Grundlagen Botanik


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Flashcards 54
Language Deutsch
Category Nature Studies
Level University
Created / Updated 12.06.2012 / 12.07.2014
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Chromosom

(gr. chromo = Farbe und soma = Körper)

Die Gebilde im Kern der Eukaryoten, in denen die DNA zusammen mit Histonen organisiert ist und die den grössten Teil der genetischen Information enthalten. Sie vermehren sich in der S-Phase des Zellzyklus durch Längsteilung. Nur während der Meiose und Mitose sind sie nach Kondensation deutlich erkennbar.

Chromomer

Mikroskopisch erkennbarer, verdickter und kräftig anfärbbarer Abschnitt eines Chromosoms.

Chromatid

Eine der beiden Untereinheiten des reduplizierten Chromosoms, die bei der Mitose und Meiose sichtbar werden und sich in deren Anaphase II trennen. Beide werden auch als Schwesterchromatiden oder Tochterchromatiden bezeichnet.

Chromatin

Das mit basischen Kernfarbstoffen färbbare Material des Interphasenkerns, das vor allem aus DNA und Histonen, sowie wechselnden Anteilen von Nichthistonproteinen besteht.

Gen

(gr. genea = Abstammung)

Erbfaktor, Erbanlage. Auf dem Chromosom lokalisierte Erbeinheit, kleinste Funktionseinheit der DNA eines Chromosoms, Nucleotid-Sequenz eines DNA-Moleküls, die für ein Polypeptid (Protein), tRNA oder rRNA codiert oder die Transkription einer solchen Sequenz reguliert.

Nucleotid

Untereinheit von Nukleinsäuren; aus Phosphat, Pentose (Ribose und Desoxyribose) und einer Purin- bzw. Pyrimidinbase.

Spindelapparat

Bei der Kernteilung (Mitose und Meiose) auftretende fädige Struktur des Cytoskeletts. Er besteht aus Spindelfasern, die aus parallel orientierten Mikrotubuli aufgebaut sind. Die Spindelfasern gehen von je einem Pol aus, an dem sich Centriolen befinden. (Bei höheren Pflanzen fehlen Centriolen).

Die Spindelfasern sind bei der Kernteilung für den Transport der Chromosomen zu den Polen verantwortlich.

Kernphasenwechsel

Änderung der Anzahl Chromosomensätze in einem Kern:

Wechsel von haploider und diploider Phase innerhalb eines Entwicklungsganges. Bei der sexuellen Fortpflanzung gibt es immer einen Kernphasenwechsel, da zumindest die Gameten haploid sind und die Zygote diploid.

Genotyp

Gesamtheit der Erbanlagen (Gene) eines Individuums.

Phaenotyp

Konkrete Ausprägung eines Individuums in Gestalt, Bau und Funktion, wie sie sich als Ergebnis des Genotypus und der jeweiligen Umwelt darstellt.

drei verschiedenen Phasen der Interphase

Die Interphase lässt sich in drei Abschnitte unterteilen, die G1-Phase, die S-Phase und die G2-Phase.

Interphase: G1-Phase

Während der G1-Phase wächst die Zelle zur ursprünglichen Grösse heran und die Entscheidung über eine weitere Zellteilung wird gefällt. Wird der Kontrollpunkt 1 überschritten, ist die betreffende Zelle dazu bestimmt, wieder eine Mitose durchzuführen, d.h. den Zellzyklus ein weiteres Mal zu durchlaufen. Wird der Kontrollpunkt dagegen nicht überschritten, teilen sich Kern und Zelle nicht weiter und es erfolgt die Differenzierung zu einer Gewebe- oder Dauerzelle (G0-Phase).

Interphase: S-Phase

Auf die G1-Phase folgt die S-Phase, während der die DNA repliziert wird. Bei diploiden Organismen besitzt jede somatische Zelle nach der S-Phase einen doppelten Satz von Zwei-Chromatiden-Chromosomen. Das bedeutet, dass jedes Gen in vierfacher Ausfertigung vorliegt.

Interphase: G2-Phase

Auf die kurze G2-Phase (postsynthetische Phase) folgt die Kernteilung (Mitose) und danach die Teilung des Cytoplasmas.

Ablauf der Mitose

1. Frühe Prophase

2. Späte Prophase

3. Metaphase

4. Anaphase

5. Telophase

Mitosephase, Reihenfolge?

2. Prophase

Mitosephase, Reihenfolge?

1. und 6. Interphase

Mitosephase, Reihenfolge?

4. Anaphase

Mitosephase, Reihenfolge?

3. Metaphase

Mitosephase, Reihenfolge?

5. Telophase

Hauptfunktionen der Zellteilung

Teilt sich ein einzelliger Organismus so bilden sich zwei Tochterorganismen, welche mit dem Mutterorganismus genetisch identisch sind. Damit hat sich das Lebewesen durch Zellverdoppelung fortgepflanzt.

Durch umfangreiche Zellteilungen können auch Pflanzen, z.B. durch Stecklinge, Nachkommen erzeugen, die mit dem Mutterorganismus ebenfalls genetisch identisch sind. Bei den beiden genannten Beispielen handelt es sich um ungeschlechtliche Fortpflanzung (asexuelle oder vegetative Fortpflanzung).

Bei der sexuellen Fortpflanzunh hingegen entwickeln sich Lebewesen, welche sich genetisch von den Elternorganismen unterscheiden. Sie entstehen aus einer einzigen Zelle, der Zygote, die aus der Verschmelzung von zwei Gameten (Geschlechtszellen) hervorgegangen sind. Sie wird Zygote genannt. Aus der Zygote entsteht über viele Zellteilungen hinweg ein ausgewachsener Organismus. Auch im ausgewachsenen Zustand sorgt die Zellteilung für Erneuerung, Wundheilung und Regeneration des Organismus.

allgemeine Angaben über die Anzahl von Chromosomen und Chromosomensätze in einer Zelle

Die Anzahl der Chromosomen in einer Zelle ist artcharakteristisch und kann selbst bei nah verwandten Pflanzen- und Tierarten verschieden sein.

Körperzellen (somatische Zellen) von Menschen und Tieren enthalten normalerweise jedes Chromosom in doppelter Ausführung. Solche Chromosomenpaare haben dieselbe Länge und Form und heissen homologe Chromosomen. Der Organismus weist somit zwei Chromosomensätze auf, er ist diploid (2n). Je ein Chromosomensatz stammt vom mütterlichen bzw. väterlichen Organismus. Generative Zellen, auch Gameten genannt (Eizellen, Spermazellen, Pollenzellen) haben nur einen Chromosomensatz, sie sind haploid (1n). Beim Menschen zählt der haploide Chromosomensatz 23 Chromosomen. 22 Chromosomen sind nicht geschlechtsbestimmend (=Autosomen). Das 23.Chromosom ist geschlechtsbestimmend (=Geschlechtschromosom). Frauen haben in ihren Körperzellen jeweils zwei identische Geschlechtschromosomen (XX), Männer zwei verschiedene (XY). =46 Chromosomen in jeder menschl. Körperzelle

Chromosomen bestehen aus:

- Desoxyribonukleinsäure (DNA), der Erbsubstanz

- Histonproteinen, die dem Chromosom seine Struktur geben und zur Steuerung der Genaktivität beitragen

Der Komplex aus DNA und Histonproteinen heisst Chromatin.

Die Verkürzung der DNS wird über mehrere Stufen erreicht:

- Chromatinorganisation aus einer Ketter von Nukleosomen ("Perlenkettenstruktur")

- Die Kette von Nukleosomen ist ihrerseits spiralförmig aufgewickelt und bildet Chromatinfasern.

- Während der Zellteilung werden die Chromatinfasern zusätzlich mehrfach schraubenartig gepackt, um die erforderliche Verkürzung zu erreichen. Im Mikroskop sind die Chromosomen dann typischerweise als X-förmige Strukturen erkennbar. Diese kondensierte Erscheinungsform der Chromosomen (Zwei-Chromatiden-Chromosomen) wird Transportform genannt.

Nach der Zellteilung dekondensieren die Chromosomen und sind somit im Lichtmikroskop nicht mehr sichtbar. Die Chromosomen liegen nun in der Arbeitsform vor. Chromatinfäden erscheinen im Kern als mehr oder weniger grob gekörnte Struktur.

Funktionen der Meiose

- Reduktion der Chromosomenzahl um die Hälfte, damit die Chromosomenzahl bei sexueller Fortpflanzung mit Gametenverschmelzung über Generationen hinweg konstant gehalten werden kann.

- Schaffung eines grossen Angebotes genetisch verschiedener Individuen durch Crossing-over und Neukombination der Chromosomen.

Ablauf der Meiose

Die Meiose besteht aus zwei Kernteilungen, die unmittelbar nacheinander ablaufen. Bei der ersten Kernteilung, auch erste Reifeteilung (RT I) oder Meiose I genannt, wird der Chromosomensatz von diploid auf haploid reduziert. Während diesem Teilungsschritt findet das Crossing-over statt. Die beiden resultierenden Tochterzellen sind haploid.

Unmittelbar nach der Meiose I folgt (ohne Interphase) die zweite Kernteilung, auch zweite Reifeteilung (RT II) oder Meiose II genannt. Sie verläuft wie eine normale Mitose. Aus einer meiotisch sich teilenden diploiden Zelle gehen somit vier haploide Tochterzellen hervor.

Haplonten

- Die haploiden Gameten verschmelzen zur Zygote (Kernphasenwechsel), welche die einzige diploide Zelle im Zyklus darstellt.

- Die Zygote teilt sich meiotisch: zygotischer Kernphasenwechsel

- Die aus der Meiose hervorgehenden haploiden Meiosporen bilden über Mitosen je einen haploiden vielzelligen Organismus, welcher später wieder mitotisch haploide Gameten entstehen lässt. Damit ist der Zyklus geschlossen.

- Beispiele:

Erdgeschichtlich alte Algengruppen, die meisten Pilze und manche Protisten.

Diplo-Haplonten

- Die haploiden Gameten verschmelzen zur diploiden Zygote (Kernphasenwechsel).

- Aus der Zygote entsteht über Mitosen die diploide Diplontengeneration. Auf dieser entstehen durch Meiose (Kernphasenwechsel) haploide Meiosporen. Weil die diploide Generation Sporen hervorbringt, nennt man sie sporenbildende Generation oder Sporophyt.

- Die Meiosporen teilen sich mitotisch und bilden über weitere Mitosen die Haplontengeneration aus. Aus dieser haploiden Generation entstehen ebenfalls durch Mitosen haploide Gameten. Sie wird deshalb auch gametenbildende Generation oder Gametophyt genannt. Der Zyklus wird daduch geschlossen und startet neu mit einer Gametenverschmelzung.

- Beispiele:

einige Algen, alle Moose, Farne und Samenpflanzen

Diplonten

- Die haploiden Gameten verschmelzen zur diploiden Zygote (Kernphasenwechsel).

- Durch Mitosen bildet sich ein diploider Organismus, der Diplont

- Die Meiose läuft während der Bildung der Gameten ab, die sich vor der Gametenverschmelzung nicht mehr teilen. Die einzigen haploiden Stadien im Zyklus sind die Gameten.

- Beispiele:

Menschen, sowie auch Tiere und Protisten

Beispiele Diplonten

Menschen, sowie auch Tiere und Protisten

Beispiele Diplo-Haplonten

einige Algen, alle Moose, Farne und Samenpflanzen

Beispiele Haplonten

Erdgeschichtlich alte Algengruppen, die meisten Pilze und manche Protisten

Protisten

Die Protisten (Protista) sind eukaryotische, ein- bis wenigzellige Lebewesen, die aber nicht näher miteinander verwandt sind. Zu den Protista zählen ein- oder wenigzellige Algen, Schleimpilze und Protozoen.

Intrachromosomale Rekombination

intra = innerhalb der Chromosomen

In der Prophase I paaren sich die homologen Chromosomen. Darauf folgt der Austausch von sich entsprechenden DNA-Abschnitten zwischen Nicht-Schwesterchromatiden. Dieser Vorgang wird je nach Lehrbuch als homologe Rekombination, Crossing over oder Crossover bezeichnet.

Interchromosomale Rekombination

inter = zwischen den Chromosomen

In der Metaphase I und Anaphase I werden die homologen Chromosomen getrennt, wobei väterliche und mütterliche Chromosomen rein zufällig auf die beiden Tochterkerne verteilt werden.

Die zufällige Verteilung der väterlichen und mütterlichen Chromosomen zusammen mit dem Crossingover führen zu einer enromen genetischen Variabilität zwischen den verschiedneen Keimzellen. Diese Variabilität bewirkt bei der Nachkommenschaft neue Genotypen und Phaenotypen.

Vergleich Mitose / Meiose

Ereignis: Zahl der Teilungen, Phasen

Mitose: Eine; Prophase, Metaphase, Anaphase und Telophase

Meiose: Zwei (RT I +II); Prophase, Meta‐phase, Anaphase und Telophase

Vergleich Mitose / Meiose

Ereignis: Paarung homologer Chro‐ mosomen + Crossingover

Mitose: Finden nicht statt.

Meiose: Finden während Prophase I statt.

Vergleich Mitose / Meiose

Ereignis: Anaphase

Mitose: Einchromatidenchromosomen wandern (zu den Polen)

Meiose: Anaphase I: Zweichromatiden‐ chromosomen wandern Anaphase II: Einchromatiden‐ chromosomen wandern

Vergleich Mitose / Meiose

Ereignis: Zahl der Tochterzellen und genetische Konstellation

Mitose: 2; jede ist genetisch identisch mit der Elternzelle

Meiose: 4 haploide Zellen, genetisch verschieden; genetisch nicht identisch mit der Elternzelle

Vergleich Mitose / Meiose

Ereignis: Bedeutung

Mitose: Produktion von Zellen für Entwicklung, Wachstum und Geweberegeneration

Meiose: Reduziert Chromosomenzahl auf die Hälfte, sorgt für genetische Variabilität