Vermögen I
Modulabschlusstest Vermögen
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Set of flashcards Details
Flashcards | 67 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Finance |
Level | Other |
Created / Updated | 05.04.2012 / 08.11.2020 |
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Was ist der Zeitwert?
Der Zeitwert verkörpert die Chance, dass während der verbleibenden Restlaufzeit die Entwicklung des Basiswertes den Erwartungen des Anlegers enspricht. Dafür ist er bereit, einen Betrag, den Zeitwert, zu bezahlen.
Der Zeitwert entspricht der Differenz vom Optionspreis zum inneren Wert.
Der Zeitwert kann ebenfalls nie negativ sein. Allerdings arbeitet die Zeit gegen den Optionskäufer bzw. für den Optionsverkäufer.
Der Zeitwert ist keine reine spekulative Prämie, sondern ist beeinflusst von der Volatilität, Restlaufzeit, risikoloser Zinssatz und den Dividendenzahlungen.
Was ist der bedeutendste und wichtigste Einflussfaktor bei Optionen? Was gibt es weiteres zu erwähnen?
Die Volatiliät ist ein Risikomass und zeigt die Schwankungsbreite des Basiswertpreises. Je grösser die Volatilität ist, umso höher liegt der Optionspreis der Call- und Put-Option. Denn es bietet dem Optionskäufer die grössere Chance, somit trägt der Verkäufer das höhere Risiko und verlangt einen höheren Preis - wie bei einer Versicherung ein höheres Risiko gibt die höhere Prämie.
Es gilt zwischen historischer, impliziter und subjektiver Volatilität zu unterscheiden.
Je länger die Restlaufzeit der Option ist, desto teurer wird die Optionsprämie einer Option. Lässt sich ebenfalls wie bei der Versicherung vergleichen - je länger ein Ereignis versichert ist, desto teurer die Prämie.
Der Zeitwertverfall ist nicht proportional zur Zeit, wobei zu unterscheiden ist, zwischen in- und at-the money oder out-of-the money.
Die Zeit arbeitet gegen den Optionskäufer bzw. für den Optionsverkäufer.
Zinssatz in Bezug auf den Zeitwert
Je höher der Zinssatz steigt, desto höher werden die Opportunitätskosten, denn das Halten einer Basiswertanlage ist mit Kapitalkosten verbunden. Bei einer Call-Option führt das zu einem höheren, bei der Put-Option zu einem geringeren Optionspreis.
Es wird eine höhere Prämie für den Short-Call verlangt, denn die Opportunitätskosten in Form der höheren Sparkontoverzinsung steigen, was über den Optionspreis abzugelten ist.
Dividendenzahlung in Bezug auf den Zeitwert
Sofern während der Optionsfrist Dividendenzahlungen erwartet werden, wird sich der Preis einer Call-Option reduzieren, da die Dividendenzahlung den Aktienkurs im Zeitpunkt der Dividendenzahlung reduziert. Die Dividende erhält der Anleger, weil er die Basiswerte hält, somit entgehen diese dem Optionär. Beim Put verhält es sich genau umgekehrt, da sich die Aktie nach der Zahlung reduziert.
Es gibt statische und dynamische Kennzahlen. Nenne die statischen Kennzahlen.
1. absolutes und relatives Aufgeld
2. Moneyness
3. Break-Even-Point
4. Gearing
Was ist das Aufgeld?
Der Kauf bzw. Verkauf des Underlyings über eine Option ist teurer als der direkte Kauf bzw. Verkauf. Somit muss ein Aufgeld, man nennt es auch Agio oder Premium, bezahlt werden.
Es gibt relatives und absolutes Aufgeld.
Unterschied Call-Option Aufgeld und Put-Option Aufgeld. Absolute Berechnung.
Call-Option zeigt das Aufgeld an, um wie viel teurer der Kauf des Basiswertes über die Option gegenüber dem direkten Erwerb ist.
Strike + (Optionsprämie * Ratio) - Spot = absolutes Aufgeld
Bei der Put-Option zeigt das Aufgeld an, um wie viel teurer der Verkauf des Basiswertes über die Option gegenüber dem direkten Verkauf ist.
Spot + (Optionsprämie * Ratio) - Strike = absolutes Aufgeld.
Unterschied Call-Option Aufgeld und Put-Option Aufgeld. Relative Berechnung.
Beim relativen Aufgeld wird entweder das absolute Aufgeld ins Verhältnis zum Spot oder der Break-Even-Point ins Verhältnis zum Spot gesetzt. Diese Kennzahl ist aussagekräftiger als das absolute Aufgeld.
(Strike + (Optionsprämie * Ratio)) / Spot - 1 = relatives Aufgeld beim Call
((Strike - (Optionsprämie * Ratio) / Spot - 1) * -1 = relatives Aufgeld beim Put
Um Optionen mit verschiedenen Restlaufzeiten vergleichen zu können, wird das relative Aufgeld auf Jahresbasis umgerechnet. Beim Vergleich der verschiedenen Optionen ist es empfehlenswert, das jährliche Aufgeld als Kennzahl zu verwenden. Zeige beide Arten
((Strike + (Optionsprämie * Ratio) / Spot -1) / Restlaufzeit in Tagen) * 360 = relatives Aufgeld p.a. beim Call
(((Strike - (Optionsprämie * Ratio) / Spot -1) * -1) / Restlaufzeit * 360 = relatives Aufgeld p.a. beim Put
Was ist Moneyness und was bedeutet es beim Call / Put?
Das Verhältnis zwischen Spot und Strike bzw. Strike und Spot beeinflusst neben dem inneren Wert auch den Zeitwert. Die daraus resultierende Kennzahl, die Moneyness, zeigt an, ob sich die Option im, am oder ausserhalb des Geldes bewegt.
Spot / Strike = MoneynessCall
Strike / Spot = MoneynessPut
Sobald die Kennzahl >1 ist, ist die Option in-the-money. Bei einem Resultat von exakt 1 ist die Option at-the-money, bei einem Resultat <1 ist die Option out-of-the-money.
Unterschied Break-Even-Point von Call / Put-Optionen?
Bei Call-Optionen ist der BEP immer rechts.
Strike + (Optionsprämie * Ratio) = BEP-Call-Option
Spot mit BEP identisch so hat der Anleger, vor Kosten, weder Gewinn noch Verlust. Spot >BEP, so resultiert ein Gewinn oder Spot
Bei der Put-Option ist der BEP immer links vom Strike.
Strike - (Optionsprämie * Ratio) = BEP-Put-Option
BEP identisch mit Spot so wurde, vor Kosten, weder ein Gewinn oder Verlust erzielt. Ist der Spot BEP, so resultiert ein Verlust.
Was ist Gearing?
Das Gearing ist der theoretische Hebel und ein Bestandteil der Leverage-Formel, welche bei den dynamischen Kennzahlen vorgestellt wird. Das Gearing gibt an, wie viele homogenisierte Optionen anstelle eines Underlyings erworben werden können.
Spot / (Optionsprämie * Ratio) = Gearing
Beispiel: 49.83 / (0.51 * 15) = 6.51
Für einen Kapitaleinsatz von 49.83 CHF, welcher für den Direktkauf des Basiswertes notwendig ist, kann der Anleger 97.65 Optionen kaufen. Mit dieser Anzahl Optionen können 6.51 Aktien gekauft werden und entspricht einem theoretischen Hebel. Delta ist jedoch noch nicht berücksichtigt und somit nur beschränkt.
Es gibt statische und dynamische Kennzahlen. Nenne die dynamischen Kennzahlen.
1. Delta
2. Leverage
3. Gamma
4. Vega
5. Theta
6. Rho
Was ist das Delta und welche Informationen bietet es?
Das Delta gibt Auskunft über die Ausübungswahrscheinlichkeit, Veränderung des Optionspreises und Replikationsparameter.
Delta = Veränderung Optionsprämie / Veränderung Spot
Delta bei Call-Option zwischen 0 und 1, bei Put zwischen 0 und -1.
Sie zeigt an mit welcher Wahrscheinlichkeit die Option per Verfall im Geld liegen wird bzw. mit welcher Ausübungswahrscheinlichkeit gerechnet werden kann.
Ein Call-Delta von 0 bedeutet, das der Strike, deutlich über dem Spot ist. Ein Call-Delta von 1 bedeutet, das der Strike, deutlich unter dem Spot ist und 0.5 bedeutet, dass der Spot / Strike identisch sind.
Ein Put-Delta von 0 bedeutet, dass der Strike deutlich unter dem Spot ist und eine -1 bedeutet , dass der Strike deutlich über dem Spot liegt und -0.5 beide identisch sind.
Bei at-the-money Optionen ist das Delta gegenüber dem Kurs des Basiswertes sehr sensibel. Deltas in der Nähe von 1 bzw. -1 geben den Hinweis, dass die Option deep-in-the-money ist und Nähe 0 deep-out-of-the-money.
Was ist das Leverage?
Der Leveragefaktor, auch bekannt als Omega oder dynamischer Hebel, ist die wohl meistbeachtete Kennzahl und zeigt an, um wie viel sich der Optionspreis verändert, wenn sich der Spotpreis um 1% verändert.
Gearing * Delta = Leverage
Wenn sich der Basiswertpreis eine Veränderung von 1% erfährt, so verändert sich der Optionspreis um soundsoviele %.
Was ist das Gamma?
Das Delta einer Option ist keineswegs konstant, sondern ändert sich sowohl im Zeitablauf wie auch mit jeder Preisänderung im Basiswert. Die Veränderung des Options-Deltas bei einer Veränderung des Basiswertes um 1.00 CHF wird über das Gamma gemessen.
Veränderung Delta in Punkten / Veränderung Spot in Punkten = Gamma
Was ist das Vega?
Das Vega einer Option gibt die Veränderung des Optionspreises bei einer Veränderung der Volatilität im Basiswert um einen Prozentpunkt.
Veränderung Optionsprmie in CHF / Veränderung Volatilität um 1% = Vega
Vegas sind immer positiv, wei auf Grund des Volatilitätseffektes die Vola des Basiswertes positiv mit dem Optionspreis verknüpft ist. Vega bei at-the-money grösser als bei in- / out-of-the-money. Somit reagieren Optionen mit einer langen Restlaufzeit, welche am Geld sind, am sensibelsten auf die Volaveränderung. In Zeiten hoher Volas niedrige Vega und bei niedrigen Volas mit hohen Vegas.
Was ist das Theta?
Das Theta misst den Rückgang der Optionsprämie, wenn sich die Restlaufzeit um einen Tag reduziert.
Veränderung Optionsprämie in CHF / Veränderung Restlaufzeit um einen Tag = Theta
Bei Long-Positionen immer negativ. Ein kleines Theta bedeutet, dass der Preis der Option telativ unsensibel gegenüber der Laufzeitveränderung ist. Je kürzer die Restlaufzeit, desto grösser und bedeutender wird das Theta.
Es sollte aber das prozentuale Theta berücksichtigt werden, denn gegen Ende der Laufzeit wächst das Theta at-the-money-Option rasant an, auch otu-of-the-money ist relativ stark betroffen.
Der zeitwertverfall ist vor allem innerhalb der letzten rund 60 Tagen gross, deshalb auch zu vermeiden, ausser Spekulationen.
Was ist das Rho?
Das Rho zeigt an, um wie viel Prozent sich der Optionspreis verändert, wenn sich der risiklose Zinssatz um einen Prozentpunkt bewegt.
Veränderung Optionsprämie in CHF / Veränderung risikoloser Zinssatz um 1% = Rho
Bei Long-Call immer positiv und bei Long-Put immer negativ. Kennzahl hat eine geringe Bedeutung, da die Zinssätze in der Schweiz selten und tendenziell in kleinen Schritten angepasst werden.
Futures werden Mark-to-Market bewertet. Was bedeutet dies?
Alle offenen Future-Positionen werden im Anschluss an jeden Handelstag von der EUREX neu bewertet. Daraus ergeben sich Gewinne bzw. Verluste, welche als Variation Margin den einezelnen Parteien täglich gutgeschrieben bzw. belastet werden.
Bei ungenügender Deckung wird eine Nachdeckung, Margin Call, verlangt, entweder Einzahlung auf Margenkonto / Lieferung Wertschriften.
Welche Strategien bestehen bei Futures?
Long-Futures: Bei einer Long-Position wird ein steigender Basiswert erwartet. Risikoprofil ist identisch mit dem einer direkten Haltung des Basiswertes. Steigt z.B. SMI-Index, so Gewinn, da mit dieser Grundstrategie auf einen steigenden Basiswert gesetzt wird.
Short Futures: Sinkender Basiswert erwartet. Das Risikoprofil einer solcher Position ist identisch mit einem Leerverkauf des Basiswertes. Sinkt z.B. SMI, so Gewinn, da mit dieser Grundstrategie auf einen sinkenden Basiswert gesetzt wird.
Berechne:
Eröffnung 6100
Glattstellung 6200
Anzahl Kontrakte 15
(Preis pro Tick 10.- CHF)
= 15000
(Futurespreis Glattstellung - Futurepreis Eröffnung) * 10 * Anzahlkontrakte = Erfolg
(6200 - 6100) * 10 * 15 = 15000
Für Trader (möglichst kleiner Kapitaleinsatz möglichst hohe Rendite) ist der Hebel entscheidend. Berechne die Futur- / und Performance, den Hebel und verifiziere:
Volumen 61000 (wird bewegt)
Marginhinterlegung 4000
Indexveränderung
Preis pro Tick 10
= 15.25
Hebel = Volumen / Marginhinterlegung
= 61000 / 4000 = 15.25
Verifizierung
= ((Indexveränderung * 10) / Marginhinterlegung) - 1 = Performance
= ((100*10) / 4000) - 1 = 25%
Wieder Hebel = Futureperformance / Indexperformance = 0.25 / 0.16393 = 15.25
oder
Indexperformance = Futurperformance / Hebel
0.25 / 15.25 = 0.016393
Futurperformance = Indexperformance * Hebel
0.016393 * 15.25 = 25%
Das Marktrisiko kann durch den Einsatz von Futures gesteuert werden, was den Vorteil hat, dass nicht kostenintensive Depotumschichtungen vorgenommen werden müssen. Formal wie? Beispiel:
Portfoliowert 10 MIO
Indexstand 6500
Kontaktgrösse 10
Beta von 1
Gegenwert des Portfolios / (Indexstand * Kontaktgrösse) * Beta = Anzahl Kontrakte
10000000 / (6500 * 10) * 1 = 153.85 = 154
Für teilweise Absicherung mit Beta 1.1
10000000 / (6500 * 10) * 1.1 * 0.5 = 84.62 = 85
Der Beta-Faktor kann für jedes Portfolio berechnet werden und beschreibt die Marktsensibilität des Portfolios im Vergleich zum gesamten Markt. Je nach Markterwartung kann der Anleger seinen Beta-Faktor im Portfolio anpassen. Wenn er bsp. von steigenden Aktienmärkten ausgeht, so will er ein hohes Beta, bei sinkenden ein niedriges.