Vegetationsgeographie
Die Vegetationsgeographie befasst sich mit der Vegetation in verschiedenen Regionen der Erde. Die folgenden Karteikarten beziehen sich auf die von Kneisel etc. (siehe Quellen) grundlegende Einführung.
Die Vegetationsgeographie befasst sich mit der Vegetation in verschiedenen Regionen der Erde. Die folgenden Karteikarten beziehen sich auf die von Kneisel etc. (siehe Quellen) grundlegende Einführung.
Fichier Détails
Cartes-fiches | 53 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Géographie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.07.2016 / 01.09.2016 |
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Was sind "Vegetation", "Pflanzensippen" und "Flora"?
Die Vegetation umfasst die Gesamtheit der in einer Region verbreiteten Pflanzengemeinschaften mithin die Pflanzendecke, die sich aus der Vergesellschaftung der einzelnen Pflanzensippen zusammensetzt. Die Gesamtheit der Pflanzensippen (Arten, Gattungen, Familien etc.) bilden die Flora eines Gebietes.
Wie entwickelt sich eine Pflanze?
Sie entwickelt sich in Abhängigkeit des Zusammenwirkens der verschiedenen Umweltfaktoren, die sich weiter in abiotische und biotische Faktoren differenzieren lassen.
Was sind abiotische Faktoren?
Dabei handelt es sich um physikalische und chemische Faktoren der unbelebten Umwelt (z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, Beschaffenheit des Bodens und des Wassers), die auf Organismen einwirken.
Was sind biotische Faktoren?
Es handelt sich um Faktoren der lebenden Umwelt, z. B. Nahrung, Konkurrenten, Feinde, Parasiten, Krankheitserreger.
Was sind sekundäre Standartfaktoren?
Klima, Relief, Boden und die biotische Umwelt (insb. Konkurrenz um Licht, Wasser, Nährstoffe) sind indirekt wirksame, sogenannte sekundäre Standortfaktoren.
Was sind primäre Standortfaktoren?
Hierzu zählen licht, Wasser, Wärme, chemische (z.B. Nährstoffe, Schadstoffe) und mechanische Faktoren (z.B. Wind, Tierverbiss, Viehtritt).
Welche Wirkung hat das "sichtbare Licht" auf die Pflanzen?
Es liegt im Wellenlängenbereich von 0,38-0,78nm und ist der photosynthetisch wirksame Teil der kurzwelligen Einstrahlung der Sonne.
Mit Hilfe des Chlorophylls (Blattgrün) können die grünen Pflanzen die Sonnenenergie nutzen, um über die Photosynthese (Assimilation) aus Kohlendioxid und Wasser Glukose aufzubauen.
Welchen Einfluss hat Licht auf die Pflanzenwelt?
- die Richtung und Geschwindigkeit des Wachstums
- die vertikale (Schichtung) und die horizontale Struktur (Artenverteilung, -zusammensetzung) der Pflanzendecke
- in Abhängigkeit der unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnisse siedeln sich Licht- und Schattenpflanzen an
Wo können schattenertragende Arten gedeihen?
Was sind Epiphyten?
Es handelt sich um nichtparasitäre Aufsitzerpflanzen, die auf der Wirtspflanze siedeln und so die günstigeren Lichtverhältnisse im Kronenraum nutzen.
Was sind Pflanzensukzessionen?
Es handelt sich um eine Vegetationsabfolge bei der Besiedelung von Standorten im Laufe der Zeit, z.B. auf Waldbrandflächen in Mitteleuropa stellen sich zunächst lichtbedürftige Pionierbaumarten ein (Birke, Zitterpappel), die in den Folgestadien von konkurrenzstärkeren Schattenholzarten verdrängt werden
Was ist die primäre Sukzession im Gegensatz zur sekundären Sukzession?
Was sind Geophyten in unseren heimischen Laubwäldern?
Es handelt sich um Lebensformen mit Überdauerungsorganen im Boden, die im Frühjahr vor der Laubentwicklung der Bäume und mithin bei besseren Lichtverhältnissen blühen.
Z.B. Bärlauch, Buschwindröschen, Waldmeister
Welche Aspekte zum Thema Temperatur sind korrekt?
Welche Ähnlichkeiten bestehen zwischen der vertikalen Abfolge der Vegetation in den einzelnen Höhenstufen und der polwärtigen horizontalen Abfolge der Vegetationszonen?
- Die subalpine Nadelwaldstufe zeigt einige Übereinstimmungen mit der borealen Zone
- die alpine Stufe mit der subpolaren Tundrenzone
- die subnivale Stufe mit der polaren Frostschutzzone
Sowohl gegen Kälte als auch Hitze und Trockenheit haben die Pflanzen unterschiedliche Anpassungsstrategien entwickelt wie z.B. Isolation der Oberfläche durch Haarfilz, Borke, flacher Polsterwuchs oder Hochgebirgspflanzn, Anlage der Überdauerungsorgane unter die Bodenoberfläche etc.
Wie werden Wasser und Nährstoffe bei den meisten Landpflanzen aufgenommen? Über die...
Wurzeln
Welches sind die Hauptnährstoffe einer Pflanze?
CO2, 02, Stickstoff, Phosphor, Kalium
Welche Wasserhaushaltstypen werden bei Pflanzen differenziert?
Aufgrund der Bedeutung des Wassers als Standortfaktor haben die Pflanzen in unterschiedlichen Regionen verschiedene Anpassungsmerkmale an den Wasserhaushalt entwickelt.
Unterschieden werden die:
- Xerophyten (Pflanzen trockener, warmer Standorte)
- Mesophyten (Pflanzen mäßig feuchter bis mäßig trockener Standorte)
- Hygrophyten (Pflanzen dauernd feuchter Standorte)
- Helophyten (Sumpfpflanzen)
- Hydrophyten (Wasserpflanzen)
Was sind Xerophyten?
Pflanzen trockener, warmer Standorte. Sie können längere Trockenperioden überstehen, xerophytische Merkmale sind sklerenchymreiche Blatt- und Sproßorgane, gerollte, gefaltete oder stark reduzierte Blätter, Einsenkung der Spaltöffnungen, Behaarung, Wachsüberzug etc. zur Reduzierung der Transpiration, tiefreichendes Wurzelsystem. Eine Untergruppe stellen die Sukkulenten (z.B. Kakteen) mit Wasserspeichergewebe dar.
Folgendes Bild zeigt eine Agave.
Was sind Helophyten?
Sumpfpflanzen. Sie sind an Wasserüberschuss im Wurzelraum angepasst. Große Interzellularen oder regelrechtes Durchlüftungsgewebe (Aerenchyme) sind häufig und gelten als Anpassung an die erschwerte Sauerstoffversorgung der untergetauchten Pflanzenteile.
Folgendes Bild zeigt einen Tannenwedel.
Welche mechanischen Einflussfaktoren können zur Verformung oder Zerstörung der Pflanze führen?
Hierzu können sowohl biotische als auch abiotische Faktoren führen.
- wichtigste abiotische:
....-Schnee, Wind (z.B. winddeformierte Kronen an Bäumen, sog. "Windflüchter" an den Küsten Norddeutschlands)
...-Feuer durch Blitzschlag in semiaridn Graslandschaften
...- Viehtritt und Verbiss (durch Großwildherden, z.B. in Prärien Nordamerikas und in Savannen Afrikas)
Was ist die Symbiose?
Dabei handelt es sich um Wechselbeziehungen zwischen zwei Organismen, von denen beide Partner einen Vorteil besitzen. Beide Organismen ziehen aus der Beziehung einen Nutzen; im Gegensatz zum Parasitismus, bei dem nur eine Art profitiert, während die andere Art geschädigt wird.
Beispiel: Der Clownfisch findet in der Seeanemone Schutz vor seinen Fressfeinden und schützt die Seeanemone vor ihren Fressfeinden. Beide Arten haben spezifische Feinde.
Erläutere die Begriffe "physiologisches Optimum" und "pyhysiologisches Potenzial".
Jede Pflanze besitzt einen optimalen Lebensbereich (physiologisches Optimum) bzw. einen bestimmten Toleranzbereich (physiologisches Potenzial). Es besteht eine interspezifische Konkurrenz wodurch das physiologische Potenzial häufig auf das sogenannte ökologische Optimum eingeschränkt wird.
Beispiel: Aufgrund der Konkurrenzkraft der Rotbuche werden konkurrenzschwächere Arten wie z.B. die Waldkiefer, Stieleiche und Esche aus dem physiologischen Optimum verdrängt.
Welche Standortfaktoren werden im System der Zeigerwerte von Heinz Ellenberg erfasst?
- Klimatische Faktoren: Licht (L), Wärme (T) und Kontinentalität (K)
- Bodenfaktoren: Feuchte (F), Reaktion (R) und Stickstoffversorgung (N)
- (Darüber hinaus die Salztoleranz (S) und die Schwermetallresistenz (B, b) der Pflanzen.)
Das ökologische Verhalten wird nach einer Skala von 1-9 bewertet, wobei 1 das geringste und 9 das höchste Ausmaß des Faktors bedeutet. Arten mit ähnlichen Standortansprüchen werden als ökologische Gruppen zusammengefasst.
Was bewertet die Kontinentalitätszahl (K) im System der Zeigerwerte von Heinz Ellenberg?
Diese bewertet das Verbreitungsschwergewicht von der europäischen Atlantikküste (1=hochozeanisch) bis ins innere Asien (9=hochkontinental).
Was ist der Unterschied zwischen Phanerophyten und Chamaephyten?
- Phanerophyt (P): Knospen liegen in beträchtlicher Höhe über dem Boden, differenziert in Makrophanerophyten (Bäume über 2m) und Nanophanerophyten (Sträucher bis 2m)
- Chamaephyten (C): Erneuerungsknospen liegen bis max. 25cm über dem Boden (Zwergsträucher, krautige Pflanzen, bspw. Heidekraut, Heidelbeere, Silberwurz)
Worin unterscheiden sich Hemikryptophyten und Geophyten?
Hemikryptophyten (H): krautige Pflanzen mit eng am Boden liegenden Knospen, oberirdische Teile sterben in der ungünstigen Jahreszeit ab (bspw. Gräser, Rosettenpflanzen).
Geophyten (G): Überdauerungsorgane im Boden meist mit Speicherorganen, oberirdische Teile sterben ab (Knollen-, Zwiebel-, Rhizom-Geophyten, bspw. Kartoffel, Tulpen, Buschwindröschen).
Was sind Therophyten?
- Therophyten (T): Einjährige Pflanzen, die die ungünstige Jahreszeit als Samen überdauern (Bsp. Getreidearten, Ackerwildkräuter)
Was ist das Ökogramm nach Ellenberg?
Hierhin hat Ellenberg die wichtigsten mitteleuropäischen Laubwaldverbände und -unterverbände nach Feuchte- und Säurebereich eingeordnet. Das Ökogramm zeigt den Einfluss des Bodenwasserhaushalts und der Bodenreaktion sowie die Dominanzbereiche der einzelnen Baumarten als Ergebnis der Konkurrenz untereinander.
Was ist das Besondere der ökologischen Amplitude der meisten krautigen Arten?
Aufgrund der höheren Konkurrenz der zahlreicheren Arten ist die ölologische Amplitude in der Krautschicht deutlich enger als die der Baumarten. Für die Bewertung der Standortbedingungen ist die Artenzusammensetzung der Krautschicht daher aussagekräftiger.
Erläutere grob die Vegetationsentwicklung in Mitteleuropa im Spät- und Postglazial.
Im Quartär fanden große Floren- und Faunenveränderungen statt. In mindestens vier Kaltzeiten sind aus dem Norden und aus den Alpen Gletschermassen vorgestoßen, die sich während der Warmzeiten wieder zurückgebildet haben. Die postglaziale egetationsgeschichte beginnt im Präboreal: Zusätzloch zu Birke und Kiefer wandert die Hasel ein, die insbesondere in der frühen Wärmezeit zur Dominanz gelangt. An die Stelle von Birken und Kiefern treten in der Folge Eichen, Ulmen und Linden. Die stärkere Verbreitung der anspruchsvolleren Laubhölzer Linde, Ahorn und Esche ist charakteristisch für die mittlere Wärmezeit (Atlantikum), in der Eichenmischwälder dominieren. Im Subboreal (späte Wärmezeit) wandern Niederschläge und Buche ein. Die Gebirgswälder setzen sich aus Mischwäldern, aus Buchen und Tannen bzw. Fichten oder Arven zusammen. Mitteleuropa war natürlicherweise eine fast geschlossene Waldlandschaft. Nur Moore, Küstendünen, Blockhalden, Blockmeere, Felsgebiete und die alpinen Rasen oberhalb der Waldgrenzen waren natürlicherweise waldfrei, bis der Mensch in die natürliche Vegetationsdecke immer mehr eingriff und der Wald durch großflächige Rodungen zurückhedrängt wurde. Nach Trennung von Wald und Weide erfolgte der "Wiederaufbau" des Waldes durch Aufforstung (Entstehung der Kulturforste seit dem 18. Jahrhundert).
Was versteht man unter der zonalen Vegetation?
Die großräumige Verbreitung der Vegetation durch das Klima. Zonale Vegetationstypen stellen sich auf durchschnittlichen vom Klima und Substrat geprägten Böden ohne extreme EIgenschaften aufgrund der großklimatischen Verhältnisse ein. Sie sind charakteristisch für die planare und kolline Höhenstufe und werden hauptsächlich von Klimaxgesellschaften (Schlussgesellschaften) gebildet, die im Einklang mit dem rezenten Klima stehen.
Was ist die extrazonale Vegetation?
Dieses ist durch das Relief bzw. Geländeklima bedingt (z.B. Sonnen-, Schattenhang, Muldenlage)
Was ist die azonale Vegetation?
Die kleinräumig auftretende azonale Vegetation wird meist durch spezielle Bodeneigenschaften geprägt (z.B. Auenwald, Moore).