VL02-Neuroanatomie-Tutoriat
Funktionelle Neuroanatomie uzh
Funktionelle Neuroanatomie uzh
Kartei Details
Karten | 110 |
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Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 29.09.2012 / 13.11.2020 |
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Welche anatomischen Ebenen werden benutzt, um sich im Gehirn zu orientieren?
• Sagittal-Ebene • Frontal-Ebene • Horizontal-Ebene
Beschreiben Sie wesentliche Adjektive, um sich in der Sagittal- Ebene differenzierter zu orientieren.
• lateral (zur Seite hin gelegen) • medial (zur Mitte hin gelegen) • median (genau in der Mittellinie gelegen. Von den Sagittalebenen ist nur die Medianebene eindeutig definiert. Sie läuft durch die Mittellinie des Körpers und teilt ihn in zwei Hälften) • para- (neben) • paramedian ((unmittelbar) neben der Mittellinie gelegen)
Beschreiben Sie wesentliche Adjektive, um sich in der Frontal- Ebene differenzierter zu orientieren (beim Menschen in der aufrechten Position)
• anterior (vorne ventral bauchwärts) • rostral (schnabelwärts) • prä- (vor) • posterior (hinten) • dorsal (kopfwärts)
Beschreiben Sie wesentliche Adjektive, um sich in der Horizontal- Ebene differenzierter zu orientieren (beim Menschen in der aufrechten Position)
• cranial (kopfwärts) • superior (oben) • supra (über, oberhalb von) • inferior (unten) • caudal (hinterhauptwärts) • infra (unter, unterhalb von) • sub- (unter) • hypo- (unter) • basal (nach unten, zur Hirnbasis hin gelegen)
Was bedeutet ventral und dorsal (beim Menschen)?
Bei diesen Begriffen muss man unterscheiden, ob sie bezüglich des Körpers (in dem Fall auch Rückenmark) oder bezüglich des Gehirns angewendet werden! • Ventral: Wendet man den Begriff „ventral“ auf die Körperachse an, bedeutet er bauchwärts. Ventral kann demnach bezüglich des Körpers mit dem Begriff „anterior“ (vorne) gleichgesetzt werden. Wendet man den Begriff „ventral“ hingegen auf das Gehirn an, bedeutet er „nach unten“. Ventral kann demnach bezüglich des Gehirns mit dem Begriff „inferior“ (unten) gleichgesetzt werden. • Dorsal: Wendet man den Begriff „dorsal“ auf die Körperachse an, bedeutet er rückwärts. Dorsal kann demnach bezüglich des Körpers mit dem Begriff „posterior“ (hinten) gleichgesetzt werden. Wendet man den Begriff „dorsal“ hingegen auf das Gehirn an, bedeutet er „nach oben“. Dorsal kann demnach mit dem Begriff „superior“ (oben) gleichgesetzt werden.
Was bedeutet superior und inferior?
• Superior: oben • Inferior: unten
In welcher Beziehung stehen ventral/dorsal und inferior/superior für die räumlichen Lagebezeichnungen im Gehirn?
Wie bereits oben beschrieben, bedeuten die Begriffe ventral und inferior sowie dorsal und superior, wenn diese auf das Gehirn angewendet werden, dasselbe. Ventral bzw. inferior bedeutet hierbei „unten“, wohingegen dorsal bzw. superior „oben“ bedeutet.
Was bedeuten die Begriffe „afferent“ und „efferent“?
• Afferent: Als afferent bezeichnet man Informationen, die zum Nervensystem geleitet werden. Afferenzen sind demnach Informationen, die zur zentralnervösen Verarbeitung geleitet werden. • Efferent: Als efferent bezeichnet man Informationen, die vom Nervensystem zur Peripherie geleitet werden. Efferenzen sind demnach Informationen, die von der Zentrale zur Peripherie geleitet werden. Vereinfacht kann man die folgende Einteilung vornehmen: • Afferent („ankommen“) = von den Organen zum ZNS --> sensorisch • Efferent („weggehen“) = vom ZNS zu den Organen --> motorisch
Gliedern Sie das Nervensystem. Benutzen Sie hierzu die "allgemeinen Einteilungsprinzipien"
Das Nervensystem lässt sich anatomisch (traditionelle Einteilung) und/oder funktionell (neue Einteilung) auf verschiedene Weise unterteilen: • A. Funktionelle Einteilung: Das Nervensystem wird in das craniale (Gehirn und Hirnnerven), das spinale (Rückenmark und periphere Nerven) und das interne (sympathisches und parasympathisches Nervensystem) eingeteilt. • B. Anatomische Einteilung: Das Nervensystem wird in das zentrale (Rückenmark und Gehirn) und das periphere (autonomes und somatisches Nervensystem) Nervensystem eingeteilt. Das autonome Nervensystem lässt sich weiter in das sympathische und parasympathische Nervensystem einteilen. Der Begriff „internes Nervensystem“ (vgl. A) bedeutet dasselbe wie „autonomes Nervensystem“ (vgl. B). Des Weiteren bedeuten die Begriffe „periphere Nerven“ (vgl. A) dasselbe wie das „somatische Nervensystem“ (vgl. B).
Teilen Sie das Gehirn ein (ohne Hirnnerven, periphere Nerven).
Das gesamte Gehirn wird als Encephalon bezeichnet und setzt sich aus dem Prosencephalon und dem Truncus cerebri (Hirnstamm) zusammen. •Prosencephalon = Vorderhirn ••Telencephalon = Endhirn (Neokortex, Basalganglien, sogenanntes Limbisches System) ••Diencephalon = Zwischenhirn (Thalamus, Hypothalamus) •Truncus cerebri = Hirnstamm ••Mesencephalon = Mittelhirn ••Rhombencephalon = Rautenhirn (oder auch Hinterhirn) •••Metencephalon ••••Pons = Brücke ••••Cerebellum = Kleinhirn •••Myelencephalon = Nachhirn, Medulla oblongata
Welche Hirnteile gehören zum Prosencephalon?
1. Telencephalon (besteht aus den beiden Hirnhälften, Basalganglien, Insel, sogenanntem Limbischen System und dem Balken) 2. Diencephalon (Zwischenhirn)
Welche Hirnteile gehören zum Truncus cerebri?
1. Mesencephalon (Mittelhirn) 2. Rhombencephalon (Rautenhirn) Manche Lehrbücher zählen auch das Mittelhirn noch zum Hirnstamm.
Welche Hirnteile gehören zum Rhombencephalon?
1. Metencephalon 2. Myelencephalon (Medulla oblangata)
Welche Hirnteile gehören zum Metencephalon?
1. Pons (Brücke) 2. Cerebellum (Kleinhirn)
Beschreiben Sie relative Lage des Thalamus in Relation zu den sie umgebenden Hirnstrukturen.
• Der Thalamus liegt als paarige Struktur im Zentrum des Zwischenhirns und ist begrenzt von beiden Seiten den dritten Ventrikel. • Basal zum Thalamus liegt der Hypothalamus. • Inferior zum Thalamus liegt der Ncl. subthalamicus. • Superior zum Thalamus liegen die Seitenventrikel. • Posterior zum Thalamus liegt die Epiphyse. • Lateral zum Thalamus liegt der Globus pallidus.
Wo liegt die Vierhügelplatte (Lamina quadrigemina)?
Im dorsalen Teil des Mesencephalons (Mittelhirn). Sie wird durch vier kleine „Hügelchen“ gebildet (Colliculi superior und Colliculi inferior). Wichtige Funktion ist die frühe visuell-auditorische Integration von afferenten Signalen.
Was ist das Tectum?
Das Dach des Mesencephalons = die Vierhügelplatte
Was ist das Tegmentum?
Der anteriore Teil des Mesencephalons, durch den vorwiegend aus dem Gehirn absteigende Bahnen (z.B. das periaquäduktale Höhlengrau) verlaufen.
Woraus besteht das Mesencephalon?
Aus Faserstängen und Kerngebieten (z.B. substantia nigra und nucleus ruber).
Beschreiben Sie die ungefähre Lage der Substantia nigra in Relation zu den sie umgebenden Hirnstrukturen.
Die Substantia nigra gehört zum Mesencephalon und liegt inferior zum Ncl. Subthalamicus, anterior zur Vierhügelplatte und superior zur Pons.
Wo liegt die retikuläre Formation (Formatio reticularis = aufsteigendes retikulärs System = ARAS)?
Sie erstreckt sich als Zellanhäufung um den Hirnstammkanal von der Medulla oblongata bis hinauf zum Mesencephalon.
Mit welchen psychischen Funktionen wird das ARAS in Verbindung gebracht?
• Alertness • Unspezifische Aktivierung • Erwachen
Wo liegt das Kleinhirn (Cerebellum)?
Es bedeckt die Rautengrube und liegt posterior hinter der Pons.
Welche wichtigen Funktionen werden mit dem Kleinhirn in Verbindung gebracht?
• Kontrolle von Bewegungen • Feinjustierung beim motorischen Lernen • Kontrolle automatischer Prozesse
Was sind Hirnhäute?
Hirnhäute = drei Schichten aus schützendem Gewebe (Dura mater, Pia mater, Arachnoida), welche das Gehirn und das Rückenmark einhüllen. Die Hirnhäute werden auch Meningen genannt. Die Hirnhäute bestehen nicht aus Nerven- sondern aus Bindegewebe.
Welche Hirnhäute gibt es?
Von aussen nach innen unterscheidet man: 1. Dura mater (harte Hirnhaut) 2. Arachnoidea (Spinnwebenhaut) 3. Pia mater (weiche Hirnhaut)
Beschreiben Sie das Ventrikelsystem? Z.B. wie viele Ventrikel gibt es und wo ungefähr liegen diese?
Ventrikel = Ein Hohlraum im Gehirn, der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) enthält, welche von den Ependymzellen gebildet wird. Die vier Ventrikel (vergleiche Tabelle) stehen miteinander in Verbindung und bilden ein hintereinander geschaltetes Liquorbildungs- und – transportsystem. Die Seitenventrikel sind über das Foramina interventricularia Monroi mit dem dritten Ventrikel verbunden. Über den dünnen Aquaeductus cerebri ist der dritte mit dem vierten Ventrikel verbunden. Anschliessend fliesst der grösste Teil des CSF vom vierten Ventrikel in den Subarachnoidalraum. •Ventriculi laterales (zwei Seitenventrikel: 1. und 2. Seitenventrikel, Ungefähre Lage: Telencephalon) •Ventriculus tertius (dritter Ventrikel, Ungefähre Lage: Diencephalon) •Aquaeductus cerebri (Aquädukt, Ungefähre Lage: Mesencephalon) •Ventriculus quartus (vierter Seitenventrikel, Ungefähre Lage: Rhombencephalon (Rautenhirn))
Was versteht man unter grauer und weisser Substanz?
• Graue Substanz: jene Areale des Nervensystems, die aus Zellkörpern und Kapillaren bestehen --> führt zur grauen Erscheinung. • Weisse Substanz: jene Areale des Nervensystems, die aus Bündeln myelinisierter Axone bestehen. (myelinisierte Axone = Nervenfasern, die eine Fettummantelung besitzen).
Mit welcher Färbemethode kann man die graue Substanz gut sichtbar machen?
Nissl-Färbung, Golgi-Färbung
Was ist das Corpus callosum und auf welchem Hirnschnitt kann man es besonders gut erkennen?
Das Corpus callosum, auch Balken genannt, besteht aus ungefähr 200 Millionen Nervenfasern, welche die Neuronen der beiden Hemisphären miteinander verbinden. Allerdings ist zu beachten, dass ca. nur 2% aller kortikalen Neurone über das Corpus callosum miteinander verbunden sind. Das Corpus callosum ist auf einem Mittsagittal-Schnitt (auch Median- Schnitt genannt) als weisse sichelmondförmige Struktur im Inneren des Gehirns zu erkennen.
Welche wichtigen Hirnarterien sind in dieser Vorlesung beschrieben worden?
1. Arteria cerebri anterior 2. Arteria cerebri media 3. Arteria cerebri posterior
Welche Hirngebiete werden durch die Arteria cerebri anterior versorgt?
Die Arteria cerebri anterior versorgt im Wesentlichen die Medialseite des Frontal- und Parietallappens und den oberen Teil der Lateralseite des Frontal- und Parietallappens.
Welche Hirngebiete werden durch die Arteria cerebri media versorgt?
Die Arteria cerebri media versorgt unter anderem die lateralen Teile des Temporal-, Parietal- und Frontallappens. Durchblutungsstörungen der A. cerebri media sind häufig und verursachen halbseitige kontralaterale Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und gegebenenfalls Sprachstörungen (da durch diese Arterie auch das Broca- und das sogenannte Wernicke-Areal der linken Hemisphäre versorgt werden).
Welche Hirngebiete werden durch die Arteria cerebri posterior versorgt?
Die Arteria cerebri posterior versorgt den primären und sekundären visuellen Kortex, den basalen Temporallappen und Teile des Zwischen- und Mittelhirns.
Was ist ein Sinus?
Mit dem Begriff Sinus bezeichnet man die großen venösen Blutleiter des Gehirns (lat. Sinus durae matris). Im medizinischen Sprachgebrauch werden diese Blutleiter auch als Sinusvenen bezeichnet. Sie liegen innerhalb der harten Hirnhaut (Dura mater) und sind deshalb starr und wenig flexibel. Sie sammeln das Blut aus den Venen der Dura, der übrigen Hirnhäute, des Schädelknochens, der Augen und des Gehirns. Der wichtigiste Sinus ist der Sinus sagittalis superior, der unter dem Schädeldach entlang der so genannten Hirnsichel (Falx cerebri, häutiges Septum zwischen den Hemisphären) verläuft. Der Sinus sagittalis inferior verläuft dazu parallel etwas tiefer. Der Sinus rectus verbindet beide. Die paarigen Sinus transversus leitet das Blut weiter zur hinteren Schädelbasis, wo sie in die tiefen Halsvenen münden. Der Sinus cavernosus, ein schwammartiges Netz, liegt vorne unten auf dem Keilbein. Vorsicht: Hier besteht durchaus Gefahr zum Übertritt von Entzündungen in das Gehirn.
Durch welche anatomische Landmarke werden der Frontal- und Parietallappen getrennt?
Durch die Rolandische Fissur (sulcus centralis).
Auf welchem Hirnschnitt kann man gut den Occipitallappen vom Parietallappen unter Berücksichtigung einer markanten anatomischen Landmarke „trennen“? Wie heisst diese Landmarke?
Der Parietal- und Occipitallappen lassen sich durch den Sulcus parietooccipitalis trennen. Dieser Sulcus ist auf der (sagittalen) Medialansicht des Grosshirns erkennbar.
Durch welche anatomische Landmarke werden der Frontal- und Temporallappen getrennt?
Nach ventral wird der Frontallappen vom Temporallappen durch die Sylvische Fissur (sulcus lateralis) getrennt.
Beschreiben Sie die wichtigen Gyri und Sulci, welche im Frontalcortex lokalisiert sind? Stellen Sie sich bitte vor, auf welcher Hirnansicht (lateral, basal, median) man die einzelnen anatomischen Landmarken am besten erkennen kann.
Gyri: • Gyrus präcentralis: Dieser wird nach hinten vom Sulcus centralis beschränkt. • Gyrus frontalis superior • Gyrus frontalis medius • Gyrus frontalis inferior: Hier unterschiedet man folgende Regionen: Pars orbitalis, Pars triangularis und Pars opercularis. • Gyri orbitalis (basal) • Gyrus rectus (basal) Sulci: • Sulcus frontalis superior: Trennt den Gyrus frontalis superior vom Gyrus frontalis medius • Sulcus frontalis inferior: Trennt den Gyrus frontalis medius vom Gyrus frontalis inferior • Sulcus präcentralis: Dieser begrenzt nach vorne den Gyrus präcentralis • Sulcus olfactorius
Beschreiben Sie Teilstrukturen (Gyri und Sulci) des Parietallappens. Stellen Sie sich bitte vor, auf welcher Hirnansicht (lateral, basal, median) man die einzelnen anatomischen Landmarken am besten erkennen kann.
Gyri: • Gyrus postcentralis: Dieser wird nach vorne vom Sulcus centralis beschränkt. • Lobulus parietalis superior • Lobulus parietalis inferior (zum Lobulus parietalis inferior werden der Gyrus supramarginalis und der Gyrus angularis gerechnet.) • Gyrus supramarginalis: Liegt um das posteriore Ende des Sulcus lateralis. • Gyrus angularis: Liegt um das posteriore Ende des Sulcus temporalis superior • Precuneus • Lobulus paracentralis (um den Sulcus centralis) Sulci: • Sulcus intraparietalis (trennt den Lobulus parietalis superior vom Lobulus parietalis inferior) • Sulcus parietooccipitalis