• Sympathikus: Energiemobilisierende und aktivitätssteigernde Wirkung (z.B. Steigerung der Herztätigkeit). Der Sympathikus lässt sich vereinfacht mit einer Flucht oder Jagdsituation in Zusammenhang bringen. • Parasympathikus: Steht im Dienst der Energiekonservierung und des Wiederaufbaus der Körperenergien (z.B. Steigerung der Magen-/Darmtätigkeit). Der Parasympathikus lässt sich vereinfacht mit einer Ruhesituation in Zusammenhang stellen.

Was ist Zamonin?

Ein von dem Alchimisten Zoltep Zaan erfundenes, künstlich geschaffenes Element, das in der Lage ist, zu denken. Leider durch das Hinzumengen einer Motte völlig wahnsinnig geworden. Es existieren mindestens zwei Exemplare, ob unabhängig voneinander oder durch Teilung eines Ur-Zamomins entstanden, ist nicht bekannt. Eines wurde, nachdem es die Moloch beherrscht hatte, von der konzentrierten Finsternis des Nachtigallerators verschlungen, das andere (das ehemalige "Herz" des General Ticktack) in Untenwelt von den ätzenden Magensäuren eines Vrahok aufgelöst. Laut unbestätigten Gerüchten gelangte der klägliche Rest dieses zweiten Zamomins in die Höhlen unter den Finsterbergen, wo es angeblich versuchte, eine Armee von Stollentrollen zur Eroberung der Nachtschule zu rekrutieren. Da dieser Angriff jedoch nie geschah, ist es wahrscheinlich, dass der Plan nicht verwirklicht werden konnte. Über den weiteren Verbleib des Zamomins kann daher nur spekuliert werden.

Was ist der Grenzstrang und wo ist er lokalisiert?

• Der Grenzstrang gehört zum sympathischen Nervensystem und grenzt unmittelbar an die Wirbelsäule an. • Definition „Grenzstrang“: Kette sympathischer Ganglien (Umschaltung vom ersten auf das zweite Neuron) entlang der Wirbelsäule, die untereinander in Verbindung stehen.

Was versteht man unter prä- und postganglionärer Umschaltung?

• Diese Begriffe werden im Zusammenhang mit dem vegetativen Nervensystem verwendet. Der Sympathikus und der Parasympathikus bestehen jeweils aus zwei Neuronen (präganglionäres und postganglionäres Neuron), welche die Impulse vom ZNS in die Peripherie leiten. Die Umschaltung vom ersten präganglionären auf das zweite postganglionäre Neuron geschieht in den vegetativen Ganglien (= präganglionäre Umschaltung). Mit der postganglionären Umschaltung wird hingegen die Umschaltung des zweiten psostganglionären Neurons auf das Erfolgsorgan beschrieben. • Der Ursprung der präganglionären Fasern liegt beim Parasympathikus im Sakralsegement, bzw. im Hirnstamm und beim Sympathikus im Zervikal- bzw. Thorakalsegment. Der Ursprung der postganglionären Fasern liegt in den Ganglien.