Trainingslehre

Trainingslehre Abitur

Trainingslehre Abitur


Fichier Détails

Cartes-fiches 65
Langue Deutsch
Catégorie Sport
Niveau Collège
Crée / Actualisé 13.05.2016 / 23.03.2019
Lien de web
https://card2brain.ch/box/trainingslehre4
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/trainingslehre4/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Rahmenplan Trainingskonzeption

Als Rahmentrainingsplan werden die auf der Trainingskonzeption eines
Fachverbandes basierenden verallgemeinerten Richtlinien zur Gestaltung des
Trainingsprozesses für definierte Personengruppen bezeichnet. Sie beinhalten die
wesentlichen Aufgaben eines Trainingsjahres sowie die konkrete Vorbereitung des
Jahreshöhepunktes.

Der Gruppentrainingsplan ist eine aus dem
Rahmentrainingsplan hervorgehende Arbeitsrichtlinie zur Gestaltung des Trainings
für Sportlergruppen mit gleicher Zielsetzung und annähernd gleichem
Ausgangsniveau (z.B. im Spielsport- und Nachwuchsbereich).
Der individuelle Trainingsplan enthält alle wesentlichen Festlegungen (Ziele,
Aufgaben, Inhalte, Mittel, Methoden, organisatorische Maßnahmen, Kontrollen,
Wettkämpfe etc.), um für eine Einzelperson optimale Leistungen zu erreichen.
Der Mehrjahresplan stellt ein Planwerk zur Gestaltung des langfristigen
Trainingsaufbaus dar und umfasst das Grundlagen-, Aufbau- und
Hochleistungstraining. Der Jahrestrainingsplan gibt Auskunft darüber, wie der
jährliche Trainingsprozess gestaltet werden soll. Er konkretisiert somit den
Mehrjahresplan für das jeweilige Trainingsjahr und beinhaltet die verschiedenen
Trainingsziele und Schwerpunkte im Jahresverlauf, die Belastungs-,
Leistungsdiagnose-, Wettkampf- und Auswertungsplanung. Der Makrozyklusplan
dient der Ausgestaltung mittelfristiger, mehrwöchiger Abschnitte des
Trainingsprozesses mit dem Ziel der Ausformung definierter Entwicklungsphasen
(z.B. Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode).
Der Wochentrainingsplan - auch Mikrozyklus genannt - gibt Auskunft über die
Gestaltung mehrtägiger, bis zu einer Woche umfassender Trainingsabschnitte. Er
macht die Abfolge und Variation der Hauptaufgaben deutlich und zeigt auf, an
welchen Tagen erhöhte bzw. erniedrigte Belastungen geplant sind und in welcher
Reihenfolge die Trainingsmethoden und -inhalte eingesetzt werden.
Der Trainings einheitenplan schließlich beinhaltet konkrete Hinweise zur
Ausgestaltung der jeweiligen Trainingseinheit und beschreibt die einzelnen
Belastungsziele sowie die Methoden, Inhalte und Mittel, die zu ihrer Realisierung
benötigt werden. Er zeigt auf, welche Aufgabenstellungen der vorbereitende Teil, der
Hauptteil und der abschließende Teil zu erfüllen hat.
 

Trainingskonzeption

Unter Trainingskonzeption ist dabei eine Grundorientierung für die Leitung, Planung und Gestaltung des Trainings zu verstehen, die klare und konkrete Ziel- und Aufgabenstellungen sowie Lösungswege beinhaltet, die beschriften werden sollen, um die gestellten Ziele und Aufgaben zu verwirklichen.

Der langfristige Trainingsprozess


Im allgemeinen ist jeder Trainingsprozess auf Langfristigkeit und prospektive
Planung mit klar gesteckten Zielen und Inhalten angelegt, da eine hohe sportliche
Leistungsfähigkeit aufgrund ihrer komplexen Struktur bzw. der Vielzahl an
leistungsbestimmenden Faktoren nur über einen längeren Zeitraum erreichbar ist. Es
gilt das Motto: "Wie man sät, so erntet man". Nicht das Erreichen "unerklärlicher"
Zufallsleistungen sind das Ziel eines langfristigen Trainings, sondern die
Ansteuerung einer individuell höchstmöglichen, konstanten, vorhersehbaren,
kontrollierten und optimierten Leistungssteigerung.

Notwendigkeit einer langfristigen Trainingsplanung


Sportliche Höchstleistungen können nur dann erreicht werden, wenn die dafür
benötigten Grundlagen bereits im Kindes- und Jugendalter gelegt werden. Dies setzt
eine langfristige und systematische Planung des Trainingsprozesses voraus.
Entscheidend für den langfristigen Trainingsprozess ist einerseits der Aufbau
perspektivischer Leistungsvoraussetzungen im langfristigen Leistungsaufbau,
andererseits die Sicherung der notwendigen Zeitstrukturen - gemeint sind hier die
konsequente Ausrichtung auf das sportartspezifische Höchstleistungsalter (s.S. 41)
und die Rahmenbedingungen für die langfristige Vorbereitung und Entwicklung von
Spitzenleistungen. Beim langfristigen Leistungsaufbau ist die Komplexität und Einheit
der Zielsportart unter Berücksichtigung des spezifischen Anforderungsprofils der
Sportart zu beachten

Gliederung des langfristigen Trainingsprozesses


Der langfristige Trainingsprozess wird ganz allgemein in verschiedene
Trainingsstufen mit relativ eigenständigen Trainingszielen, -methoden und -inhalten
sowie einer entsprechenden altersgemäßen Trainingsorganisation eingeteilt.
Abb. 15: Stufen des systematischen und langfristigen Trainingsaufbaus
eines am Spitzensport orientierten Trainings
Schwimmen Jugendliche bereits das Hochleistungstraining absolvieren, während sie
in anderen Sportarten, z.B. in den Ausdauersportarten, erst das Grundlagentraining
beginnen. Das Ziel des langfristigen Trainingsprozesses ist die allmähliche
Steigerung der Trainingsanforderungen bzw. die kontinuierliche Verbesserung der
sportlichen Leistungsfähigkeit. Die sportliche Leistungsfähigkeit ist abhängig vom
körperlichen, psychischen, technischtaktischen und intellektuellen
Leistungsvermögen. Um in der Gesamtheit dieser Teilkomponenten der
Leistungsfähigkeit ein möglichst hohes Niveau zu erreichen, bedarf es einer
sorgfältigen prospektiven Planung des Trainingsprozesses

Basistraining


Die Zielsetzungen des Basistrainings (oft auch als allgemeine Grundausbildung
bezeichnet) - es umfasst i.A. das gesamte Vorschulalter - beruhen auf einer
umfassenden allgemeinen Ausbildung, die altersangemessen, kindgemäß,
freudbetont, vielfältig und variabel zu gestalten ist und sportartübergreifend die
allgemeine Lernfähigkeit über die Erweiterung des Bewegungsschatzes und der
Bewegungserfahrung steigert und allmählich an ein regelmäßiges "Trainieren"

heranführt. Dem Alter entsprechend erfolgt diese Schulung ausschließlich in
spielerischer Form. Die Angebotsvielfalt sollte im Sinne einer poly-sportiven
sportartunspezifischen Ausbildung erfolgen und auch eine gezielte und variable
Ballschulung mit verschiedenen Hand- und Fußspielen beinhalten.
Das Basistraining ist vor allem ein koordinativ orientiertes Training, das Spaß macht
und spielerisch das Kind für sportliche Aktivitäten begeistert.
Bereits in dieser Trainingsstufe ist auf das Prinzip der progressiven Belastung
bezüglich der Anforderungen zu achten: Die Zunahme der Komplexität der
Bewegungen bzw. Bewegungsfolgen, die Steigerung der Bewegungsschnelligkeit
und der Bewegungspräzision fördern nicht nur die koordinative Leistungsfähigkeit,
sondern erhöhen auch die motorische Lernfähigkeit durch die Ausbildung einer
Vielzahl neuer "Bewegungsschleifen".

- Grundlagentraining


Das Grundlagentraining - auch Anfängertraining genannt - stellt neben dem Aufbauund
Anschlusstraining einen Teil des Nachwuchstrainings dar. Als Zielsetzung
beinhaltet es eine vielseitige, jetzt aber bereits sportartgerichtete Grundausbildung,
die dem Erwerb grundlegender technischer Fertigkeiten bzw. der Anlage einer
breiten motorischen Basis dient, unter Einsatz vielfältiger und allgemeinbildender
Trainingsinhalte und -methoden. In diesem sportartspezifischen Grundlagentraining
perfektioniert das Kind progressiv die Basistechniken der jeweiligen Sportart so wie
es auf der Sprachebene bereits "akzentfrei" die Muttersprache präsentiert.

Aufbautraining


Das Aufbautraining - auch Fortgeschrittenentraining genannt - hat als Zielsetzungen:
* die Weiterfuhrung und den Ausbau der im Anfängertraining gelegten Grundlagen,
* die stärkere Orientierung auf die Belange der gewählten Sportart und die
zunehmende Spezifizierung der eingesetzten Trainingsmethoden und -inhalte,
* die Schaffung der Voraussetzungen für den Übergang zum Hochleistungstraining,
* die Steigerung von Umfang und Intensität unter Berücksichtigung der individuellen
psychophysischen Belastbarkeit sowie die Erhöhung des Leistungsanspruchs.
Generell gilt im Aufbau- bzw. Nachwuchstraining das Primat der Trainingsphasen
gegenüber den "Wettkampfphasen", das heißt, Wettkämpfe werden vorwiegend "aus
dem Training heraus" ohne längere wettkampfspezifische Vorbereitung bestritten.
Beachten Sie: Der Verlauf des Grundlagen- und Aufbautrainings ist so mit dem
sportartspezifischen Höchstleistungsalter zu korrelieren, dass der allmähliche
Leistungsanstieg seinen Höhepunkt im Moment des für die jeweilige Sportart
typischen Leistungsmaximums hat.

Das Anschlusstraining


Die Etappe des Übergangs vom Nachwuchs- zum Hochleistungstraining wird als
Anschlusstraining bezeichnet. Es umfasst im allgemeinen einen Zeitraum von 2 bis 4
Jahren.
Generell ist diese Etappe die dynamischste Vorbereitungsetappe des gesamten
langfristigen Leistungsaufbaus.
Allgemeines Ziel dieser Etappe ist die Minimierung der Differenzen zum
Hochleistungstraining der Erwachsenen.
Trainingsmethodische Schwerpunkte des Anschlusstrainings sind:
* die weitere deutliche Steigerung der Belastung, insbesondere durch den Einsatz
sportartgerichteter allgemeiner und semispezifischer Trainingsformen,
* die Anwendung der Mehrfachperiodisierung mit Makrozyklen (s. S. 43), die eine
feste Folge der Trainingsakzente auf höherer Anforderungsstufe im Jahresverlauf
wiederholen und eine Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung vor dem
entscheidenden Wettkampf einschließen,
* die Zunahme wettkampfspezifischer Belastungen und die Erweiterung des
Wettkampfspektrums und die bewusste Sicherung einer ausgeprägten Belastungsund
Erholungsdynamik,
* die Sammlung erster Erfahrungen mit speziellen, bislang nicht verwendeten
Trainingsmethoden
(wie z.B. dem Höhentraining in den Ausdauersportarten oder speziellen
Trainingsmethoden aus dem Kraft- und Schnelligkeitsbereich sowie die periodische
Nutzung der leistungsdiagnostischen, wettkampfanalytischen und trainingsbegleitenden
Möglichkeiten zur Überprüfung und Analyse der konditioneilen und technischtaktischen
Vorbereitung und Einschätzung der Trainingseffektivität.
- Das

- Das Hochleistungstraining

- Das Hochleistungstraining
Die wichtigsten allgemeinen Planungsziele des Hochleistungstrainings beinhalten:
* das Heranfuhren an die individuelle Höchstleistung, die höchstmögliche, optimale
Steigerung von Trainingsumfang und -Intensität,
* die weitere Spezifizierung von Trainingsmethoden und -Inhalten,
* die Perfektionierung, Stabilisierung und variable Verfügbarmachung der sportlichen
Technik,
* die Verbesserung bzw. das Halten der individuellen Höchstleistungsfähigkeit über
einen möglichst langen Zeitraum.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei diesem Etappen- bzw.
Stufenmodell jeder Abschnitt vom vorhergehenden abhängig ist und es progressiv in
allen die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussenden Faktoren zu einer individuell
angepassten Anforderungssteigerung kommt, welche es schließlich ermöglicht, die
individuelle Höchstleistung zu erzielen und in der Folge über einen möglichst langen
Zeitraum halten zu können.

Training und Periodisierung


Der langfristige Trainingsprozess erfährt im ganzjährlichen Zyklus eine nochmalige
Unterteilung (s. Prinzip der periodisierten Belastung, s.S. 35). Ein Trainingszyklus - er
kann sich je nach Sportart bzw. Qualifikation des Sportlers ein-, zwei- oder in
Extremfällen sogar dreimal im Verlauf des Jahres wiederholen - wird dabei in
mehrere Perioden unterteilt

Gliederung des Jahreszyklus

3 Perioden


Der Jahreszyklus wird im allgemeinen in drei Perioden unterteilt:
1- Die Vorbereitungsperiode:
Zielsetzung: Leistungsentwicklung bzw. Entwicklung der sportlichen Form.
2- Die Wettkampfperiode:
Zielsetzung: Leistungspräsentierung; Weiterentwicklung der sportlichen Form durch
Wettkampfteilnahme.
3- Die Übergangsperiode:
Zielsetzung: aktive Erholung und Regeneration des Sportlers, Verlust der sportlichen
Form.
Die Phasen der Formentwicklung erreichen im Laufe der Trainingsjahre ein stetig
zunehmendes Niveau und führen letztlich zu der angestrebten individuellen
Höchstleistung.
Die Einteilung in Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode und ihre
jeweilige Zielsetzung hat in mehr oder weniger differenzierter Form für alle Bereiche
Gültigkeit: Sie ist unabhängig vom "Trainingsalter" oder der Qualifikation des
Sportlers. Was jedoch
das Verhältnis von Umfang und Intensität bzw. den Einsatz allgemeiner und
spezieller Trainingsinhalte in den einzelnen Perioden betrifft, so lassen sich deutliche
Unterschiede in den Bereichen des Spitzensports bzw. des Nachwuchstrainings oder
des Trainings auf mittlerem Niveau feststellen.

Die Vorbereitungsperiode


Die Vorbereitungsperiode des Anfängertrainings bzw. des mittleren
Leistungsbereichs ist in zwei Phasen unterteilbar. In der ersten Phase steht eine
breite allgemein-konditionelle Vorbereitung im Vordergrund, in der zweiten Phase
überwiegen die spezifischen Mittel unter Verringerung des Umfangs unter Erhöhung
der Intensität. Im Spitzensport hingegen dominiert die Belastungsintensität und die
wettkampfspezifische Belastung in der gesamten Vorbereitungsperiode.
Im Spitzensport erfolgt eine detailliertere Untergliederung in verschiedene
Makrozyklen (siehe unten), da hierdurch ein präzises Eingehen auf die
Gesetzmäßigkeiten der Herausbildung der sportlichen Leistung möglich ist

Die Wettkampfperiode


Diese Periode ermöglicht über die hohen Belastungen der verschiedenen
Wettkämpfe die Entwicklung und Stabilisierung der individuellen Höchstform. Der
Wettkampf stellt die Probe auf das Exempel (Training) dar!
Die Bedeutung der Wettkampfperiode ergibt sich aus der Tatsache, dass der
Wettkampf und die dabei zu präsentierende Leistung alle Maßnahmen des Trainings
sowie dessen grundsätzlichen Charakter bestimmen. Die im Wettkampf erzielte
Leistung stellt die Effizienz des vorangegangenen Trainings auf den Prüfstand und
bestätigt komplex das durchgeführte Training oder stellt es in Frage.
Quantität und Qualität der Wettkämpfe hängen dabei von der individuellen
Belastungsfähigkeit ab.

Die Übergangsperiode


Die Übergangsperiode als Phase des gesteuerten "Formverlustes" lässt Intensität
und Umfang des Trainings absinken. Die "aktive Erholung" wird durch
Ausgleichssportarten erreicht, die ein zu starkes Abfallen der Leistungsparameter
verhindern

Einteilung in zwei Arten von Zyklen


1- Makro- und 2- Mikrozyklen
Durch die Makrozyklen (sie erstrecken sich über mehrere Wochen) und die
Mikrozyklen (sie erstrecken sich über mehrere Tage) erfährt der Periodenzyklus von
Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode eine weitere Unterteilung, die
eine bessere Steuerbarkeit des Trainingsprozesses ermöglicht.
Die unterschiedlich langen Makrozyklen - in der Vorbereitungsperiode umfassen sie
meist vier bis sechs Wochen, in der Wettkampfperiode zwei bis vier Wochen - stellen
das
Verhältnis von Umfang und Intensität und den Wechsel von erhöhter und erniedrigter
Belastung dar.
Beispiel: Zu Beginn der Vorbereitungsperiode 1 (= Makrozyklus) liegt der Akzent im
Ausdauertraining vor allem auf umfangsbetonter Trainingsarbeit (also z.B. Laufen
langer Strecken mit relativ geringer Intensität zum Aufbau der Grundlagenausdauer).
Anschließend wird in Vorbereitungsperiode 2 (= weiterer Makrozyklus) der Akzent
mehr auf die Herausbildung der speziellen Ausdauer und damit mehr auf eine
Intensitätssteigerung bzw. -Optimierung gelegt.
Die Mikrozyklen erfassen einen zeitlich geringeren Umfang, wie z.B. die Planung
und Gestaltung einer Trainingswoche. Die Mikrozyklen können sich, da sie kürzere
Zeiträume erfassen, präziser an die gegebenen Umstände - augenblicklicher
Trainingszustand, Trainingsbereitschaft, klimatische Verhältnisse etc. - anlehnen und
das jeweilige Belastungsmaß differenzierter bestimmen.
Durch den Mikrozyklus werden die Anzahl und der Zeitpunkt der Trainingseinheiten
vorgegeben. Der Mikrozyklus ist dabei grundsätzlich so aufzubauen, dass
Trainingseinheiten mit besonderen Anforderungen an die Schnelligkeit, die
Schnellkraft, die Technik oder die koordinativen Fähigkeiten an Tagen der optimalen
Leistungsfähigkeit durchgeführt werden.

Nachbereitung und Auswertung des Trainings


In der unmittelbaren Nachbereitung wird eine einzelne Trainingseinheit auf ihre
Wirksamkeit hin überprüft. In der distanzierten Nachbereitung wird die Summe aller
zu einem Trainingsblock (Trainingsperiode, Trainingsjahr) gehörenden
Trainingseinheiten auf ihre komplexe Gesamtwirkung hin analysiert. Beide Formen
der Nachbereitung erlauben die Klärung für den Trainingsprozess wichtiger Fragen
wie:
- Wurden die gesetzten Ziele erreicht?
- Entsprachen die Zielstellungen der Zusammensetzung bzw. dem Leistungsstand
der Sportlergruppe?
- Wurden die örtlichen Trainingsbedingungen beachtet bzw. ausreichend genutzt?
- War die Auswahl der Übungen zweckmäßig?
- Waren Umfang des Übungsstoffes bzw. Intensität der Übungsausführung richtig
bemessen?
- Konnte der geplante zeitliche Verlauf bzw. die inhaltliche Akzentuierung
eingehalten werden?
- Entsprachen die gewählten Methoden dem Ziel und Inhalt der Trainingseinheiten
bzw. des Trainingsblockes?
- Wurde das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung richtig gewählt?
Aus der Beantwortung dieser Fragen lassen sich in der Folge Konsequenzen für die
Optimierung zukünftiger kurz- bzw. langfristiger Trainingsplanungen ziehen.
Unterbleibt die Auswertung oder erfolgt sie nur unvollständig, dann ist eine gezielte
Lenkung bzw.
Korrektur des Trainingsprozesses nicht in ausreichendem Maße möglich!
Die Problematik der Nachbereitung und Auswer

Trainingssteuerung 5 Teilschritte

Trainingssteuerung
Die Trainingssteuerung bezeichnet zusammenfassend die gezielte Abstimmung aller
Maßnahmen der Trainingsplanung, des Trainingsvollzugs, der Wettkampf- und
Trainingskontrollen und der Trainings- und Wettkampfauswertung zur Veränderung
des sportlichen Leistungszustandes.
Trainingssteuerung beinhaltet demnach die gezielte Veränderung des momentanen
Ist-Wertes hin zum perspektivischen Sollzustand.
Entscheidende Steuergröße des Trainings ist die Trainingsbelastung. Die Regelung
und Steuerung des Trainings läuft über fünf eng miteinander verknüpfte Teilschritte
ab (s. Abb. 16).

2 Hauptthemen Wichtigkeit leistungsbestimmende Faktoren

Die Analyse der in einer Sportart leistungsbestimmenden Faktoren stellt die
unabdingbare Voraussetzung für jeden Steuerungs- und Regelungsprozess dar!
Zentrales Thema der Trainingssteuerung sind zum einen

1-die Steuerung und
Regelung der leistungsbestimmenden Faktoren - z.B. der konditioneilen Fähigkeiten
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit - , zum anderen

2-die trainingsbegleitenden und -optimierenden Maßnahmen (z.B. Aufwärmen, Auslaufen,
Physiotherapie und Ernährung). Mit der Trainingssteuerung untrennbar verbunden ist
die Leistungsdiagnostik, da eine wirksame Trainingssteuerung zuverlässige
Testwerte voraussetzt

Leistungsdiagnostik

Die Leistungsdiagnostik beinhaltet das Erkennen und Benennen des individuellen Niveaus
der leistungsbestimmenden Komponenten oder eines komplexen sportlichen
Leistungszustandes, durch das Erheben von Testwerten.
Nur auf der Grundlage einer genauen sportartspezifischen und sportmedizinischen
Analyse des Leistungs-Ist-Zustandes kann für den Sportler kurz-, mittel- und
langfristig die individuelle Höchstleistung geplant werden.
 

Als leistungsdiagnostische Kontrollverfahren kommen zur Anwendung (5 Gruppen):

1-  Befragungen
/ Interviews;

2- sportmotorische,

3- sportpsychologische und

4- sportmedizinische Tests
sowie

5- biochemische Verfahren. Abb. 17 gibt eine Übersicht der im
Hochleistungssport gängigen leistungsdiagnostischen Verfahren.
Als Beispiel für sportmotorische Tests kommen zur Ermittlung der horizontalen bzw.
vertikalen Sprungkraft der "Standweitsprung" bzw. der "Jump and reach-Test" in
Frage.
Biomechanische Untersuchungen erfassen z.B. Absprung- oder Abwurfwinkel,
Absprungoder Abwurfgeschwindigkeiten, auftretende Kräfte bei Absprüngen oder
Landungen (über entsprechende Messplatten oder Kontaktmatten) etc. und dienen
der Bestimmung der augenblicklichen Leistungsparameter bzw. der Optimierung von
Bewegungsabläufen.
Sportmedizinische Untersuchungen geben im Gesundheits- und
Leistungssportbereich z.B. Aufschluss über die individuelle
Ausdauerleistungsfähigkeit über die Feststellung der aeroben bzw. anaeroben
Schwelle via Herzfrequenz- und Laktatbestimmung.
Biochemische Tests - sie erfolgen über eine entsprechende Urin- oder Blutabnahme
-geben Rückschlüsse über die individuelle Belastungsreaktion - z.B. über die
Bestimmung des Nachbelastungs-Laktats. Über Hormonbestimmungen - z.B.
Feststellung des Nachbelastungsverhaltens der anabolen (eiweißaufbauenden)
Hormone Testosteron, Östrogen, Wachstumshormon etc. - kann auf die
Belastungsverträglichkeit rückgeschlossen oder ein "Übertrainingszustand"
rechtzeitig diagnostiziert werden.

Leistungsdiagnostische Verfahren - Uebersicht

Sportpsychologische Tests

Sportpsychologische Tests schließlich versuchen über spezielle Fragestellungen z.B.
die Motivationslage oder die Stressresistenz eines Sportlers zu ergründen.
Man unterscheidet direkte und indirekte Leistungskontrollen.
Als direkte Leistungskontrolle wird dabei die Registrierung der komplexen sportlichen
Leistungsfähigkeit bezeichnet.
Unter indirekter Leistungskontrolle wird hingegen die Feststellung einzelner
Leistungskomponenten verstanden.
Bei der Durchführung von leistungsdiagnostischen Tests ist auf die so genannten
Hauptgütekriterien Validität, Reliabilität und Objektivität zu achten. Dabei bedeutet
Validität (Gültigkeit), ob der Test auch wirklich das misst , was er zu messen vorgibt;
Reliabilität (Zuverlässigkeit) gibt den Grad der Genauigkeit der Messung an (ergeben
Test und Retest vergleichbare Ergebnisse?) und Objektivität stellt den Grad der
Unabhängigkeit der Testleistung von der Person des Untersuchers, Auswerters und
Beurteilers dar. Als Nebengütekriterien gelten Ökonomie und Machbarkeit (sowohl
zeitlich als auch materiell und organisatorisch) (siehe Band III, S.lllff).

Leistungsdiagnostische Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile bzw. Grenzen.


Einerseits können einzelne Leistungsfaktoren mit relativ großer Genauigkeit ermittelt
werden (ein Vorteil), andererseits kann aufgrund der meist vorliegenden komplexen
Leistungssituation
- dies gilt vor allem für die Spielsportarten - die Komplexität der Spielleistung nur
partiell erfasst werden (ein Nachteil). An ihre Grenzen stößt die Leistungsdiagnostik
u.a. auch dann, wenn Sportler in der Wettkampfsituation die Durchführung von Tests
(z.B. Abnahme von Blutproben) nur ungern zulassen bzw. strikt verweigern.

Zusammenfassung
Trainingsplanung

Zusammenfassung
Trainingsplanung, Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung sind auf das engste
miteinander vernetzt. Auf der Grundlage der Trainingsplanung, unter Zuhilfenahme
leistungsdiagnostischer Verfahren versucht die Trainingssteuerung über ein
situationsangepasstes Planen und Lenken, Kontrollieren und Auswerten individuell
abgestimmter Trainingsund Wettkampfbelastungen zielgerichtet von einem
gegebenen Ist-Wert zu einem angestrebten Soll-Wert zu fuhren