Trainingslehre
Trainingslehre Abitur
Trainingslehre Abitur
Kartei Details
Karten | 65 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Sport |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 13.05.2016 / 23.03.2019 |
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Training und Periodisierung
Der langfristige Trainingsprozess erfährt im ganzjährlichen Zyklus eine nochmalige
Unterteilung (s. Prinzip der periodisierten Belastung, s.S. 35). Ein Trainingszyklus - er
kann sich je nach Sportart bzw. Qualifikation des Sportlers ein-, zwei- oder in
Extremfällen sogar dreimal im Verlauf des Jahres wiederholen - wird dabei in
mehrere Perioden unterteilt
Gliederung des Jahreszyklus
3 Perioden
Der Jahreszyklus wird im allgemeinen in drei Perioden unterteilt:
1- Die Vorbereitungsperiode:
Zielsetzung: Leistungsentwicklung bzw. Entwicklung der sportlichen Form.
2- Die Wettkampfperiode:
Zielsetzung: Leistungspräsentierung; Weiterentwicklung der sportlichen Form durch
Wettkampfteilnahme.
3- Die Übergangsperiode:
Zielsetzung: aktive Erholung und Regeneration des Sportlers, Verlust der sportlichen
Form.
Die Phasen der Formentwicklung erreichen im Laufe der Trainingsjahre ein stetig
zunehmendes Niveau und führen letztlich zu der angestrebten individuellen
Höchstleistung.
Die Einteilung in Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode und ihre
jeweilige Zielsetzung hat in mehr oder weniger differenzierter Form für alle Bereiche
Gültigkeit: Sie ist unabhängig vom "Trainingsalter" oder der Qualifikation des
Sportlers. Was jedoch
das Verhältnis von Umfang und Intensität bzw. den Einsatz allgemeiner und
spezieller Trainingsinhalte in den einzelnen Perioden betrifft, so lassen sich deutliche
Unterschiede in den Bereichen des Spitzensports bzw. des Nachwuchstrainings oder
des Trainings auf mittlerem Niveau feststellen.
Die Vorbereitungsperiode
Die Vorbereitungsperiode des Anfängertrainings bzw. des mittleren
Leistungsbereichs ist in zwei Phasen unterteilbar. In der ersten Phase steht eine
breite allgemein-konditionelle Vorbereitung im Vordergrund, in der zweiten Phase
überwiegen die spezifischen Mittel unter Verringerung des Umfangs unter Erhöhung
der Intensität. Im Spitzensport hingegen dominiert die Belastungsintensität und die
wettkampfspezifische Belastung in der gesamten Vorbereitungsperiode.
Im Spitzensport erfolgt eine detailliertere Untergliederung in verschiedene
Makrozyklen (siehe unten), da hierdurch ein präzises Eingehen auf die
Gesetzmäßigkeiten der Herausbildung der sportlichen Leistung möglich ist
Die Wettkampfperiode
Diese Periode ermöglicht über die hohen Belastungen der verschiedenen
Wettkämpfe die Entwicklung und Stabilisierung der individuellen Höchstform. Der
Wettkampf stellt die Probe auf das Exempel (Training) dar!
Die Bedeutung der Wettkampfperiode ergibt sich aus der Tatsache, dass der
Wettkampf und die dabei zu präsentierende Leistung alle Maßnahmen des Trainings
sowie dessen grundsätzlichen Charakter bestimmen. Die im Wettkampf erzielte
Leistung stellt die Effizienz des vorangegangenen Trainings auf den Prüfstand und
bestätigt komplex das durchgeführte Training oder stellt es in Frage.
Quantität und Qualität der Wettkämpfe hängen dabei von der individuellen
Belastungsfähigkeit ab.
Die Übergangsperiode
Die Übergangsperiode als Phase des gesteuerten "Formverlustes" lässt Intensität
und Umfang des Trainings absinken. Die "aktive Erholung" wird durch
Ausgleichssportarten erreicht, die ein zu starkes Abfallen der Leistungsparameter
verhindern
Einteilung in zwei Arten von Zyklen
1- Makro- und 2- Mikrozyklen
Durch die Makrozyklen (sie erstrecken sich über mehrere Wochen) und die
Mikrozyklen (sie erstrecken sich über mehrere Tage) erfährt der Periodenzyklus von
Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode eine weitere Unterteilung, die
eine bessere Steuerbarkeit des Trainingsprozesses ermöglicht.
Die unterschiedlich langen Makrozyklen - in der Vorbereitungsperiode umfassen sie
meist vier bis sechs Wochen, in der Wettkampfperiode zwei bis vier Wochen - stellen
das
Verhältnis von Umfang und Intensität und den Wechsel von erhöhter und erniedrigter
Belastung dar.
Beispiel: Zu Beginn der Vorbereitungsperiode 1 (= Makrozyklus) liegt der Akzent im
Ausdauertraining vor allem auf umfangsbetonter Trainingsarbeit (also z.B. Laufen
langer Strecken mit relativ geringer Intensität zum Aufbau der Grundlagenausdauer).
Anschließend wird in Vorbereitungsperiode 2 (= weiterer Makrozyklus) der Akzent
mehr auf die Herausbildung der speziellen Ausdauer und damit mehr auf eine
Intensitätssteigerung bzw. -Optimierung gelegt.
Die Mikrozyklen erfassen einen zeitlich geringeren Umfang, wie z.B. die Planung
und Gestaltung einer Trainingswoche. Die Mikrozyklen können sich, da sie kürzere
Zeiträume erfassen, präziser an die gegebenen Umstände - augenblicklicher
Trainingszustand, Trainingsbereitschaft, klimatische Verhältnisse etc. - anlehnen und
das jeweilige Belastungsmaß differenzierter bestimmen.
Durch den Mikrozyklus werden die Anzahl und der Zeitpunkt der Trainingseinheiten
vorgegeben. Der Mikrozyklus ist dabei grundsätzlich so aufzubauen, dass
Trainingseinheiten mit besonderen Anforderungen an die Schnelligkeit, die
Schnellkraft, die Technik oder die koordinativen Fähigkeiten an Tagen der optimalen
Leistungsfähigkeit durchgeführt werden.
Nachbereitung und Auswertung des Trainings
In der unmittelbaren Nachbereitung wird eine einzelne Trainingseinheit auf ihre
Wirksamkeit hin überprüft. In der distanzierten Nachbereitung wird die Summe aller
zu einem Trainingsblock (Trainingsperiode, Trainingsjahr) gehörenden
Trainingseinheiten auf ihre komplexe Gesamtwirkung hin analysiert. Beide Formen
der Nachbereitung erlauben die Klärung für den Trainingsprozess wichtiger Fragen
wie:
- Wurden die gesetzten Ziele erreicht?
- Entsprachen die Zielstellungen der Zusammensetzung bzw. dem Leistungsstand
der Sportlergruppe?
- Wurden die örtlichen Trainingsbedingungen beachtet bzw. ausreichend genutzt?
- War die Auswahl der Übungen zweckmäßig?
- Waren Umfang des Übungsstoffes bzw. Intensität der Übungsausführung richtig
bemessen?
- Konnte der geplante zeitliche Verlauf bzw. die inhaltliche Akzentuierung
eingehalten werden?
- Entsprachen die gewählten Methoden dem Ziel und Inhalt der Trainingseinheiten
bzw. des Trainingsblockes?
- Wurde das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung richtig gewählt?
Aus der Beantwortung dieser Fragen lassen sich in der Folge Konsequenzen für die
Optimierung zukünftiger kurz- bzw. langfristiger Trainingsplanungen ziehen.
Unterbleibt die Auswertung oder erfolgt sie nur unvollständig, dann ist eine gezielte
Lenkung bzw.
Korrektur des Trainingsprozesses nicht in ausreichendem Maße möglich!
Die Problematik der Nachbereitung und Auswer
Trainingssteuerung 5 Teilschritte
Trainingssteuerung
Die Trainingssteuerung bezeichnet zusammenfassend die gezielte Abstimmung aller
Maßnahmen der Trainingsplanung, des Trainingsvollzugs, der Wettkampf- und
Trainingskontrollen und der Trainings- und Wettkampfauswertung zur Veränderung
des sportlichen Leistungszustandes.
Trainingssteuerung beinhaltet demnach die gezielte Veränderung des momentanen
Ist-Wertes hin zum perspektivischen Sollzustand.
Entscheidende Steuergröße des Trainings ist die Trainingsbelastung. Die Regelung
und Steuerung des Trainings läuft über fünf eng miteinander verknüpfte Teilschritte
ab (s. Abb. 16).
2 Hauptthemen Wichtigkeit leistungsbestimmende Faktoren
Die Analyse der in einer Sportart leistungsbestimmenden Faktoren stellt die
unabdingbare Voraussetzung für jeden Steuerungs- und Regelungsprozess dar!
Zentrales Thema der Trainingssteuerung sind zum einen
1-die Steuerung und
Regelung der leistungsbestimmenden Faktoren - z.B. der konditioneilen Fähigkeiten
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit - , zum anderen
2-die trainingsbegleitenden und -optimierenden Maßnahmen (z.B. Aufwärmen, Auslaufen,
Physiotherapie und Ernährung). Mit der Trainingssteuerung untrennbar verbunden ist
die Leistungsdiagnostik, da eine wirksame Trainingssteuerung zuverlässige
Testwerte voraussetzt
Leistungsdiagnostik
Die Leistungsdiagnostik beinhaltet das Erkennen und Benennen des individuellen Niveaus
der leistungsbestimmenden Komponenten oder eines komplexen sportlichen
Leistungszustandes, durch das Erheben von Testwerten.
Nur auf der Grundlage einer genauen sportartspezifischen und sportmedizinischen
Analyse des Leistungs-Ist-Zustandes kann für den Sportler kurz-, mittel- und
langfristig die individuelle Höchstleistung geplant werden.
Als leistungsdiagnostische Kontrollverfahren kommen zur Anwendung (5 Gruppen):
1- Befragungen
/ Interviews;
2- sportmotorische,
3- sportpsychologische und
4- sportmedizinische Tests
sowie
5- biochemische Verfahren. Abb. 17 gibt eine Übersicht der im
Hochleistungssport gängigen leistungsdiagnostischen Verfahren.
Als Beispiel für sportmotorische Tests kommen zur Ermittlung der horizontalen bzw.
vertikalen Sprungkraft der "Standweitsprung" bzw. der "Jump and reach-Test" in
Frage.
Biomechanische Untersuchungen erfassen z.B. Absprung- oder Abwurfwinkel,
Absprungoder Abwurfgeschwindigkeiten, auftretende Kräfte bei Absprüngen oder
Landungen (über entsprechende Messplatten oder Kontaktmatten) etc. und dienen
der Bestimmung der augenblicklichen Leistungsparameter bzw. der Optimierung von
Bewegungsabläufen.
Sportmedizinische Untersuchungen geben im Gesundheits- und
Leistungssportbereich z.B. Aufschluss über die individuelle
Ausdauerleistungsfähigkeit über die Feststellung der aeroben bzw. anaeroben
Schwelle via Herzfrequenz- und Laktatbestimmung.
Biochemische Tests - sie erfolgen über eine entsprechende Urin- oder Blutabnahme
-geben Rückschlüsse über die individuelle Belastungsreaktion - z.B. über die
Bestimmung des Nachbelastungs-Laktats. Über Hormonbestimmungen - z.B.
Feststellung des Nachbelastungsverhaltens der anabolen (eiweißaufbauenden)
Hormone Testosteron, Östrogen, Wachstumshormon etc. - kann auf die
Belastungsverträglichkeit rückgeschlossen oder ein "Übertrainingszustand"
rechtzeitig diagnostiziert werden.
Sportpsychologische Tests
Sportpsychologische Tests schließlich versuchen über spezielle Fragestellungen z.B.
die Motivationslage oder die Stressresistenz eines Sportlers zu ergründen.
Man unterscheidet direkte und indirekte Leistungskontrollen.
Als direkte Leistungskontrolle wird dabei die Registrierung der komplexen sportlichen
Leistungsfähigkeit bezeichnet.
Unter indirekter Leistungskontrolle wird hingegen die Feststellung einzelner
Leistungskomponenten verstanden.
Bei der Durchführung von leistungsdiagnostischen Tests ist auf die so genannten
Hauptgütekriterien Validität, Reliabilität und Objektivität zu achten. Dabei bedeutet
Validität (Gültigkeit), ob der Test auch wirklich das misst , was er zu messen vorgibt;
Reliabilität (Zuverlässigkeit) gibt den Grad der Genauigkeit der Messung an (ergeben
Test und Retest vergleichbare Ergebnisse?) und Objektivität stellt den Grad der
Unabhängigkeit der Testleistung von der Person des Untersuchers, Auswerters und
Beurteilers dar. Als Nebengütekriterien gelten Ökonomie und Machbarkeit (sowohl
zeitlich als auch materiell und organisatorisch) (siehe Band III, S.lllff).
Leistungsdiagnostische Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile bzw. Grenzen.
Einerseits können einzelne Leistungsfaktoren mit relativ großer Genauigkeit ermittelt
werden (ein Vorteil), andererseits kann aufgrund der meist vorliegenden komplexen
Leistungssituation
- dies gilt vor allem für die Spielsportarten - die Komplexität der Spielleistung nur
partiell erfasst werden (ein Nachteil). An ihre Grenzen stößt die Leistungsdiagnostik
u.a. auch dann, wenn Sportler in der Wettkampfsituation die Durchführung von Tests
(z.B. Abnahme von Blutproben) nur ungern zulassen bzw. strikt verweigern.
Zusammenfassung
Trainingsplanung
Zusammenfassung
Trainingsplanung, Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung sind auf das engste
miteinander vernetzt. Auf der Grundlage der Trainingsplanung, unter Zuhilfenahme
leistungsdiagnostischer Verfahren versucht die Trainingssteuerung über ein
situationsangepasstes Planen und Lenken, Kontrollieren und Auswerten individuell
abgestimmter Trainingsund Wettkampfbelastungen zielgerichtet von einem
gegebenen Ist-Wert zu einem angestrebten Soll-Wert zu fuhren
Definition Trainingslehre
Die Trainingslehre stellt eine systematische Sammlung
allgemeiner handlungsrelevanter Aussagen
zum Training dar,
die einen Bezug zur Handlungsweise im Training haben
und sich auf unterschiedliche Quellen beziehen,
wie z.B. wissenschaftliche Untersuchungen oder
Erfahrungswissen
(vgl. Hohmann et al. 2007).
• Ein erster Zugang zum »Trainieren«
....ist über
die unterschiedlichen Zielsetzungen der Trainierenden
möglich
Definition
Training
Training ist die geplante
und systematische Realisation von Maßnahmen
(Trainingsinhalte und -methoden)
zur nachhaltigen Erreichung von Trainingszielen im Sport
(vgl. Hohmann et al. 2007).
4 wesentliche Bestandteile
von Training
1- • Planmäßigkeit:
Sie ist dann gegeben, wenn Trainingsziele,
Trainingsmethoden, Trainingsinhalte
sowie Trainingsaufbau und -Organisation
unter Beachtung trainingswissenschaftlicher Erkenntnisse
sowie trainingspraktischer Erfahrung von vornherein
festgelegt sind.
Die Durchführung muss kontrolliert werden
und die Wirkung muss mit entsprechenden
Leistungskontrollen überprüft werden
(vgl. Weineck 2004 a).
2- • Systematik:
Für die Leistungsfähigkeit eines Sportlers
sind Bedingungen und Prozesse verantwortlich,
die in Wechselbeziehung zueinander stehen
und somit ein System bilden.
Die leistungsbestimmenden Komponenten (Einflussgrößen)
werden noch dargestellt.
3- Trainingsziele:
Im Training sollen z.B. konditioneile Fähigkeiten
oder sportliche Techniken auf Dauer verbessert,
eine hohe Leistungsfähigkeit für den nächsten Wettkampf
erarbeitet
oder auch für den Gesundheitssport wichtige
Entspannungsmethoden
erlernt werden.
Es wird gezielt an etwas gearbeitet.
4- Trainingsinhalte und -methoden:
Die Trainingsziele geben dem Sportler oder Trainer
die Trainingsinhalte mehr oder weniger genau vor:
Sämtliche praktische Maßnahmen,
wie z.B. Sprünge zum Sprungkrafttraining,
häufige Übungswiederholungen des Korblegers im
Basketball zum Techniktraining,
eine Wassergymnastik im Gesundheitssport
oder ein 10-km-Ausdauerlauf zur Schulung der
Grundlagenausdauer,
also alle Maßnahmen,
mit denen diese Trainingsziele planmäßig und systematisch
angestrebt werden,
bezeichnet man als Trainingsinhalte (vgl. ebd.)
Donnerstag, 16. April 15
• Training ist ein sehr komplexer Handlungsprozess, warum?
Training ist darauf ausgerichtet angemessene Wirkung
auf alle leistungsrelevanten Merkmale
des Sportlers zu erzielen.
Bei der Vielzahl der Komponenten der personeninternen
Bedingungen wird deutlich,
dass deshalb jeder Sportler/Athlet
einen ganz individuellen Weg
vom Anfänger zum Könner nimmt.
Diese personeninternen Bedingungen sind es letztendlich,
welche es verhindern oder erst ermöglichen, zum
Spitzensportler zu werden
Allgemeine Zielsetzungen und Merkmale des sportlichen Trainings
1. Anpassung als Grundvoraussetzung sportlichen Trainings
1.1 Adaptation und Superkompensation
Zum besseren Verständnis sportlicher Leistungen
sind grundlegende sportbiologische
sowie trainingswissenschaftliche Basiskenntnisse unabdingbar.
Die Auswirkungen von körperlicher bzw. sportlicher Aktivität
auf den menschlichen Organismus lassen sich nur über
hinreichende anatomisch-physiologische Kenntnisse
der dabei ablaufenden Anpassungsprozesse verstehen.
Planung und Durchführung eines sportlichen Trainings
können demnach nur dann
gezielt und leistungsoptimierend erfolgen,
wenn die biologischen Gesetzmäßigkeiten der Anpassung
bekannt sind
und in der Folge adäquate Trainingsreize gesetzt werden,
die zu einem höheren Funktionszustand führen.
Definition des Begriffs 'Adaptation' in der Traningslehre
In der Biologie wird grundsätzlich unter "Anpassung"
eine funktionelle bzw. organische (morphologische) Adaptation
des Organismus auf innere und/oder äußere Anforderungen verstanden.
Anpassung stellt also die Adaptation des gesamten Organismus
oder eines Teilsystems
an exogene (= äußere) bzw. endogene (= innere) Anforderungen dar.
Sie erfolgt gesetzmäßig und ist auf eine bessere Bewältigung
der sie in Gang setzenden Belastungen ausgerichtet.
Anpassung und Anpassungsfähigkeit gehören zur Evolution
und sind ein wichtiges Kennzeichen des Lebens.
Anpassungen erfolgen in den einzelnen Organsystemen
unterschiedlich schnell.
Die Anpassungsfähigkeit ist dabei altersabhängig:
Je jünger das Individuum, desto schneller und ausgeprägter
ist die Anpassungsfähigkeit bzw. Trainierbarkeit.
Anpassungen sind reversibel
und müssen ständig aktiv erhalten bzw. neu erworben werden.
Biologische Gesetzmäßigkeiten der Adaptation
Eine der grundlegendsten Gesetzmäßigkeiten der Natur
ist die Fähigkeit von Lebewesen,
sich an die verschiedenen Umweltbedingungen (Reize) anzupassen.
Die naturgesetzlichen Wechselbeziehungen
von organischer Form und Funktion sind die biologischen Grundlagen
für die Gesetzmäßigkeiten des Trainings.
Die organische Form bestimmt die Funktion.
Die Funktion ihrerseits entwickelt, formt und spezialisiert das Organ.
Die Abb.4 verdeutlicht die gegenseitige Abhängigkeit von organischer Form und Funktion.
wesentliche Voraussetzung für die Leistungssteigerung
Das Prinzip der Funktionsbeanspruchung von
Organen, Organsystemen oder des Gesamtorganismus stellt die wesentliche
Voraussetzung für die Leistungssteigerung dar
und spielt im Bereich des Sports eine zentrale Rolle.
2 Anpassungswirkungen von Training
Den biologischen Adaptationen im Sport geht ein Lernprozess voraus,
der die Beherrschung funktionssteigernder und die organismische Leistungsfähigkeit
beeinflussender Bewegungsabläufe sichert.
Danach bewirkt ein Training
1- energetisch-metabolische (den Stoffwechsel betreffende),
2- koordinative und psychologische Anpassungen (z.B. Steigerung der Willenskraft),
die im Gegensatz zu den erlernten Bewegungsabläufen
durch Übungsdefizite rasch wieder rückgängig gemacht werden.
Die individuell unterschiedliche Reizverarbeitung
bei quantitativ und qualitativ gleichwertigen Übungen bzw. Trainingsbelastungen
nennt man
Anpassungsfähigkeit oder Adaptabilität.
Im Sportbereich wird Adaptabilität als .......bezeichnet.
Trainierbarkeit
Durch Umwelt- bzw. Trainingsreize kommen
die genetischen Anlagen- man spricht vom Genotyp -
im Phänotyp (äußere Erscheinungsform) zum Ausdruck,
wobei nur ein kleiner Teil der möglichen Merkmalsausprägungen
zur realen Ausbildung gelangt (vgl. Abb. 5).
Im Sportbereich wird aufgrund
der vielfältigen Einflussfaktoren
selbst bei härtestem Training
nur selten der Genotypus
vollständig in den Phänotypus umgesetzt.
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