Verwaltungsmanagement
Angestelltenlehrgang II - Verwaltungsmanagement/Verwaltungsorganisation Management im öffentlichen Sektor
Angestelltenlehrgang II - Verwaltungsmanagement/Verwaltungsorganisation Management im öffentlichen Sektor
Kartei Details
Karten | 112 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Berufskunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.05.2014 / 28.11.2024 |
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Funktion von Stellenbeschreibungen
Organisationsmanagement
Personenbedarfsdeckung
Personalführung
Personalentwicklung
Vorteile von Stellenbeschreibungen
- Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortungen sind geregelt und bekannt - hilft Konflikte zu vermeiden
- Transparente Kriterien an denen sich Beteiligte orientieren können
- Einarbeiten neuer Mitarbeiter ist leichter
- Wichtige Regelungen die den Alltag bestimmen sind bekannt (Vetretungsregelungen, Unterschriftenberechtigungen oder Entscheidungsbefugnisse)
- Führungskräfte haben eine klare Orientierung, wenn Ziele vereinbart oder systematische Leistungsbeurteilungen durchgeführt werden
Nachteile von Stellenbeschreibungen
- Beim Erstellen einer Stellenbeschreibung muss man sich sorgfältig Gedanken über die gewünschten organisatorischen Ziele und Regelungen machen. Dies ist zeitintensiv-
- Vollständige Stellenbeschreibungen zu formulieren erfordert Wissen und Erfahrung - meistens nicht ausreichend vorhanden (insbesondere Fragen zu Management und Organisation)
- Werden organisatorische Veränderungen umgesetzt, kann es vorkommen, dass vorhandene Stellenbeschreibungen nicht dem neuen, aktuellen Stand angepasst werden.
Was umfasst die Stellenbemessung?
Ermittlung des Stellenbedarfs/der erforderlichen Stellen nach Anforderung (qualitativer Stellenbedarf) und Anzahl (quantitativer Stellenbedarf)
Qualitativer Stellenbedarf
Grundlage: inhaltliche Anforderungen, die sich aus den Aufgaben der Stelle ergeben
Die qualitative Stellenbedarfsermittlung ist somit die Stellenbewertung aus der sich die Entgelt-/Besoldungsgruppe ergibt.
Quantitativer Stellenbedarf
Grundlage: mengenmäßige und zeitliche Betrachtung der Aufgabenerfüllung
Stellen sollen für die Mitarbeiter so bemessen sein, dass keine Unterforderung entsteht (MA sollen ausgelastet sein), aber auch keine Überforderung/Überlastung.
Drei Methoden der Stellenbemessung
- Analytische Stellenbemessung
- Empirische Stellenbemessung
- Konzeptionelles Verfahren (politisches Verfahren)
Welche drei Arbeitsschritte umfasst die analytische Stellenbemessung?
- Bestimmung des Arbeitsvolumens einer vorgegebenen Tätigkeit für einen bestimmten Zeitraum
- Feststellung der Arbeitszeit einer Arbeitskraft
- Berechnung der erforderlichen Stellen (Division)
(Stellenbedarf = Arbeitsvolumen / Arbeitskapazität (Nettoarbeitszeit einer Normalarbeitskraft)
Wie wird die Arbeitszeit einer Normalarbeitskraft berechnet?
Zahl der Arbeitstage (abzgl. Urlaub und Ausfalltage) und der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit
201,91 Tage pro Jahr nach Berechnung KGSt
Nettoarbeitstage x Wochenstunden x 60 Minuten pro Stunde / 5 Tage pro Woche
201,91 Tage x 41/39 (Beamte/Angestellte) x 60 / 5
Bewertung der Verfahren insgesamt auch im Hinblick auf das NPM/NSM - KSM?
(Vergleich mit Zielen des KSM)
Stellenbewertung Beamte und Angestellte
Gemeinsamkeiten:
Stelle wird bewertet, nicht die Person; Normalleistung wird bewertet
Rechtsgrundlage: Beamte Bundesbesoldungsgesetz; Angestellte BAT
Verfahren: Beamte Analytisches Verfahren, Stufenwertzahlverfahren; Angestellte: Summarisches Verfahren, Gruppierungsverfahren
Ziel von Stellenbewertung
Überblick über die Personalkosten
Mitarbeiterzufriedenheit, gleiche Stellen - gleiche EIngruppierung
Anlässe von Stellenbewertungen
Aufgaben ändern sich
Neue Aufgaben
Neuorganisation
Zwei verschiedene Verfahren bei Beamten und Angstellten, ..
.. Dies kann dazu führen, dass es unterschiedliche Einstufungen zwischen Beamte und Angestellte gibt, obwohl sie die selbe Arbeit machen/Stelle besetzen
Vor- und Nachteile "Summarisches Verfahren"
Vorteil: Summarische Verfahren sind einfacher zu handhaben und schneller durchzuführen als analytische Verfahren
Nachteile:
Die Anforderungen werden oft nur unvollständig erfasst (keine oder nur wenige Merkmale) und das Gewicht der einzelnen Anfordungen im Verhältnis zueinander wird nicht bestimmt
Die Ergebnisse sind nicht transparent, da nciht erkennbar ist, in welchem Umfang besimmte Merkmale bestimmend bei der Berwertung waren. Ein Vergleich der Stellen untereinander ist daher schwierig.
Summarische Verfahren lassen subjektiven Einflüssen folglich mehr Raum.
Vor- und Nachteile "Analytische Verfahren"
Vorteile:
Die Ergebnisse sind transparent und nachvollziehbar, da das System einheitlich für alle Stellen angewandt wird und die Ergebnisse schrittweise ermittelt werden.
Die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse sorgt für eine größere Akzeptanz bei den Betroffenen
Nachteile:
Analytische Verfahren sind schwieriger zu handhaben und aufwendiger als summarische Verfahren.
Die Beurteilungsspielräume sind stärker eingeschränkt als beim summarischen Verfahren, allerdings ist auch bei den analytischen Methoden die Gewichtung bzw. Einstufung von Anforderungen subjektiven Einflüssen ausgesetzt.
Welche Verfahren werden bei tariflich Beschäftigten bzw für Beamte in der Praxis am häufigsten eingesetzt?
Tariflich Beschäftigte: Gruppierungsverfahren (Stellen annähernd gleicher Schwierigkeit werden in Gruppen zusammengefasst und jeweils bestimmten Entgeltgruppen zugeordnet)
Beamte: Stufenwertzahlverfahren (Bewerrungsbogen, in dem Schwierigkeitsgrade von Informationsverarbeitung, dienstlichen Beziehungen, Grad der Selbstständigkeit etc. bewertet werden. Anhand der Summe der Wertzahlen lässt sich aus der KGSt-Dienstpostentabelle die Besoldungsgruppe ablesen).
Was ist aus organisatorischer Sicht bei der Stellenbesetzung besonders relevant?
- Anstreben einer dauerhaften Besetzung einer Stelle
- Regelung der Stellvertretung
- Entscheidung darüber, ob die Stelle mit einer Vollzeitkraft besetzt werden muss, oder ob die Möglichkeit besteht, die Aufgaben Teilzeitkräften zu übertragen
Stellenbewertung
qualitative Stellenbedarfsermittlung
Welche Spezialisierungsarten werden bei der Aufbauorganisation unterschieden?
Horizontal und vertikal
Horizontale Spezialisierung bezieht sich auf den Aufgabenumfang
Vertikale Spezialisierung ist die qualitative Trennung der Aufgaben in Planung und Kontrolle einerseits und die Durchführung der Aufgabe andererseits.
Erläutern Sie anhand von zwei "Je-desto-Sätzen" den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Arbeitsteilung, Spezialisierungsgewinnen und Abstimmungsaufwand.
Je ausgeprägter die Arbeitsteilung ist, desto größer ist der Spezialisierungsgewinn.
Je ausgeprägter die Arbeitsteilung, desto höher ist der Abstimmungsaufwand.
Wichtige Strukturelemente der Aufbauorganisation nennen (11)
- Verrichtungs- und objektorientierte Bildung von Organisationseinheiten
- Ein-Linienorganisation
- Mehr-Linienorganisation
- Matrix- und Tensororganisation
- Stäbe und Assistenzstellen
- Singular- und Pluralinstanzen
- Arbeitsgruppen, Leitungsbesprechungen, Koordination
- Projektgruppen und Projektmanager
- Produktmanager
- Autonome Arbeitsgruppen und Teamorganisation
- Weitere Strukturelemente (Servicestellen, Fallmanager, Qualitätszirkel)
Vor- und Nachteile von Ein-Linienorganisation
Vorteile:
- Eindeutige Hierarchie
- einfach zu verstehen
- Instanz entscheidet
- klare Kommunikationswege
- MA berichtet nur einer Person von Begebenheiten
- hochrangige Instanzstellen -> hoher Handlungsspielraum
Nachteile:
- langwierige Entscheidungsprozesse
- Demotivation MA
- Informationsverzerrung möglich
- kein "kleiner Dienstweg"
- Kontrollspanne problematisch
- Entscheidungen von geringer Sachkenntnis geprägt
Vor- und Nachteile Stab-Linienorganisation
Vorteile:
- Entlasten Führungskräfte dadurch geringere Gefahr der Überlastung von Führungskräfte
Nachteile:
- MA misstrauen Stabsmitarbeiter
- Durch enge Zusammenarbeit mit Führungskräften werden Begünstigungen befürchtet
Arbeitsgruppen
- Geeignet für Aufgaben, die Belange mehrerer Organisationseinheiten betreffen
- Arbeitsgruppen stellen Koordination bei sich wiederholenden Aufgaben sicher
- Besteht aus MA der betroffenen Organisationseinheiten
- MA sollen Anliegen der verschiedenen Organisationseinheiten einbringen
Projektgruppen
- Für neuartige, zeitlich befristete Aufgaben
- Mitglieder aus unterschiedlichen Organisationseinheiten
- Nach Erledigung wird wird Projektgruppe aufgelöst
- Kann auch nur ein Teil der Arbeitszeit in Anspruch nehmen
Gestaltungsprinzipien der Aufbauorganisation (4)
- Minimalebenenprinzip
- Prinzip des organisatorischen Minimums (horiontales Minimum)
- Delegationsprinzip
- Erweiterung des Handlungsspielraums
Minimalebenenprinzip
Organisationsstruktur mit möglichst wenigen hierarchischen Ebenen (möglichst flach - Gliederungstiefe), hat Auswirkungen auf die Leitungsspanne
Vorteil:
- Einsparung von Personalkosten für Führungskräfte
- verkürzter Dienstweg
- schnellere und bessere Kommunikation
- Arbeitsmengenschwankungen und Personalausfälle können leichter ausgeglichen werden
Nachteil:
- Gefahr der Überforderung der Führungskräfte (mehr MA anleiten und koordinieren)
- weniger Aufstiegsmöglichkeiten (kann zur Demotivation von MA führen)
Prinzip des organisatorischen Minimums
Anzahl der Organisationseinheiten auf einer hierarchischen Ebene möglichst gering halten (Gliederungsbreite), folglich größere Organisationseinheiten und größere Leitungsspannen
Vorteil:
- Koordination zwischen Organieinheiten weniger aufwendig
Nachteil:
- Wegfall von Instanzstellen
Delegationsprinzip
Entscheidungskompetenzen so weit wie möglich an unterstellen MA übertragen
Führungskräfte von Routine- und Sachbearbeitungstätigkeiten entlastet - können sich also der "Führung" besser widmen
Kann MAmotivation steigern
Personalkosten senken
Delegation von AKV (Aufgabe, Kompetenz, Verantwortung)
Erweiterung des Handlungsspielraums
Produktivität und Arbeitszufriedenheit der MA wird erhöht
trägt zur Humanisierung der Arbeitswelt bei
Handlungsspielraum der MA wird erhöht, wenn Tätigkeitsspielraum und Entscheidungs-/Kontrollspielraum erweitert werden (Tätigkeitsspielraum: Vielfalt der Tätigkeit, Entscheidungs-/Kontrollspielraum: Möglichkeit planend und kontrollierend tätig zu sein)
Erweiterung des Tätigkeitspielraum durch 2 Formen: Job enlargement (mehrer kleinteilige Produktionsschritte zu einem größeren zusammengefasst) und Job rotation (systematischer Wechsel zwischen den kleinen Produktionsschritten)
Dokumentationsarten
Organigramm
Stellenbeschreibung
Stellenbesetzungsplan
Funktionendiagramm